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Liegender Gaswäscher In den mechanischen Wäschern mit umlaufenden
Zellen, die zur Behandlung von Gasen dienen, geschieht das Auswaschen gewisser Bestandteile
dadurch, daß Lamellen, die mit der Waschflüssigkeit benetzt sind, mit dem Gas in
Berührung gebracht werden.
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Bei manchen dieser Apparate kommt nur eine verhältnismäßig kleine
Oberfläche der Lamellen zur Wirkung, weil die umlaufenden Lamellen unten dauernd
in die Flüssigkeit eintauchen und nach dem Verlassen der Flüssigkeit nur ihre auswaschende
Wirkung ausüben können, solange sie noch benetzt sind.
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Es ist auch vorgeschlagen worden, die Benetz«ngsdauer durch mitumlaufende
Schöpftröge zu vergrößern, die ihren Inhalt von oben über die Trommeln ausschütten.
Alle diese Apparate erfordern infolge der großen zu bewegenden Massen starke Antriebsvorrichtungen,
die mit wachsendem Bedarf an Waschoberfläche das wirtschaftliche Arbeiten der Wäscher
oft stark beeinträchtigen.
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Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Vorrichtung bezweckt
nun, mit möglichst geringem Kraftbedarf bei gegebener Größe des Apparates eine möglichst
große Waschoberfläche zur Wirkung zu bringen und nach Wunsch die Dauer der Berührung
zwischen Gas und Flüssigkeit zu vergrößern. Zu diesem Zweck sind in dem Wäscher
eine Reihe von feststehenden Trommeln vereinigt, deren Zahl sich nach dem gewünschten
Durchsatz des Wäschers richtet. Die Trommeln sind auf einer horizontalen Achse hintereinander
angeordnet und werden langsam von dem Gas durchströmt, während die Benetzung der
Füllkörper durch außen um die Trommeln umlaufende Schöpftröge erfolgt, die mittels
Tragarme an der Mittelwelle befestigt sind. Das Gas tritt in der Nähe der Achse
in die Trommeln ein und verläßt sie an ihrem Umfang.
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Die von der Waschflüssigkeit befeuchteten Trommeln bestehen aus ringförmigen
Scheiben, durch die der Apparat in verschiedene Abteilungen geteilt wird und die
durchbrochene Blechzylinder tragen. Diese sind mit regellosen Füllkörpern, hölzernen
Lamellen o. dgl., angefüllt. Für recht wirkungsvolle Benetzung der wirksamen Oberfläche
mittels der Schöpftröge kann deren Umlaufgeschwindigkeit nach Belieben verändert
werden. Die Tröge sind so ausgebildet, daß sie eine passende Verteilung der Flüssigkeit
auf die verschiedenen Teile der mit den Füllkörpern gefüllten Trommeln ermöglichen
und unter Umständen auch nur einen bestimmten
Ausschnitt der zylindrischen
Trommeln befeuchten.
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Es ist ersichtlich, daß unter diesen Bedingungen die ganze Oberfläche
der Füllkörper für den Waschprozeß ausgenutzt werden kann, und daß durch Veränderung
der Umlaufgeschwindigkeit der Tröge die Durchflußmenge des Wassers, Öles oder einer
anderen passenden Waschflüssigkeit in weiten Grenzen geregelt werden kann. Man hat
dadurch die Zeit, während der das Gas mit der Waschflüssigkeit in Berührung kommt,
vollkommen in der Hand. Die Gleichmäßigkeit der Benetzung der Füllkörper wird durch
eine der Form und Anordnung der Schöpftröge angepaßte Einstellung erreicht.
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Da, wie gesagt, die Umlaufgeschwindigkeit der Tröge, also der Wechsel
der Waschflüssigkeit, beschleunigt werden kann, und da alle Vorrichtungen zum Antrieb
der Trommeln selbst fortfallen, läßt sich ohne Vergrößerung der Gesamtapparatur
ein höherer Wirkungsgrad beim Waschen erzielen, als es mit den bisher verwendeten
Wäschern möglich war.
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Zugleich ist der Wäscher einfacher in der Bauart, da er nur wenige
bewegliche und dabei leichte Teile enthält. Durch das Fehlen der Antriebsvorrichtung
für die ganzen Trommeln wird ein Apparat für die gleiche Durchsatzmenge weniger
sperrig als die bisher bekannten Vorrichtungen und erfordert bedeutend geringere
Betriebs- und Anschaffungskosten. Auf Grund der durchgreifenden, in jeder einzelnen
Trommel erzielten Waschwirkung läßt sich der Gaswäscher nach der Erfindung in besonders
vorteilhafter Weise zur Ausführung einer mehrstufigen Behandlung von Gasen verwenden,
ohne daß dadurch eine Vergrößerung der Apparatur notwendig gemacht würde.
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Wenn ein Gas z. B. fortlaufend mehreren Behandlungsarten unterzogen
werden soll, wie etwa bei der Benzolgewinnung aus Leuchtgas, so läßt sich die Vorreinigung
des Gases, die eigentliche Benzolwäsche und die darauffolgende Entölung des Gases,
in einem Arbeitsgang in dem Apparat vornehmen. Diese Einrichtung stellt einen wesentlichen
Vorteil vor den bisher benutzten Methoden dar, bei denen die Gaswäsche zur Gewinnung
der Kohlenwasserstoffe, die das HandelsbenzoI bilden, in verschiedenen Apparaten
vorgenommen wird, die sich nicht immer dazu eignen, aus dem Gas durch eine Ölwäsche
ein Benzol von der gewünschten Güte abzuscheiden.
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Zu diesem Zweck erhält jede Trommel oder Gruppe von Trommeln des
Wäschers eine besondere Aufgabe bei der Behandlung des Gases. Dieser Aufgabe ist
natürlich die Waschflüssigkeit, mit der die einzelnen Gruppen beschickt werden,
angepaßt : I. Eine gewisse Anzahl von Trommeln, gegebenenfalls eine einzige an der
Eintrittsseite des Gases, ist dazu bestimmt, diesem das Naphthalin und die schweren
Kohlenwasserstoffe, die auf die Güte des Benzols einen schädlichen Einfluß haben,
zu entziehen. Zugleich werden damit auch die verharzbaren Stoffe, die eine Verfärbung
des Benzols zur Folge haben würden, zurückgehalten.
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- 2. In den anschließenden Trommeln von derselben Bauart erfolgt
die eigentliche Benzolwäsche, indem die betreffenden Kohlenwasserstoffe dem Gas
durch Öl 1 entzogen werden. Der Umlauf des Öls und der des entgegenströmenden Gases
müssen so aufeinander abgestimmt sein, daß der Waschvorgang die gewünschte Vollständigkeit
der Benzolentziehung erzielt.
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3. Auf diese Trommeln folgt eine Trommel derselben Bauart, in der
keine Tröge zum fortlaufenden Wiederaufgießen des Öls vorhanden sind und die flur
mit einem gänzlich gasfreien O1 beschickt ist.
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4. Den Schluß bildet eine gleiche Trommel, aber ohne Waschflüssigkeit,
die dazu dient, Ölreste, die in Form feiner Tröpfchen im Gas noch vorhanden sind,
zurückzuhalten.
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Die beschriebene Vorrichtung ist in den Fig. 1 bis 8 der beiliegenden
Zeichnungen veranschaulicht. In diesen zeigt Fig. I einen Längsschnitt, Fig. 2 einen
Querschnitt durch die ganze Anordnung, und Fig. 3 bis 8 stellen verschiedene Ausführungsformen
der Schöpftröge im Längs- und Ouerschnitt dar.
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Das Gas tritt bei E in den Wäscher ein und verläßt ihn, nachdem es
durch die axialen Öffnungen B allmählich in die einzelnen Trommeln M eingedrungen
ist, bei F. In jeder Trommel streicht das Gas von der Mitte nach dem Umfang und
tritt in die nächste Trommel wieder in der Nähe der Achse ein.
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Die Schöpftröge A sind durch Arme D mit der Mittelachse C verbunden,
deren Umdrehungsgeschwindigkeit mittels der äußeren Riemenscheibe P geregelt werden
kann. Die Waschflüssigkeit tritt bei H ein und wird durch Heberwirkung bei S aus
dem Apparat entfernt. Die Flüssigkeit strömt den Gasen entgegen und fließt von einer
Abteilung in die andere durch Öffnungen °lX °2, 03, wobei die Flüssigkeitsoberfläche
in jeder Abteilung die Kontaktflächen der Füllkörper praktisch ganz frei läßt.