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Ziehharmonikaartiges Musikinstrument Bei Ziehbalginstrumenten sowohl
mit vertikaler als auch horizontaler Tastatur bietet das Auffinden der einzelnen
Tasten sowie das gebundene Spiel Anfängern Schwierigkeiten, die je nach dem System
verschieden sind. Die Ursachen hiervon sind teils unübersichtliche Lage, teils schwer
einzuprägende Reihenfolge der Tasten, teils verwirrende Tonwiederholungen, meistens
aber das fortwährend notwendige Spreizen, Zusammenziehen und seitliche Verrücken
der Greifhand. Bei einer Konstruktion dieser Art mit übertragener Technik der Konzertzither
bietet Nichtzitherspielern die Verwendung des Daumens als bevorzugten Greiffinger
sowie der Lagen-.wechsel Schwierigkeiten.
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Im Gegensatz zu den bekannten Ziehbalginstrumenten besteht die Tastatur
der vorliegenden Erfindung aus nur siebenteiligen, gerad- und querlinig aufeinander
eingedeckten Längsreihen, die in drei Gruppen eingeteilt sind. Alle Tasten jeder
Gruppe sind untereinander durch elastische Gleitbahnen verbunden. Die Stimmstöcke
sind nicht nebeneinander, sondern in einer Reihe rriit vorderseitigem und einer
solchen mit rückseitigem Tonaustritt übereinandergestellt.
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Die Erlernschwierigkeiten werden dadurch verringert, daß alle Tasten
leicht aufzufinden sind. Ein Verrücken, Spreizen und Zusammenziehen der Greifhand
ist unnötig. Die Finger können immer anschlagbereit über der von ihnen zu bedienenden
Tastengruppe schweben. Die Gleitbahnen gestatten auch den einzelnen Fingern ein
lückenloses Binden von Halbtonschritten und OOuintschritten. Mit ihrer Hilfe sind.alle
denkbaren Intervalle in absolutem Legato spielbar. Das Übereinanderstellen der Stimmstöcke
mit seitlichem Tonaustritt erwirkt eine bessere Tonentfaltung und Raumausnutzung.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
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Abb. i zeigt eine Vorderansicht. Abb. 2 zeigt einen Grundriß.
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Abb. 3 zeigt einen Schnitt A-B nach Abb. 2. Abb. q. zeigt eine Draufsicht
auf die Tastatur.
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Abb. 5 zeigt einen Schnitt C-D nach Abb. q.. Das Instrument besteht
aus dem Blasebalg a mit Handgriff b für die linke Hand. Die rechte Schlußplatte
c ist an dem ortsfesten Spielkasten d befestigt. In dem Spielkasten d befindet
sich der Stimmstockkasten e,
welcher nach der Balgseite hin offen ist. In
disem Stimmstockkasten befinden sich zwei doppelte - Stimmstöcke f und zwei einfache
Stimmstöcke g, die an der Vorder- und Rückseite des Kastens e befestigt sind und
auch an diesen Seiten ihre Tonkanzellen haben. Außerhalb des Stimmstockkastens e
befinden sich die Stimmklappen h, i, welche mittels Hebeln k und
L die Tonkanzellen schließen. Die Hebel k sind in Reihen nebeneinander angeordnet
und drehbar auf Achsen m an der Decke n des Spielkastens d gelagert, während
die oberen Klappenhebel l an Achsen o auf der Stimmkastendecke p gelagert sind.
Die
Hebel k und L tragen in ihrer Verlängerung die
Tasten, die aus dem Deckel ia des Kastens d herausragen und auf welche die Tastatur
(Abb.4, 5) aufgesteckt wird. Die Vorder- und Rückseite des Spielkastens d ist von
Schallöchern q durchbrochen. Zu fester Standorteinnahme erhält der Spielkasten d
auf die Breitedurchgehende Fußleisten r, die gerundeten. Übergang s haben, um bei
der üblichen Stellung auf den Beinen des Spielers festen Halt zu bekommen. Diesem
Zwecke dienen beim Spiel auf einer Tischfläche die abnehmbaren Stachelknöpfe z.
Zur Ausübung entsprechenden Gegendruckes und zur bequemeren Handhabung erhält der
Deckel n des Spielkastens d eine im Schlitz 2 verschiebliche Daumenschlaufe u. Die
Tastatur besteht aus sechs chromatischen Längstonreihen v-v von je sieben Tasten,
also mit einer Reihenfolge der Töne wie auf einem in Quinten gestimmten Saiteninstrument,
und hat einen Umfang von 31/2 Oktaven. Das Instrument ist in verschiedenen Stimmungen
herstellbar, so daß mit mehreren der ganze Tonbereich umfaßt erden kann. Es kann
mit allen anderen Instrumenten zusammengespielt werden. Um, wie bei Saiteninstrumenten,
das Gleiten der Finger zwischen benachbarten Tönen zu ermöglichen, und um von einer
Reihe in die andere gleiten zu können, sind die Tasten durch elastische Bänder aus
Metall oder Zelluloid x-y miteinander verbunden, in der Weise, daß die Bänder x
die Tasten der Quintenreihen w, und die Bänder y, in Gruppierung, die Tasten der
chromatischen Längstonreihen v miteinander verbinden. Zur besseren Kennzeichnung
sind die Tasten abwech.selungsweiise verschiedenfarbig und mit füh.lharen Erhöhungen
versehen.
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Die Quintenzungenreihen in Verbindung mit der vorbeschriebenen Tastatur
können auch zur Herstellung von Blasinstrumenten benutzt werden. Die notwendige
Änderung der Anordnung besteht darin, daß zweimal zwei sich folgende Reihen nebeneinander
gesetzt werden, so daß zwei Reihen mit je 14 Tasten entstehen, die mit beiden Händen
bedient werden. Die erste Hälfte mit den Tasten i bis 7 von der rechten Hand, Tonaustritt
links, die zweite Hälfte mit den Tasten 8 bis 14 von der linken Hand, Tonaustritt
rechts. Die Luft wird in diesem Falle mit dem Munde eingeblasen.