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Matrizensetz- und Zeilengießmaschine, bei der eine von der Maschine
im Falle des nicht genügenden Zeilenausschlusses selbsttätig ausgelöste Sperrvorrichtung
für die Gießpumpe vorgesehen ist Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an Matrizensetz-
und Zeilengießmaschinen, durch die es dem Setzer ermöglicht wird, mittels eines
einfachen Handgriffes vom Tastbrett aus jederzeit die Bewegung der Gießpumpe auszuschalten.
Es ist bekannt, die Matrizensetz- und Zeilengießmaschinen mit einer durch die Maschine
gesteuerten Sicherheitseinrichtung zum selbsttätigen Ausschalten des Gießvorganges
zu versehen. Diese bekannte Vorrichtung tritt stets dann in Tätigkeit, wenn eine
gesetzte Zeile nicht genügend mit Matrizen bzw. Spatien ausgefüllt ist und infolge
des hierdurch bedingten nicht genügenden Ausschlusses die Gefahr besteht, daß flüssiges
Metall zwischen die Matrizen und Spatien fließen und darüber hinaus in das Getriebe
der Maschine gelangen kann, d. h. daß ein sogenannter Spritzer entsteht. Abgesehen
von diesem durch die Maschine selbsttätig geregelten Fall besteht zuweilen seitens
des Setzers der Wunsch, eine bereits gesetzte Zeile nicht abzugießen. Dies trifft
besonders dann zu, wenn eine Zeile zwar genügend ausgeschlossen ist, aber trotzdem
die Gefahr besteht, daß flüssiges Metall zwischen den gesetzten Matrizen hindurchdringt.
Beispielsweise tritt das ein, wenn etwa eine gesetzte Matrize sich schräg eingestellt
hat. Denn der gute Ausschluß wird hierdurch nicht beeinträchtigt, das selbsttätige
Ausschalten der Gießpumpe erfolgt demzufolge nicht, und trotzdem erkennt der geübte
Setzer häufig noch im letzten Augenblick vor dem Abgießen, daß die Gefahr eines
Spritzers besteht. Außerdem aber entdeckt der Setzer vielfach noch unmittelbar vor
dem Abgießen Satzfehler in der Zeile, so daß er den unbrauchbaren Abguß verhindern
möchte, um erst eine entsprechende Änderung vorzunehmen. Der Setzer mußte bisher
in solchen Fällen die Maschine durchlaufen lassen, d. h. die falsch gesetzte Zeile
abgießen, oder er mußte noch rasch die ganze Maschine stillsetzen. Es ist verständlich,
daß sich dieses Stillsetzen nur dann lohnt, wenn es sich darum handelt, einer rechtzeitig
erkannten Spritzergefahr vorzubeugen, nicht aber zum Ausmerzen von Satzfehlern.
Voraussetzung ist aber, daß zwischen dem Entdecken der Spritzergefahr und dem Gießvorgang
noch die genügende, zum Abstellen des gesamten Maschinenantriebes erforderliche
Zeit verbleibt. Dies ist aber häufig, abgesehen von der Umständlichkeit des Verfahrens,
nicht der Fall, so daß es dem Setzer oft nicht mehr gelingt, Spritzer zu verhindern.
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Zweck der Erfindung ist es, durch ein von dem Tastbrett aus zu bedienendes
Gestänge dem Setzer die Möglichkeit zu geben, mittels
eines Handgriffes
in einfachster Weise und bei geringstem Zeitaufwand noch im letzten Augenblick unmittelbar
vor dem Abgießen der gesetzten Zeile die Gießpumpe und damit den gesamten Gießvorgang
auszuschalten. Dies geschieht gemäß der Erfindung dadurch, daß der von dem Setzer
zu bedienende Handgriff mit der obenerwähnten, im Falle des nicht genügenden Zeilenausschlusses
von der Maschine selbsttätig eingerückten bekannten Ausschaltvorrichtung für die
Gießpumpe in Verbindung steht. Auf diese Weise wird erreicht, daß durch einfachen
Druck oder Zug an dem betreffenden. Handgriff der Setzer nach Belieben auch für
die nicht selbsttätig von der Maschine geregelten Fälle die Sperrvorrichtung für
die Gießpumpe unmittelbar und ohne Zeitverlust in Tätigkeit setzen kann.
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Auf der Zeichnung ist schematisch eine Ausführungsform der Erfindung
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i die Anordnung der einzelnen Teile der Ausschaltvorrichtung
in Ansicht, Fig. 2 eine Draufsicht des von dem Tastbrett ausgehenden Gestänges zum
Bedienen dieser Vorrichtung und Fig.3 eine teilweise Seitenansicht des Gestänges
an der Verbindungsstelle mit der Ausschaltvorrichtung.
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Der Hebel i ist an einem Ende um den an dem Maschinenrahmen befestigten
Zapfen 2 beschränkt drehbar gelagert. An seinem anderen Ende ist an ihm die Stange
3 angelenkt. Außerdem befindet sich an diesem Ende des Hebels i zum genauen Einstellen
seiner Höhenlage ein Stift 4, der sich gegen einen an dem Maschinenrahmen festen
Anschlag 5 legt. Die Stange 3 steht mit dem um einen ebenfalls an dem Maschinenrahmen
befestigten Zapfen 6 schwingbaren Pendel 7 in gelenkiger Verbindung, und zwar befindet
sich an dem Pendel 7 ein gegenüber dem Zapfen 6 seitlich versetzter Zapfen 8, der
in ein Langloch 9 der Stange ,3 greift. Das andere freie Ende des Pendels 7 bildet
eine Anschlagnase io, deren Stellung maßgebend ist für das Ausschalten der Gießpumpe.
Der die Gießpumpe bewegende Pumpenhebel i i ist um einen an dem Maschinenrahmen
befestigten Zapfen 12 drehbar gelagert. Das eine nicht dargestellte Ende des Hebels
i i steht mit der Gießpumpe in Verbindung, und eine ebenfalls nicht dargestellte
Feder ist bestrebt, den Hebel i i in der durch den Pfeil A angedeuteten Richtung
zu drehen, um hierdurch die Gießpumpe in Tätigkeit zu setzen. Das andere freie Ende
13 des Pumpenhebels ii liegt aber gegen eine auf der Welle 14 befestigte, von dem
Maschinenantrieb gedrehte Kurvenscheibe 15 an. Solange nun das Ende 13 des Pumpenhebels
i i auf dem kreisförmigen Teil der sich in Richtung des Pfeiles B drehenden Kurvenscheibe
aufliegt, wird der Pumpenliebel i i gegen die Wirkung der nicht dargestellten Feder
in seiner äußersten, in Fig. i gezeigten Stellung gehalten. Die von dem Antrieb
der Maschine abhängige Kurvenscheibe 15 ist so ausgebildet, daß sie mit ihrer Ausnehmung
16 die in Fig. i gezeigte Stellung in dem Augenblick erreicht, wo der Gießvorgang
einsetzen soll. In dieser Lage wird das Ende 13 des Pumpenhebels ii freigegeben,
und durch die nicht dargestellte Feder kann jetzt der Hebel i i in Richtung des
Pfeiles A um den Zapfen 12 gedreht und damit die Gießpumpe in Tätigkeit gesetzt
werden, worauf die Kurvenscheibe 15 wieder das entsprechend ausgebildete freie Ende
13 des Pumpenhebels i i erreicht und diesen in seine Ruhestellung (Fig. i)
zurückbewegt. Der geschilderte Vorgang wiederholt sich bei jedem Zeilenabguß, solange
die Zeilen richtig ausgeschlossen werden..
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Um jedoch bei ungenügendem Zeilenausschluß den Pumpenhebel i i und
damit die Gießpumpe auch dann gegen die Wirkung der nicht dargestellten Feder in
der äußersten Ruhestellung zu halten, wenn die Kurvenscheibe 15 in der in Fig. i
gezeigten Stellung angelangt ist und das Ende 13 des Pumpenhebels i i freigegeben
hat, ist folgende Einrichtung getroffen: An dem Hebel i befindet sich ein seitlicher
Ansatz 17 und daran eine einstellbare Anschlagschraube 18. Gegenüber dieser Anschlagschraube
18 befindet sich eine Nase ig. Diese ist an einer nicht dargestellten Zahnstange
befestigt, die den Antrieb der die Ringspatien drehenden Wellen bewirkt. Bei dem
Ausschließvorgang bewegt sich die Nase i9 so, .daß sie sich dem freien Ende der
Anschlagschraube 18 nähert. Die Schraube 18 ist so eingestellt, daß bei richtigem
Ausschluß der gesetzten Zeile die Nase i g nicht das Ende der Schraube 18 erreicht.
Wenn jedoch eine Zeile nicht genügend voll gesetzt ist, so werden die Antriebswellen
für die Ringspatien über ihre gewöhnliche Endstellung hinaus gedreht, und auch die
an der nicht dargestellten Antriebszahnstange für diese Wellen befestigte Nase i9
wird über ihre gewöhnliche Endlage hinaus bewegt, so daß sie gegen die Anschlagschraube
18 stößt und diese hebt. Hierdurch wird auch der Hebel i angehoben, d. h. um den
Zapfen 2 gedreht, so daß auch die an seinem anderen Ende angelenkte Stange 3 und
dann der an dem Pendel 7 befestigte Zapfen 8 angehoben werden. Infolge der gegenüber
dem Zapfen 6 versetzten Anordnung des Zapfens 8 wird dabei das Pendel 7 aus seiner
Ruhestellung I in die durch strichpunktierte Linien (Fig. i) angedeutete
Arbeitsstellung
II geschwenkt. In dieser Stellung II liegt das Pendel 7 mit seiner Anschlagnase
io gegenüber einer an dem Pumpenhebel i i verstellbar befestigten Anschlagschraube
2o, und es wird während der gesamten, dem Gießvorgang entsprechenden Zeit in dieser
Stellung II gehalten. Die Schraube 2o ist so eingestellt, daß in der äußersten Ruhestellung
des Hebels i i (Fig. i ) nur ein ganz geringes Spiel zwischen der Nase io des Pendels
7 und der Anschlagschraube 2o vorhanden ist. Sobald also die Ausnehmung 16 der-
Kurvenscheibe 15 die der Einleitung des Gießvorganges entsprechende, in Fig. i gezeigte
Stellung erreicht hat und der Pumpenhebel i i sich unter der Wirkung der nicht dargestellten
Feder in Richtung des Pfeiles A zu drehen beginnt, stößt die Schraube 2o gegen den
Anschlag io des in der Sperrstellung II befindlichen Pendels 7. Hierdurch wird die
Bewegung des Pumpenhebels i i und damit das Arbeiten der Gießpumpe verhindert, denn
das Pendel 7 wird ja während der gesamten, dem Gießvorgang entsprechenden Zeit in
der den Pumpenhebel i i sperrenden Stellung II gehalten. Erst wenn der Gießvorgang
beendet wäre, also die Kurvenscheibe 15 mit ihrem kreisförmigen Teil wieder unter
den Anschlag 13 des Pumpenhebels i i gefaßt hat und der Anschlag i9 infolge desZurückdrehens
der Ringspatien wieder in seine Anfangsstellung (Fig. i) gelangt ist, schwingt das
Pendel 7 in seine Ruhestellung zurück. Diese Rückwärtsbewegung des Pendels 7 und
des damit verbundenen Gestänges nach Aufhören des von dem Anschlag i9 herrührenden
Druckes der Nase io geschieht durch Pendelwirkung. Die Anschlagnase io wirkt gleichsam
als Gewicht, doch kann auch zum Zwecke der Rückwärtsbewegung des Pendels 7 in beliebiger
Weise eine zusätzliche Federkraft z. B. an dem Hebel i angreifen. Die übersetzungsverhältnisse
der miteinander in Eingriff stehenden Teile der beschriebenen Sperrvorrichtung sind
so gewählt, daß auch bei geringstem Anheben der Anschlagschraube 18 durch die nur
ein wenig über ihre gewöhnliche Endstellung hinaus bewegte Anschlagnase i9 das Pendel
7 aus seiner Ruhestellung I in die Sperrstellung II und damit die Anschlagnase io
vor die Anschlagschraube 2o des Pumpenhebels i i geschwenkt wird.
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Damit nun diese bekannte, bei nicht genügendem Ausschluß der gesetzten
Zeile von der Maschine selbsttätig eingerückte Sperrvorrichtung für die Gießpumpe
auch in anderen Fällen jederzeit durch den Setzer von dem Tastbrett aus eingerückt
werden kann, ist ein in Fig. 2 schematisch angedeutetes Gestänge 21 vorgesehen,
das an seinem einen Ende einen an dem Tastbrett befindlichen Knopf 22 trägt. Das
andere Ende 23 des Gestänges 21 steht mit dem Hebel i in Verbindung. Beispielsweise
ist das Ende 23 konisch zugespitzt und so vor einer Auflagefläche 24 des Hebels
i gelagert, daß diese Auflagefläche unmittelbar hinter der Spitze des Endes 23 abschneidet.
Wenn nun der Setzer durch Druck an dem Knopf 22 das Ende 23 des Gestänges 21 vorschiebt,
so greift das verjüngte Ende 23 unter die Auflagefläche 2.4 des Hebels i und hebt
infolge seiner kegeligen Ausbildung bei weiterem Vorschieben den Hebel i (siehe
Fig.3) an. Hierdurch wird in gleicher Weise wie bei dem oben beschriebenen Vorgang
das Pendel 7 aus seiner Stellung I in die den Pumpenhebel i i sperrende und damit
den Gießvorgang ausschaltende Stellung II gebracht. In dieser Stellung II verbleibt
nun das Pendel 7 so lange, bis der Setzer durch Zurückziehen des Griffes 22 das
Gestänge 21, 23- außer Eingriff mit dem Hebel i bringt. Mittels entsprechend angeordneter,
nicht dargestellter Rasten und Stellringe können die Bewegungen des Gestänges 21
begrenzt und das Gestänge in seiner Ruhe- und Arbeitsstellung festgehalten werden.
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Durch die vorbeschriebene Einrichtung ist es erreicht, daß in einfachster
Weise dem Setzer jederzeit die Möglichkeit gegeben wird, noch im letzten Augenblick
vor Beginn des Gießvorganges die Gießpumpe unmittelbar auszuschalten. Der Setzer
ist nun nicht mehr darauf angewiesen, zu diesem Zwecke erst die Maschine stillzusetzen
oder aber, falls nur kurze Zeit zur Verfügung steht, das Auftreten eines Spritzers
in Kauf zu nehmen.