AT59128B - Verfahren zur Herstellung eines künstlichen Materiales aus Holzmehl, Sägespänen oder dgl. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines künstlichen Materiales aus Holzmehl, Sägespänen oder dgl.

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AT59128B
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Bela Dr Phil Lach
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Bela Dr Phil Lach
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Description


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   Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet die Herstellung eines künstlichen Materials für Holz-, Horn-, Leder-, Steinersatz oder dgl. aus Holzmehl, Sägespänen oder ähnlichen Produkten. Alle Holzarten enthalten bekanntlich harzige und gummiartige Stoffe, welche sich durch Behandlung mit wässerigen Alkalilösungen extrahieren lassen, und es ist bereits bekannt, die bei alkalischer Behandlung des Holzes abgeschiedenen Harze als Papierleim zu verwenden. Die Extrahiernng der erwähnten Stoffe kann für Zwecke der vorliegenden Erfindung beispielsweise dadurch erfolgen, dass man Sägespäne mit alkalischen Lösungen kocht oder mit den kalten alkalischen Lösungen längere Zeit in   Berührung   lässt und dann in   beiden Fällen   die   Flüssigkeit   abpresst.

   Wird hierauf die Lösung mit verdünnten Säuren behandelt, so scheiden sich die harzigen und gummiartigen Stoffe wieder ab. Diese harzigen und gummiartigen Stoffe kann man in   Trichloräthylen,   Tetrachlorkohlenstoff, Benzin, Alkohol, Benzol, Schwefelkohlenstoff oder ähnlichen Mitteln lösen oder mit diesen emulgieren und in dieser Form mit dem abgepressten Holzmehl oder den Sägespänen wieder innig vermischen.

   Hierauf wird diese Mischung in geeignete Formen gebracht und darinnen einer starken Pressung ausgesetzt, wobei das Lösungsmittel für die harzigen und gummiartigen Stoffe fast rein abläuft, während sich diese an den Holzfasern ablagern und für dieselben als Bindemittel dienen, so dass das Pressgut als feste und homogene Masse die Form   veriätjt.   Das Pressgut wird noch einem   Trockpnprozess   unterworfen und ist dann zur weiteren Verarbeitung fertig. Die Losung der harz-und gummiartigen Stoffe in den erwähnten Lösungsmitteln muss   ome   stark konzentrierte   SPill   und gelingt diese nur vollkommen in der Wärme ; sobald sich das LÖsungsmittel abkühlt, scheiden sich die gelösten Stoffe zum grössten Teile wieder aus.

   Ein ähnlicher Vorgang ist zu beobachten, wenn man Fettsäuren in Alkohol löst : in der Wärme ist die Lösung vollkommen klar, während sich beim Erkalten die Fettsäuren wieder ausscheiden. Im vorliegenden Falle wird die warme Lösung mit dem angefeuchteten kalten Holzmehl oder don Sägespänen vermischt und dabei rasch abgekühlt. Die sich dabei ausscheidende harzund gummiartigen Stoffe schlagen sich an den Holzfasern ab. Kommt die Mischung nun in die Presse, so wird das Lösungsmittel mit dem Wasser abgepresst. 



   Der Lösung oder Emulsion der harzigen und gummiartigen Stoffe können zur Erhöhung der Klebkraft verschiedene, als verkittende Zusätze an sich bekannte Stoffe beigefÜgt werden,   z.   B. Kolophonium, Viskose, Leim, Wasserglas und dgl.   Insbesondere aber   enthalten die   sogenannten Sulfitlaugen, welche ein Abfallprodukt derHolzzollulosefabrikation   sind, harzige und gummiartige Stoffe, welche ebenfalls obiger Lösung oder Emulsion vorteilhaft zuzusetzen sind.

   Alle diese Zusatzmittel können für sich allein in Verbindung mit
Sägespänen oder Holzmehl kein   brauchbares holzähnlicbes Produkt   liefern und wird ein Zusatz derselben bzw. deren Verwendbarkeit erst durch die   Vermischung   und Einwirkung oben   angeführter extrahierter harz-und   gummiartiger Stoffe ermöglicht. 



   Je nach Auswahl dieser Zusätze erhält man verschiedenartige Materialien, die   holz-,   horn-, leder-oder steinähnlich sein können. Die Beschaffenheit des Materials kann auch durch Zusätze, wie z. B. Asbest in Faser-oder Pulverform, Korkmehl,   Ledermehl   oder dgl, zum Holzmehl oder zu den Sägespänen in weiteren Grenzen abgeändert werden. Um zum Beispiel Platten von lockerem Gefüge für Isolierungszwecke zu erzeugen, wird der durch
Behandlung von   Herabfallen mit Alkalien   und nachträglich Abscheidung mittels ver- 

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   dannter   Säure gewonnene harz-und gummiartige Extrakt in einem Mittel, wie Benzin, Benzol, Trichloräthylen gelöst und durch Zusatz von Wasser etwas emulgiert.

   Gleichzeitig wird angefeuchtetes frisches Holzmehl oder eine Mischung von Sägespänen und dem extrahierten Holzmehl in einem Mischapparate vorbereitet und mit 1 bis   50/, vom   Extrakt tüchtig durchgemischt, worauf diese Mischung in die hydraulische Presse gebracht und bei einem Drucke von 200 bis 300   Atmosphären   gepresst wird, wobei sich die harz-und gummiartigen Bestandteile der Mischung an der Holzfaser als Bindemittel abscheiden. 



  Je mehr man von dem Extrakte der Mischung zusetzt, desto dichter und härter werden die Platten. 



   Um dem Material verschiedene Eigenschaften, z. B. grössere Härte oder grössere Schwere, zu verleihen, können der Lösung des Extraktes, wie schon erwähnt, verschiedene   bekannte Stoffe (Viskose, W 8sserglas, Leimiösung, Albumin oder dgl. ) zugesetzt werden.   



  Man macht z. B. eine Mischung von gleichen Teilen Viskose, Wasserglas und   5 /iger   Leimlösung und setzt von dieser Mischung 1 bis   50/0 der   Lösung der Extraktstoffe zu. 



  Das zur Verarbeitung kommende Holzmehl wird entweder allein oder in Mischung mit Sägespänen verwendet und muss zumeist, um die gewünschte Färbung zu haben, vorher mit sogenannten Holzfarben ausgefärbt werden. Nach dem Ausfärben wird das Holzmehl mittels Zentrifuge von den anhaftenden Farbwässern befreit. 



   Die gepressten Gegenstände werden einem Trocknungsprozess unterworfen und darauf noch nach Bedarf und Verwendungszweck imprägniert, wobei als Imprägnierungsmittel zum Beispiel Wasserglaslösung oder eine Lösung harzartiger Stoffe, wie Kolophonium, Schellak oder dgl. dienen kann. Nach der Imprägnierung werden die Gegenstände nochmals getrocknet und der weiteren Bearbeitung zugeführt. 



     PATENT-ANRPRÜCHE   :
1. Verfahren zur Herstellung eines künstlichen Materials aus Holzmehl, Sägespänen oder dgl., dadurch gekennzeichnet, dass das Holzmehl, die Sägespäne oder dgl. zuerst zwecks   Extrahierung   der harzigen oder gummiartigen Bestandteile mit alkalischen Lösungen behandelt, sodann ans diesen die aufgelösten harzigen oder gummiartigen Bestandteile mittels verdünnter Sauren abgeschieden, hierauf die abgeschiedenen harzigen oder gummiartigen Bestandtuile in einem geeigneten Mittel gelöst oder emulgiert und in dieser Form mit dem extrahierten Holzmehl, den   Sägespänen   oder dgl. wieder vermischt werden, worauf aus dieser Mischung 
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 gummiartigen Bestandteile an den Holzfasern als Bindemittel für dieselben ablagern.

Claims (1)

  1. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lösung oder Emulsion der harzigen und gummiartigen Bestandteile als verkittende Zusätze an sich bekannte, Klebekraft besitzende Stoffe, wie Kolophonium, Viskose, tierischer Lenn, Firnisse, Wasserglas und dgl., insbesondere die bis zu einer gewissen Konzentration eingedampfte Sulfitnbfallaugen von der Zellulosefabrikation zugesetzt werden.
AT59128D 1911-03-13 1911-03-13 Verfahren zur Herstellung eines künstlichen Materiales aus Holzmehl, Sägespänen oder dgl. AT59128B (de)

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