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Hydraulische Rohr- und Bleimantelpresse Die Erfindung bezieht sich
auf eine hydraulische Rohr- und Bleimantelpresse mit im Pressenholm angeordnetem
Aufnehmer gemäß Patentschrift 524 479, wobei der den Aufnehmer umgebende Pressenholm
aus mehreren Teilen besteht, deren Teilebenen parallel zur Längsachse des Aufnehmers
verlaufen oder sich in dieser Achse schneiden und so angeordnet sind, daß der Aufnehmer
nach Entfernen einzelner Teile des Pressenholms aus der Presse herausgehoben werden
kann. Bei dieser Presse ist der Kopf des Bleiaufnehmers mit einer waagerechten,
quer zur Längsachse des Aufnehmers verlaufenden Bohrung versehen, die zur Aufnahme
der Werkzeughalter dient. Hierbei macht die Befestigung vor allem des Dornhalters
keine Schwierigkeiten. Anders liegt jedoch der Fall, wenn die Pressung eines Rohres
oder Bleimantels in Richtung der Längsachse der Presse erfolgt. Bei einer bekannten
Presse dieser Art ist der in den Bleiaufnehmer hineinragende hohlzylindrische Dornhalter
mit seinem hinteren Ende in dem Bleiaufnehmer gelagert und der Druckkolben unter
Vermittlung von Führungsteilen, die durch einen Haltering für das hintere Dornhalterende
hindurchtreten, mit einem im Bleiaufnehmer liegenden Ring verbunden. Aus dieser
Befestigungsweise des Dornhalters ergibt sich eine verhältnismäßig lange und verwickelte
Bauart des Bleiaufnehmers. Je länger und verwickelter aber der Bleiaufnehmer ausfällt,
um so teurer wird er. Dies ist im vorliegenden Falle ganz besonders zu beachten,
da hierbei der Bleiaufnehmer wegen seiner außerordentlich hohen Beanspruchung aus
einem hochwertigen, teuren und schwer bearbeitbaren Stahl hergestellt werden muß.
Dieser Nachteil macht sich um so mehr bemerkbar, als auch noch besondere Reinigungsöffnungen
für das Entfernen der sich an dem Ring beim Pressen festsetzenden Bleischale in
dem Aufnehmer eingearbeitet werden müssen. Um diesen Nachteil zu beseitigen, ist
bei einer anderen bekannten Bleil:abelpresse der Dornhalter nicht mit dem Bleiaufnehmer,
sondern durch Vermittlung eines hohlzylindrischen Körpers mit dem Druckzylinder
der Presse verbunden. Hierdurch wird, erreicht, daß der Bleiaufnehmer bedeutend
kürzer und einfacher ausgebildet sein kann und die besonderen Reinigungsöffnungen
fortfallen, da der in den Aufnehiner
eingedrückte Ring nach dem
Pressen so weit aus dem nach hinten offenen Aufnehmer herausgezogen werden kann,
daß er ohne weiteres zugänglich ist. Bei dieser Vorrichtung ist jedoch wiederum
die gleichachsige Lage zwischen Bleiaufnehmer und Dornhalter, die für ein einwandfreies
Pressen von ausschlaggebender Bedeutung ist, nicht in dem erforderlichen Maße sichergestellt.
Es können nämlich Abweichungen von der gleichachsigen Lage dadurch hervorgerufen
werden, daß der Bleiaufnehmer ganz anderen Temperaturschwankungen unterliegt als
der hydraulische Teil der Presse, bei dem unterschiedliche Temperaturen so gut wie
gar nicht auftreten.
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Alle die erwähnten Nachteile werden nun erfindungsgemäß unter Beibehaltung
der sich aus den einzelnen Bauarten ergeberfden Vorteile dadurch vermieden, daß
bei einer Presse, bei der die Pressung des Rohres oder Bleimantels in Richtung der
Pressenlängsachse erfolgt, in den mehrteiligen Pressenholm sowohl ein nach hinten
offener Aufnehmer als auch das hintere Ende des Dornhalters unabhängig voneinander
eingesetzt sind.
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Auf der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
eine Bleimantelpresse veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. i einen Längsschnitt
durch die Presse und Abb. 2 einen Schnitt nach der Linie A-B in Abb. i, in Pfeilrichtung
gesehen. Gleichachsig zu dem Bleiaufnehmer i sind 'der Dornhalter 2 mit Dorn 3 und
Dornbüchse 4 sowie die Matrize 5 mit der Druckschraube 6 gelagert. Der Bleiaufnehmer
ist in einem Pressenholm (Aufnehmermantel) gelagert, der aus einem unteren Teil
? und zwei seitlichen Teilen 8 und g besteht. Die Teilebenen der Holmteile schneiden
sich in der Längsachse des Aufnehmers und liegen im Winkel von i2o° zueinander.
Die zusammengesetzten Holmteile bilden Augen für die Aufnahme von drei Säulen io,
i i und 12, die zur Verbindung des Holms mit dem Antriebszylinder 13 der Presse
dienen. In diesem Zylinder ist ein Stufenkolben 14 gelagert, der, je nachdem Druckflüssigkeit
durch eine der Bohrungen 15 oder 16 eintritt, in der einen oder anderen Richtung
verschoben wird. An der vorderen Stirnfläche des Kolbens 14 sind mehrere Stempel
17 befestigt, deren vordere Enden in einen Ring 18 eingeschraubt sind.
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Der Dornhalter 2 ruht mit seinem hinteren, flanschartig ausgebildeten
Ende in drei bogenförmigen Fortsätzen ig der Holmteile 7, 8 und g. Zwischen den
Holmteilen und den Fortsätzen sind Ausnehmungen für die Reinigung des Ringes 18
vorgesehen, der von den Fortsätzen umfaßt wird. Die Stempel 17 sind durch das flanschartige
hintere Ende des Dornhalters a hindurchgesteckt. Die Verbindung zwischen dem Dornhalter
und den Fortsätzen kann beliebig vorgenommen werden; besonders zweckmäßig ist die
Verbindungsart nach dem Ausführungsbeispiel, wobei der Dornhalterflansch mit einer
Ringnut 20 versehen ist, in die entsprechende Vorsprünge der Fortsätze eingreifen.
Ähnlich ist auch die Verbindung zwischen dem Bleiaufnehmer und den Holmteilen. Der
Bleiaufnehmer und der Dornhalter brauchen also vor dem Zusammensetzen der Holmteile
nur zwischen diese Teile gelegt zu werden; durch das Zusammenschrauben der Holmteile
mittels der Schrauben 21 werden dann der Bleiaufnehmer und der Dornhalter fest eingespannt.
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Das flüssige Blei wird, nachdem der Ring iä so weit vorgeschoben ist,
daß er das hintere Ende des Bleiaufnehmers gerade schließt, durch eine Einfüllöffnung
22 von der einen Seite der Presse aus eingefüllt. Nach Erstarren des Bleis wird
dann der Ring 18 weiter vorgetrieben. Dabei tritt das Blei in Form eines Rohres
23 zwischen dem Dorn 3 und der Matrize 5 aus, so daß ein in Richtung des Pfeiles
x durch die Presse hindurchgeführtes Kabel ummantelt wird.
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Der dreiteilige Pressenholm wird zweckmäßig aus Stahlguß hergestellt,
wobei die Ausnehmungen für die Reinigung des Ringes 18 durch Gießen gebildet werden.
Der in seiner Form sehr einfache Aufnehmer besteht wie gewöhnlich aus einem besonders
hochwertigen Stahl. Da der Dornhalter mit dem gleichen Teil (Pressenholm) wie der
Aufnehmer verbunden ist, so können wesentliche Lagenänderungen zwischen dem Dorn
und der Matrize in der Längsrichtung nicht vorkommen.