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Fernbedienungsgerät Es ist bekannt, bei Fernbedienungsanlagen nicht
allein die zur Übermittlung eines Kommandos dienenden Teile, sondern auch die zur
Anzeige der Stellung der gesteuerten Organe vorgesehenen Teile für die Bewegung
von Hand einzurichten. Der bedienende Beamte wird durch irgendwelche optischen oder
akustischen Zeichen gezwungen, bei der Stellungsänderung eines zu überwachenden
Organes den betreffenden Stellungszeiger von Hand in die neue Stellung umzulegen.
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Gemäß der Erfindung dient nun ein und derselbe bewegliche Teil sowohl
zur Abgabe eines Steuerkommandos als auch zur Anzeige der Stellung eines gesteuerten
Gliedes. Das ergibt nicht nur eine besonders einfache Konstruktion, sondern erleichtert
auch die Bedienung, da der Bedienende es nur mit einem einzigen Handgriff zu tun
hat.
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Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar
zeigt Abb. i den Ouerschnitt, Abb.2 eine Rückansicht und Abb. 3 eine Ansicht von
vorn.
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In dem Rahmen i, der in ein Schaltbild, eine Übersichtstafel o. dgl.
eingesetzt werden kann, ist ein hohlzylindrischer Teil a drehbar. Dieser ist an
der Vorderseite durch einen Deckel 3 verschlossen, in den eine zur Anzeige dienende
Leiste q. eingesetzt ist. Diese Leiste ist bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel
aus durchscheinendem Material hergestellt, so daß sie, sobald sie von einer elektrischen
Lampe 5 von der Rückseite her beleuchtet wird, auf der Vorderseite hell erscheint.
Bei der in der Zeichnung dargestellten Lage des drehbaren Körpers 2 steht die Leiste
q. senkrecht, wodurch beispielsweise die Schließstellung eines Ölschalters angezeigt
wird. Soll die geöffnete Stellung des ölschalters angezeigt werden, so wird die
Leiste q. um 90° herumgedreht, also in die waagerechte Stellung gebracht, wobei
sie selbst als Handgriff dient. Der zylindrische Körper 2 ist aber in dem Rahmen
i nicht allein drehbar, sondern auch axial verschiebbar. Im allgemeinen liegt er
mit seinem Bunde 6 an dem Rahmen i an. Zwecks Abgabe eines Kommandos greift der
bedienende Beamte in die als Fingergriff dienende Aussparung 7 der Leiste q. und
zieht sie samt dem hohlzylindrischen Körper 2 in die in Abb. i dargestellte Lage.
Der Körper 2 trägt auf der Rückseite des Rahmens i einen Nocken 8, der auf einem
erhöhten Rande 9 des Rahmens i läuft. Dieser Rand hat jedoch zwei Aussparungen io,
in die der Nocken 8 in seinen beiden Endstellungen eintreten kann. Die axiale Kommandobewegung
kann also auch nur in den beiden Endlagen ausgeführt werden.
Der
zylindrische Körper 2 ist mit einem Schaltarm i i ausgerüstet, der in der gezeichneten
Lage ein auf dem Rahmen i isoliert angebrachtes Kontaktpaar 13 schließt und in.
der anderen Endlage ein Kontaktpaar 12. Der zylindrische Körper 2 trägt aber außerdem
noch einen zweiten Schaltarm 14., der mit den beiden ebenfalls am Rahmen i befestigten
Kontaktpaaren 15 und 16 zusammenarbeitet. In der gezeichneten Endlage steht der
Kontaktarm 14 dem Kontakt 15 gegenüber und ist durch eine an der Leiste 4 ausgeübte
axiale Zugbewegung gegen das Kontaktpaar bewegt worden, so daß dieses geschlossen
ist. Sobald der durch den Kontaktschluß hervorgebrachte Kommandostrom die Bewegung
des zu steuernden Organs veranlaßt hat, entsteht ein Alarmzeichen, welches ankündigt,
daß die als Anzeiger dienende Leiste 4 nicht mehr richtig steht. Dieses Alarmzeichen
kann z. B. darin bestehen, daß die Lampe 5 nicht mehr ruhiges, sondern Blinklicht
gibt. Indessen ist der bedienende Beamte nicht in der Lage, die Leiste 4 ohne weiteres
herumzudrehen, da der Nocken 8 in seiner Aussparung io festgehalten ist. Er muß
also zunächst die Leiste 4 gegen den Rahmen i drücken, so daß der Nocken 8 frei
und der Kommandokontakt 15 wieder geöffnet wird. Erst jetzt ist er in der Lage,
die Leiste 4 in die neue Anzeigestellung zu drehen. Dabei öffnet der Kontaktarm
i i das Kontaktpaar 13 und schließt das Kontaktpaar 12. Hierdurch wird eine Umschaltung
herbeigeführt, zufolge deren die Lampe 5 wieder ruhiges Licht gibt. Eine Schaltungsanordnung,
die in dieser Weise arbeitet, ist beispielsweise in der weiter unten beschriebenen
Abb. 4. dargestellt. Die Lampe 5 ist an einer Brücke 17 befestigt, die, wie Abb.
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zeigt, an der Rückseite des Rahmens i verschraubt ist. Wird auf die Beleuchtung
der Leiste 4 verzichtet, so braucht der Körper 2 nicht hohlzylindrisch ausgeführt
zu werden. Das Zeichen, durch welches kenntlich gemacht wird, welcher der in der
Anlage vorhandenen Stellungszeiger 4 in falscher Stellung steht, wird dann auf irgendeine
andere optische oder auch akustische Weise gegeben.
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In Abb. 4 ist die Schaltung für eine Fernbedienungsanlage beispielsweise
dargestellt, bei der von einer Hauptstelle H aus die in einer Nebenstelle N liegenden
Ölschalter gesteuert und in bezug auf ihre Stellung überwacht werden sollen. In
der Abbildung ist nur die Steuer- und Überwachungseinrichtung für einen der Ölschalter
dargestellt, dessen Steuerwelle mit 21 bezeichnet ist. Auf dieser Welle ist ein
Anker a2 aufgekeilt, der durch die Elektromagnete 23 und 24 in die eine oder
andere Stellung umgelegt werden kann und der durch eine Verbindungsstange 25 mit
einem Hilfsschalter 26 gekuppelt ist. Dieser schließt in der gezeichneten Lage den
Hilfskontakt 27, während der Hilfskontakt 28 geöffnet ist. Den Elektromagneten 23
und 24 wird der Strom einer Stromquelle 32 durch die Kontakte 29 oder
30 eines polarisierten Relais 31 zugeführt. Dieses Relais ist mit dem Kontakt
43 einer Kontaktscheibe 40 verbunden, über der ein Kontaktarm 4i umläuft. In der
Hauptstelle, von der aus die Nebenstelle gesteuert und überwacht werden soll, läuft
ein Kontaktarm 51 gleichzeitig über eine Kontaktscheibe 5o. Die beiden Kontaktarme
41 und 51 sind durch eine Fernleitung 33 miteinander verbunden. Eine zweite Fernleitung
34 zwischen Haupt- und Nebenstelle verbindet die Nullpunkte der beiden Stromquellen
32 und 35 miteinander.
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Der in Abb. i bis 3 dargestellte drehbare Teil 2 ist in Abb.4 schematisch
dargestellt und ebenfalls mit 2 bezeichnet. Auch die an ihm befestigten Kontaktarme
i i und 14 sowie die Kontaktpaare 12, 13, 15, 16 sind dargestellt. Die letzteren
beiden sind in die Zeichenebene geklappt, um die elektrischen Verbindungen übersichtlicher
darstellen zu können. In der gezeichneten Lage des drehbaren Teiles 2 würde dieser
bei einem axialen Zuge an der Leiste 4 die Kommandokontakte 15 schließen. Der eine
Kontakt des Kommandokontaktpaares 15 ist mit dem positiven Pol, der eine Kontakt
des Kontaktpaares 16 mit dem negativen Pol der Stromquelle 35 verbunden, während
die beiden anderen Kontakte gemeinsam über einen für gewöhnlich geschlossenen Schalter
36 mit dem Kontakt 53 der Kontaktscheibe 50 verbunden sind, dem der Kontakt
43 auf der Kontaktscheibe 40 entspricht.
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Es sei angenommen, daß der Ölschalter in der Nebenstelle N geschlossen
ist. Soll er geöffnet werden, so zieht der bedienende Beamte am Fingergriff 7 (Abb.
i) der Leiste 4. Dadurch schließt er die Kommandokontakte 15. Sobald die Kontaktarme
41 und 51 die Kontakte 43 und 53 bei ihrem Umlauf erreicht haben, fließt ein Strom
vom positiven Pol der Batterie 35 über die Kommandotakte 15, den geschlossenen Schalter
36, den Kontakt 53, den Kontaktarm 51, die Fernleitung 33, den Kontaktarm 41, den
Kontakt 43 des polarisierten Relais 31 und über die Fernleitung 34 zurück zum Nullpunkt
der Batterie 35. Das polarisierte Relais 31 spricht an und erregt über den Kontakt
3o den Elektromagneten 24, der infolgedessen den Ankerhebel 22 umstellt und damit
den Ölschalter öffnet. Mit dem Ankerhebel 22 bewegt sich gleichzeitig der Hilfsschalter
26, der den Kontakt 27 öffnet und den Kontakt
28 schließt. Der Hilfsschalter
26 ist mit einem Kontakt 44 auf der Kontaktscheibe q.o verbunden, und sobald der
Kontaktarm .1.i diesen Kontakt erreicht hat, fließt ein Strom vorn positiven Pol
der Stromquelle 32 über den Hilfskontakt 28, den Hilfsschalter 26, den Kontakt ,.1..1.,
den Kontaktarm .I1, die Fernleitung 33, den Kontaktarm 51, den Kontakt 54, einen
geschlossenen Schalter 37, das polarisierte Relais 38 und über die Fernleitung 34
zurück zum Nullpunkt der Stromquelle 32. Das polarisierte Relais 38 spricht daher
an, und die Relaiszunge 39 unterbricht den Kontakt 62 und schließt den Kontakt 61.
Diese beiden Kontakte sind mit je einem der Kontaktpaare i-2 und 13 verbunden und
mit je einem Pole der Stromquelle 35. Infolge der Umstellung der Relaiszunge
39 fließt ein Strom vom positiven Pol der Stromquelle 35 über den Kontakt
61, die Relaiszunge 39 zu einem Elektromagneten 63, der mit den beiden noch
freien Kontakten der Kontaktpaare 12 und 13 verbunden ist. Da das Kontaktpaar
13 geschlossen ist, kann der Strom zum negativen Pol der Stromquelle 35 zurÜckfließen.
Infolgedessen wird der Elektromagnet 63 erregt und zieht seinen Anker 64 an. Mit
diesem ist eine Schaltstange 65 verbunden, die mit Hilfe von vier Nasen vier Schalter
steuert. Die bereits erwähnten Schalter 36 und 37 werden geöffnet. Infolgedessen
ist sowohl die über die Kontakte .I3 und 5 3 führende Kommandoleitung unterbrochen,
als auch die über die Kontakte 44 und 54 führende Rückmeldeleitung. Es kann also
weder ein neues Kommando gegeben noch eine neue Rückmeldung aufgenommen werden.
Außerdem wird durch die Schaltstange 65 ein Schalter 66 geschlossen, der ein Alarmsignal
67 in Tätigkeit setzt, das den bedienenden Beamten darauf aufmerksam macht, daß
irgendwo in der Anlage eine Änderung eingetreten ist.
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Die Schaltstange 65 steuert ferner einen Umschalter 68, der bisher
einen Kontakt 69
geschlossen hielt. Über diesen liegt die elektrische La-npe
5 für gewöhnlich an der Stromquelle 35. Die elektrische Lampe 5 ist in Abb. i gezeichnet
und dient dazu, die Leiste q. zu beleuchten. Sobald aber der Magnet 63 angesprochen
hat, wird der Kontakt 69 unterbrochen und der Kontakt 70 geschlossen.
Dadurch wird die Lampe 5 über eine dauernd laufende Unterbrechereinrichtung 71 an
die Stromquelle 35 angelegt, so daß sie nunmehr Blinklicht gibt. An diesem Blinklicht
erkennt der bedienende Beamte, daß der hier beschriebene Stellungszeiger q. es ist,
der nicht mehr richtig steht, daß also das von ihm gegebene Kommando ausgeführt
worden ist. Er ergreift die Leiste 4., drückt den beweglichen Teil 2 wieder gegen
den Rahmen i (Abb. i), so daß der Kommandokontakt 15 wieder geöffnet wird, und dreht
ihn nunmehr um go° nach rechts herum. Dadurch wird das Kontaktpaar 13 unterbrochen
und das Kontaktpaar 12 geschlossen, der Elektromagnet 63 wird stromlos. Die Schaltstange
65 wird durch eine Feder 72 wieder in ihre Ruhelage zurückgezogen, das Alarmsignal
67 verschwindet, die Lampe 5, die den Stellungszeiger q. beleuchtet, gibt wieder
ruhiges Licht, und die Kommando-und Rückmeldeleitungen sind wieder geschlossen,
so daß die Anlage zur Abgabe eines neuen Kommandos oder zum Empfang einer neuen
Rückmeldung wieder arbeitsbereit ist..
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Aus der Beschreibung ergibt sich, daß der bedienende Beamte durch
Ziehen am Handgriff q. immer nur einen der Kommandokontakte 15 und 16 schließen
kann, also immer nur dasjenige Kommando abgeben kann, das den Ölschalter in die
andere als die angezeigte Lage bringt. Steht der Anzeiger falsch, so kann überhaupt
kein Kommando abgegeben werden, denn dann ist der Elektromagnet 63 erregt und die
Kommandoleitung durch den Schalter 36 unterbrochen.
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In besonderen Fällen soll mit größter Sicherheit die Möglichkeit ausgeschlossen
werden, daß ein Kommando durch eine zufällige Berührung der Schaltungsteile entstehen
kann. Man kann zu diesem Zweck den drehbaren Teil 2 so ausgestalten, daß er nur
nach einer kleinen zusätzlichen Drehung herausgezogen werden kann, durch welche
z. B. eine Sperrung beseitigt wird. Oder man kann noch einen zweiten Kommandokontakt
anordnen, der für gewöhnlich offen ist und die Kommandoleitung unterbricht. Zwecks
Abgabe eines Kommandos muß er durch Betätigung eines Druckknopfes gleichzeitig mit
der axialen Verschiebung des drehbaren Teiles 2 geschlossen werden.