-
Preßstempel zum Strangpressen von Vorwerkstücken für Bleihemden zu
Stahlkerngeschossen Zur Herstellung von Stahlkerngeschossen verwendet man in der
Regel als nachgiebiges Mittel zwischen dem gehärteten Stahlkern und dem die Führung
im Lauf der Waffe übernehmenden Mantel eine aus Blei oder einer Bleilegierung bestehende
Zwischenschicht, welche gewöhnlich als Bleihemd bezeichnet wird. Diese Bleihemden
werden in der Regel aus einem vom Bleidraht abgeschnittenen Rohwerkstück durch Pressen
erzeugt. Die Formgebung bei dieser Pressung ist eine ganz andere als bei dem üblichen
Ziehen; es wird hier aus einem vollen Rohwerkstück durch Strangpressen ein Hohlwerkstück
erzeugt, ähnlich der bekannten Zinn-oder Aluminiumtubenherstellung.
-
Bei den Bleihemden kommt es ganz besonders auf die Erzeugung einer
möglichst gleichmäßigen Wandstärke an. Jede Wandstärkenabweichung führt zu einer
exzentrischen Lagerung des Stahlkernes in dem Geschoß, wodurch sich verminderte
Treffgenauigkeit ergibt.
-
Die Erfindung ermöglicht, eine gleichmäßige Wandstärke an Bleihemden
zu erzielen, und zwar wird dies erreicht durch eine neue Form des Preßstempels.
Es ist bekannt, das Auspressen dieser Bleihemden in einem oder in mehreren Arbeitsgängen
auszuführen. Bisher hat man aber die dazu benutzten Stempel an ihrem vorderen Ende
stets kegelig, spitz, rundbogenförmig oder auch mit einer sogenannten Körnerspitze
ausgeführt. Man war der Meinung, daß diese Werkzeugform geeignet sei, eine gute
Zentrierung des Stempels in dem Werkstück und damit möglichst gleichmäßige Wandstärke
zu erzielen.
-
Nach der Erfindung wird das vordere Ende des Vorpreßstempels nicht
mehr in irgendeiner Weise zugespitzt, abgestuft oder nach beliebiger Form sich verjüngend
ausgeführt, sondern mit im wesentlichen ebener Stirnfläche ausgebildet. Als vorteilhaft
wird in der Stirnfläche eine flache muldenförmige Aushöhlung vorgesehen. Der Stirnrand
des Stempels kann mit einer Abrundung, Abschrägung oder einer sonstigen Übergangsform
ausgestattet sein.
-
Diese neue Stempelform bewirkt, daß die beim Fließen des vor dem Stempelende
lagernden Werkstoffes entstehenden Ouerkräfte sich nur mit einem Mindestmaß auf
den Stempel übertragen können, so daß dieser bei exzentrischer Massenverteilung
des Werkstückes nicht oder nur ganz unwesentlich abgebogen oder abgelenkt wird.
Durch Verwendung dieser neuen Stempelform wird es ermöglicht, die Wandstärkenunterschiede
gegenüber den bisher erzielten Werten auf einen Bruchteil zu vermindern.
-
Der zum endgültigen Fertigpressen des Bleihemdes benötigte Preßstempel
muß natürlich die Form des Hohlraumes des fertigen Werkstückes besitzen. Die erfindungsgemäße
Stempelform kann also nur für die vorausgehenden Arbeitsgänge Anwendung finden.
-
In der Zeichnung ist ein beispielsweiser
Arbeitsgang
unter Verwendung von Stempeln nach der Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig. i einen
Längsschnitt durch ein Bleihemd üblicher Ausführung, Fig.2 einen Längsschnitt durch
eine Werkzeuganordnung für den ersten Arbeitsgang, Fig. 3 einen Längsschnitt durch
eine solche für den zweiten Arbeitsgang, Fig. q. einen.Längsschnitt durch eine solche
für das Fertigpressen des Bleihemdes; Fig. 5 zeigt in vergrößertem Maßstab das vordere
Ende eines erfindungsgemäßen Stempels mit ebener Stirnfläche; Fig.6 zeigt denselben
Stempel mit muldenförmig ausgehöhlter Stirnfläche.
-
In Fig. 2 bedeutet a die Preßmatrize, b den Ausstoßstempel,
c das Preßwerkstück, d den Preßstempel.
-
Ebenso bedeuten in Fig.3 e die Preßmatrize, f den Ausstoßstempel,
g das Preßwerkstück, lt den Preßstempel, und in Fig. q. ist i die Preßmatrize, k
der Ausstoßstempel, l das fertige Bleihemd, in der Preßstempel.
-
Dem auf der Zeichnung dargestellten Verfahren sind drei Arbeitsgänge
zugrunde gelegt. Es kann aber auch nur ein einmaliges oder mehr als zweimaliges
Vorpressen erfolgen. Bei einem oder mehreren der Vorpreßgänge sind die Preßstempel
mit im wesentlichen ebener oder flach muldenförmig ausgehöhlter Stirnfläche versehen.
Es wäre denkbar, daß in gewissen Fällen auch das Fertigpressen in mehr als einem
Arbeitsgang vorgenommen wird, wobei dann auch der vorletzte Preßstempel schon eine
mehr, oder weniger zugespitzte oder abgerundete Form erhalten könnte.
-
In der Zeichnung sind die Preßstempel in Fig.2, 3 und .¢ alle aus
einem Stück bestehend dargestellt. In der Praxis werden diese Stempel zuweilen aus
zwei Stücken zusammengesetzt, nämlich einem inneren Stempel - mit einem Durchmesser
entsprechend dem Durchmesser der Höhlung des Vorwerkstückes und einem hülsenförmigen
Außenstempel, der sich auf dem inneren Stempel führt und dessen Außendurchmesser
dem Außendurchmesser des Werkstückes entspricht. Dieser hülsenförmige Außenstempel
ist gegenüber dem Innenstempel relativ beweglich und wird sowohl zum Ebenpressen
der Stirnkante des Vorwerkstückes als auch zum Abstreifen des Vor werkstückes von
dem Preßstempel benutzt.