DE1535241C - Schaftmaschine mit durch Steuernadeln unmittelbar gesteuerten Platinen - Google Patents
Schaftmaschine mit durch Steuernadeln unmittelbar gesteuerten PlatinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schaftmaschine mit durch Steuernadeln unmittelbar gesteuerten Platinen. Steuerungen
dieser Art werden als unmittelbare Steuerung bezeichnet, weil bei ihnen zwischen die Steuernadeln
und die Platinen zwischengeschaltete Steigschienen für die Platinenbewegung entfallen. Bei-einer bekannten
Schaftmaschine, mit deren Weiterbildung sich die Erfindung beschäftigt (deutsche Patentschrift 858675),
sind die Steuernadeln an Schiebern angelenkt, welche unmittelbar an in der Balance schwenkbar gelagerten
Platinen angreifen. Den Schiebern ist je eine Verriegelung, bestehend aus einem federbelasteten Rastzahn
und zwei Rastnuten, die eine für die Arbeitsstellung, die andere für die Grundstellung, zugeordnet. Außerdem
sind zur Sicherung der Verriegelung bewegliche Anschläge vorgesehen, die den in eine der beiden Rastnuten
eingerasteten Zahn in die Rastnut eindrücken. Wenn der Schieber in einer der beiden Stellungen verrastet
ist und in die andere Stellung übergehen soll, so wird der Sicherungsanschlag freigegeben, und der
federbelastete Rastzahn gleitet über den Zahn zwischen den beiden Rastnuten aus der einen Rastnut in die
andere, wo er wiederum durch den beweglichen Anschlag gesichert wird.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Weiterbildung
einer Schaftmaschine der vorstehend genannten Art dahingehend, daß bei gleichzeitiger Erhöhung
der Betriebssicherheit die Maschine baulich vereinfacht wird und die Abnutzungserscheinungen vermieden
werden. Die Erfindung besteht darin, daß die Verriegelung der Schieber zwangläufig und lediglich in der
Arbeitsstellung der Schieber erfolgt und daß nach Freigabe der Verriegelung die Schieber mittels Belastungsfedern
gegen eine Anschlagleiste und damit in die Grundstellung führbar sind.
Die Ausbildung der Verriegelung gemäß der Erfindung hat gegenüber der erläuterten bekannten Schaftmaschine
eine Reihe bedeutsamer Vorteile.
Der erste Vorteil ist die bauliche Vereinfachung. Es leuchtet ein, daß, wenn für c'ie Festlegung der Arbeitsstellung
und der Grundstellung der Schieber nur eine Verriegelung erforderlich ist, es dann weniger konstruktiver
Mittel bedarf, als wenn beide Stellungen verriegelt werden.
Weiter können bei der bekannten Maschine die Schieber mit den Steuernadeln aus der Arbeitsstellung
in die Grundstellung und umgekehrt nur durch in beiden Richtungen wirkende Steuermesser gebracht
werden, während bei der Schaftmaschine gemäß der Erfindung eine Bewegung durch Steuermesser nur beim
Übergang von der Grundstellung in die Arbeitsstellung erforderlich ist. Das bedeutet eine weitere Vereinfachung.
Schließlich bringt auch der Ersatz der federbelasteten Verriegelung durch eine zwangläufige, lediglich in der
Arbeitsstellung der Schieber erfolgende Verriegelung wesentliche Vorteile. Die Zähne einer federbelasteten
Verriegelung sind stets im Eingriff. Sie werden nicht aus der Rastnut herausgezogen, sondern werden gegen
die Kraft der Belastungsfeder über den Zwischenzahn 1)inweggeschoben. Selbst wenn die Verriegelung aus
gehärtetem Stahl besteht, sind Abnutzungen bei der hohen Zahl der Stellungswechsel unvermeidlich. Damit
wird die Verriegelung zu einem Verschleißteil. Ferner ist die Betriebssicherheit einer solchen Ver- G5
riegelung durch ihre Belastungsfeder bestimmt. Bricht die Feder," womit man bei derart hoch wechselbeanspruchten
Federn immer rechnen muß, so fällt die Sperre nicht mehr ein. Das kann Webfehler ergeben.
Im Zusammenhang mit der Erfindung ergibt sich die Möglichkeit einer Reihe zweckmäßiger Einzelgestaltungen.
Die Bewegung der in der Arbeitsstellung zu verriegelnden
Schieber muß auf die Platinen übertragen werden. Bei der bekannten Konstruktion sind Schieber
und Platinen unmittelbar miteinander verbunden. Das ist eine Konstruktion, die nur unter bestimmten Voraussetzungen
möglich ist. In einer Weiterbildung der Erfindung ist zur Übertragung der Schieberbewegung
auf Platinensteuerstangen jedem Schieber ein auf einer Achse schwenkbar gelagerter und mit dem Schieber
gelenkig verbundener Winkelhebel zugeordnet, an dem die Belastungsfeder angreift. Das ergibt eine einfache,
übersichtliche Konstruktion. ,
Eine besonders zweckmäßige Konstruktion der Verriegelung wird erzielt, wenn an den Schiebern abwechselnd
auf der oberen und unteren Seite angeordnete Nasen und mit diesen zusammenwirkende Riegelleisten
vorgesehen sind. Um beim Verdrehen oder Auswech- , sein der Karte den für zwei Schuß gestörten Steuerab-^.
lauf nicht durch zusätzliche Handgriffe zu erschweren^,
sind die Nadeln und die Riegelleisten an den einander zugekehrten Flächen abgeschrägt, so daß der betreffende
Schieber durch die Keilwirkung der aufeinander gleitenden Flächen die Nase hochdrücken und mit
dieser unter die Riegelleiste gelangen kann.
Die Riegelleisten sind insbesondere durch Federn in der Schließstellung gehalten und durch Nocken abhebbar.
Die Nocken können entweder auf die die P,;egel-Ieisten
tragenden Schwenkhebel unmittelbar oder über Gestänge einwirken.
Die Erfindung sei an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigt
A b b. 1 in der Ansicht die Steuerung mit der Verriegelungsvorrichtung,
A b b. 2 graphisch die Arbeitsweise in der Zeitfolge für zwei .Schußeinträge,
A b b. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel der Verriegelungsvorrichtung
mit Antrieb.
In A b b. 1 ist der Schieber 1 mit den bei al, al gelenkig gelagerten Drucknadeln 19, 20 in der Grundstellung,
der Schieber 2 mit den Drucknadeln 19a, 20« in der Arbeitsstellung dargestellt. Die Drucknadeln
20, 20« lesen über Fallnadeln 21 zwei Schußreihen für den Rückwärtslauf, die Drucknadeln 19,
19a über Fallnadeln 21 zwei Schußreihen für den Vorwärtslauf. Das zugehörige Druckmesser 25 drückt somit
die Schußreihe für den Rückwärtslauf und das Druckmesser 24 die Schußreihe für den Vorwärtslauf.
Beide Druckmesser 24, 25 arbeiten schußweise auf dem Arbeitsweg h. Finden die Fallnadeln 21 in der
Karte 22 auf Zylinder 23 mit Zylinderwelle 34 ein Loch, so gelangt ihre zugeordnete Drucknadel 19, 19«,
20, 20α in den Bereich der Druckmesser 24, 25. Die
Zylinderfortschaltung erfolgt alle zwei Schuß um zwei
Schnßreihen, so daß jede Schußreihe in der Karte zwei Mal hintereinander.abgetastet wird. Dabei wird die
Schußlochreihe des Vorwärtslaufs bei der zweiten Abtastung zur Schußlochreihe des Rückwärtslaufs. Die
Fallnadelaushebung 33 ist nur schematisch dargestellt und gibt schußweise abwechselnd die Drucknadeln 19,
20 und 19«, 20« und damit die Fallnadeln 21 zur Kartenablesung frei. Sie besteht sowohl für die Drucknadeln
19, 19« und die Drucknadeln 20, 20« aus ver-
setzt angeordneten Zahnleisten, die schußweise abwechselnd arbeiten. Somit können jeweils die Fallnadeln
21 mit ihren Drucknadeln 19 und 20 und um ein Schuß weiter die Fallnadeln 21 mit ihren Drucknadeln
19 a und 20« die Karte 22 abtasten. Diese Vorrichtung ist an sich bekannt (deutsche Gebrauchsmusterschrift
1 730 597). Die Schieberιϊ-,-2 sind bei b\,
bl gelenkig an den als Winkelhebel ausgebildeten
Steuerhebeln .3, 4 gelagert und in der Schieberführung 5 geführt. Die Steuerhebel sind drehbar auf der
Achse 28 angeordnet und stehen unter der Wirkung von Belastungsfedern 18. Außerdem tragen sie drehbar
angeschlossen bei el, el die Platinensteuerstangen 16,
17. Die Feder 18 hat das Bestreben, die Steuerhebel 3, 4 und damit die Platinensteuerstangen 16, 17 und die
Schieber 1, 2 in die Grundstellung gegen die Anschlagleiste 32 zu ziehen. Die Schieber 1, 2 haben auf entgegengesetzter
Seite je eine Nase Nl, N2, über die die Schieber 1,2 von den Riegelleisten 8,9 arretiert werden
können. Die Riegelleisten 8, 9 sind an den Halter 6, 7 und diese auf den Wellen 29, 30 befestigt, die drehbar
gelagert sind. Die Wellen 29, 30 werden über die als Doppelhebel ausgebildeten Rollenantriebshebel 6, 10;
7,11 mit der Rolle 15 von dem Nocken 14 auf Welle.31
schußweise abwechselnd bewegt. Den Kraftschluß bewirkt die Feder 12.
Der Steuerablauf für die Platinenbewegung vollzieht
sich während der Fachruhe Fr, und zwar jeweils für die obere und untere Platine schußweise abwechselnd.
Beim Vorwärtslauf drückt zunächst kurz vor oder bei längeren Fachruhen in der ersten Hälfte der
Fachruhe Fr das Druckmesser 25. Auf A b b. 1 bezogen, läßt die Aushebung 33 die Drucknadeln 20 a
und 19a in die Druckmesserbereiche gelangen. Das abgetastete Kartenlöch der Drucknadel 20 a war bereits
schon einmal zwei Schuß vorher abgetastet worden, und zwar von Fallnadel 21 mit Drucknadel 19a.
Durch Druckmesser 24 ist der Schieber nach rechts gedruckt worden und befindet sich mit der Nase Nl
hinter der Riegelleiste 9.
Das Druckmesser 25 drückt nun auf dem letzten Stück seines Hubweges h die Drucknadel 20a und somit
den Schieber 2 nur noch so weit nach rechts, um die Nase Nl von der Riegelleiste 9 freizubekommen.
Nun wird die Riegelleiste 9 vom Nocken 14 geöffnet; das Druckmesser 24 geht nach rechts. Hat die Fallnadel
21 und mit ihr die Drucknadel 19a ein Kartenloch gefunden, bleibt diese im Bereich des Druckmessers
24. Da die Drucknadel 19 a am Schieber 2 hängt, befindet sich diese bereits ganz rechts, gehalten
vom Druckmesser 25. Fiat nun das Druckmesser 24 seine äußerste Stellung erreicht, dann geht das Druckmesser
25 wieder zurück. Nun hält das Druckmesser24 den Schieber 2, so daß dieser nicht zurückgehen kann.
Die Riegelleiste 9 schließt wieder, und das Druckmesser 24 kehrt wieder in seine Ausgangsstellung zurück.
Die Nase Nl bleibt hinter Leiste 9 hängen; somit befindet sich der Schieber 2 nochmals in der
Arbeitsstellung.
Hätte nun die Fallnadel 21 mit der Drucknadel 19a 'kein Loch in der Karte gefunden, so stünde diese auf
der Karte und die Drucknadel 19a knapp über dem Druckmesser 24. Das Druckmesser 24 geht nach
rechts, und das Druckmesser mit der Drucknadel 20« und somit auch der Schieber 2 gehen wieder in ihre
Grundstellung. Die Riegejleiste 9 schließt wieder, ohne daß sich eine Nase dahinter befindet. Das Messer 24
kehrt nun ebenfalls zurück. Zeitlich gesehen ist das Ende der Fachruhe oder deren zweiten Hälfte er- ·
reicht.
Es folgt der Wechsel der Zahnleisten der Fallnadelaushebung 33, so daß für den nächsten Schuß die
Druckmesser auf die Drucknadeln 19 und 20 des Schiebers 1 arbeiten können.
Die Zylinderschaltung erfolgt nach diesem Schuß, und zwar gehen die unten befindlichen Zahnleisten
hoch, die Kartenschaltung erfolgt, und die anderen
ίο Zahnleisten gehen nach unten. Dabei braucht keine
Rücksicht auf die Platinenstellung genommen zu werden. Durch die Arretierung der Nasen N1 oder Nl durch
die Riegelleiste 8 oder 9 bleibt der Schieber 1 oder 2, der Steuerhebel 3 oder 4 und damit die Platinensteuerstange
16 oder 17 in Arbeitsstellung arretiert. Die Platine hängt sich an das nicht gezeigte Platinenmesser,
und die Platinensteuerstange 16 oder 17 bleibt bis zur ; Rückkehr der Platine arretiert.
Wird der Bewegungsablauf durch Verdrehen oder Auswechseln der Karte gestört, so kann es vorkommen,
daß ein nicht arretierter Schieber 1 oder 2 vom Druckmesser 25 gedrückt wird. Für diesen Fall sind
die Nasen Nl, Nl und die Riegelleisten 8, 9 angeschrägt, so daß die Riegelleiste 8, 9 sich gegen die
Kraft der Feder 12 öffnet und die Rolle 15 vorzeitig vom Nocken 14 abhebt. Dieser Vorgang wiederholt
sich nochmals für den darauffolgenden Schuß bis Andruck und Arretierung wieder übereinstimmen.
A b b. 2 veranschaulicht Zeitfolge und Zeitdauer der einzelnen Funktionen der Platinensteuerung und
der Verriegelung. Der Winkel/? vor und nach der Fachruhe Fr veranschaulicht den Steuerandruck über
die Fachruhe hinaus bei einer bekannten Schaftmaschine mit unmittelbar gesteuerten Platinen (österreichische
Patentschrift 216 979). Der Steuerandruck muß dabei so lange noch anhalten, bis die dem Platinenmesser angehängte Platine aus dem Bereich der
Platinennadel gezogen ist. Erst danach kann der Steuerandruck zurückgehen und somit die Platinennadel
wieder in ihre Ausgangsstellung gelangen. Insbesondere bei Schaftmaschinen mit großem Fachstillstand,
d. h. großem Winkel Fr, wird dann der Winkel«
zu klein. Der Winkel« zeigt den Zeitraum für die Fallnadelaushebung 33, die Zylinderfortschaltung und
die Fallnadeleinlesung. Der Winket α -|- 2ß bedeutet
den- Fachwechsel Fw. Beim Erfindungsgegenstand kann der Winkel β auf 0° schrumpfen. Dies erweitert
den Zeitraum für die Aushebung, die Zylinderfortschaltung und die Einlesung. Die Exzenterwelle EW
dreht sich während zweier Schußeinträge einmal. Ein Schußeintrag umfaßt somit den Winkel Fr -\- a. -(- 2ß.
In A b b. 3 ist der Antrieb für die Riegelleisten 8, 9
abgewandelt. Für die konstruktive Durchbildung ist diese Ausführung besser geeignet. Hier kommen noch
die Stangen 26, 27 hinzu. Die Welle 31 kann hier beliebig in der Maschine angeordnet werden.
Claims (7)
1. Schaftmaschine mit durch an Schiebern ange-. lenkten Steuernadeln unmittelbar gesteuerten Platinen
sowie mit einer Verriegelung für die Schieber, d a d u r c h g e k e η η ζ e i c h η e t, daß die Verriegelung
der Schieber (1, 2) zwangläufig und lediglich in der Arbeitsstellung der Schieber erfolgt und
daß nach Freigabe der Verriegelung die Schieber
(1, 2) mittels Belastungsfedern (18) gegen eine Anschlagleiste (32) und damit in die Grundstellung
führbar sind.
2. Schaftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Übertragung der Schieberbewegung
auf Platinensteuerstangen (16,17) jedem Schieber (1, 2) ein auf einer Achse (28) schwenkbar
gelagerter und mit dem Schiebei£*(l; 2) gelenkig
(bl, bl) verbundener Winkelhebsl (3,4)"zugeordnet ist, an dem die Belastungsfeder (18) angreift.
3. Schaftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelung aus an den
Schiebern (1, 2) abwechselnd auf der oberen und unteren Seite angeordneten Nasen (Nl, NT) und
mit diesen zusammenwirkenden Riegelleistea (8,9) besteht.
4. Schaftmaschine nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nasen (^Vl, TV2) und die
Riegelleisten (8, 9) an den einander zugekehrten Flächen abgeschrägt sind.
5. Schaftmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Riegelleisten (8, 9) durch
Federn (12) in der Schließstellung gehalten und durch Nocken (14) abhebbar sind.
6. Schaftmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Nocken (14) unmittelbar
auf die Riegelleisten (8, 9) tragende Doppelhebel (6, 10; 7, 11) einwirken.
7. Schaftmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Nocken (14) und
die Riegelleisten (8, 9) tragenden Doppelhebel (6,7) Gestänge (26, 27) zwischengeschaltet sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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