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Verfahren zur Herstellung einer bei Zimmertemperatur pastenförmigen
Bohnermasse Reine Wachse sind an sich die idealsten Poliermittel, jedoch ist ihr
Auftrag nicht immer einfach. Zur Herstellung von Bohnermassen wird bisher das Wachs
z. B. mit organischen Lösungsmitteln verschmolzen, oder es wird verseift. Durch
den Zusatz flüchtiger organischer Lösungsmittel in den zum Auftrag der Masse erforderlichen
beträchtlichen Mengen vermindert sich natürlich die Glanzwirkung der Masse erheblich
gegenüber derjenigen reiner Wachse. Man kann annehmen, daß entsprechend dem geringeren
Wachsgehalt auch die Glanzwirkung der betreffenden Bohnermasse geringer wird. Dia
übrigens das Wachs teilweise in den Behandlungsgegenstand einzieht und so dessen
Brüchigwerden entgegen- und das organische Lösungsmittel gleichzeitig reinigend
wirkt, werden die bekannten Bohnermassen nicht nur als Polier-, sondern auch als
Reinigungs; und Pflegemittel verwendet.
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Wollte man den Wachsgehalt und somit die Glanzwirkung der bekannten
Bohnermassen durch Verringerung der üblichen Menge an Lösungsmittel erhöhen, so
läßt sich die Masse nicht mehr zufried'enstellend auftragen. Man stellt daher erfahrungsgemäß
Bohnermassen durchschnittlich runter Verwendung von höchstens 35 Teilen Wachs (Weich-
und Hartwachs) her. Wie bereits erwähnt, bleiben derartige Bohnermassen auch in
ihrer Glanzwirkung gegenüber reinen Wachsen zurück.
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Die Erklärung hierfür liegt erstens darin, daß die Glanzkraft des
Wachses durch das organische Lösungsmittel vermindert wird, und zweitens darin,
daß nur ein Bruchteil der im Bohnerwachs enthaltenen Wachsmenge für die Glanzerzeugung
zur Wirkung kommt, weil der weit größere Teil der aufgetragenen Masse einzieht.
Mithin zieht auch der größte Teil des Wachsgehaltes ebenfalls in den Belag ein.
Das stellt aber für .die Polierkraft der Bohnermasse einen beträchtlichen Verlust
dar, weil die auf der Oberfläche des. Gegenstandes verbleibende geringe Wachsmenge
kauen einen in sich geschlossenen Wachsfilm darstellen kann. Wenn man es nun erreichen
könnte, daß diese restliche Filmschicht trotz Verwendung ges in der Hauptsache verarbeiteten
billigen Weichwachses aus Hartwachs bestehen würde, so würde der Glanz wesentlich
besser ausfallen und das. einsgezogene Weichwachs in hohem Maße ein Nichtbrüchigwerden
des Belages gewährleisten. Das wurde bisher nicht erreicht. Verwendete man z. B.
ausschließlich glanzgebendes Hartwachs, so wurde die Bohnermasse sehr verteuert,
und der ,größte Teil des Hartwachses verfehlte durch Einziehen
in
den Untergrund den eigentlichen Zweck, riäinlich die Erzeugung eines hohen Glanzes
beachtenswerter Haltbarkeit auf der Oberfläche. Außerdem eignet sich Hartwachs rieht
so .gut wie glanzschwächerer Weichwachs zur Verhinderung des Brüchigwerdens des
Bodenbelags.
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Man konnte es also bisher nicht erreichen, daß die genügende Auftragfähigkeit
aufweisenden Bohnermassen einen verhältnismäßig starken und hochglänzenden Wachsfilm
auf der Unterlage bildeten und gleichzeitig in genügendem Maße ein Nichtbrüchigwerden
des Bodenbelags gewährleisteten.
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Die vorstehend geschilderten Nachteile werden nun nach der Erfindung
dadurch beseitigt, daß einem handelsüblichen pastenförmigen Bohnerwachs in geschmolzenem
Zustaride unterhalb 5o° C etwa 5 bis 25 Gewichtsteile des Ausgangserzeugnisses an
pulverisiertem Hartwachs, z. B. Montanwachs und bzw. oder Carnaubawachs, zugemischt
werden, worauf das Gemenge nach Abkühlung bzw. Erstarrung gleichmäßig nochmals auf
eine Temperatur von 2o bis 35° C erwärmt und in üblicher Weise in Behälter abgefüllt
wird.
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Es ist klar, daß sich durch die Verwendung von hochschmelzbarem pulverisiertem
Hartwachs. dann eine Hochglanz hervorrufende Bohnermasse herstellen lassen muß,
wenn die pulverförmigen Teile .des hochschmelzbaren Hartwachses wohl in der Bohnermasse
gleichmäßig verteilt, aber ungelöst bzw. nicht verschmolzen sind. Zu diesem Zweck
ist es nötig, daß das hochschmelzende. d. h. bei Temperaturen über etwa 5o°
C schmelzende Hartwachs im pulverisierten Zustand ,der handelsüblichen Bohnermasse
bei Temperaturen unterhalb 50° C zugesetzt wird, so daß das zugesetzte Wachs bei
diesen ;geringen Temperaturen in festem Zustand in dem Gesamtgemisch erhalten bleibt.
Vorteilhafterweise wird das Gemisch dann bei Temperaturen unterhalb 5o° C gerührt,
bis die Masse auf etwa 35 bis 20° C abgekühlt ist. Um eine vollständig gleichmäßige
Verteilung der ungelösten Hartwachsteilchen im Gesamtgemisch zu bewirken, wird das
Gemenge nach erfolgter Abkühlung bzw. Erstarrung abermals gleichmäßig auf Temperaturen
von etwa 20 bis 35° C erwärmt und dann in Behälter abgefüllt.
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Eine derartige Bohnermasse verhält sich bei Verwendung entschieden
anders als die bisher bekannten Bohnermassen. Trägt man diese Bohnermasse, bestehend
aus beispielsweise 25 Teilen üblichem Wachs, 65 Teilen Terpentinöl und io Teilen
pulverisiertem Hartwachs, auf die Behandlungsfläche auf, so ziehen höchstens, wie
erwünscht, etwa 5o% des gelösten Wachses in den Belag ein, da der pulverisierte
Wachsanteil die restliche Bohnermasse auf der Oberfläche gebunden hält. Nach Verflüchtigung
des Lösungsmittels bildet sich eine starke Filmschicht von etwa 2o% des ursprünglichen
Wachsgehaltes, wovon mindestens I o % Hartwachs sind. Nur dadurch, daß das pulverisierte
Hartwachs in dem Wachsfilm gleichmäßig verteilt ist, nimmt der Wachsfilm schon durch
leichtes Polieren ein gleichinäßiges Hochglamgefüge an. Die Filmschicht wird durch
Auspolieren ausgesprochen hochglänzend und außerordentlich haltbar. Durch diese
verhältnismäßig starke Filmschicht ist der Bodenbelag vollständig isoliert und der
Druck bei Druckteppichen vor dem Ablaufen mehr als bisher geschützt. Die eingezogene
Wachsmenge gewährleistet übrigens ein Nichtbrüchigwerden des Bodenbelags.
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Zur Herstellung der neuen, pastenförmigen Bohnermasse geht man am
besten von an sich bekannten Bohnermassen aus; auch kann der Gehalt der Ausgangsgemische
an Wachs üblichen Bohnermassen gegenüber gegebenenfalls eine Verminderung um etwa
o bis 15 Gewichtsteile und an Lösungsmitteln um etwa o bis 5 Gewichtsteile
erfahren haben. Derartigen Bohnermassen werden bei Temperaturen unterhalb 50' C
etwa 5 bis 25 Gewichtsteile pulverisiertes Montanwachs, Carnaubawachs. oder Mischungen
dieser Wachse zugesetzt. Danach wird die Masse bis zur Erreichung von Temperaturen
von etwa 35 bis 20°C gerührt. Innerhalb dieser Temperaturgrenzen-liegt der je nach
dem Gehalt der Bohnermasse an gelöstem Wachs eintretende Erstarrungspunkt. Vor dem
Einfüllen der Masse in Dosen bzw. Behälter wird sie abermals gleichmäßig auf 2o
bis 35°C erwärmt.
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Flüssige Bohnermassen, welche fein zerteiltes Wachs, z. B. Hartwachs,
enthalten, sind bekannt. Derartige Bohnermassen sind aber nicht lagerfähig; sie
lassen das fein zerteilte Wachs absetzen. Diese flüssigen Bohnermassen führen, wie
praktische Versuche gezeigt haben, selbst nä ch intensivem Schütteln zu streifigen
llberzügen. Diese Nachteile weist die pastenförmige Bohnermasse gemäß der Erfindung
nicht auf. Außerdem lassen sich geringere Bohnermassen unter verhältnismäßig .geringen
Kosten gemäß der Erfindung in hochwertige Bohnermassen umgestalten.