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Verfahren zur Herstellung eines Papierharzleimes.
Es ist aus der Patentschrift Nr. 248793 bekannt, dass harzartige Stoffe, wie Asphalt, Steinkohlenteerpech, Petroleumpech usw. mit Hilfe von verseifbaren Komponenten, wie Harzen oder Fettsäuren, sich emulgieren lassen. Solche auf die angedeutete Weise erhaltenen Emulsionsprodukte sind aber infolge der meist tiefschwarzen Färbung der genannten Pecharten sowie des Umstandes, dass letztere keine chemisch einheitlichen Körper darstellen, sondern erhebliche Anteile von unverseifbaren Substanzen enthalten, weiche störend wirken, für Papierfabrikationszwecke gänzlich ungeeignet.
Bei der Destillation von Steinkohlenteer lassen sich auf einfache und billige Weise harzartige Stoffe abscheiden. Das ist bis jetzt jedoch nur in beschränktem Umfange geschehen, weil die technischen Verwendungsmöglichkeiten bisher nur gering waren.
Insbesondere war eine Verwendung dieser Kunstharze, welche durch Polymerisation des Cumarons (C ) und des Indens (C9H6) entstehen, in der Papierfabrikation zum Leimen des Papieres bis jetzt unbekannt und auch unmöglich, weil alle diese ans dem Steinkohlenteer abgeschedenen harzartigen Korper einer direkten Verseifung durch Alkalien usw. nicht fahig sind. Das ist aber die erste Voraussetzung für die zum Leimen des Papieres 1D der Masse erforderliche, äusserst feine Verteilung der Harzpartikelchen in Wasser. Die emulgierung der erwähnten Kunstharze geschieht mit Hilfe von verseifbaren Harzen, wie Fichtenharz (Kolophonium) oder anderen verseifbaren Harzen oder aber auch mittels verseifbarer Fette und Öle oder mittels freier Fettsäuren.
Ausführungsbeispiel a. 100 Teile verseifbares Harz oder die entsprechende Menge der erwähnten Komponenten werden mit einem Mehrfachen, beispielsweise mit der
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halten, bis das hiebei allenfalls auftretende Schäumen aufgehört hat. Das Reaktionsgemisch wird mit Alkalien, Ammoniak oder Wasserglaslösung zwecks Gewinnung von Harzleim emulgiert.
Weiter wurde gefunden, dass die gleiche Wirkung erzielt wird, wenn man zunächst In bekannter Weise eine Seife herstellt und in dieser die erwähnten Kunstharze auflöst.
Ausführungsbetspiei ss In eine wässerige Harz- oder Fettseifenlösung trägt man unter Umrühren die unverseifbaren Harze nötigenfalls bis zur Sättigung ein.
Dia bekannte Hinzufügung kolloidaler Substanzen, wie Tierlom, Stärke us. oder die Mitverwendung von bokaunten Lösungsmitteln für Harz wird mit vcrte : ! haften : Erfolge angewandt.
Diti Kochung des Harzleimes lässt sich sowohl in offenen Gefässen als auch in ge- "l'h1ossenen Kesseln unter Druckanwendung in bekannter Weise ausiühreu. Der Zusatz tioidaler Stoffe wird vorteilhaft während des Harzleimkochens bewirkt, einerseits um innige Emulsionierung herbeizuführen, andererseits um die Vereinigung der verschiedenen Harzsortenzuerleichtern.
Durch die Anwendung von Cumalon- und Indenharzen oder ähnlicher barzartiger Substanzen in emulgiertem Zustande lassen sich für die Zwecke der Papierfabrikation besondere
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Grundlage erzeugten Kunstharze, welche eine weit höhere ist als das bei dem auf primitivste Weise gewonnenen und verpackten Kolophonium der Fall ist. Weiter ist die gewonnene Harzseife so leicht in Wasser löslich, dass sie ohne Bedenken unmittelbar ohne vorherige Auflösung in den Holländer gegeben werden kann.
Das Verfahren bedeutet daher einen grossen technischen Fortschritt und ist von hohem wissenschaftlichen Werte.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung eines Papierharzleimes, dadurch gekennzeichnet, dass man unverseifbare Kunstharze, wie Cumaron-und Indenbarze oder diesen ähnlich konstituierte harzartige Verbindungen oder Produkte mit verseifbaren Harzen, wie Fichtenharz, zusammenschmilzt und das Reaktionspiodukt mit Hilfe von Alkalien emulgiert.