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Lastwagen, insbesondere für Schüttgut Die Erfindung betrifft einen
Lastwagen, insbesondere für Schüttgut, mit einer im Ladekasten über den Wagenboden
verschiebbar geführten Ausstoßplatte und einer in der Verschlußlage gesperrten Heckklappe,
die beim Verschieben der Ausstoßplatte zum Räumen des Wagenbodens geöffnet wird.
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Es sind Lastwagen bekannt, die oberhalb eines ortsfesten Wagenbodens
eine umsteuerbare und durch Seil betriebene Räumplatte besitzen. Diese Lastwagen
weisen jedoch keine Heckklappe auf, so daß Schüttgut herausfallen kann und der Lastwagen
nicht bis hinten voll beladen werden kann. Es sind weiter Lastwagen bekannt, die
mit einer von vorn nach hinten mittels einer Antriebseinrichtung beweglichen Räumplatte
versehen sind. Außerdem sind sie hinten durch eine schwenkbare Heckklappe verschlossen.
Diese Heckklappe kann ebenfalls durch eine Antriebseinrichtung betätigt werden.
Diese Antriebseinrichtung für die Heckklappe ist eine gesonderte, mit der Antriebseinrichtung
für die Räumplatte nicht gekoppelte Antriebseinrichtung, so daß zwei vollständige
Antriebseinrichtungen vorgesehen sind, die je für sich zu betätigen sind. Ferner
sind Kippfahrzeuge bekannt, bei denen die Bordwände in Verbindung mit einem Kippvorgang
entsperrt und in Entladestellung nach unten geschwenkt werden, während sie beim
Zurückschwenken des Ladekastens in Fahrtstellung wieder selbsttätig in Schließstellung
gebracht werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von den bekannten
Lastwagen, einen schwerbelastbaren Transportwagen für schmutziges Ladegut, wie Schmutz,
Kot, Müll, Schutt, Dung usw., zu schaffen, der praktisch, zuverlässig und dauerhaft
im Betrieb ist und die an ihn zu stellenden Anforderungen in äußerst wirksamer Weise
erfüllt. Insbesondere soll erreicht werden, daß die Betätigung der Ausstoßplatte
und der Heckklappe in Abhängigkeit voneinander erfolgen kann, und zwar derart, daß
beim Bewegen der Ausstoßplatte von der Lade- in die Räumstellung die Heckklappe
automatisch geöffnet wird und umgekehrt beim Zurückbewegen der Ausstoßplatte von
der Räum- in die Ladestellung die Heckklappe gleichzeitig in ihre Ausgangs- bzw.
Schließstellung zurückgeführt wird, ohne daß Federn oder andere Zusatzeinrichtungen
erforderlich wären.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch erreicht,
daß bei einem die Erfindung betreffenden Lastwagen zur Bewegung der Ausstoßplatte
im Sinn des Räumens ein von einer Doppelwinde bewegbares Seil vorgesehen ist, das
über am Wagen in der Nähe seines hinteren Endes angeordnete Seilscheiben und mit
der Ausstoßplatte verbundene Seilscheiben nach Art eines Flaschenzuges geführt und
mit seinem freien Ende festgelegt ist sowie zum Bewegen der Ausstoßplatte in die
Ladestellung ein zweites von der Doppelwinde in entgegengesetzter Richtung bewegbares
Seil vorgesehen ist, das über mit dem Wagen vorzugsweise an einem Querträger vor
der Ausstoßplatte angeordnete Seilscheiben und mit der Ausstoßplatte verbundene
Seilscheiben nach Art eines Flaschenzuges geführt und mit seinem freien Ende festgelegt
ist, wobei das zweite Seil zur Betätigung der Heckklappe außerdem über fliegende,
mit der Heckklappe durch Seilstücke verbundene Seilscheiben geführt ist.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die fliegenden
Seilscheiben in an den Seitenwänden des Ladekastens vorgesehenen Hohlträgern und
die am Wagen angeordneten Seilscheiben in einem rohrförmigen Querträger untergebracht
sind, so daß die angrenzenden Abschnitte des Seils im Innern dieser Träger verlaufen.
Hiermit wird erreicht, daß die Seile geschützt liegen und einwandfrei geführt werden,
was für den robusten Betrieb wichtig ist.
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Ferner ist ein Merkmal der Erfindung die Anbringung eines Trichters
oder Aufsatzes als Einheit mit der Ausstoßplatte, durch den die Einbringung des
Ladegutes von einer Kraftschaufel od. dgl. in den Wagen erleichtert wird.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht,
das nachstehend beschrieben ist. Es zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht des Transportwagens,
in der gewisse Teile ausgebrochen oder geschnitten sind
und die
das Entladen regelnden Klappen in ihren zurückgezogenen bzw. geschlossenen Stellungen
dargestellt sind, Fig. 2 einen vergrößerten Längsschnitt des Wagenkörpers, in dem
die untere Heckklappe gesenkt und die Ausstoßplatte etwas nach hinten verschoben
ist, Fig.3 einen Querschnitt durch den Wagen nach der Linie 3-3 in Fig. 2, Fig.4
eine Teilansicht in Form eines Längsschnittes des hinteren Teils der Wagenmulde
mit der Darstellung des gegenseitigen Eingriffs der beiden Heckklappen im geschlossenen
Zustand, Fig.5 eine größtenteils geschnittene vergrößerte Seitenansicht eines der
Puffer oder Anschläge im völlig ausgedehnten bzw. unzusammengedrückten Zu- 1 stand,
Fig. 6 einen schematischen Grundriß des Wagens mit den Seilanordnungen für die Betätigung
der Klappen.
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Wie im einzelnen aus den Zeichnungen hervorgeht, weist der Wagenkörper
1 einen flachen, langgestreckten Wagenboden 2 mit aufrechten Seitenwänden 3 auf,
die sich nach hinten zu um ein gewisses Maß über den Wagenboden 2 hinaus erstrecken
und deren Unterkanten hinter dem Wagenboden unter einem spitzen Winkel nach oben
verlaufen, wie bei 4 in Fig.2 dargestellt ist. In gewisser Höhe über dem Wagenboden
beginnend sind die Seitenwände 3 in ihrem oberen Teil von einem Ende zum anderen
nach außen geneigt, wie bei 5 in Fig.3 ersichtlich ist. Am hinteren Ende des Wagenbodens
2 ist unter demselben ein Querträger 6 angeordnet, der den Wagenboden verstärkt
und die Achse 7 der Hinterräder 8 trägt, die selbstverständlich außerhalb der Seitenwände
3, jedoch verhältnismäßig dicht an denselben ; angeordnet sind, wie aus Fig. 3 ersichtlich
ist.
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Längs des oberen Randes der Seitenwände 3 verlaufen an deren Außenseite
mit geraden Schenkeln versehene Hohlträger 9, die der Verstärkung dienen und die
sich ebenso wie die Seitenwände 3 um ein gewisses Stück über das vordere Ende des
Wagenbodens 2 nach vorn erstrecken und hier mit einem rohrförmigen Querträger
10 fest verbunden sind. Ein vom Querträger 10 nach vorn ragender zentraler
Hals 11 trägt an seinem vorderen Ende einen senkrechten Rohrstutzen 12. der
mittels einer senkrechten Achse gelenkig mit einem aufrechten Joch 13 an einem Schlepper
14 (Fig. 1) verbunden ist. Das Joch 13 ist zwischen den Hinterrädern 15 des Schleppers
angeordnet. und der Hals 11 ist so ausgebildet, daß er ungehindert über die Räder
15 schwenken kann, so daß der Schlepper erforderlichenfalls eine Schwenkung von
90° gegenüber dem Wagen ausführen kann.
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Beweglich zwischen den Seitenwänden 3 und deren Profil angepaßt ist
eine Ausstoßplatte 16 vorgesehen, die sich vom Wagenboden 2 bis über die Seitenwände
3 hinaus erstreckt und nach hinten und unten geneigt ist. An den oberen Rand der
Ausstoßplatte 16 schließen sich nach hinten zu auswärts geneigte Seitenplatten 17
an, die an Seitenträgern 18 befestigt sind, welche über den Hohlträgern 9 liegen.
An den Seitenträgern 18 befestigte Platten 19 hängen außerhalb der Hohlträger 9
herunter.
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Mehrere mit waagerechter Achse versehene Stützrollen 20 und mit senkrechter
Achse versehene Stützrollen 21, die in den kurzen Trägern 18 bzw.
an den Platten 19 gelagert sind, laufen längs der Oberseite bzw. der Außenseite
der Hohlträger 9 und stützen so die mit der Ausstoßplatte 16 verbundenen Seitenplatten
17, die als Trichterwände dienen, an den Trägern 9 ab, an denen die so gebildete
Einheit U auf diese Weise geführt und verhältnismäßig reibungslos beweglich ist.
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Am hinteren Ende des Wagenbodens 2 und bündig mit diesem ist bei 22
eine Heckklappe 23 mit ihrem vorderen Ende gelenkig gehalten. Diese Heckklappe 23,
die in der Schließlage an den nach oben geneigten Kanten 4 der Seitenwände 3 anliegt,
wird in dieser Lage gewöhnlich durch eine Seilanordnung festgehalten, die weiter
unten beschrieben ist. Die Heckklappe 23 ist zwischen den Hinterrädern 8 angeordnet,
und bei gesenkter Klappe sind die seitlichen Lücken zwischen dieser und den Unterkanten
der Seitenwände durch Seitenschürzen oder Schirmplatten 24 geschlossen. Letztere
befinden sich dicht an den Seitenkanten der Heckklappe, wie in Fig.3 dargestellt
ist, und bilden so mit der Heckklappe eine Rutsche, über die das Ladegut auf den
Erdboden gleiten kann, um in der gewünschten geregelten und abgegrenzten Weise verteilt
zu werden, ohne daß etwas davon zwischen die Seitenkanten der Heckklappe 23 und
die Räder 8 fällt. Wenn die Heckklappe 23 unter einem Winkel von etwa 45' vollständig
herabgelassen ist, liegt sie an Lippen 25 an, die an der Unterkante der Schürzen
24 nach innen vorspringen.
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Um die aus Seitenplatten 17 und Ausstoßplatte 16 bestehende Einheit
U kräftig nach hinten zu bewegen, ist folgende Seilanordnung vorgesehen, die schematisch
in Fig. 6 dargestellt ist.
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Ein Seil 26 ist mit einem Ende an dem einen der Hohlträger
9 verankert und verläuft zunächst nach hinten und dann abwechselnd vor und zurück
zwischen Seilscheiben 27 eines mehrscheibigen Blockes 28, der an der Unterseite
des Trägers 9 nach dem hinteren Ende desselben zu befestigt ist, und für das Zusammenwirken
entsprechend ausgerichteten Seilscheiben 29 eines Blockes 30, der an einem Arm 31
angebracht ist, welcher starr am vorderen Ende der Einheit U und seitlich vom Träger
9 nach unten absteht. Der Block 28 ist so angeordnet, daß er sich in jeder Stellung
der Einheit U stets hinter dem Block 30 befindet.
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Das den Block 28 endgültig verlassende Seil 26 ist dann abwärts und
vorwärts und quer unter dem Wagenboden hindurchgeführt, wobei es über Scheiben 32
läuft, die an den Seiten und am Wagenboden des Wagenkörpers angebracht sind. Auf
der anderen Wagenseite verläuft das Seil zunächst nach hinten und dann abwechselnd
vor und zurück zwischen Seilscheiben 33 eines Blockes 34, der dem Block 28 entspricht,
und Seilscheiben 35 eines Blockes 36, der an einem dem Arm 31 entsprechenden Arm
31a der Einheit U angebracht ist. Vom Block 34 läuft das Seil nach vorn über Führungsscheiben
37, 38 und 39, die am Querträger 10 und Hals 11 angebracht sind und von denen die
Scheibe 39 das Seil nach unten umlenkt, so daß es durch den Rohrstutzen 12 hindurch
auf eine Trommel einer Doppelwinde 40 mit Kraftantrieb am Schlepper 14 aufläuft,
wie in Fig. 1 angedeutet ist.
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Es ist somit ersichtlich, daß bei Betätigung der Doppelwinde 40 im
Sinn des Aufwickelns des Seils 26 die aus Seitenplatten 17 und Ausstoßplatte 16
bestehende Einheit U gewaltsam nach hinten bewegt
wird und dadurch
das Ladegut am hinteren Ende des Wagens ausgestoßen wird.
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Um das Heben und Senken der Heckklappe vorzunehmen und außerdem die
Einheit U nach vorn zu ziehen, ist folgende Seilanordnung vorgesehen.
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An dem Querträger 10 ist bei 41 ein Seil 42 verankert, das zunächst
nach hinten und dann abwechselnd vor und zurück zwischen zwei Paaren von Seilscheiben
43 und 44 geführt ist, die etwa in der Mitte der Vorderseite der Ausstoßplatte 16
bzw. des Querträgers 10 befestigt sind. Von der letzten Scheibe 44 läuft das Seil
längs des Querträgers 10 zum einen Ende desselben an der benachbarten Wagenseite
und wird über eine am Querträger 10 gehaltene Scheibe 45 nach hinten umgelenkt,
um durch den Hohlträger 9 zu einer darin fliegend angeordneten Seilscheibe 46 und
um diese herum wieder nach vorn zum Querträger 10 zu laufen. Seilscheiben 47 und
48 im Querträger 10 führen das Seil 42 durch den Querträger 10 hindurch und an der
anderen Wagenseite heraus, worauf es in dem Hohlträger 9 der anderen Wagenseite
nach hinten zu einer fliegenden Seilscheibe 49 und um diese herum wieder nach vorn
zum Querträger 10 zurückgeführt ist.
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Wiederum wird das Seil durch im Querträger 10 angeordnete Seilscheiben
50 im Querträger entlang bis zum Hals 11 geleitet und läuft dann über den Hals
11 mittels geeigneter Seilscheiben, wie 51 in Fig. 1, auf die zweite Trommel
der Doppelwinde 40 auf.
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Starke Einzelseile 52 sind einerseits an den Lagerjochen 53 der fliegenden
Seilscheiben 46 und 49 befestigt und andererseits über Seilscheiben 54 an den Enden
der Hohlträger 9 nach unten geführt und mit Armen 55 verbunden, die von der Heckklappe
23 am hinteren Ende derselben abstehen.
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Wenn somit durch Zug am Seil 26 die Ausstoßplatte nach hinten
bewegt wird, gibt das Seil 42 nach, so daß die Heckklappe 23 unter ihrem Eigengewicht
und dem Gewicht des darauf befindlichen Ladegutes frei herabfallen und ein unbehindertes
Entladen des Transportwagens stattfinden kann.
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Wenn der Transportwagen geleert ist und die Heckklappe 23 sowie die
Ausstoßplatte in ihre Ausgangsstellungen für die Aufnahme einer neuen Ladung zurückgestellt
werden sollen, wird durch Zug am Seil 42 zuerst die Heckklappe 23 in ihre Schließstellung
zur Anlage an den Seitenwänden 3 gebracht und dann die aus der Ausstoßplatte 16
und den Seitenplatten 17 bestehende Einheit U nach vorn in ihre ; Grundstellung
am vorderen Ende des Wagenkörpers gezogen.
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Wenn die Ausstoßplatte 16 ihre vordere Bewegungsgrenze erreicht hat,
kommen im Abstand nebeneinander angeordnete aufrechte Anschlagplatten ; 56, die
an der Rückseite der Ausstoßplatte 16 befestigt sind (vgl. Fig. 2), an je
einem Puffer 57 zur Anlage, der in einem Zylinder 58 gleitet, der an dem Querträger
10 befestigt ist. Beim Weiterbewegen der Ausstoßplatte 16 nach vorn im Sinn ihres
Zurück- I ziehens in die Ladestellung wird eine Feder 59 zusammengedrückt, die in
jedem Zylinder 58 an dem bereits etwas vorgeschobenen Puffer 57 anliegt. Hierdurch
wird eine Pufferwirkung erzeugt und eine Stoßbeanspruchung des Seils und der anhängenden
Teile i vermieden, wie sie beim Anschlagen der Ausstoßplatte gegen einen starren
Anschlag eintreten würde. Das Ausmaß der Rückbewegung des Puffers 57 in seinem Zylinder
ist durch einen zentralen Schaft 60 begrenzt, der an der Rückseite des Puffers 57
befestigt ist und in der vorderen Stirnwand des Zylinders 58 gleitend geführt ist,
wie aus Fig. 5 hervorgeht. Auf dem Schaft 60 verstellbare Muttern 61 kommen außen
an der Stirnwand des Zylinders 58 zur Anlage, wenn der Puffer 57 vollständig nach
hinten herausgedrückt ist.
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Unter gewissen Bedingungen oder für gewisse Arten von Schmutz bzw.
Ladegut kann es erwünscht sein, die Rückseite des Wagens auf eine größere Höhe zu
schließen, als dies mit der Heckklappe 23 möglich ist. Dies kann durch eine obere
Hilfsklappe 62 erreicht werden, die an ihrem oberen Ende mit der Ober- und Rückseite
des Trägers 9 bei 63 gelenkig verbunden ist und die durch ihr Eigengewicht geschlossen
und durch den Druck des Ladegutes geöffnet werden kann. Wenn die Hilfsklappe 62
geschlossen ist, liegt sie an der senkrechten Hinterkante "1a der Seitenwände 3
oberhalb der geneigten Kante 4 an. Ein Querträger 64 am unteren Ende der Hilfsklappe
62 wird dann durch die Heckklappe 23 überlappt bzw. umfaßt, wenn diese geschlossen
ist, wie in Fig.4 zu erkennen ist, derart, daß ein Druck gegen die Hilfsklappe 62
diese nicht öffnen kann, solange nicht die Heckklappe 23 gesenkt wird.