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Meßpumpe für Flüssigkeiten aller Art Es ist bei Meßpumpen mit senkrecht
angeordnetem, auf ihrer Oberseite beaufschlagtem Kolben (einfach wirkenden Pumpen)
bereits bekannt, zwei als Steuerorgane für die Zu-und Abführungsleitungen wirkende,
unter Federwirkung stehende Ventile im oberen Teil des Pumpenzylinders (Pumpendeckel)
anzuordnen. Es ist ferner bekannt, als Steuerorgan für einfach wirkende Meßpumpen
am unteren Ende der Pumpenzylinder (Pumpenboden) Dreiwegehähne mit oder ohne Stopfbuchsenpackung
zu verwenden.
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Bei der bezeichneten Anordnung von Ventilen ist ein genaues Messen
nicht gewährleistet, da die in der Flüssigkeit vorhandenen Luft- oder Gasblasen
sich in den Räumen, in denen sich die Ventile befinden, ansammeln und so das Meßresultat
verfälschen können.
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Die Erfindung besteht nun darin, daß ein an sich als Steuerorgan bekannter
Mehrwegehahn in sonst bei Steuerorganen für Meßpumpen bekannter Weise auf dem oberen
Teile des Pumpenzylinders (Zylinderdeckel) angeordnet ist.
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Diese an sich einfache Verlegung des Hahnes nach dem oberen Teil des
Pumpenzylinders ergibt nämlich sowohl gegenüber der bekannten unteren Lage des Hahnes
wie auch gegenüber den bekannten, am Pumpendeckel sitzenden beiden Steuerventilen
den überraschenden und mit den bekannten Ausführungen nicht erreichbaren technischen
Erfolg, daß nun eine wirklich zuverlässige Meßgenauigkeit der Meßpumpe gewährleistet
ist, weil alle in der Pumpe vor Arbeitsbeginn etwa vorhandenen oder später durch
die Saugleitung hineingeförderten Luft- und sonstigen Gasblasen auf schnellstem
Wege sicher entfernt werden und deshalb die Meßgenauigkeit des Gerätes gar nicht
oder nur ganz vorübergehend beeinträchtigen können.
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Die vorliegende neue Bauart stellt sich außerdem in der Herstellung
viel billiger als die bekannte Bauart mit den zwei gefederten Ventilen im Pumpendeckel,
ganz abgesehen davon, daß diese bekannte Bauart wegen der obengenannten Nachteile
nach der deutschen Eichordnung nicht zur amtlichen Eichung zugelassen wird.
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Durch die Verlegung des als Steuerorgan arbeitenden Mehrwegehahnes
vom Boden des Meßpumpenzylinders nach dessen Deckel kann erfindungsgemäß die Pumpe
in an sich bekannter Weise unmittelbar auf das Vorratsgefäß aufgesetzt und die Kolbenstange
durch den unteren Teil des Zylinders in den Vorratsbehälter geführt werden, so daß
sie bei ihrem Abwärtsgange in das flüssige Meßgut hineintaucht.
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Hierdurch ist es ermöglicht, das ganze Meßgerät viel kürzer, handlicher,
gedrungener zu bauen, und es befindet sich die Kolbenstange auf jeden Fall nach
Aufsetzen der Pumpe auf den Vorratsbehälter gut geschützt und, wenn der Behälter
01 als Meßgut enthält, gut geschmiert, oder es wird, falls der Behälter mit
Benzin gefüllt ist, durch die ganze Anordnung ein sicherheitstechnisch sehr zweckmäßiger
Gasaustausch zwischen dem Zylinderhohlraum unterhalb des Kolbens und dem Hohlraum
im Vorratsbehälter erreicht.
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Die Erfindung wird durch Abb. = und 2 an zwei Ausführungsbeispielen,
und zwar an einer 'einzylindrigen Pumpe mit einem Dreiwegehahn veranschaulicht.
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Abb. z zeigt die Meßpumpe in fester Verbindung mit einem normalen
schmiedeeisernen ortsfesten oder fahrbaren Behälter, der eine bestimmte
Vorratsmenge
Öl oder einer anderen Flüssigkeit enthält, die mit der Meßpumpe in genau abgemessenen
Mengen an die Verbrauchsstellen verteilt werden soll. Der Ölbehälter ist in dieser
Abbildung nur angedeutet.
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Abb. z veranschaulicht die Meßpumpe in einem einfachen transportablen
Aggregrat, das nach Bedarf auf jedes beliebige Faß oder auf irgendeinen anderen
Behälter aufgesetzt und wieder abgenommen werden kann.
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Bei den Ausführungsbeispielen gemeinsam ist die besondere Anordnung
des Pumpenzylinders in der Weise, daß die Einführung der Saugleitung c und der Druckleitung
d an einer einzigen Stelle, nämlich am oberen Zylinderdeckel a, erfolgt, und daß
diese Stelle durch einen gemeinsamen, mit Stopfbuchse versehenen Dreiwegehahneb
gesteuert wird. Der Pumpenkolben wird also nur auf seiner Oberseite beaufschlagt,
so daß durch den aus Glas bestehenden Zylinder e hindurch j ederzeit seine vollkommene
Dichtigkeit beim Saug- und Druckhub genau beobachtet werden kann. Bei einem von
beiden Seiten mit Flüssigkeit beaufschlagten Kolben, der außerdem nach selbst mit
einem Ventil versehen ist, kann bekanntlich hinsichtlich der Dichtigkeit des Kolbens
keinerlei Kontrolle ausgeübt werden.
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Der von Hand verstellbare Dreiwegehahn b kann gleichzeitig zum Antrieb
eines Zählwerkes verwandt werden, so daß, da der -Zulauf und Ablauf an einer einzigen
gemeinsamen Stelle vereinigt ist, jede mißbräuchliche Benutzung der Vorrichtung
verhütet ist.
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Die Abb. = zeigt ferner das Unterbringen der gezahnten Kolbenstange
la, die durch ein in der Wandung des Behälters vorhandenes Loch einfach in den Vorratsbehälter
eintaucht, wo sie in keiner Weise stört, sondern noch Schmierung erhält.
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Die aus der Pumpe austretende Flüssigkeit gelangt durch einen Druckleitungsschlauch,
der an seinem Ende ein unter Federdruck stehendes gut eingeschliffenes Rückschlagventil
hat, an die Verwendungsstelle. Vor Zapfbeginn ist der Druckleitungsschlauch wie
die Meßpumpe natürlich mit Luft gefüllt. Arbeitet man nun mit der Pumpe, so wird
das in den Meßzylinder gesaugte Öl (bzw. die sonstige Flüssigkeit) zunächst in den
Druckschlauch d gedrückt. Hält man diesen Schlauch im Anfang schräg ansteigend nach
oben, so sammeln sich auch in dem Schlauch die Luftblasen an der höchsten Stelle,
also vor dem Rückschlagventil, und werden mit fortschreitender Füllung des Schlauches
d durch die Flüssigkeit aus dem Schlauch verdrängt. Es tritt dann sehr bald der
Fall ein, daß der ganze Druckschlauch vom Dreiwegehahn bis zum Rückschlagventil
vollständig mit Flüssigkeit gefüllt ist. Etwa zur gleichen Zeit aber ist auch die
Saugleitung c in den gleichen Zustand gekommen, d. h. auch sie ist nach Entfernung
aller Luftblasen vollständig mit Flüssigkeit gefüllt. Arbeitet man nun mit der Pumpe
weiter, so wird also genau dieselbe Flüssigkeitsmenge, die am einen Ende des Druckschlauches
d (am Dreiwegehahn) aus dem Pumpenzylinder in den Schlauch gedrückt wird, am anderen
Ende aus dem mit Flüssigkeit vollgefüllten Druckschlauch d, also bei dem Rückschlagventil
f, austreten. Sobald der Kolbendruck in der Meßpumpe aufhört, hört auch sofort das
Auslaufen von Flüssigkeit aus dem Rückschlagventil auf, weil sich dann der Ventilteller
unter dem Einfluß der auf ihn wirkenden starken Federkraft seiner Druckfeder selbsttätig
schließt.
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Ein unlauterer Eingriff an dem Rückschlagventil f in der Absicht,
die Flüssigkeit aus dem gefüllten Schlauch auslaufen zu lassen, kann nicht erfolgen,
weil keine Möglichkeit für einen Zugriff auf den Ventilteller besteht, der völlig
geschützt liegt und sich nur nach außen, nicht aber nach innen öffnen läßt.
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Bei der Ausführung nach Abb. z ist das Saugrohr c in der mit Stopfbuchse
versehenen Faßverschraubung i geführt, die Kolbenstange h. aber in dem an
den Zvlinderboden Z angegossenen Stutzen k, der außerdem noch eine seitliche Aufnahmeklappe
zum Einstecken des Druckschlauches d bzw. des Mundstückes mit Rückschlagventil f
hat und mit dem Vorratsbehälter, d. h. in diesem Fall mit dem Faß, durch den Schlauch
m verbunden ist, durch den einerseits alle Tropfflüssigkeit dem Vorratsbehälter
wieder zugeführt wird, andererseits die notwendige Belüftung. Bei Verwendung der
Ausführung gemäß Abb. 2 für feuergefährliche Flüssigkeiten wird der Stutzen k mit
einem gestrichelt angedeuteten mehrfachen Sicherheitssiebschutz n versehen.