-
Auslösung für Meß- und Zapfvorrichtungen für Flüssigkeiten mit mehreren
Meßgefäßen und mit selbsttätiger Umschaltung DerErfindungsgegenstand betrifft eineAuslösung
für Meß- und Zapfvorrichtungen für Flüssigkeiten mit mehreren Meßgefäßen und mit
selbsttätiger Umschaltung nach Patent 554 377. Nach Anspruch 3 des Hauptpatents
554 377 erfolgt die Auslösung der zur selbsttätigen Umschaltung dienenden aufgespeicherten
Kraft durch einen Schwimmer, der durch die aus einem gefüllten Meßzylinder in einen
Hilfsbehälter überlaufende Flüssigkeit gehoben wird. Diese Art der Auslösung der
Meß- und Zapfvorrichtung nach dem Hauptpatent, welche sich bei Meßgefäßen mit ausreichendem
Überlauf bewährt hat, erfordert jedoch bei Meßvorrichtungen mit Meßzylindern, die
einen sehr geringen Überlauf besitzen, eine sehr lange Schaltzeit.
-
Nach der vorliegenden Erfindung wird daher zur Auslösung der Meß-
und Zapfvorrichtung von einem Auslösekolbenventil mit gefederter Ventilstange Gebrauch
gemacht, bei welchem die Ventilwandung unmittelbar über dem in der äußersten Lage
befindlichen Ventilkolben einen Anschluß nach der Abflußleitung besitzt, vom oberen
Ende aus durch eine Leitung in Verbindung mit der Ent- und Belüftungsleitung der
Anlage steht, die durch ein durch im Ventilkörper entstehenden Überdruck zu betätigendes
Kugelventil geschlossen wird, und daß der Ventilkolben unter dem in der Pumpendruckleitung
nach Füllung eines Meßgefäßes entstehenden und durch Leitungen aus ihr entnommenen
Staudruck sich befindet, der nur bei leerer Abflußleitung wirksam ist.
-
Es ist bereits bekannt, mit einem vom Flüssigkeitsdruck beeinflußten
Ventil eine Schaltung vorzunehmen, z. B. zum Einrücken eines Räderwerkes, das die
Drehbewegungen der Motor- oder Pumpenwelle für die Förderung der zu messenden Flüssigkeit
gleichzeitig auch auf den Vierwegumschalthahn überträgt und diesen dadurch dreht.
Bei dieser bekannten Einrichtung wird die Bewegung der Motor- oder Pumpenwelle mit
dem Vierweghahn gekuppelt, während das Ventil im vorliegenden Falle im Gegensatze
hierzu zur Auslösung einer arretierten Feder dient.
-
Die Einrichtung nach der Erfindung bietet dabei den weiteren wesentlichen
Vorteil, daß das Ventil gleichzeitig auch die zuverlässige Kontrolle der Ablaufleitung
(Zapfleitung) des Meßgefäßes ausübt und die Ausübung der Umschaltfeder so lange
nicht zuläßt, als die Ablaufleitung (Zapfleitung) noch nicht leergelaufen ist.
Die
Neuerung wird durch die Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel im Längsschnitt veranschaulicht.
-
Das Gehäuse L, t, der Gabelhebel ;n und der zweiarmige Arretier-
und Ausiösehebel u mit seinem Drehpunkte v entsprechen den Teilen der Meßvorrichtung
des Hauptpatents. An die Stelle der Schwimmerstange zu des Hauptpatents tritt nun
hier die Ventilspindel w des gefederten Flüssigkeitsdruckventils. Der Flüssigkeitsdruck
wird durch die Druckleitung i an irgendeiner Stelle der Pumpendruckleitung zwischen
Pumpe und Meßgefäß entnommen und durch die Leitung i und den Anschlußstutzen 4 des
Ventilgehäuses 2 der Unterseite des Ventilkolbens 3 zugeführt. Gegen die Oberseite
des Ventilkolbens 3 drückt die kräftige Feder 13 und hält den Kolben in der Ruhelage
in seiner tiefsten Stellung. Die Ventilspindel w wird einmal durch den Kolben 3,
in dem sie starr befestigt ist, und dann durch die Stopfbuchse 5 im Deckel des Ventilgehäuses
:2 geführt.
-
In dem Deckel befindet sich auch der Anschlußstutzen 7, der zur Ent-
und Belüftungsleitung 9 führt. In diese Leitung ist das Kugelventil 8 eingebaut,
dessen Kugel in der Ruhelage durch den Stift 14 so gestützt wird, daß um die Kugel
8 herrim ein ungehinderter Luftaustausch zwischen Ventilgehäuse und Leitung g möglich
ist.
-
Auf der rechten Seite in dem zylindrischen Mantel des Ventilgehäuses
2 ist endlich ein dritter Anschlußstutzen 6 vorgesehen, der mit einem niedrigen,
aber ziemlich breiten Schlitz in das Ventilgehäuse 2 mündet. Der Stutzen 6 steht
durch, einen anderen Stutzen 12 mit der Ablaufleitung io in Verbindung, an welche
dicht unterhalb von Stutzen iz der Zopfschlauch ii durch Verschraubung angeschlossen
ist.
-
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende, wobei eine Anordnung
mit zwei Meßzylindern angenommen ist.
-
Ist ein Meßzylinder mit Drosselabschluß gefüllt, so entsteht in diesem
Meßgefäß, aber auch in der ganzen Pumpendruckleitung bis zur Pumpe, ein Flüssigkeitsdruck,
der durch die Leitung i und den Anschlußstutzen 4 in das Ventilgehäuse unter den
Ventilkolben 3 geleitet wird und diesen so weit anhebt, bis durch die Ventilspindel
w der Doppelhebel u
so hoch nach oben geschwenkt wurde, daß er den
Hebel in und damit die gespannte Umschaltfeder p des Hauptpatents freigibt. Sobald
dann die Umschaltung erfolgt, hört der Flüssigkeitsdruck sofort auf, und der Ventilkolben
wird durch die Druckfeder 13 wieder in seine Ausgangsstellung zurückgedrückt. In
dieser Weise arbeitet die Vorrichtung, wenn die Ablaufleitung io im Augenblick der
Auslösung flüssigkeitsleer ist. Anders verhält sich die dache dagegen, wenn in dem
Augenblick, in dem umgeschaltet werden soll, der zweite Meßzylinder bzw. die Ablaufleitung
io noch nicht leergelaufen ist. Aus der Ablaufleitung io gelangt stets durch die
Kanäle r2 und 6 ein Teil der ablaufenden Flüssigkeit in das Ventilgehäuse 2 über
den Ventilkolben 3, füllt dieses Gehäuse in dem über dem Kolben befindlichen Teil
ganz aus und steigt auch noch ein Stück in der Ent- und Belüftungsleitung g hoch.
Diese Leitung g ist so lang, daß sie ungefähr bis zum oberen Ende der Meßzylinder
reicht und bleibt entweder für sich ganz offen, nur durch eine der bekannten Sicherheitssiebklappen
geschützt, oder sie mündet in gleicher Höhe in eine der vorhandenen normalen Ent-
und Belüftungsleitungen der Tankanlage.
-
Entsteht nun, d. h. also wenn sich in dem leerlaufenden Meßzylindei
und in der Ablaufleitung io noch Flüssigkeit befindet und diese in der angegebenen
Weise in das Ventilgehäuse 2 übergetreten ist, in den Druckleitungen i und 4 unter
dem Ventilkolben der zum Auslösen der Umschaltfeder erforderliche Flüssigkeitsdruck,
so wird der Ventilkolben 3 hierdurch zunächst wohl ein kurzes Stück angehoben, bis
er durch seine Masse den Kanalschlitz 6 verdeckt und die Kugel 8 durch den Flüssigkeitsdruck
auf ihren Sitz im Rohr 9 gedrückt hat; dann aber kann sich der Ventilkolben um keinen
Millimeter weiter nach oben bewegen, weil sich ihm eine völlig geschlossene Flüssigkeitsmenge
entgegenstemmt und die Auslösung der Gabel m durch die Spindel w und den
Doppelhebel u verhindert. Erst wenn der Flü$sigkeitsdruck in der Leitung i und 4
wieder nachgelassen hat und der Ventilkolben in seine Ausgangsstellung zurückgefallen
ist, ferner wenn inzwischen die Ablaufleitung io leergelaufen ist, kann die Flüssigkeit
aus dem oberen Teil des Ventilgehäuses :2 durch den Kanal 6 "in die Ablaufleitung
zurückfallen, und dann erst kann durch erneuten Flüssigkeitsdruck in i und 4 die
gewöhnliche Auslösung durch die Ventilspindel w herbeigeführt werden.