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Selbstentladewagen Um die Verriegelungskonstruktion des oder der auf
Rollen oder Wellen bewegbaren Boden- und Hängebleche gemäß dem Hauptpatente 51g
637 bei absenkbarem Auflagepunkte des oder der Bodenbleche leicht auszubilden, sind
nach der Erfindung an der Unterseite des oder der Bodenbleche oder am Wagenuntergestell
keilartige Höcker angebracht, die sich auf den Rollen, Wellen o. dgl. abstützen.
Darüber hinaus ermöglicht die Erfindung eine leichte Seitenverschiebung der Abstütz-
bzw. Abwälzrollen oder -wellen bei Abstützung auf einer waagerechten oder entgegen
der Entleerungsrichtung geneigten Fläche durch Lagerung der Boden- und Hängeblechgelenke,
der Rollen oder der Rollenwellen in Langlöchern o. dgl.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in verschiedenen Abbildungen schematisch
und beispielsweise dargestellt, und es bedeuten Abb. i und 2 schaubildliche Darstellungen
der beiden Ausführungsarten, Abb. 3 und 4 Schnitte durch einen Selbstentladewagen,
Abb. 5 Schnitt durch einen Selbstentladewagen gemäß einer weiteren Ausführungsform
nach Abb. i, Abb. 6 bis i i verschiedene weitere Ausführungsformen von Einzelheiten.
Der Selbstentlader besteht aus dem üblichen Untergestell 2, das auf dem Radsatz
i ruht und den Wagenkasten 5 trägt, und gestattet eine zweiseitige Entladung, doch
läßt sich die Erfindung sinngemäß auch auf einseitig wirkende Entlader oder auf
Wagen mit Entlademöglichkeit nach Gleismitte anwenden.
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Das Untergeste11 2 trägt ein Querhaupt 23. Der Wagenkasten 5 weist
gelenkig miteinander verbundene Boden- und Hängebleche 13 und i i auf, die einen
Winkel gleich oder kleiner go° einschließen. Die Hängebleche i i sind im Querhaupt
23 um eine Welle gelagert. Die Gelenkwelle 14 kann sich gegen das Querhaupt 23 stützen.
Die Außenwand des Kastens 5 kann feststehend ausgebildet sein oder eine nach außen
um die Gelenkwelle g schwenkbare Klappe 8 haben. Außerdem sind seitliche Blechverkleidungen
io und 16 an den Klappen 8 und den Bodenblechen 13 vorgesehen, Auf der Unterseite
des Bodenbleches 13 ist eine Ein- oder Mehrzahl keilartiger Höcker 3 angebracht,
die sich auf einer Ein- oder Mehrzahl auf dem Wagengestell 2 gelagerten Rollen,
Wellen, Walzen o. de-Il. 7 abstützen und auf diesen entlang gleiten (vgl. Abb. 2,
3 und 9). Die Rollen 7 können auch umgekehrt
an der Bodenklappe-13
und die Höcker als schräge Rutschflächen 3 am Wagengestell 2 angebracht sein (vg1.
Abb. 1, 4 bis 8).
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Die Bodenbleche 13 sind mit der Kastenwand (oder -klappe) 8 durch
bekannte Verriegelungsv orrichtungen verbunden. In Abb. 3 und 4 ist ein solcher
Verschluß dargestellt, bei dem die Daumen 12 einer durchgehenden Welle 6 unter die
Bodenklappe 13 greifen. Die Daumen 12 werden durch eine Steuereinrichtung 17 mit
Feststell- und Öffnungseinrichtung 18 betätigt.
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Die Verwendung einer schrägen Rutschfläche 3, die sich auf Rollen
7 o. dgl. stützt, oder umgekehrt, bietet den Vorteil, daß die Verriegelungskonstruktion
6, 12, 17 und 18 einerseits, der Obergurt des Kastens 5, die Wagenstirnwände und
der Untergestellangträger andererseits wesentlich schwächer gehalten werden können,
als dies bei den bisher üblichen Konstruktionen der Fall ist. Der Grund hierfür
liegt in der Tatsache, daß infolge der Lagerung der Boden- und Hänge bleche 13,
11 und ihrer bekannten Anlenkung unter einem Winkel gleich oder kleiner 9o` nicht
der volle Ladegutdruck, sondern nur eine kleine Komponente davon auf die Verriegelung
wirkt, während die verbleibende Druck- oder Biegungskomponente unmittelbar vom Ouerhaupt
23 und Untergestell = abgefangen wird, wie Abb. i und 2 zeigen.
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Versuche und Berechnungen ergeben, daß bei einer Anordnung gemäß der
Abb. i die von der Verriegelung, dem Obergurt, den Stirnwänden und den Untergestellangträgern
aufzunehmende Kraft nur P1 - 0,45; Q bei geschlossener Seitenklappe und P1 _---
0,33 Q bei geöffneter Seitenklappe beträgt, wobei Q das halbe Gewicht
des gesamten im Wagenkasten 5 befindlichen Ladegutes bedeutet und der Winkel a (d.
i. der Neigungswinkel der Rutschfläche 3) etwa 15° beträgt.
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Bei einer Ausbildung gemäß Abb. 2 ist das Verhältnis noch günstiger,
denn in diesem Falle ist P2 - 0,35 Q bei geschlossener Klappe und
P2 - 0,26 Q bei geöffneter Klappe, wobei der Winkel a gleichfalls .reit 15°
angenommen ist.
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Im Rahmen der gewählten Beispiele ergibt sich ferner, daß im geöffneten
Zustande des Wagenkastens, also nach der Entleerung, die von den Boden- und Hängeblechen
13 und i i gebildete Ebene einen Winkel b - 55° mit der Waagerechten einschließt,
wodurch eine schnelle und sichere Entleerung des Wagenkastens 5 gewährleistet ist.
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Bei den in den Abb. i und 2 dargestellten Fällen brauchen also die
Verriegelung und die übrigen genannten Konstruktionsteile des Wagens nur weniger
als 5o °/o des auf die Bodenklappe 13 wirkenden Ladegutdruckes aufzunehmen, ohne
daß dadurch die Selbstentladeeigenschaft des Wagens, also der Wirkungsgrad des Selbstentladers,
beeinträchtigt wird. Es ist sogar möglich, eine Rückholeinrichtung i9 (Feder, Gewicht,
Luftzylinder o. dgl.), die am Gelenkpunkte 14 angreift, wie in den Abb. j und 6
dargestellt, vorzusehen, die nach erfolgter Entladung die Schließstellung der Boden-
und Hängebleche 13, 11 ohne fremde handbetätigte oder maschinelle Hilfe herbeiführt.
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Bei den genannten Verhältnissen reicht der um mehr als 5o °f, geringere,
im Sinne der Öffnung wirkende Druck aus, um sichere und schnelle Entleerung zu gewährleisten.
Selbst bei stark gefrorenem Ladegute tritt sicheres Entleeren ein, da durch das
Hochgehen der Gelenkwelle 14 und damit .der Boden- und Hängebleche 13, 11 ein Aufrühren
des Ladegutes verursacht wird.
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Wesentlich ist ferner, daß das Ladegut beim Offnen nicht angehoben,
sondern seitlich ausgeschoben bzw. herausgetragen wird.
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Zum Zwecke sicheren Entleerens auch übermäßig stark backenden Materials
können gemäß der Abb. 4 Schütteleinrichtungen 2o in Form von stufenartigen Unebenheiten
auf der Rutschfläche 3 oder sonstige an sich bekannte Rütteleinrichtungen und außerdem
Preßluftzylinder 24 Verwendung finden.
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Eine völlige Entlastung der Verriegelung 6 läßt sich dadurch erzielen,
daß die schräge Rutschfläche 3 einen waagerechten (Abb. 6) oder der Schräge entgegengesetzt
geneigten Ansatz 22 (Abb. 7) aufweist, auf dem sich die Rolle 7 stützt. In diesem
Falle ist eine längsverschiebbare Lagerung der Gelenkwelle 14 in einem Langschlitz
21 erforderlich (wie in Abb. 8 und 9 dargestellt). Der Entleerung des Wagens muß
bei dieser Anordnung eine Öffnungseinleitung vorausgehen, derart, daß durch Hand-
oder maschinelle Betätigung .die Gelenkwelle 14 und damit das Bodenblech 13 seitlich
verschoben wird,, wodurch die Rolle 7 oder das Keilstück 3 in die freie Abrutschstellung
gelangt. Der Abstand e2 gemäß Abb. 6 kann äußerst klein gewählt werden. Diese Frage
ist aber nicht sonderlich wichtig, da jeweils nur eine Verschiebung der Gelenkwelle
14 um das Maß ei erforderlich ist, wodurch der von Boden- und Hängeblech 13, 11
eingeschlossene Winkel größer als 9o° und die Selbstsperrung aufgehoben wird.
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Um das z. B. bei gefrorenem Ladegut schwierige, jedenfalls nur unter
Aufwendung großer Kräfte zu ermöglichende Verschieben der Bodenklappe 13 und des
Hängebleches i i zu vermeiden, kann die Rolle 7 ihrerseits nicht fest, sondern verschiebbar
in einem Langloche 26 gelagert werden, wie in Abb. 1o dargestellt. Die Rolle 7 kann
in diesem Falle
durch irgendeine Verriegelungsvorrichtung, die sehr
leicht und einfachgehalten sein kann, gegen vor- oder unzeitiges Verschieben über
die Totpunktlage, d. h. über die Auflagefläche 22 hinweg gesichert «-erden. Zum
leichteren Verschieben der Rollen 7 kann die Lagerung in dem Längslager 25 als Rollenlager
ausgebildet sein, wie in Abb. i i dargestellt, wobei mit 26 die im Längslager 25
gelagerte Verschieberolle bezeichnet ist.