DE593378C

DE593378C - Ziehverfahren

Info

Publication number: DE593378C
Application number: DEM108349D
Authority: DE
Inventors: Hermann V Forster
Original assignee: Ver Deutsche Metallwerke AG
Current assignee: Ver Deutsche Metallwerke AG
Priority date: 1929-01-16
Filing date: 1929-01-16
Publication date: 1934-02-24

Description

Ziehverfahren Gemäß Patent 569 686 erfolgt die Herstellung von Rohren durch Ziehen über einen Dorn, indem mehrere .Züge ohne Auswechseln des Dornes und ohne Ausglühen des Rohres unmittelbar aufeinanderfolgen und jeweils nach jedem Zuge oder nach einer kleinen Anzahl von Zügen eine Lockerung des Rohres auf dem Dorn .erfolgt. In den Unteransprüchen dieses Patents sind bereits Maßnahmen angegeben, mittels deren die Lockerung erfolgt. Es ist auch bereits gesagt, daß das Verfahren vorzugsweise in der Form ausgeführt wird, daß der Dorn festeingespannt und die Zieh- bzw. Lockerwerkzeuge bewegt werden.
Die Erfindung bezieht sich nun auf dieses Verfahren und besteht darin, .eine bedeutende Beschleunigung und Vereinfachung des Zieh-und Lockerprozesses dadurch herbeizuführen, daß an Stelle von Walzen urrunde Zieheisen, die am Werkstück axial entlang gleiten, als Lockerwerkzeuge vorgesehen werden.
An sich sind urrunde, und zwar viereckige Zieheisen zum Lockern bekannt. Die unrunden Öffnungen greifen nur an den engsten Stellen am Hohlkörper an. Hierdurch wird eine ganz geringe Durchmesservergrößerung an den andern Stellenerzielt, und diese Vergrößerung reicht aus, um die Reibung zwischen Innenwand des Hohlkörpers und Oberfläche des Dornes so weit herunterzusetzen, daß die gewünschte Lockerung eintritt. Man hat jedoch solche Lockereinrichtungen nur vorgeschlagen für das seither bekannte Verfahren, wobei die Rohre nach dem Lockern vom Dorn abgezogen werden. Bei diesem bekannten Ziehverfahren ist jedoch eine Einfügung des Lockermechanismus in den Ziehmechanismus nicht erforderlich, so daß man bei diesem bekannten Ziehverfahren mit dem gleichen wirtschaftlichen Erfolg auch mittels Walzen lockern kann. Beim Ziehen oder Pressen von Hohlkörpern gemäß Patent 569 686 dagegen hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß durch die erfindungsgemäße Verwendung solcher am Werkstück axial bewegter, nur aus einem kleinen Teil des Umfanges angreifender Zieheisen die Arbeitsleistung der Ziehbank bzw. Presse ansteigt.
Das Verfahren des Ziehens - von Rohren nach dem Hauptpatent, bei dem der Dorn festliegt und die Werkzeuge bewegt werden, eignet sich für die Benutzung solcher Zieh-,eisen mit urrunder öffnung deshalb besonders, weil eine große Arbeitsbeschleunigung erzielt werden kann, ohne daß große Materialmassen bewegt werden und ohne daß besondere Arbeitsoperationen erforderlich sind. Die am Werkstück axial gleitend bewegten Zieheisen sind leicht handlich und lassen sich wegen ihres geringen Platzbedarfes ohne weiteres in die Ziehvorrichtung einfügen.
Die Herstellung dieser Lockerwerkzeuge ist einfach und billig. Die genaue Maßeinstellung ist durch ihre Verwendung sicherer gewährleistet als bei Walzwerken. Das Lockerwerkzeug wird von dem gleichen Werkzeugträger, der die Ziehwerkzeuge bewegt, für sich allein oder zweckmäßig mit dem Zieheisen zusammen in demselben Arbeitszug über das Rohr hinweggeführt.
Die Abbildung veranschaulicht. beispielsweise die Anwendung eines Lockereisens mit elliptischem Loch. Hierbei bedeutet i das Werkstück, z den Dorn, 3 das elliptische Zieheisen, das gegebenenfalls auch zwei- oder mehrteilig ausgebildet sein kann, .und ¢ den Zieheisenhalter. Mit Rücksicht auf die Klarheit der zeichnerischen Darstellung ist der Abzugsgrad übertrieben angedeutet. Die Werkzeuge werden in Richtung der Drauf-Sicht axial am Hohlkörper bewegt. Durch die Verdrängung des Werkstoffes von den vom Lockerwerkzeug @erfaßten Stellen nach den unbearbeiteten Stellen entsteht eine ,Durchmesservergrößerung des Hohlkörpers. Diese braucht in den meisten Fällen nur klein zu sein. Es genügt häufig die Vergrößerung des Durchmessers um den Bruchteil .eines Millimeters, um die Reibung zwischen Dorn und Werkstück ausreichend zu vermindern.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Ziehverfahren nach Patent 569 686, dadurch gekennzeichnet, daß das Lockern der Rohre (z) von dem fest eingespannten Dorn (a) mittels axial am Werkstück (i) gleitender unrunder Zieheisen (4) erfolgt. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Bearbeitungs- und Lockerwerkzeug in demselben Arbeitshub wirksam sind. 3. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch Zieheisen (¢) mit elliptischer öffnung.