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Schaftmaschine Die Erfindung betrifft eine im Gegenzug arbeitende
Schaftmaschine mit nur einer Platine für jeden Schaft und mit einer die Schäfte
in ihrer Hoch- und Tieflage feststellend Riegelvorrichtung nach Patent 541
907.
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Bei der Bauart gemäß dem Hauptpatent ist das Schloß mit zwei Zugstangen
an die Platinen angehängt und bewegt sich über eine mit Nuten versehene Platte.
Dabei wird das Schloß beim Entriegeln von dieser Platte hochgehoben und dann seitlich
bewegt. Es führt also keine geradlinige Bewegung, sondern zwei genau oder annähernd
senkrecht zueinander liegende Bewegungen aus. Diese Bewegung des Schlosses läßt
nur eine bestimmte, verhältnismäßig niedrige Arbeitsgeschwindigkeit des Webstuhles
zu.
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Der Erfindung gemäß ist nun das Schloß auf einer geradlinigen, vorzugsweise
waagerechten Bahn geführt. Bei dieser Anordnung bewegt sich das Schloß also nur
in einer Richtung, führt also eine Aufundabbewegung nicht aus. Die Aufundabbewegung
übernehmen von dem Schloß getrennte Riegel. Bei diesen ist eine schnelle Bewegung
leichter durchführbar als bei der verhältnismäßig großen Masse des hin und her bewegten
Schlosses. Die Bauart gemäß Erfindung läßt also eine wesentliche Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeit
zu.
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Um nun bei einer höheren Arbeitsgeschwindigkeit eine sichere Verriegelung
der Schäfte in ihren Endlagen ohne erheblichen Mehraufwand an Kraftbedarf zu erreichen,
ist der Erfindung gemäß an jede Platine eine in einer waagerechten Führung hin.
und her schiebbare Schiene angelenkt und diese auf der Rückenfläche mit zwei Vertiefungen
versehen, die zum Ausheben der Riegel nach der Schienenmitte zu schräg ansteigend
in den Schienenrücken übergehen. Dabei ist neben jeder Schiene eine zweite Schiene
angebracht und gegen die erste Schiene z. B. mittels Zapfens und Schlitzes begrenzt
längsbeweglich sowie auf der Rückenfläche mit zwei scharfkantigen Vertiefungen versehen,
in welche die Riegel in der Hoch- und Tieflage der Schäfte eingreifen.
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Platinensperren für den gleichen Zweck sind bereits in den mannigfaltigsten
Ausführungsformen bekannt. Diese bekannten Vorrichtungen haben jedoch entweder den
Nachteil, daß zum Freigeben der Platine, d. h. zum Ausheben der Riegel, eine besondere
zusätzliche Kraft erforderlich ist. Im anderen Falle gewährleisten die Riegel eine
nicht zuverlässige Verriegelung der Schäfte in ihren Endlagen, da durch die gegenseitige
Reibung der Schäfte im Webstuhl auf die verriegelten Schäfte durch die in Bewegung
befindlichen Schäfte Zugkräfte ausgeübt werden, welche die Riegel leicht herausheben
und so die Riegel freigeben. Hierdurch entstehen natürlich unerwünschte Webfehler
und Unordnung im Webstuhl.
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Die Zeichnung stellt eine beispielsweise Ausführungsform der Riegelvorrichtung
gemäß Erfindung dar.
Abb. 1, 2 und 3 zeigen Seitenansicht der Vorrichtung
in verschiedenen Lagen derselben.
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Abb. q. zeigt zwei Platinen des Schlosses in Seitenansicht in größerem
Maßstabe.
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Abb. 5 zeigt Draufsicht auf Abh. q. mit waagerecht geschnittenem Riegel.
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Abb.6 ist ein senkrechter Querschnitt durch das Schloß.
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Abb.7 stellt zwei Einzelteile der Vorrichtung in Seitenansicht dar.
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An jede Platine c ist eine in einer Führung d waagerecht hin und her
schiebbare Riegelschiene b angelenkt. Die Führung d
dient gleichzeitig
zur Aufnahme. senkrecht verschiebbarer prismatischer Riegele, die mittels Federn
f nach unten gedrückt werden. Jede der Schiene b ist auf ihrer Rückenfläche in gewissem
Abstand von der Schienenmitte mit Vertiefungen h versehen. Diese Vertiefungen gehen
nach der Schienenmitte zu mit einer schräg ansteigenden Fläche allmählich in die
Rückenfläche der Schiene über. Neben jeder Schiene b ist eine zweite Riegelschiene
g (Abb. q. und 5) angeordnet. Diese zweite Schiene g ist in bezug auf die erste
Schiene b in Längsrichtung begrenzt beweglich, z. B. dadurch, daß die Schiene g
mittels eines Zapfens h in schlitzförmige Löcher i der Schiene
b
eingreift. Ebenso wie jede Schiene b ist auch jede Riegelschiene g mit zwei
Vertiefungen versehen. Diese Vertiefungen sind aber im Gegensatz zu denjenigen der
Schiene b auch nach der Mitte zu scharfkantig. Die Schiene g ist bei n an das Gestänge
zum Auf- und Abwärtsbewegen der Webschäfte angelenkt.
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Die Wirkungsweise der Riegelvorrichtung ist folgende: Sobald die Platinen
c angezogen werden, hebt die schräg ansteigende Fläche der Vertiefungen h den Riegel
e an. Nach kurzer Bewegung der Schiene b ist der Riegel ganz aus der Vertiefung
m der Schiene g herausgehoben. Sobald das der Fall ist, legt sich der Zapfen
h gegen ein Ende des Schlitzes i,
so daß die Schiene b die Schiene
g mitnimmt und die Webschäfte über den Gelenkbolzen n in Bewegung gesetzt werden.
Hat die Schiene b mit den Webschäften die Endstellung erreicht, so schnappt der
Riegele in die Vertiefung m ein, so daß der betreffende Webschaft festgestellt ist,
während der Kartenwechsel erfolgt.
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Die Maschine arbeitet in der Regel mit 16 Platinen c. Diejenigen Platinen,
die nach der Karte nicht verschoben werden, bleiben stets verriegelt. Sobald aber
eine. Platine e verschoben wird, verschiebt sich die Schiene b etwas in bezug auf
die verriegelte Schiene g, wobei die schräg ansteigende Fläche der Vertiefungen
h den Riegele anhebt und dadurch die Schiene g wieder freigegeben wird. Nun wird
die Schiene g durch die Zapfen- und Schlitzverbindung von der Schiene b bis zur
Endstellung mitgenommen, so daß der Riegele einschnappt. Die Webschäfte sind also,
solange sie nicht mechanisch gehoben oder gesenkt werden, in ihrer Endstellung verriegelt.
Es gelingt daher selbst bei Anwendung großer Kräfte nicht, den Bolzen n nach rechts
oder links zu bewegen, solange der Riegele in die Vertiefung m eingreift. Erfolgt
dagegen die Bewegung von der Platine c aus, so wird der Riegele hochgehoben, und
die Schiene g und der Bolzen n folgen dann der von der Maschine angegebenen Bewegung.