DE648010C - Verfahren zum Herstellen der Laengsschweissnaht an vorgebogenen Rohrstreifen mittels einer elektrischen Rohrschweissmaschine - Google Patents

Description

Es sind elektrische Rohrschweißmaschinen bekanntgeworden, bei denen die Enden der Sekundärwicklung eines in der Maschine drehbar gelagerten zylindrischen Transformators an zwei etwa am mittleren Umfang des Transformators angeordnete El^ektrodenringe geführt sind, die auf den Spalträndern des zur Rohrform vorgebogenen Blechstreifens abrollen und den Nahtspalt durch Widerstands- und Lichtbogenerwärmung auf Scliweißliitze bringen; durch Anpressen zweier am Punkte stärkster Erwärmung zu beiden Seiten des Rohres angeordneten, in ihrem Profil dem Rohrdurchmesser angepaßten Druckrollen werden dann die Nahtränder stumpf gegeneinandergeschweißt.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung der Schweißnaht bei Maschinen der vorstehend angedeuteten Art.

Bei der Stumpfschweißung vorgebogener Rohrstreifen wurde der Nahtspalt bisher in der Weise ausgebildet, daß die beiden Nahtkanten nach vorn (in der Förderrichtung gesehen) spitz zuliefen, sonst aber im wesentliehen gleichen Abstand hatten. Durch theoretische Überlegung und praktische Versuche hat sich nun ergeben, daß ein beiderseits (nach vorn und nach hinten) spitz zulaufender Nahtspalt zweckmäßiger ist, besonders wenn es sich um dickwandige Rohre handelt. Zum Formen eines solchen Nahtspaltes werden drei Paare von Führungsrollen verwendet; das eine Paar ist'im Innern des Rohr- ■ Streifens angebracht und drückt den Spalt auseinander, während die beiden anderen Rollenpaare außen am Rohr in gleichen Abständen vor und hinter dem inneren Rollenpaar anliegen, den Nahtspalt zusammendrücken und so zwei Spaltspitzen bilden, zwischen denen die Elektrodenringe des Transformators an den beiden Spalträndern aufliegen. Durch Verschieben der Auflagestelle aus der Mitte der Spaltlänge heraus kann man es nun leicht einrichten, daß an der vorderen Spitze die Schweißung, an der hinteren Spitze eine kräftige Vorerwärmung eintritt, die sich in einer beträchtlichen Leistungssteigerung gegenüber der bisherigen Anordnung des Nahtspaltes auswirkt.

Ferner wird bei der vorliegenden Erfindung zum Erhalten einer einwandfreien Rohrform und insbesondere zum Verhüten des Hochspringens der Nahtränder dicht an der Schweißstelle auf der Oberseite des Rohres ein beispielsweise mittels Schraubenspindel einstellbarer Schweißschuh vor-

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gesehen, dessen Unterfläche sich dem Rohrprofil anpaßt und eine Längsrille zur Aufnahme des durch den Schweißdruck ausgequetschten Materials hat. Der so gebildete saubere Schweißgrat gibt mit der Längsrille nach seinem Erkalten dem Rohr auch vorn eine gute Führung gegen Verdrehen. (Die Bildung eines Schweißgrates im Innern des Rohres wird in bekannter Weise durch dort ίο angeordnete Rollen verhindert, die die Innenfläche an der Schweißnaht glattplätten.) Statt des Schweißschuhes kann auch eine einstellbare Schweißrolle verwendet werden, die am mittleren Umfang eine Rille für den Schweißgrat hai. Weiterhin sind gemäß der vorliegenden Erfindung in angemessener Entfernung von der Schweißstelle noch zwei seitliche, z. B. durch Schraubenspindel \-erstellbare Führungsrollen angeordnet, von denen die eine mit einem scheibenförmigen fräserartigen Werkzeug zum Abarbeiten des Schweißgrates versehen ist; es können auch beide Rollen mit solchen Werkzeugen versehen werden, von denen jedes den Schweißgrat zur Hälfte wegnimmt. Das Rohr kommt mithin so weit fertig aus der Schweißmaschine, daß es nur noch in der Zurichterei kalibriert und gerichtet bzw. an den Enden abgestochen, mit Gewinde oder Muffe versehen zu werden braucht. Die vorgenannten drei Einrichtungen sind in beispielsweise!" Ausführung auf der Zeichnung dargestellt. Abb. 1 zeigt den beiderseits zugespitzten Nahtspalt. 1 ist das Rohr, 2 eine im letzten Biegegerüst gelagerte, nach dem Rohrdurchmesser profilierte Führungsrolle, die mit einem am mittleren Umfang angeordneten scheibenförmigen Wulst zwischen die Nahtränder greift und das Rohr am Verdrehen hindert. > Bei 3, 4 sind die inneren Rollen, die den Spalt auseinanderdrücken, bei 5, 6 die Auflagestellen der Elektrodenringe und bei 7 der Schweißschuh angedeutet. Mit S, 9 sind die äußeren Führungs- und Druckrollen .an der hinteren Spaltspitze, mit 10, 11 die an der vorderen Spaltspitze, die zugleich den Schweißdruck liefern, bezeichnet. 12, 13 sind schließlich die beiden am Ausgang des Schweißstandes angebrachten Führungsrollen; an der Rolle 13 ist das scheibenförmige Werkzeug 14 zum Wegarbeiten des Schweißgrates angedeutet. In den Abbildungen 2, 3 und 4 sind der Schweißschuh 7, eine Schweißrolle, wie sie gegebenenfalls an Stelle des Schweißscliuhes verwendet werden kann, und die Führungsrollen 12, 13 mit dem Werk1 zeug 14 in größerem Maßstabe dargestellt. Ρλ τ ι-: ν τ α ν s ρ R ü c Ii. ε :

1. Verfahren zum Herstellen der Längsschweißnaht an vorgebogenen Rohrstreifen mittels einer elektrischen Rohrschweißmaschine, bei der die ringförmigen Elektroden eines in der Maschine gelagerten drehbaren Transformators auf den beiden Spaltkanten des Rohrstreifens abrollen, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schweißspalt eine nach vorn und hinten spitz zulaufende Form gegeben wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mittels eines an der Schweißstelle, d. i. der vorderen Spaltspitze, angeordneten, mit einer Längsrille auf der Unterfläche versehenen einstellbaren Schweißscliuhes oder einer mit einer Rille am mittleren Umfange versehenen Schweißrolle ein sauberer Schweißgrat gebildet wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mittels eines scheibenförmigen Werkzeuges auf einer oder auf beiden Rollen eines nach dem Schweißschuh bzw. der Schweißrolle angeordneten Führungsrollenpaares der durch den Schweißschuh bzw. die Schweißrolle gebildete Schweißgrat sauber weggearbeitet wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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