DE559713C - Verfahren zum Lackieren von Cellulosehydratgebilden - Google Patents
Verfahren zum Lackieren von CellulosehydratgebildenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08J—WORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
- C08J7/00—Chemical treatment or coating of shaped articles made of macromolecular substances
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- C08J2301/06—Cellulose hydrate
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
23. SEPTEMBER 1932
23. SEPTEMBER 1932
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 75 c GRUPPE
Kalle & Co. Akt.-Ges. in Wiesbaden-Biebrich*)
Verfahren zum Lackieren von Cellulosehydratgebilden
Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. Juli 1930 ab
Es ist bekannt, Gebilde aus Cellulosehydrat, ζ. B. Folien, die in Form von breiten Bahnen
hergestellt werden, mit einem Lacküberzug zu versehen, um sie wasserabstoßend zu
machen bzw. um ihnen die Durchlässigkeit für Luftfeuchtigkeit zu nehmen. Die Trocknung
des Lacküberzuges muß gewöhnlich in der Wärme erfolgen, um die Lacklösungsmittel
restlos entfernen zu können. Dabei ist es kaum zu vermeiden, daß die lackierten Gebilde
spröde und brüchig werden, da die verdampfenden Lacklösungsmittel einen beträchtlichen
Teil der im Cellulosehydrat vorhandenen geringen Feuchtigkeitsmenge mitnehmen und damit die Geschmeidigkeit der
Unterlage sehr stark herabsetzen. Diese Gefahr besteht besonders dann, wenn für den
Lack solche Lösungsmittel verwandt worden sind, die wie Benzol u. dgl. mit Wässer ein
etwa konstant zusammengesetztes Siedegemisch bilden.
Die Sprödigkeit der lackierten Gebilde macht sich bei ihrer Weiterverarbeitung
außerordentlich störend bemerkbar, vor allem, wenn es sich um breite endlose Bahnen aus
Cellulosehydrat handelt. Da es praktisch kaum möglich ist, bei der Lackierung etwa
durch Erniedrigung der Trockentemperatur oder durch Verwendung einer Trockenluft
mit hohem Feuchtigkeitsgehalt das Sprödewerden wirksam zu verhindern, hat man bereits
vorgeschlagen, den lackierten Bahnen durch eine geeignete nachträgliche Behandlung
die verlorene Feuchtigkeit wieder einzuverleiben.
Es wurde nun gefunden, daß man lackierte Bahnen u. dgl. aus Cellulosehydrat erhalten
kann, die nach der Lackierung weich und geschmeidig sind, wenn man den Lackauftrag in
Gegenwart von Formamid vornimmt. Das Verfahren kann z. B. so ausgeführt werden, daß man eine Lacklösung aufträgt, welche
einen Zusatz von Formamid enthält. Dabei ist es in manchen Fällen vorteilhaft, wenn im
Lack gleichzeitig höher siedende Lösungsmittel für Formamid, wie z. B. Äthylglykol,
Methylglykol, Benzylalkohol u.dgl., vorhanden sind. Schon bei Gegenwart von 2 °/0 Formamid
im Lack erhält man lackierte Folien, welche nach dem Trocknen auffallend weich und geschmeidig sind gegenüber solchen, die
ohne Formamidzusatz lackiert worden sind.
Eine andere Ausführungsform des vorliegenden Verfahrens besteht darin, daß man die
zu lackierenden Gebilde, z. B. die Bahnen aus Cellulosehydrat, vorher mit Formamid imprägniert
und dann in der üblichen Weise lackiert. Wie festgestellt wurde, nehmen die
trockenen Filme aus Cellulosehydrat das Formamid sehr schnell und unter starker Ouellung auf. Die Imprägnierung wird beispielsweise
so ausgeführt, daß man die Bahn
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr. Otto Herrmann in Wiesbaden.
aus Cellulosehydrat durch ein Bad mit Formamid laufen läßt und dann das überschüssige
Formamid mit Hilfe von Quetschwalzen u. dgl. abpreßt. Der imprägnierte Film wird am besten unmittelbar danach
durch die Lackauftragvorrichtung geführt und anschließend getrocknet.
Bei dieser Arbeitsweise können lackierte Cellulosehydratgebilde erhalten werden, die
ίο nach der Trocknung des Überzuges eine besonders
hohe Geschmeidigkeit besitzen. Ein weiterer Vorteil der vorhergehenden Imprägnierung
mit Formamid ist es, daß die Cellulosehydratbahn u. dgl. der Lackauftragsvoirrichtung
in sehr dehnbarem und gleichmäßig gequollenem Zustande zugeführt wird, wodurch das Aufbringen einer einwandfreien
Lackierung wesentlich erleichtert wird. Die Stärke der Imprägnierung kann variiert werden,
z. B. indem man das Formamid mit flüchtigen Lösungsmitteln verdünnt. Vorteilhafterweise
stellt man sie so ein, daß die Bahn nach der Lackierung gerade die gewünschte Geschmeidigkeit zeigt.
Natürlich kann auch von Folien u. dgl. aus Cellulosehydrat ausgegangen werden, denen
man in anderer Weise Formamid zugeführt hat. Es können z. B. Cellulosehydratbahnen
der Lackierung unterworfen werden, die schon während ihres Herstellungsprozesses,
am besten unmittelbar bevor sie erstmalig getrocknet werden, durch Formamid bzw. eine
wässerige, formamidhaltige Lösung geführt worden sind, da auch in diesem Falle Filme
mit genügend hohem Formamidgehalt erhalten werden können.
Das vorliegende Verfahren kann bei sinngemäßer Ausführung in Verbindung mit jeder
Art Von Lacklösung angewandt werden.
Claims (1)
- Patentanspruch :Verfahren zum Lackieren von Cellulosehydratgebilden, insbesondere von fortlaufenden Bahnen aus Cellulosehydrat, dadurch gekennzeichnet, daß der Lack auf die mit Formamid imprägnierten Cellulosehydratbahnen o. dgl. aufgebracht oder dem Lack selbst vor dem Aufbringen Formamid zugesetzt wird und anschließend, wie üblich, bei höherer Temperatur getrocknet wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE559713T | 1930-07-01 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE559713C true DE559713C (de) | 1932-09-23 |
Family
ID=34559054
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930559713D Expired DE559713C (de) | 1930-07-01 | 1930-07-01 | Verfahren zum Lackieren von Cellulosehydratgebilden |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US1979936A (de) |
DE (1) | DE559713C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE747627C (de) * | 1942-08-05 | 1944-12-18 | Kalle & Co Ag | Verfahren zum UEberziehen von Cellulosehydratfolien mit hydrophoben Schichten |
-
1930
- 1930-07-01 DE DE1930559713D patent/DE559713C/de not_active Expired
-
1931
- 1931-06-22 US US54614931 patent/US1979936A/en not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE747627C (de) * | 1942-08-05 | 1944-12-18 | Kalle & Co Ag | Verfahren zum UEberziehen von Cellulosehydratfolien mit hydrophoben Schichten |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US1979936A (en) | 1934-11-06 |
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