DE551961C

DE551961C - Verfahren zur Herstellung von Kaugummi

Info

Publication number: DE551961C
Application number: DE1930551961D
Authority: DE
Original assignee: SWEETS LAB Inc
Current assignee: SWEETS LAB Inc
Priority date: 1930-03-05
Filing date: 1930-03-05
Publication date: 1932-06-08

Description

Verfahren zur Herstellung von Kaugummi Die Erfindung hat ein Verfahren zur Herstellung von Kaugummi durch Entwässern von Kautschukmilch (Latex) zum Gegenstande.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, Klebstoffe aus wäßrigen Kautschukdispersionen und Cumaronharzen, Ölen, Wachsen u. dgl. herzustellen. Für die Gewinnung von Kaugummi sind derartige klebende Massen gänzlich ungeeignet. Ebenso ist es bekannt, wäßrige Kautschukdispersionen, gegebenenfalls im Gemisch mit Wachsen, Gummiarten u. dgl., für die Herstellung von Kaugummigrundmassen zu verwenden. Auch Kautschukmilch hat man für den gleichen Zweck bereits in Vorschlag gebracht.
Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß die Kautschukmilch oder eine künstliche Dispersion von Kautschuk in Wasser mit Cumaronharz und gehärtetem 01 gemischt, das Gemenge durch Erwärmen auf etwa ioo ° C in üblicher Weise entwässert und die entstehende Kautschukmasse bei 115 bis i2o ° C durch das übliche Rühren und Kneten während mehrerer Stunden entnervt wird, wobei der an sich bekannte Zusatz von Kakaopulver und bzw. oder anderen Geschmacksstoffen oder Füllmitteln vor oder nach der Entwässerung des Gemenges erfolgt.
Der Vorteil des neuen Verfahrens besteht darin, daß die Grundmasse eine wesentlich größere Widerstandsfähigkeit gegenüber solchen Stoffen besitzt, die auf Kautschuk erweichend und lösend einwirken. Infolgedessen ist man in der Lage, den Kautschuk mit einer ganzen Reihe von Zusätzen herzustellen, die seither für diesen Zweck keine Verwendung finden konnten.
Gab man beispielsweise zu der nach den bekannten Verfahren hergestellten Kaugummigrundmasse verhältnismäßig geringe Mengen Schokolade mit einem Kakaobuttergehalt von 3o bis 50°/0, so erhielt man einen weichen Stoff, der sich ziehen ließ und zwischen den Zähnen steckenblieb. Im Gegensatz hierzu ist es möglich, nach dem neuen Verfahren einen Kaugummi mit einem Gehalt bis zu 5004 Schokolade von zufriedenstellender Beschaffenheit herzustellen. Das trifft nicht allein für Schokolade zu, sondern auch für viele andere Zucker enthaltende fette Stoffe, welche sonst keine Verwendung finden konnten.
Ein weiterer Vorteil des nach dem neuen Verfahren hergestellten Kaugummis besteht darin, daß derselbe größere Mengen Geschmacksstoffe, ätherische Öle und sonstige Öle enthalten kann. Hiernach eröffnen sich neue Anwendungsgebiete, weil auf diese Weise die Möglichkeit gegeben ist, Kaugummi mit einem Gehalt an Arzneimitteln herzustellen, z. B. mit abführenden Stoffen u. dgl. Trotz dieser Verbesserungen des Stoffes an sich ist sowohl das Verfahren zur Herstellung der Grundmasse als auch das Zusammenmischen derselben mit anderen Stoffen gemäß der Erfindung wesentlich einfacher als bei den bekannten Verfahren.
Zur Ausführung des Verfahrens werden z. B. ioo Teile Kautschukmilch (Latex) mit 350/, Kautschukgehalt und 5o Teile Wasser in einer Knetmaschine durchgeknetet und hierauf langsam 7 Teile Kakaopulver, 85 Teile gepulvertes Cumaronharz und 105 Teile gehärtetes, gepulvertes Pflanzenöl mit efem Schmelzpunkt von 66' C unter weiterem Durcharbeiten hinzugegeben. Es entsteht eine Paste von körniger Beschaffenheit, aus welcher die vorhandene Feuchtigkeit durch Beheizen des Behälters mit Dampf abgetrieben wird, worauf man die Temperatur langsam unter Rühren und Kneten bis ungefähr iio bis 115 ' C steigert. Nachdem eine gleichmäßige, plastische Masse erhalten worden ist, wird mit dem Rühren unter Aufrechterhaltung der Temperatur ungefähr 2 Stunden lang fortgefahren. Dann entfernt man die Masse aus dem Kessel, nachdem sie mit den gewünschten Zusätzen an geschmacks- und geruchsverbessernden Stoffen gemischt worden ist. Hierauf wird in bekannter Weise weitergearbeitet.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Kaugummi durch Entwässern von Kautschukmilch (Latex), dadurch gekennzeichnet, daß die Kautschukmilch oder eine künstliche Dispersion von Kautschuk in Wasser mit Cumaronharz und gehärtetem Öl gemischt, das Gemenge durch Erwärmen auf etwa ioo ° C in üblicher Weise entwässert und die entstehende Kautschukmasse bei i15 bis wo' C durch das übliche Rühren und Kneten während mehrerer Stunden entnervt wird, wobei der an sich bekannte Zusatz von Kakaopulver und bzw. oder anderen Geschmacksstoffen oder Füllmitteln vor oder nach der Entwässerung des Gemenges erfolgt.