DE561515C - Verfahren zur Rueckgewinnung des Eisengehaltes von Beizablaugen als Oxyd - Google Patents

Verfahren zur Rueckgewinnung des Eisengehaltes von Beizablaugen als Oxyd

Info

Publication number
DE561515C
DE561515C DE1930561515D DE561515DD DE561515C DE 561515 C DE561515 C DE 561515C DE 1930561515 D DE1930561515 D DE 1930561515D DE 561515D D DE561515D D DE 561515DD DE 561515 C DE561515 C DE 561515C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
oxide
iron
pickling
recovery
iron content
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1930561515D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
RUDOLF STOTZ DR
Original Assignee
RUDOLF STOTZ DR
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by RUDOLF STOTZ DR filed Critical RUDOLF STOTZ DR
Application granted granted Critical
Publication of DE561515C publication Critical patent/DE561515C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G49/00Compounds of iron
    • C01G49/02Oxides; Hydroxides
    • C01G49/06Ferric oxide [Fe2O3]

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Cleaning And De-Greasing Of Metallic Materials By Chemical Methods (AREA)

Description

  • Verfahren zur Rückgewinnung des Eisengehaltes von Beizablaugen als Oxyd Die schwer verwendbaren, nicht eingedickten Beizablaugen werden auch heute noch meist in Bäche und Flüsse abgelassen und zerstören dann in diesen alles' Tier- und Pflanzenleben. Es entsteht also ein doppelter Schaden: Einesteils gehen Tausende vonTonnen Eisen und Säure verloren und anderseits wird das Wasser verdorben und die Fischzucht vernichtet.
  • Das Verfahren vorliegender Erfindung gestattet die Aufarbeitung derartiger Eisensalzlösungen. Die Beizablaugen enthalten das Eisen als Ferrosalz, also z. B. Eisenchlorür oder Ferrosulfat. Es ist nun bereits bekannt, festes kristallisiertes Ferrosulfat in großen Haufen jahrelang der Einwirkung von Luft und Regen auszusetzen, um .es zu oxydieren, aber einesteils muß dann die Ablauge mit der freien Säure zuerst eingedampft werden, was wegen der freien Säure und des vielen Wassers nur bei Großanlagen ausgeführt wird und dann noch Verluste bringt, andernteils muß dann das Material lange Zeit liegen, bis es oxydiert ist.
  • Eisenchlorür enthaltende Beizablaugenkann man auf diese Weise überhaupt nicht aufarbeiten. Es «-ar bekannt geworden, auch die letztgenannten Beizablaugen zu verarbeiten, indem man die Laugen zuerst eindampft, versprüht, dann oxydiert und glüht. Die Nachteile derartiger Verfahren und Vorrichtungen sind: t. Es ist eine Reihe von teuren Vorrichtungen notwendig, die sehr viel Anlagekapital verschlinen.
  • 2. Die' Möglichkeit zu Störungen ist groß, einesteils infolge der schwankenden Gehalte der Laugen an freier Säure, andernteils infolge der Möglichkeit der Düsenverstopfung durch Kristalle u. dgl., ferner infolge des engen Temperaturbereichs, der in den Reaktionsräumen eingehalten werden muß, um das Schmelzen und Zusammenbacken des Oxysalzes zu verhüten und Säurekondensation zu vermeiden.
  • 3. Oxydation und Umsetzung -erfolgt nicht quantitativ, das erhaltene Oxyd ist deshalb nicht ganz säurefrei und farbrein. Die gewonnene Säure ist eisenhaltig.
  • q.. Das gewonnene Oxyd ist zusammengebacken und deshalb chemisch nicht wirksam. Durch das im folgenden beschriebene neue Verfahren ist es möglich, auch schwache Beizablaugen ohne vorheriges Eindampfen zu verarbeiten. Erfindungsgemäß. werden die Beizablaugen beliebiger Konzentration über aufsaugende Körper, wie Eisenerz, gebrauchtes Tempererz, Biskuitporzellanstücke, Bimsstein, Holzkohle o. d-1., verteilt, und die so erhaltene luftdurchlässige Masse wird der Einndrkung eines Luftstromes ausgesetzt, wodurch dank der Verteilung der Lauge auf großer Oberfläche die Verwandlung des restlichen Ferrosalzes in Oxysalz in kürzester Zeit erfolgt.
  • Die weitere Verarbeitung, das Laugeneindampfen und Glühen, geschieht z. B. !entweder in einem kontinuierlich arbeitenden Trommelofen oder im Schachtofen mit unmittelbarer Gegenstromheizung oder in einer Muffel u. dgl.
  • Als Beispiel sei die Aufarbeitung einer Salzsäurebeizablauge beschrieben: Diese wird über einen der vorgenannten Aufsaugekörper, z. B. Eisenerz in der Körnung 3 bis i o mm, unter Umrühren oder Umschaufeln mit Hilfe einer Brause o. dgl. derart fein verteilt, daß eine krümelig feuchte Masse entsteht, die keine Lauge mehr aufnimmt. Das Eisenerz stumpft gleichzeitig freie Säure ab. Die so erhaltene poröse Masse wird nun stank belüftet, entweder durch Bewegung mit Hilfe eines offenen Rührwerks oder im Gegenstromverfahren in einem Schacht. Durch die Einwirkung der Luft bildet sich schnell das Oxysalz : 2 Fe C12 + O -j- H2 O = Fe. C14 (O H) 2.
  • Die Aufsaugekörper haben also die Aufgabe, die Lauge festzuhalten und auf großer Oberfläche der Luft auszusetzen. Durch Erwärmen- mit Hilfe eines Dampfstrahls o. dgl. wird erfindungsgemäß, die Sauerstoffaufnahme beschleunigt. Nach beendigter Oxydation wird erfindungsgemäß die feuchte Masse in einem Arbeitsvorgang getrocknet, also die überschüssige Lauge eingedampft und das Salz durch Glühen zerlegt.
  • Die Verteilung der Lauge auf den Tragkörpern verhütet das Zusammensintern auch beim schnellen Erhitzen und bewirkt eine außerordentlich feine Verteilung des Eisenoxyds. Gerade diese feine Verteilung ist die Ursache der besonders großen Reaktionsfähigkeit des so gewonnenen Eisenoxyds, welches entweder von den Tragkörpern in Rollfässern abgerieben und unmittelbar weiterverarbeitet oder mit den Tragkörpern zusammen als chemischer Reaktionsträger verwendet werden kann. Das durch Abreiben gewonnene Eisenoxyd dient infolge seiner Reinheit als Farbkörper und als Stahlzusatz. Für das neue auf den Tragkörpern (einst verteilte Eisenoxyd gibt .es viele Anwendungsgebiete, z. B.
  • i. als wirksamen Kontaktkörper für chemische Reaktionen an Stelle von Kiesabbränden und anderem Eisenoxyd, 2. als Reaktionsträger für die Wasserstofferzeugung nach dem Eisenoxydverfahren, 3. als Gasreinigungskörper und Ersatz für spanisches Rasenerz, q.. als Ausgangsstoff für die Herstellung von reinem Eisen nach dem Karbonylverfahren, 5. als oxydierender Zusatz bei der Stahlherstellung, 6. als Sauerstoff abgebendes Glühmittel beim Tempern.
  • In vielen Fällen braucht das Eisenoxyd nicht von den Trägern entfernt zu werden, sondern dient weiter als das Zusammenbacken der Masse verhütender Träger. Durch mehrmalige Behandlung der Tragkörper kann die Eisenoxydschicht verstärkt werden. Ferner erleichtern die Tragkörper die Regenerierung dieser Massen durch erneute Behandlung.
  • Diese Eisenoxydmasse kann z. B. als Glühfrischmittel beim Tempern verwendet und altes Tempererz mit einer Schicht Eisenoxyd überzogen und wieder voll gebrauchsfähig gemacht werden. Der Vorgang des Glühens des nach dem neuen Verfahren vorbehandelten Alterzes kann 'unter Umständen mit dem Tempern in einem Arbeitsgang erfolgen, indem man die getrocknete und belüftete Masse schichtweise zwischen Temperwar e packt und mit dieser zusammen glüht. Die Verwendung des regenerierten Alterzes ist vorteilhaft, denn es werden 25 bis 30 ojo vom Gewicht der Temperware an Neuerz gespart, und die Sauerstoffabgabe ist sehr gleichmäßig, wodurch Fehler, wie Verbrennen der Gub-haut und Fleckenbildung, vermieden werden.
  • Durch das neue Verfahren der Beizablaugeaufarbeitung werden also folgende Vorteile erreicht: i. Verdünnte Beizablaugen können ohne vorheriges Eindampfen verarbeitet werden. 2. Die Vorrichtung für die Aufarbeitung und die diesbezügliche Arbeit wird vereinfacht.
  • 3. Die Verunreinigung der Bäche durch Beizablaugen fällt fort.
  • g. Der deutschen Wirtschaft werden jährlich Tausende von Tonnen Eisen und Säure wiedergewonnen.
  • 5. Es wird ein außerordentlich fein verteiltes Eisenoxyd mit wertvollen chemischen Eigenschaften erhalten, das mit oder ohne Tragkörper Verwendung finden kann.
  • 6. Diese Oxyclmassen können leicht durch erneute Behandlung mit Lauge regeneriert werden.

Claims (3)

  1. PATE NTANSPRLTcIiR: i. Verfahren zur Verwertung von Beizablaugen, dadurch gekennzeichnet, dab, die Ablaugen durch poröse Träger aufgenommen und die so erhaltenen luftdurchlässigen Massen künstlich belüftet, dann getrocknet und geglüht werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, weiter dadurch gekennzeichnet, daß die oxydierende Luft direkt durch Dampf erwärmt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, weiter dadurch gekennzeichnet, daß als poröser Träger ausgebrauchtes Tempererz benutzt wird.
DE1930561515D 1930-07-06 1930-07-06 Verfahren zur Rueckgewinnung des Eisengehaltes von Beizablaugen als Oxyd Expired DE561515C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE561515T 1930-07-06

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE561515C true DE561515C (de) 1932-10-14

Family

ID=6566252

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1930561515D Expired DE561515C (de) 1930-07-06 1930-07-06 Verfahren zur Rueckgewinnung des Eisengehaltes von Beizablaugen als Oxyd

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE561515C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE696518C (de) Verfahren und Vorrichtung zum fortlaufenden Sulfidieren von auf Transportbaendern fortbewegter Alkaloffs
DE561515C (de) Verfahren zur Rueckgewinnung des Eisengehaltes von Beizablaugen als Oxyd
DE2234171B1 (de) Verfahren zur gemeinsamen beseitigung und/oder aufarbeitung von haertesalzabfaellen
DE527012C (de) Verfahren zum Beizen von Haar, um es walkfaehig zu machen
DE2537671C3 (de) Verfahren zur Regenerierung eines für die Adsorption von Glucoseisomerase geeigneten porösen anorganischen Trägermaterials
DE521648C (de) Verfahren zur Entfernung des Schwefelwasserstoffes aus Kohlendestillationsgasen
DE2310396A1 (de) Verfahren zur behandlung eines fluessigen industrieabfalls und anlage zur durchfuehrung des verfahrens
DE2951519A1 (de) Verfahren zur nitrierung bzw. nitrierhaertung einer stahloberflaeche
DE452784C (de) Gewinnung von Zink aus oxydischen Erzen
DE591096C (de) Regeneration pulverfoermiger Adsorptionskohle
DE557830C (de) Verfahren zur Behandlung von Eisenoxyden zur Verstaerkung ihrer Wirkung als Gasreinigungsmittel
DE570018C (de) Verfahren zur Reinigung von Trinkwasser von schlechten Geschmacks- und Geruchsstoffen
DE362630C (de) Verfahren zur Nachkoernung und Entwaesserung von im Wege ploetzlicher Abkuehlung gekoernter Hochofenschlacke
AT118009B (de) Verfahren zur Reinigung cyanidhaltiger Abwässer.
DE405924C (de) Verfahren zum Aufschliessen von Chromeisenstein
DE659689C (de) Verfahren und Anlage zum unmittelbaren Gewinnen von Eisen aus Chlorierungserzeugnissen von Erzen oder eisenhaltigen Schlacken
DE535065C (de) Herstellung von Verbindungen des Wasserstoffsuperoxyds
DE594550C (de) Verfahren zur Herstellung reiner arseniger Saeure auf dem Wege der Kristallisation aus waesserigen Loesungsmitteln
DE612016C (de) Beseitigung von Sauerstoff aus Gasgemischen mit Hilfe von Metallkarbonyl
DE837280C (de) Verfahren zur Herstellung eines Katalysators zum Ausscheiden von Kohlensaeure aus Industriegasen
AT71700B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Vorbehandlung von gerösteten Erzen mit Flüssigkeiten zwecks Erleichterung ihrer nachfolgenden Extraktion.
DE1444468C (de) Verfahren zur Entfernung von Ozon aus solches enthaltenden Gasen
AT302918B (de) Verfahren zur Behandlung von industriellen Abwässern, insbesondere von verbrauchten Beizbädern
DE661078C (de) Verfahren zur Aufarbeitung verbrauchter Metallbeizen
DE600350C (de) Verfahren zur Herstellung eines fuer die Ammoniaksynthese brauchbaren Kontaktstoffes aus komplexen Cyanverbindungen des Mangans und Kobalts