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Seileinband für Förderkörbe Die Verbindung des Förderseiles. mit dem
Förderkorb erfolgt allgemein durch ein aus Laschen und Bolzen bestehendes Zwischengeschirr,
in welches teilweise auch noch Verstellspindeln eingeschaltet werden. Das Förderseil
wird am oberen Ende des Zwischengeschirres entweder um eine Seilltausche geschlungen
und mit Seilklemmen befestigt oder aber in einer einzigen durch Keilkräfte wirkenden
Seilklemme festgeklemmt.
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Das im Betriebe ständig erforderliche Ausgleichen der auftretenden
Seillängungen erfolgt bei diesen Zwischengeschirren derart, daß man entweder das
Zwischengeschirr durch Herausnahme von Laschen, Verstecken von Bolzen oder Drehen
der Verstellspindeln kürzt oder aber das Seil an der Kausche bzw. in der Seilklemme
löst und nachzieht.
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Diese bisher bekannten Einrichtungen zeigen nun folgende Übelstände:
r. Mit Verstellspindeln ist nur eine begrenzte Seilverkürzung möglich, so daß es
bei den bedeutenden Seillängungen immer noch erforderlich ist, Laschen aus dem Zwischengeschirr
auszubauen oder das Seil an der Kausche bzw. in der Seilklemme zu lösen und nachzuziehen.
Diese Arbeit ist bekanntlich umständlich und zeitraubend, besonders das Nachziehen
des Seiles durch die Klemme oder um die Kausche ist nur mit Amvendung besonderer,
zunächst einzubauender Hilfsvorrichtungen möglich.
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Die Baulänge vorgenannter Zwischengeschirre von Oberkante Förderkorb
bis zum Ende des Seileinbandes wird sehr groß und beträgt bei Hauptförderungen etwa
7 bis 8 m. Das Fördergerüst muß daher unter Berücksichtigung der behördlich vorgeschriebenen
freien Höhe zwischen dem Ende des Seileinbandes und den Seilscheiben entsprechend
hoch gebaut werden.
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3. Der schwerwiegende Nachteil -dieser Zwischengeschirre besteht darin,
daß die zwischen Förderkorb und Förderseil hängenden Massen, wie Seilklemmen, Seilkausche
usw., gezwungen werden, die im Betriebe auftretenden Seilschwingungen mitzumachen.
Diese Massen müssen also unter Aufnahme der Seilschwingungen in Bewegung gesetzt
werden, wobei die dabei auftretenden Kräfte bewirken, daß stets an der Seilkausche
und über den Seilklemmen die bekannten gefährlichen Drahtbrüche im Förderseil entstehen.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Seileinband, welcher alle vorgenannten
Übelstände dadurch vermeidet, daß er das Kürzen des Förderseiles auf einfachste
Weise ohne besondere Hilfsmittel ermöglicht, eine äußerst geringe Bauhöhe besitzt,
durch Ausschaltung von Seilklemmen, Seilkauschen, Laschen usw. alle gefährlichen,
ausschwingenden Massen am Seil oberhalb des Förderkorbes vermeidet und außerdem
die am.Förderkorb ankommenden Seilschwingungen elastisch auffängt.
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Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, daß das Förderseil durch
ein an den Förderkorb starr befestigtes Führungs- bzw. Tragstück geführt und an
einer auf dem Förderkorb
angebrachten Verstellvorrichtung befestigt
wird. Die Verstellvorrichtung besteht dabei zweckmäßig aus einem Schlitten mit Zahnstange
und Kitzel, wobei der während des Betriebes auftretende Zahndruck von einem in die
Zahnstange greifenden Zwischenstück aufgenommen wird. Sinngemäß kann aber diese
Verstellvorrichtung aus einem durch Spindel oder Schnecke bewegten Schlitten bestehen,
während das Trag- bzw. Führungsstück auch als Seilklemmvorrichtung verwendet werden
kann.
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In allen Fällen ist zwecks Übertragung der Seilschwingungen auf dem
Förderkorb eine das Seil umschließende, federnde Hülse über dem Trag- oder Führungsstück:
angebracht.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Abb. i einen Längsschnitt des Seileinbandes, Abb. 2 einen .Ouersehnitt
gemäß der Linie II-II, Abb. 3 einen Querschnitt gemäß der Linie III-III.
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Das Förderseil a, welches mit dem Förderkorb verbunden werden soll,
wird durch am Kopf b des Förderkorbes angebrachte Trag-bzw. Führungsstücke c und
d geleitet und mit Klemmen e an einem auf dem Kopf b des Förderkorbes angeordneten
Spannschlitten f befestigt. Das Tragstück c, mit einer halbkreisförmigen Rille zur
Aufnahme des Förderseiles a, ist durch Bleche g fest mit dem Korbkopf
b verbunden. Das Führungsstück d
ist, um ein bequemes Einlegen des
Förderseiles d zu ermöglichen, zwischen den Blechen g in einem Bolzen h drehbar
gelagert, wird nach Einführung des Förderseiles hochgeklappt und durch einen Bolzen
i befestigt. Der Spannschlitten f ist zwischen Führungen k verschiebbar, an einem
Ende als Zahnstange ausgebildet und wird durch ein Kitzel Z bewegt. Zur Drehung
des Kitzels l dient ein langer Hebel in, welcher auf der an einem Ende mit einem
Vierkant versehenen Kitzelwelle st aufgesetzt wird. Das Kitzel l dient nur
zur Bewegung des Spannschlittens f; der durch den Seilzug entstehende Druck wird
von einem Zahnstück o, welches genau in die Zahnstange paßt, aufgenommen, so daß
das Kitzel l entlastet ist. Das Zahnstück o ist in einem Bolzen p drehbar gelagert
und durch einen Bolzen q normalerweise gegen Abheben von der Zahnstange gesichert.
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Der Spannschlitten f steht beim erstmaligen Einbinden des Förderseiles
a in der gezeichneten Stellung. Soll nun das im Betrieb gelängte Förderseil gekürzt
werden, so wird der Förderkorb wie üblich aufgesetzt und Schlappseil gegeben, das
Zahnstück o hochgeklappt, der Hebel m aufgesetzt, der Spannschlitten f, ohne
die Seilklemmen e zu lösen, durch Drehung des Kitzels l mit dem festgeklemmten
Förderseil soweit wie erforderlich verschoben und dann das Zahnstück o wieder eingeklappt
und durch den Bolzen q gesichert. Wenn der Spannschlitten f nach mehrmaligem Nachziehen
des Förderseiles in der äußersten Stellung, wie punktiert gezeichnet, angelangt
ist, wird das Förderseil zur Verhinderung der Drehung durch den Seildrall zunächst
in der Klemme r befestigt. Darauf werden die Seilklemmen e. gelöst, der Spannschlitten
f wieder in die Anfangsstellung gefahren, das Förderseil wieder mit den Seilklemmen
e eingebunden, aus der Klemme r gelöst und evtl. hinter dem Spannschlitten f abgeschnitten.
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Dieser ganze Kürzungsprozeß des Förderseiles läßt sich ohne weitere
Hilfsmittel in wenigen Minuten durchführen.
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Es ist selbstverständlich auch möglich, das Förderseil statt durch
die Seilklemmen e mit irgendeiner anderen Klemmvorrichtung an dem Spannschlitten
f zu befestigen, wie auch die Bewegung des -Spannschlittens f statt durch Zahnstange
und Kitzel durch Schraubenspindeln o. dgl. erfolgen kann.
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Ebenfalls ist es möglich, die Trag- bzw. Führungsstücke c und d, welche
in der Zeichnung das Förderseil a lose umschließen, mittels Keile oder Schrauben
zusammenzuziehen, um so das Förderseil auch an dieser Stelle einzuklemmen. Es ist
dann allerdings bei jedem Seilkürzen erforderlich, diese Klemmvorrichtung zu lösen.
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Über das Förderseil a wird vor Herstellung der Verbindung mit dem
Förderkorb eine spiralförmig gewundene Hülse s aus Federstahl gezogen, welche mit
ihrem oberen Ende das Förderseil glatt umschließt und mit dem unteren Ende auf einen
Ansatz der Trag- bzw. Führungsstücke c und d geschoben wird. Die Seilschwingungen
treffen somit nicht plötzlich auf die starren Stücke c und d, sondern werden von
der federnden Hülse s aufgenommen. Das Führungsstück d, welches keinerlei Kräfte
aufzunehmen hat, kann nach Hochschiebung der Federhülse s und Lösung des Bolzens
i ausgeschwenkt @verden, so daß es möglich ist, das Förderseil am Korb jederzeit
zu beobachten und zu untersuchen.