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Hydraulische Rohr- und Bleimantelpresse mit im Pressenholm angeordnetem
Aufnehmer Die Erfindung betrifft eine hydraulische Rohr- und Bleimantelpresse mit
im Pressenholm angeordnetem Aufnehmer, vorzugsweise für die Umpressung elektrischer
Kabel mit einem Bleimantel.
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Außer den bestehenden Bleikabelpressen verwendet man bekanntlich schon
seit langen Jahren für die Umpressung elektrischer Kabel mit einem Bleimantel u.
a. doppelseitige liegende Bleikabelpressen, bei denen die Bildung des Bleimantels
in einer Bleikammer erfolgt, die in der Mitte eines nach beiden Seiten offenen Bleiaufnehmers
liegt. Will man diesen Bleiaufnehmer ausbauen, so muß man die ganze Presse auseinandernehmen
und denjenigen Teil der Presse, in den der Bleiaufnehmer eingebaut ist, vom Fundament
lösen und außerhalb der Presse auseinandernehmen.
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Außer diesen doppelseitigen liegenden Pressen ist z. B. eine liegende
Bleikabelpresse bekannt geworden, bei der segmentförinige Stempel mittels eines
hydraulischen Antriebes einen Ring in einen Bleiaufnehmer vortreiben, an dessen
entgegengesetztem Ende das Blei zwischen einem hohlkegelförmigen Dorn und einer
ringförmigen Matrize -in Form eines Rohres austritt und sich als Mantel um ein durch
den hohlen Dornhalter geführtes Kabel legt. Bei diesen Pressen wird zweckmäßig nicht
der Bleiaufnehmer selbst mit dem Druckwasserzvlinder des hydraulischen Antriebes
der Presse verbunden, sondern er wird in ein besonderes Gußstück, der Pressenholm,
eingebaut. @@'ird dieses Gußstück einteilig hergestellt, so ist das Ein- und Ausbauen
des Bleiaufnehmers schwierig und zeitraubend, da in diesem Falle die Presse ebenfalls
vollständig auseinandergenommen werden muß. Auch das Ein- und Ausbauen der anderen
Pressenteile, wie beispielsweise des in den Bleiaufnehmer eingesetzten hohlen Dornhalters
und der segmentförmigen Stempel, ist mit Schwierigkeiten verbunden.
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Die Erfindung bezweckt, bei Pressen der genannten Art und auch sonstigen
Pressen mit im Pressenholm angeordnetem Aufnehmer das Ein- und Ausbauen des Aufnehmers
wesentlich zu vereinfachen. Erreicht wird dies dadurch, daß der Pressenholm, in
den der Aufnehmer eingebaut ist, aus mehreren Teilen besteht, deren Teilebenen parallel
zur Längsachse des Aufnehmers verlaufen oder sich in dieser Achse schneiden und
so angeordnet sind, daß nach Entfernen einzelner Teile des Pressenholms der Aufnehmer
aus der Presse herausgehoben werden kann.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht, und zwar eine Bleimantelpresse. Es zeigt Abb. i einen Längsschnitt
durch die Presse, Abb. 2 einen Schnitt nach der Linie A-A und Abb. 3 einen Schnitt
nach der Linie ß-B der Abb. i.
Der Bleiaufnehmer besteht im wesentlichen
aus einem in der Längsachse durchbohrten und mit einer Büchse i versehenen zylindrischen
Teil 2 und einem mit diesem aus einem Stück bestehenden Kopf 3. Dieser Kopf ist
mit einer waagerechten, quer zur Längsachse des Bleiaufnehmers verlaufenden Bohrung
versehen, die zur Aufnahme der Werkzeuglialter, Matrizenhalter q. und Dornhalter
dient. Der Bleiaufnehmer ist in einem Pressenholm (Aufnehmermantel) gelagert, der
aus dem unteren Teil 6 und den beiden Seitenteilen 5' und 6" besteht. Die
Teilebenen schneiden sich in der Längsachse des Aufnehmers und liegen im Winkel
von i 2o = zueinander. Die äußeren Enden der Holmteile 6, 6' und 6" bilden Augen
für die Aufnahme von drei Säulen 7, 8 und 9, die zur Verbindung des Holms mit dem
AntriebszyIinder io dienen.
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In dein Zylinder io ist ein Stufenkolben i i gelagert, der, je nachdem
Druckwasser durch eine der. Bohrungen 12 oder 13 eintritt, in der einen oder
anderen Richtung verschoben wird. Tritt Druckwasser durch die Bohrung 12 ein, so
dringt ein mit dem Kolben ii verbundener Stempel 1q. in die Büchse i ein und drückt
das durch eine Öffnung 15 flüssig eingefüllte Blei in die Bleikammer des
Kopfes 3. Die Ummantelung des Kabels erfolgt dabei in der an sich bekannten Weise.
Beim Rückwärtsgang des Kolbens i i wird der Stempel ,d wieder zurückgezogen. Sobald
die Üffnung 15 freiliegt, kann wieder flüssiges Blei eingefüllt werden.
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Würde der Pressenholm bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus
einem Stück bestehen, so könnte der Bleiaufnehmer nur durch Auseinan.dernehmen der
Presse ausgebaut werden. Da nämlich die Länge des Bleiaufnehmers größer ist als
der Abstand zwischen dem Holm und dem AntriebszyIinder, so würde es nicht möglich
sein, lediglich nach Entfernen des Preßstempels 14 den Aufnehmer durch Herausziehen
auszubauen. Es müßte vielmehr der Pressenholm vom Fundament gelöst und nach Entfernen
der Mutter 16 in Richtung des Pfeiles x (Ab. i) verschoben werden, bis der
Abstand zwischen dem Holm und dem Antriebszylinder etwas größer ist als die Länge
des Bleiaufnehiners, so daß dieser herausgezogen werden könnte. Bei der eingangs
angegebenen Presse mit den segmentförmigen Stempeln würde sich das Ausbauen des
Bleiaufnehmers noch bedeutend schwieriger gestalten.
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Soll bei. der Presse gemäß der Erfindung der Bleiaufnehmer ausgebaut
werden, so «-erden zunächst der Matrizenhalter .a. und der Dornhalter 5 aus dem
Kopf 3 herausgeschraubt und dann nach Entfernen der Schrauben 17 die Teile 6' und
6" abgenommen. Der Bleiaufnehmer kann hierauf seitlich herausgehoben werden. Wird
noch die Säule 7 ausgebaut, so kann der Bleiaufnehmer auch nach oben hin herausgehoben
werden. Liegt die Säule 7 in einem geschlossenen Auge des Antriebszylinders, so
wird zum Ausbauen dieser Säule die Mutter 18 entfernt und die Säule dann herausgezogen.
Um das Ausbauen der Säule 7 zu erleichtern, kann man auch das Auge am Zylinder,
in dem die Säule liegt, mit einem Deckel i9 versehen.
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Die- Mehrteiligkeit des Pressenholins bietet noch den weiteren Vorteil,
daß man hinsichtlich der Formgebung des Bleiaufnehmers eine größere Bewegungsfreiheit
hat. Sollte es aus irgendwelchen Gründen zweckmäßig erscheinen, dem Aufnehmer eine
andere als die beim Ausführungsbeispiel dargestellte zylindrische Form von überall
gleichem Durchmesser zu geben, so würde diesem ZTorhaben nichts im Wege stehen.
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Bei Mehrteiligkeit des Pressenholms kann man besonders leicht Hilfseinrichtungen
einbauen, beispielsweise einen doppelwandigen Kühlmantel 2o für den Teil 2 des Bleiaufnehmers.
Zur Beheizung des Kopfes 3 des Bleiaufnehmers kann man beispielsweise auch eine
Heizeinrichtung 21 einbauen.
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Das Ausführungsbeispiel zeigt eine Dreisäulenpresse; die Anzahl der
Säulen ist jedoch nicht wesentlich, man kann die mehrteilige Bauart bei entsprechender
Ausbildung der Holmteile auch z. B. für Zwei- und Viersäulenpressen anwenden. Es
ist auch für die Erfindung unwesentlich, ob, wie im Ausführungsbeispiel, der Dornhalter
senkrecht zur Längsachse der Presse steht oder ob, wie dies bei der eingangs genannten,
bekannten Presse der Fall ist, Dornhalter und Pressenlängsachse gleichachsig verlaufen.
Auch kann man die Presse doppelseitig ausbilden. Der Aufnehmer erhält dann die bei
den bisher bekannten doppelseitigen Bleikabelpressen übliche Ausführung.