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Vorrichtung zum kontinuierlichen Zersetzen, Lösen und Decken von Kalisalzen
u. dgl. Die bisherigen Lösetrommeln für große Leistungen haben zufolge ihrer großen
Baulänge den Nachteil, daß viel Wärme durch Strahlung des äußeren Trommelmantels
verlorengeht, während Kohlenmangel und hohe Kohlenp.eise höchste Ausnutzung der
zugeführten Wärme erheischen. Ferner ist es schwierig, Heizvorrichtungen von ausreichender
Heizfläche in ihnen unterzubringen und in der erforderlichen Weise zu lagern. Diesen
Übelständen wird durch vorliegende Erfindung dadurch begegnet, daß an Stelle einer
Trommel von der für die Durchführung des Arbeitsprozesses erforderlichen Länge zwei
entsprechend kürzere Trommeln verwendet werden, deren eine in der andern angeordnet
ist. Die Zu- und Abführung des Salzes und der Lauge kann dabei so gehalten sein,
daß beide Trommeln im Gleichstrom oder. Gegenstrom von Salz und Lauge oder die innere
Trommel im Gleichstrom und die äußere Trommel im Gegenstrom oder umgekehrt arbeitet.
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Zum Lösen von Kalisalzen im kombinierten-Gleich- und Gegenstrom -
nach Patentschrift 261210 und 262235 hat man zwar schon zwei Trommeln verwendet,
doch sind hierbei beide Trommeln achsial hintereinander angeordnet und werden beide
von -außen durch je ein Heizrohrbündel beheizt; hierbei wird dem eingangs geschilderten
Übelstande jedoch nicht begegnet. Demgegenüber hat die neue Vorrichtung den Vorteil,
daß zur Beheizung beider Trommeln nur ein Heizrohrbündel erforderlich ist, indem
durch Anordnung dieses einen Rohrbündels innerhalb der einen Trommel die Lauge dieser
Trommel unmittelbar und dadurch viel kräftiger, die Lauge der anderen Trommel mittelbar
beheizt wird. Sich absetzender Schlamm wird zugleich mit dem. Lösungsrückstand herausbefördert,
so daß besondere Transportmittel hierfür nicht erforderlich sind. Beide Trommeln
können getrennt angetrieben werden und so unabhängig voneinander regelbare Umlaufszeiten
erhalten.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in Fig. i und 2 bzw. Fig. 3 und
q. und Fig. 5 und 6 in drei beispielsweisen Ausführungsformen im Quer- und Längsschnitt
veranschaulicht.
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Die Vorrichtung nach der ersten Ausführungsform (Fig. x und 2) besteht
aus einer inneren Gleichstromtrommel i, die mittels einer Welle 2 in zwei Lagern
3 gelagert ist und durch ein Kettenrad q. o. dgl. angetrieben wird, und einer gemäß
der Erfindung sie umgebenden Gegenstromtrommel 5, welche auf Rollen 6 liegt und
durch ein Zahnradgetriebe 7, 8 unabhängig von der Trommel i gedreht wird.
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Das zu lösende Salz fällt durch das Schurrenrohr g in die Gleichstromtrommel
x; durch diese Schurre g gelangt auch die durch Rohrleitung io zufließende Löselauge
für den Gleichstromprozeß in die innere Trommel. Diese trägt in bekannter Weise.
parallel zur Längsachse angeordnete Hubschaufeln -i1, die das Salz beständig emporheben
und auf zentrale Transportbleche fallen lassen, die neuartig als kegelförmige, mit
der Trommel umlaufende Körper 12 gestaltet sind 'und radial stehende Führungsbleche
1s tragen, um ein seitliches Abgleiten des Salzes von den Transportkegeln zu verhindern.
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Am Ende der Gleichstromtrommel fällt das
Salz zusammen
mit der Lauge bei 14 in . die Gegenstromtrommel 5, welche wie- die innere Trommel
i mit Hubschaufeln 15 versehen ist; -das durch diese Hubschaufeln gehobene Salz
fällt auf die innere Trommel und erfährt dort durch in entsprechenden Winkeln zur
Längsachse der Trommel stehende Transportblecl e i6 einen Transport nach dem anderen
Trommelende in gelochte Becher 17, die den Rückstand mittels Schurre 18 aus dem
Apparat auswerfen. Die Lauge iür den Gegen.stromprozeß fließt durch Rohrleitung
2o in die Gegenstromtrommel 5, vereinigt sich bei 14 mit der Gleichstromlösung,
wird durch eine feststehende Wand 21 nach unten abgelenkt, um etwa mitschwimmende
Salzteile zurückzuhalten, und verläßt als fertige Lösung den Apparat auf dem Wege
22, 23 durch einen Rohrstutzen 23.
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Die Beheizung der Lauge erfolgt durch ein unter der inneren und zugleich
in der Lauge der äußeren- Trommel liegendes Heizregister. bestehend aus den Dampfkammern
24 und 25. und einem sie verbindenden Heizrohrbündel 26. Die Zuführung des Heizdampfes
erfolgt durch Rohr 27, die Ableitung des Kondenswassers durch Rohr 28. Während beide
Trommeln umlaufen, liegt das Heizregister fest. Zu diesem Zwecke ist das Heizregister
mittels einer Trägerkonstruktion 29 an zentralen Abschlußgehäusen ' 3i. 32 aufgehängt,
die auf bockartigen Ständern 36; 37 fest ruhend, dis umlaufende, äußere Trommel
seitlich unter Mitwirkung von Stopfbüch_ se'. 33, 34 abschließen.
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Ein über der obersten Heizrohrreihe angeordnetes, von Dampfkammer
zu Dampfkammer reichendes Blech 38 verhindert, daß sich Salz auf den -Rohren ablagert
und festbrennt. Horizontal gelagerte Rollen. 39 sichern die äußere Trommel
gegen seitlichen Schub. 4o sind in- der inneren, 41 in der äußeren Trom--inel eingebaute,
ringförmige Bleche, die eine Mitnahme von Salz durch den Laugenstrom verhindern.
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Bei der zweiten Ausführungsform. nach Fig. 3 und 4 ist die innere
Einrichtung und Arbeitsweise . der Gleich- und Gegenstromtrommel, die Antriebsweise,
die Salzzuführung und der Auswurf des Rückstandes sowie. die Laugenführung die gleiche
wie bei der Ausführung nach Fig. i und 2. Der Unterschied liegt hauptsächlich in
der Verwendung eines längs durch den ganzen Apparat gehenden Zylinders 42 zwischen
Gleich- und Gegenstromtrommel, der außerhalb des Apparates durch Böcke unterstützt,
ein besonders festes Gerüst zur Lagerung der inneren Trommel bildet. Dieses Gerüst
ermöglicht, es; die. Welle der inneren Trommel i unmittelbar neben den Trommelenden
zu. lagern,, was für den Bau großer Apparate von 5oo bis 6oo Doppelzentnern stündlicher
Leitung von großem Vorteil ist. Dieser Lagerungszylinder 42 dient ferner in seinem
unteren Tetl zur Aufhängung des Heizregisters 24, 25, 26 und auf seinen beiden Längsseiten
als Träger von Transportblechen 44, die den Transport des von der Gegenstromtrommel
gehobenen Salzes bewirken.
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Die Transportbleche sind auf Zapfen 45 drehbar gelagert und beiderseits
durch je eine von außen zu betätigende Stellstange 46 verbunden, um durch Neigungsänderung
der Transportbleche die Durchlaufsgeschwindigkeit des Salzes durch die Gegenstromtrommel
zu steigern oder zu verringern.
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Die innere Trommel i erl-ält außen lediglich einige niedrige, auf
Transport gestellte Winkeleisen 47, welche den sich im Innein etwa absetzenden Schlamm.
nach der Ausfallseite der inneren Trommel hinbefördern. Dort besitzt der Zylinder
42 einen Ausschnitt 48, du-ch welchen Salz und Lauge aus der inneren in die äußere
Trommel übertreten.
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Durch den Fortfall der Transportbleche auf der inneren Trommel sowie
auf der unteren. Leibung des Zylinders 4? ist zwischen innerer und äußerer Trommel
Raum geschaffen, welcher je nach der Art der zu verarbeitenden Salze zur größeren
Ausbildung des Heizregisters oder der Hubschaufeln 15 der äußeren Trommel ausgenutzt
werden kann.
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Der feststehende Zylinder 4a besitzt in .seinem oberen -Teile Öffnungen
4g. für den Übertritt des in der äußeren Trommel aufsteigenden Brüdendampfes in
die innere Trommel; ebenso können im unteren Teil des Zylinders 42 Öffnungen angeordnet
werden, welche die Lauge der äußeren Trommel an die innere Trommel gelangen lassen.
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Bei der dritten Ausführungsform nach Fig. 5 und 6 befindet sich die
Heizvorrichtung in der inneren Trommel; das Heizregister hängt an einem in Dreieckform
gebogenen Blechträger 5o, auf dessen beiden schrägen Seitenflächen von außen mittels
Stellstange 46 verstellbare Transportbleche 44, angeordnete sind, Dieser Blechträger
schützt zugleich das Reizrohrbündel gegen -die zum Freifall durch den Trommelraum
gebrachten Salzmassen, An den Giebelwänden des Blechträgers sind je zwei T-Träger
51, 52 angenietet, mittels deren er an den feststehenden Abschlußgehäusen
34 32 fest verlagert ist. An der rechten Seite des Apparates gehen die Einfallschurre
g und die Auswurischurre 18 zwischen den T-Trägern hindurch; links ist an den T-Trägern
die Wand 21 angehängt. Die innere Trommel i ist mit der äußeren Trommel 5, fest
z. B. durch Stehbolzen 53, verbunden, doch können beide Trommeln wie bei den Ausführungsformen
nach Fig. i und a. bzw. 3 und 4 auch unabhängig
voneinander drehbar
gelagert und alsdann mit verschiedener Umlaufszahl gedreht werden.
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Die Anordnung des Heizregisters in der äußeren Trommel gestattet die
Ausführung einer wesentlich größeren Heizfläche und hat deshalb den Vorzug beispielsweise
bei der Verarbeitung sylvinitischer Kalisalze, während bei verschiedenen anderen
Salzen die erforderliche Heizfläche sich in der inneren Trommel ausführen lä,ßt
und die einfachere Bauweise nach Fig. 5 und 6 mit starrer Verbindung und demzufolge
gleicher Umlaufszahl beider Trommeln genügt. Bei der Verarbeitung von Carnallitrohsalzen
kann die Heizfläche meistens kleiner gehalten werden und bei ausschließlicher Verwendung
der Apparate zum Decken fällt die Heizvorrichtung fort.