DE563468C - Verfahren zur Herstellung von geschweissten Eisen- und Stahlrohren - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von geschweißten Eisen- und Stahlrohren Die Erfindung betrifft die Herstellung von geschweißten Eisen- und Stahlrohren mit glatter Oberfläche, insbesondere Präzisionsrohren, wobei nach maschinell erfolgter Schweißung die Schweißnaht abgeschliffen wird und dann ein Nachzug der Rohre erfolgt.
• Bei der bekannten maschinellen Herstellung von Rohren aus Blechstreifen wurde die offene Rohrnaht maschinell zugeschweißt, darauf der Schweißgrat maschinell entfernt und dann das Rohr durch ein Ziehkaliber auf den gewünschten Querschnitt gebracht, wobei das Werkstück sich ununterbrochen mit gleicher Zugspannung weiterbewegte, jedoch eine Hinundherdrehung nicht ausführte. Beim maschinellen Schweißen fällt nun die Schweißnaht immer unregelmäßig aus, und das nach dem Schweißvorgang einsetzende maschinelle Schleifen war in keinem Falle geeignet, die Schweißnaht so zu glätten, daß der nachfolgende Ziehvorgang die Schweißnaht zum Verschwinden brachte, was bei Präzisionsrohren. wie sie z. B. in der Fahrzeugindustrie Verwendung finden, Bedingung ist und verlangt wird.
• Man ging deshalb für die Herstellung von Präzisionsrohren zu einem anderen Verfahren über, welches zwar annähernd den Wünschen an geschweißten Präzisionsrohren gerecht wurde, jedoch wegen seiner mehrfachen, notwendig werdenden Wiederholung das Rohr sehr verteuerte. Auch hier ergab sich die Schwierigkeit, die durch das maschinelle Schweißen . hervorgerufenen Unregelmäßigkeiten der Schweißnaht zu beseitigen. Nach diesem Verfahren wurde das maschinell geschweißte Rohr zunächst geglüht und hinterher gebeizt. Alsdann erfolgte das Ziehen auf einer Ziehbank mittels eines Stopfenzuges, d. h. das Rohr wurde außen durch eine Matrize und innen über einen Dorn gezogen. Hiermit wurde bezweckt, die durch das maschinelle Schweißen hervorgerufenen Unebenheiten der Schweißnaht auszugleichen, d. h. sie zum Verschwinden zu bringen. Wollte man die Schweißnaht möglichst unsichtbar machen, genügte nicht eine solche Behandlung, sondern das Rohr mußte nochmals geglüht, gebeizt und in der vorbeschriebenen Weise nachgezogen werden. Für die Erzielung eines annehmbaren Rohres, wie es z. B. in der Fahrradindustrie benötigt wird, war mindestens die dreimalige Wiederholung des vorbeschriebenenVorganges erforderlich. Einwandfrei war aber auch dann noch nicht die Oberflächenbeschaffenheit des Rohres. Es versteht sich, daß bei dieser Rohrherstellungsart das Ausgangsmaterial stärker gehalten und die überschüssige Materialstärke unter erhöhtem Kraftverbrauch ausgeglichen werden mußte, lediglich, um die durch die maschinelle ichweißung hervorgerufenen Unregelmäßigkeiten zu glätten.
• Die Erfindung bezweckt trotz und bei Anwendung maschineller Schweißung die Vermeidung der den bekannten. Verfahren zur Herstellung geschweißter Rohre anhaftenden Nachteile und die Schaffung eines einwandfreien und trotzdem billigen geschweißten Präzisionsrohres.- Hierzu wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, folgende an sich bekannte Merkmale gemeinsam anzuwenden: Hinundherbewegen des Werkstückes beim Schleifen quer zur Vorschubrichtung unter Führung des Werkstückes von Hand, Anordnung der Schleifscheibe quer zur Schweißnaht, Nachziehen des Rohres ohne Dorn. Gerade durch die Vornahme des Schleifens von Hand und die hierbei vorgesehene besondere Führung des Rohres ist ein überraschender Fortschritt erbracht, weil man so die Unregelmäßigkeiten der maschinell hergestellten Schweißnaht schnell und einwandfrei fortbringen kann, und es genügt der Nachzug des Rohres ohne Dorn, um die Herstellung des Rohres zu beenden. Durch das Verfahren gemäß der Erfindung, welches die Erkenntnis verwertet, daß die durch eine maschinelle Schweißung herv orgerufenen Unregelmäßigkeiten sich einwandfrei nur durch eine individuelle Behandlung beseitigen lassen, wird die Herstellung eines einwandfrei geschweißten Rohres in einem Arbeitsgang erreicht, in welchem Arbeitsgange auch die Schweißnaht restlos und vollkommen zum Verschwinden gebracht wird, so daß dieses Rohr das gewünschte Präzisionsrohr darstellt, das äußerst geeignet ist für eine Vernickelung o. dgl. Nachbehandlung.
• Die Herstellung eines Rohres gemäß der Erfindung geht in der Weise vor sich, daß nach Formung des Rohres aus einem Blechstreifen die Naht zunächst maschinell zugeschweißt wird. Hierauf erfolgt das Schleifen der Schweißnaht des Rohres von Hand auf einer in der Zeichnung in einer beispielsweisen Ausführungsform dargestellten Schleifeinrichtung. Es zeigt Abb. i die Schleifeinrichtung von vorn und Abb.2 die Schleifeinrichtung von der Seite. Die Schleifscheibe b ist quer zur Schweißnaht des Rohres a angeordnet. Das Rohr d wird unterhalb der Schleifscheibe b auf der Rolle c gelagert. Beim Schleifen der Schweißnaht von Hand wird das Werkstück vom Arbeiter quer zur Vorschubrichtung hin und her bewegt. Der die Vorschubbewegung des Rohres d ausführende Arbeiter kann während des Schleifens die Schweißnaht beobachten und das Rohr je nach der Lage der Schweißnaht führen. Der Arbeiter hat so die Möglichkeit, während des SChleiferls jede Unebenheit der Schweißnaht in Fortfall zu bringen. Nach dem Schleifen erfolgt ein Nachzug des Rohres ohne Dorn, welcher Vorgang das Rohr auf das gewünschte Maß zieht. Hinterher erfolgt zweckmäßig noch ein Rundschleifen des Rohres auf dem gesamten Umfange mit Hilfe an sich bekannter Spezialmaschinen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von geschweißten Eisen- und Stahlrohren mit glatter Oberfläche, insbesondere Präzisionsrohren, wobei nach maschinell erfolgter Schweißung die Schweißnaht abgeschliffen wird und dann ein Nachzug der Rohre erfolgt, gekennzeichnet durch die gemeinsame Anwendung folgender an sich bekannter Merkmale: Hinundherbewegen des Werkstückes beim Schleifen quer zur Vorschubrichtung unter Führung des Werkstückes von Hand, Anordnung der Schleifscheibe quer zur Schweißnaht, Nachziehen des Rohres ohne Dorn.