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Tragbarer Vorwärmeofen für zahnärztliche Lötzwecke Um die z. B. mit
Goldlot versehenen, für zahnärztliche Zwecke bestimmten Arbeitsstücke auf die zum
Löten erforderliche Ternperatur vorwärmen zu können, wurden bisher kleine Tiegel
verwendet, welche mit einem Rost ausgerüstet und über einen Gas- o. dgl. Brenner
gestellt wurden. Diese Tiegel sind insofern unpraktisch, als sie das Beobachten
des Arbeitsstückes zur Kontrolle des Wärmevorganges nicht oder nur auf umständliche
Weise (z. B. durch Einsehen in das enge Abzugrohr) gestatten und vor allem ein Herausnehmen
des erhitzten Werkstückes zur Vornahme des eigentlichen Lötens bedingen. Damit ist
eine einseitige Abkühlung und eine erschwerte Handhabung gegeben, weil die Verteilung
des flüssigen Lotes über die zu behandelnde Stelle eine große Geschicklichkeit und
Aufmerksamkeit erfordert und gleichzeitig auch die Lötpistole bedient werden muß.
Die Tiegel selbst sind überhaupt nicht oder nur um ihre senkrechte Achse drehbar,
welche Bewegung jedoch zum Ableiten des Lotes nach einer bestimmten Richtung nicht
ausgenutzt werden kann. Das Löten von Arbeitsstücken innerhalb des Tiegels unter
Beibehaltung der Heizung, wie dies für größere Stücke erforderlich ist, ist überhaupt
nicht ausführbar.
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Die Erfindung betrifft einen tragbaren Vorwärmeofen für zahnärztliche
Lötzwecke, welcher den bekannten Einrichtungen gegenüber eine Reihe von Vorteilen
mit sich bringt. In erster Linie braucht das Arbeitsstück während des Lötens nicht
mehr aus dem Ofen herausgenommen zu werden, sondern es bleibt in ihm und kann ohne
Anfassen (z. B. mit Hilfe einer Zange) in jede Lage gebracht werden, um das Ausfließen
des flüssigen Lotes an jede gewünschte Stelle zu bewirken. Das Arbeiten wird dadurch
bedeutend erleichtert, daß das erwärmte Stück allseitig frei zugänglich im Ofen
liegt, daß das Festklemmen des ersteren fortfällt und die Aufmerksamkeit auf die
Lotverteilung gerichtet werden kann. Ohne die Raumbeweglichkeit nachteilig zu beeinflussen,
ist der Ofen mit und ohne Heizung zu handhaben, was in vielen Fällen, z. B. bei
größeren Stücken, sehr wichtig ist. Von großem Vorteil ist ferner, daß das Werkstück
während der Erwärmung von außen genau beobachtet werden kann, ohne daß der Ofen
geöffnet oder das Werkstück aus ihm genommen wird, was insbesondere auch beim Erhitzen
von Muffeln wesentlich ist. Überhaupt macht es der Ofen möglich, mehrere Arbeitsstücke
oder Muffeln gleichzeitig zu erhitzen und unter Umständen zu löten.
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Nach der Erfindung besteht der Ofen aus einem Gehäuseoberteil zur
Aufnahme des Werkstückes und einer Grundplatte zur Aufnahme der Heizeinrizhtung,
die beide, z. B. mittels der am Gehäuseteil vorgesehenen Füße, lösbar miteinander
verbunden sind. Der Gehäuseoberteil ist mit einem Handgriff versehen, durch den
der Ofen für die Verteilung
des flüssigen Lotes in jede Lage gebracht
werden kann. - - -Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform eines solchen Vorwärmeofens
in Abb. i im Seiten-, in Abb. z im Stirn- und in Abb. 3 im Grundriß mit Schnitt
durch das Gehäuse dargestellt, während _die Abb. q. den Ofen im Gebrauch zeigt.
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Mit a ist das Gehäuse bezeichnet, welches aus Blech oder sonst geeignetem
Material besteht und mit vier Füßen a1 versehen ist. Die Vorderwand des Gehäuses
wird durch einen aufklappbaren oder herausziehbaren Deckel a2 gebildet, in welchem
sich ein auswechselbares Fenster b aus Glimmer o. dgl. befindet, das z. B. seitlich
herausgezogen werden kann. Im Innern des Gehäuses a ist der Rost c als Boden angebracht,
auf welchen das Arbeitsstück d gelegt wird, während die Dämpfe durch einen abnehmbaren
Kamin e nach außen entweichen können. Das Gehäuse a ist innen mit einer Isolation
f verkleidet (Abb. 3), an der vorderen Stirnwand ist der Handgriff g befestigt.
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Das Gehäuse a steht auf der auf ihrer Unterseite isolierten Grundplatte
h und ist mit dieser lösbar verbunden, was auf verschiedene Weise erfolgen kann.
Bei der dargestellten Ausführung befindet sich an den Längsseiten der Platte eine
Führung hl, in welche die Füße d mittels ihrer Standplättchen eingeschoben werden.
Ist das Gehäuse a durch Aufschieben von vorn mit der Platte h verbunden, s4 wird
zur Sicherung gegen selbsttätiges Lösen der Riegel k nach unten geschoben, der an
der rückwärtigen Stirnwand des Gehäuses sitzt und hinter den Rand der Platte 1a
greift (Abb. i). Die lösbare Verankerung des Gehäuses ist auch auf andere Weise
durchzuführen, so z. B. mit Hilfe von Federn, Klammern o. dgl., wesentlich ist nur,
daß die Verbindung durch einfaches Verschieben des Gehäuses a mit Hilfe des Handäriffes
g gelöst oder wiederhergestellt werden kann.
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Die Grundplatte lt dient als Träger für den Brenner 1, der z. B. für
Gas eingerichtet ist und vom Rohr 11 aus gespeist wird. An Stelle eines Gasbrenners
kann auch ein anderer oder überhaupt eine andere Heizung vorgesehen sein, z. B.
eine elektrische (im Gehäuse a selbst). Die Grundplatte h ist nach vorn über das
Gehäuse a hinaus verlängert (Abb. 3), so daß das letztere einen festen Stand erhält
und gegen Umfallen gesichert ist.
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Mit dem -Ofen kann auf folgende Weise gearbeitet werden: Das
Arbeitsstück d wird auf den Rost c gelegt, der Deckel a2 geschlossen und der Brenner
1 in Betrieb gesetzt. Um ein Verziehen des Stückes zu verhindern, muß dasselbe langsam
und gleichmäßig erwärmt werden. Der Wärmevorgang kann auf die ganze Dauer durch
das Fenster b beobachtet werden. Die sich im Gehäuseinnern entwickelnden Dämpfe
ziehen durch den Kamin e ab, so daß sie den Arbeitenden in keiner Weise belästigen.
Ist das Werkstück auf die erforderliche Temperatur gebracht, was durch die Färbung
kenntlich wird, so nimmt man den Kamin e ab und schlägt den Deckel a2 zurück, so
daß der erhitzte Gegenstand frei zugänglich auf dem Rost liegt. Einer der Hauptvorteile
des neuen Ofens liegt darin, daß er das Arbeiten bzw. das Löten auf zweierlei Weise
ermöglicht. Handelt es sich um das Bearbeiten kleinerer Werkstücke, z. B. von Stiftzähnen,
Kronen o. dgl., so ist die weitere Benutzung des Brenners L nicht erforderlich,
sondern es genügt die von der Lötpistole ausgestrahlte Hitze, um das Löten durchzuführen.
Nach Hochstellen des Riegels k wird das Gehäuse a etwas nach vorn gezogen, dadurch
von der Grundplatte h gelöst, so daß es nun ohne Behinderung in beliebiger Richtung
geneigt werden kann, um die gewünschte selbsttätige Verteilung des Lotes herbeizuführen.
Wie aus Abb. q. hervorgeht, wird der Ofen z. B. von der linken Hand frei gehalten,
während die Lötpistole dann mit der rechten Hand auf die Lötstelle gerichtet werden
kann.
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Ist es jedoch bei größeren Werkstücken notwendig, daß die durch den
Brenner L erzeugte Unterhitze beibehalten wird, so erfolgt keine Entkupplung des
Gehäuses a; dieses wird vielmehr zusammen mit der Grundplatte la in der gleichen
Weise, wie bereits beschrieben, gehandhabt, wobei natürlich vorausgesetzt ist, daß
die Gasleitung h an einen Schlauch angeschlossen ist.
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In jedem Falle, gleichgültig, ob das Gehäuse allein oder mit der Heizung
gebraucht wird, ist eine vollkommene Raumbeweglichkeit zur Verteilung des flüssigen
Lotes gewahrt. Sowohl geringe Abweichungen von der waagerechten Ebene wie auch starke
Neigungen können gefühlsmäßig ausgeführt werden, wodurch die Lötarbeit bedeutend
erleichtert wird. Dabei ist das im Gehäuse a liegende Werkstück d vor Abkühlung
tunlichst geschützt.