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Füllvorrichtung für Patronengurte Die Gurte, die zur Aufnahme von
Patronen bei Maschinenwaffen dienen, bestanden bisher vorwiegend aus Hanf, werden
aber neuerdings auch aus Stahl hergestellt. Hanf- und Stahlgurte verhalten sich
aber beim Füllen nicht gleichartig und können daher nicht mit denselben Vorrichtungen
gefüllt werden. So sind die Taschen bei Hanfgurten schlaft, solange keine Patrone
eingeführt ist und müssen daher vorher zweckmäßig durch besondere Mittel geöffnet
werden; bei Stahlgurten sind dagegen auch die leeren Taschen starr, so daß diese
Notwendigkeit nicht besteht. Außerdem befinden sich die Öffnungen zum Eintreten
der Haltestifte, welche auf der Fülltrommel angeordnet sind, bei Hanf- und Stahlgurten
an verschiedenen Stellen. Infolgedessen müssen auch verschiedenartige Trommeln für
beide Gu=tarten verwendet «=erden.
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Es konnten daher nicht die gleichen Vorrichtungen zum Füllen von Hanf-
und Stahlgurten benutzt werden; vielmehr war es nötig, eine Mehrzahl derartiger
Vorrichtungen bei der Truppe mitzuführen. Dies stellte aber eine sehr erhebliche
und lästige Mehrbelastung für die Truppe dar.
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Es ist daher Gegenstand der Erfindung, eine Füllvorrichtung zu schaffen,
die sowohl für Hanf- als auch für Stahlgurte geeignet ist, so daß die Mitführung
gesonderter Vorrichtungen für beide Gu=tarten bei der Truppe in Zukunft nicht notwendig
ist. Die Füllvorrichtung nach der Erfindung stellt sich demgemäß als eine Füllvorrichtung
für Stahlgurte dar, die durch Zusetzen der für Hanfgurte notwendigen Teile auch
für diese verwendbar ist und deren Trommel außerdem gegen eine Trommel für Hanfgurte
ausgewechselt werden kann. Diese zusätzlichen Teile für Hanfgurte bestehen in erster
Linie aus einem Öffner für die Taschen der Hanfgurte, seiner Halterung- und seinem
Antrieb von dem ohnehin vorhandenen Kurbelmechanismus der Vorrichtung aus.
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Diese zusätzlichen Teile sind erfindungsgemäß in sehr einfacher Weise
z. B. durch Einführen von Schrauben bzw. Stiften mit der Vorrichtung zu verbinden,
ebenso ist der Austausch der Trommel sehr beqeum durchzuführen, so daß die Umänderung
der Vorrichtung von Stahlgurten auf Hanfgurte und umgekehrt rasch von einer einzigen
Bedienungsperson ohne besondere Hilfsmittel ausgeführt werden kann.
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In der beiliegenden Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in
einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
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Abb. i ist eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, in der die zusätzlichen
Teile für den Hanfgurt mit starken Linien gezeichnet sind.
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Abb.2 ist eine schaubildliche Darstellung des Taschenöffners für den
Hanfgurt nebst seiner Halterung und seinem Antrieb.
Die Füllvorrichtung
besteht im wesentlichen in bekannter Weise aus dem Kasten a, der zum Festspannen
an einer Unterlage, z. B. einem Tisch, eingerichtet ist und in seinem Innern einen
Kurbel- oder Kulissenantrieb trägt, von dem nach außen nur die Handhabe b herausragt,
ferner aus dem Fülltrichter c für die Patronenzufuhr. und aus der Trommel d, über
welche der zu füllende Gurt G läuft. Die Trommel wird von dem Kurbeltrieb absatzweise
zusammen mit dem Gurt G gedreht, und dabei werden ihre Taschen der Reihe nach an
einem hier nicht dargestellten Schieber vorbeibewegt, der die Patronen aus dem Trichter
c in die Taschenöffnungen des Gurtes G drückt. Die Drehbewegung der Trommel erfolgt
dabei durch eine Welle e, die hier in nicht näher dargestellter Weise mit dem Kurbeltrieb
verbunden ist.
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Diese Teile genügen im wesentlichen, um mit dieser Vorrichtung Stahlgurte
zu füllen. Zur Füllung von Hanfgurten ist es dagegen erforderlich, daß besondere
Vorkehrungen dafür getroffen sind, um die noch leeren Taschen des Gurtes unmittelbar
vor dem Einführen der Patronen offen zu halten. Zu diesem Zweck ist gemäß der Erfindung
ein besonderer Taschenöffner in Gestalt eines Dornes f vorgesehen, dessen Schaft
g in einer Halterung h aufgenommen wird. Diese Halterung besteht im einzelnen aus
einem Block lal zur Lagerung des Schaftes g und zwei sich daran anschließenden Armen
h=, an deren Enden sich parallel zum Schaft und damit auch zur Trommelachse verlaufende
Stecker k3 anschließen. Die Stecker hl werden von Lagern h aufgenommen, die mittels
Stützen L und Schrauben m am Gehäuse a
festgemacht sind.
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Weiterhin ist die Halterung h an ihrem vorderen Ende noch mit einem
Antrieb für den Dorn f versehen. Dieser Antrieb besteht aus einem Zahnrad n, das
auf dem Schaft g sitzt und mit einem Sektor o kämmt, der einteilig mit einem Wellenstumpf
p ist. Das rückwärtige Ende des Wellenstumpfes p ist in das zu diesem Zweck hohl
ausgeführte Wellenende ei der Welle e eingeführt. Zur Führung des Sektors o dient
eine Leiste q, die über einen Stift r mit der Halterung h verbunden ist.
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Zur Befestigung der mit dem Taschenöffner f zusammenhängenden Teile
mit den übrigen Teilen der Füllvorrichtung dienen drei Schrauben bzw. Stifte s,
von denen zwei in die Lager k und eine in das Wellenende ei eingesetzt werden. Auf
diese Weise ist eine außerordentlich einfache und leicht lösbare Verbindung geschaffen.
Ferner wird noch durch die zuletzt erwähnte Verschraubung erreicht, daß der Wellenstumpf
p und damit auch der Sektor o an allen Bewegungen der Welle e teilnimmt, d. h. sowohl
an ihrer drehenden Bewegung, die dazu dient, um die Trommel, wie erwähnt, schrittweise
fortzuschalten, als auch an ihrer hin und her gehenden Bewegung, durch welche die
Welle e in hier nicht näher dargestellter Weise abwechselnd beim Vor- und beim Rückgang
in und außer Eingriff mit der Trommel gebracht wird. An diesen beiden Bewegungen
nimmt auch der Taschenöffner f teil, da sein .Schaft g über den Zahntrieb n, o mit
der Welle e verbunden ist. Der Taschenöffner geht also ebenfalls hin und her und
dreht sich dabei; und zwar erfolgt seine hin und her gehende Bewegung in Übereinstimmung
mit der Bewegung des hier nicht dargestellten Füllschiebers, dergestalt, daß der
Taschenöffner in die leeren Gurttaschen ganz eindringt, sie jedoch zugleich mit
der Vorwärtsbewegung des Füllschiebers und dem Eintreten der Patronen wieder freigibt.
Die Patronen finden also eine bereits aufgeweitete Tasche vor und werden sicher
und ohne Widerstand zu finden eingeführt. Die Drehbewegung des Öffners erleichtert
wiederum seinen Eintritt in die noch nicht aufgeweitete Tasche.
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Um die Füllvorrichtung für Hänfgürte vollends geeignet zu machen,
ist nicht nur die Zuschaltung eines Taschenöffners erforderlich, sondern es muß
auch die Trommel für die Stahlgurte durch eine Trommel für Hanfgurte ersetzt werden,
weil sich die Anschlagstifte für Stahlgurttrommeln an Stellen befinden, für die
bei den Hanfgurten kein Platz ist. Um die Trommeln leicht von der Vorrichtung abziehen
zu können, werden sie nur von einem Stellring t mit einem Handgriff il gehalten,
der bajonettverschlußartig in eine Buchse u zwischen die Trommel
d und Welle e eingreift. Nach Lösen dieses Ringes kann die Trommel ohne weiteres
abgezogen und durch eine andere ersetzt werden.