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Verfahren und Vorrichtung zum Einpacken von Zigaretten in Schachteln
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einpacken von Zigaretten
in eine Schachtel. Das Verfahren zerlegt den Packvorgang in eine Reihe einzelner
Arbeitsverrichtungen, die insgesamt in einer Maschine vorgenommen werden, und zwar
vermittels hintereinander, längs einer Transportbahn angeordneter Vorrichtungen.
Die überfübrung der Zigaretten aus einem Magazin in die Schachtel vermittels einer
Anzahl von Einzelvorrichtungen ermöglicht große Arbeitsgeschwindigkeit bei schonendster
Behandlung der Zigaretten mit einem Mindestmaß von Verlusten. Die einzelnen Vorrichtungen
der Maschine haben gemeinsamen Antrieb und sind in der Weise zwangläufig miteinander
verbunden, daß die Schachtel, an den verschiedenen Arbeitsstellen vorbeiwandernd,
völlig selbsttätig geöffnet wird, danach die Einlegestreifen für die Zigaretten
von der Rolle oder vom Stapel kreuzweise über die Schachtel gelegt und je durch
einen Stempel mit auseinanderspreizbaren Backen in die Schachtel scharfkantig eingepreßt
werden; dann wird die untere Zigarettenschicht aus einem Magazin entnommen und eingefüllt
und auf diese ein Reklameblatt (Zwischen-Blatt) gelegt; schließlich die oberste
Zigarettenschicht aus einem anderen Zigarettenmagazin ebenfalls in die Schachtel
eingeschoben, nachdem sie zuvor spiegelrecht gelegt, d. h. mit oben liegendem Aufdruck
versehen ist, oder aber sie - wird nur teilweise in die Schachtel eingeschoben zum
Spiegelrechtlegen von Hand.
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Ausführung des
Verfahrens. Die Einzelheiten gehen aus den Ausführungsbeispielen in der Zeichnung
hervor.
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Abb. i zeigt die Gesamtanordnung der Vorrichtung im Grundriß, während
die Abb. h bis. ig die einzelnen Bearbeitungsvorrichtungen und ihre Wirkungsweise
zeigen.
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Die Schachteln i mit geschlossenem Klappdeckel a werden auf eine Gleitbahn
3 gebracht und durch ruckweise bewegte Mitnehmer 58 nacheinander an die in Abb.
i mit den Zählen I bis VII bezeichneten Stationen zum Offneu der Schachteln, zum
Einbringen der Ein-Legestreifen, zum Füllen mit den untersten Zigarettenlagen, zum
Einlegen eines Zwischen-Blattes und zum Füllen mit der obersten Zigarettenlage gefördert,
worauf - die gefüllten Packungen mit den auf einem Teil ihrer Länge aus der Schachtel
herausragenden Zigaretten der obersten Lage auf einen Fördergurt ¢ gelangen, von
dem sie von Arbeiterinnen auf einen Tisch 5 geholt und in der oben angegebenen Weise
weiterverarbeitet werden.
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Die Schachteln i befinden sich z. B. in einem senkrechten Schacht
65, aus dem die jeweils unterste Schachtel durch einen von einem Gestänge 66 bewegten
Schieber 67` auf die Gleitbahn 3 an :die Station I gefördert
wird.
Hier erfolgt das öffnen der Schachtel i durch einen Sauger 59, der mit einer schräg
geführten Zahnstange 6 durch ein Rohr verbunden ist und durch ein Ritzel 8 auf und
ab bewegt wird. Der Antrieb des letzteren erfolgt durch ein Ritzel 9 und eine schlitteal
artig geführte Zahnstange io, die durch ein Gestänge i i o. dgl. hin und her bewegt
wird. Die Zahnstange io ist mit Aufklappschienen 12 verbunden. In der Stellung der
Teile nach Abb. i bis 3 sind die Schienen 12 nach rechts zurückgezogen, und der
Sauger 59 hat sich auf den Schachteldeckel 2 gesenkt, worauf der Saugluftstrom eingeschaltet
wird. Alsdann wird die Zahnstange io nach links verschoben, wodurch der Sauger 6
den Schachteldeckel in die Lage nach Abb. 4 abhebt, so däß die Schienen 12 zwischen
Schachtel und Deckel eintreten können. Bei der weiteren Bewegung der Teile gibt
der Sauger den Deckel frei, der dann von den Schienen i2 in die strichpunktierte
Stellung nach Abb. 4 aufgeklappt wird. Während des Offnens der Schachtel wird diese
von dem sich mit einem bestimmten Druck gegen sie legenden Schieber 67 festgehalten
(Abb. 3).
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Die Schachtel i wird dann an die Station Il verschoben, wobei sie
seitlich unter Gleitschienen 13 gelangt, die sie während der folgenden Weiterverarbeitung
sicher gegen Verschiebungen hält. An der Station II ist ein schwenkbarer Fühler
14 vorgesehen, der nach dem Anlangen der Schachtel i gegen diese geschwenkt wird.
Ist nun aus irgendeinem Grunde der Deckel 2 nicht geöffnet worden, dann trifft der
Fühler 14 auf den Deckel, und die Schachtel i wird durch einen Schieber 15 in eine
Gleitrinne 16 geschoben und abgeworfen. Kann dagegen der Fühler in die Schachtel
eintreten, dann legt sich ein Anschlag 17 gegen einen Anschlag 18 des. Schiebers
15 und hält diesen zurück.
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An der Station III findet das Einlegen eines Streifens rg in die Schachtel
statt, der z. B. mit Querrillen 2o (Abb. 8) versehen ist. Die Streifen ig ruhen
in einem Stapel 2i, von dem der jeweils unterste Streifen durch einen schwenkbaren
Sauger 22 abgenommen wird. Letzterer ist im Querschnittbogenförmig gestaltet (Abb.
7), so daß der angesaugte Streifen sich beim Abschwenken des Saugers ä2 leicht aus
den den Stapel tragenden Häkchen 23 löst. Der vom Sauger abgenommene Streifen ig
wird von Zangen 24, 25 an .einem Schlitten 26, die über die Schachtel i hinweggehen,
gemäß Abb. 8 an beiden Seiten erfaßt und über die Schachtel getragen, worauf ein
senkrecht bewegter Stempel 27 den mittleren Streifenteil in die Schachtel drückt.
Hierbei wird der Streifen 19 von der Zange 24 festgehalten, während die Zange 25
ein Gleiten -des Streifens durch die aus einem festen und einem nachgiebigen Teil
28 bestehenden Zangenschenkel zuläBt. Nach dem Auftreffen des Stempels 27 auf den
Schachtelboden verschiebt sich der den Stempel tragende Arm ,29' unter Zusammendrücken
einer Feder 30 weiter nach unten, wobei an Hebeln 31 gelagerte Rollen 32 auf Keilflächen
des Stempels 27 auflaufen und Backen 34 der Hebel 31 gegen die .Schachtelseitenwände
gepreßt werden, wodurch der Streifen i9 an den Falzstellen 2o scharfkantig in die
Schachtelform gefaltet wird. Alsdann treffen unter Zusammendrücken der Feder 35
die seitlichen Faltleisten 36 mit Schrägflächen auf die Schachtelkanten und falten
auch die oberen Falzstellen des Streifens ig scharfkantig. Der Streifen ig- liegt
vor dem Eindrücken in die Schachtel mit den Falzrillen etwas versetzt zur Schachtel,
damit den durch das Scharfkantigpressen um die Schachtelränder bedingten Längsverschiebungen
des Streifens von vornherein Rechnung getragen wird. Wenn der Stempel 27 aufsitzt,
werden die Zangen 24, 25 mittels einer auf und ab beweglichen Leiste 37 geöffnet.
Nach dem Eindrücken des Streifens geht der Arm 29 mit dem Stempel 27 usw.
wieder in seine Anfangslage zurück, worauf die Schächtef mitsamt dein nach Abb.9
eingelegten Streifen ig weiter zur Station IV-gefördert wird.
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Hier 'wird ein zweiter Einlegestreifen 38 quer zum Streifen ig in
die Schachtel eingebracht. Dieser Streifen wird durch eine Zunge 39 von der Rolle
68 (Abb. i) abgezogen und nach dem Herüberziehen über die Schachtel, ähnlich wie
der Streifen ig an Station III, durch einen Stempel 40, Backen 41 und Faltleisten
42 scharfkantig gepreßt und schließlich durch ein von einem Gestänge 43 bewegtes
Messer- 44 abgeschnitten. Alsdann wird der den Stempel 40 usw. tragende Arm 29,
der auch den Stempel 27. usw: trägt, angehoben, mittels der Leiste 45 die Zange
39 geöffnet und die. Schachtel mit den gemäß Abb. 12 liegenden Streifen-ig und 38
weitergefördert.
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An der Station V wird die unterste bzw. es werden die untersten Lagen
Zigaretten in die Schachtel gefüllt. Die Zigaretten liegen in an sich bekannter
Weise in einem Trichter 46, aus dem sie unten zwischen. bewegliche Wände gelangen
und z. B. in Fünferreihen abgeteilt werden. Die jeweils unterste Reihe der Zigaretten
liegt auf einet mit Längsrillen 47 versehenen. Unterlage 48, die schräg auf die
Schachtel zu gerichtet ist und über den Trichter 46 hinausragt:- Mittels Stempel
49 wird die ünterste=Lage der Zigaretten in die Stellung gemäß Abb. 13-vorgeschoben,
worauf die Stempel 49 etwas zurückgezogen und mit=
tels einer quer
bewegten Bürste 5o die ovalen Zigaretten so umgelegt werden, daß sie die regelrechte;
sich gegenseitig etwas übergreifende schräge Lage einnehmen. Dann schieben die Stempel
49 die Zigarettenlage vollends in die Schachtel i, worauf ein elastischer Stempel
5 i die Zigaretten gut in die Schachtel hineindrückt. In der gleichen Weise können
nun noch eine oder mehrere weitere Lagen von Zigaretten in die Schachtel eingebracht
werden.
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Die Schachtel gelangt alsdann an die Station VI, wo von einem Stapel
52 ein Kartonblatt, Bild o. dgl. 53 auf die eingebrachte Zigarettenlage bzw. -lagen
eingelegt wird. Das Abziehen des Blattes 53 erfolgt wieder durch einen Sauger 54
mit hohler Fläche, der dadurch wiederum ein leichtes Lösen des Blattes aus den Häkchen
55 bewirkt. Das angesaugte Blatt 54 wird von dem verschiebbaren - Sauger schräg
nach. unten in die Schachtel gefördert (s. Punktierte Stellung in Abb. i5), worauf
die Saugluft abgestellt wird. Das sich wieder streckende Blatt 53 gleitet dann bis
an die Schachtelinnenseite, wobei eine Deckschiene 56 ein Herausspringen des Blattes
verhindert. Der Sauger 54 geht dann zurück und stützt- dabei das Blatt 53 so lange,
bis es an der Kante 57 (Abb. 17)
abgleitet und auf die Zigarettenlage abfällt.
Zweckmäßig kann eine - Einrichtung vorgesehen werden, um den' Kartonstreifen vor
dem Einlegen mit einer Kontrollnummer o. dgl. zu bedrucken: -An der nun folgenden
Station VII wird die oberste Reihe Zigaretten eingebracht, was im wesentlichen in
der gleichen Weise wie an Station V aus einem Einfülltrichter 6o durch Stempel 61
auf einer Unterlage 6s stattfindet. Auch hierbei wird durch Bürste 64 ein Umlegen
der Zigaretten bewirkt. Wichtig ist, daß sowohl auf Station V wie auf der Station
VII die einzuschiebende Lage Zigaretten durch die Bürsten 5o bzw. 64 leicht gegen
die Unterlagen 48, 62- angedrückt wird, so daß beim Vorschieben der Zigaretten durch
die Ausschiebestempel 49 oder 61 die Zigaretten über die Packung gebracht werden,
ohne daß diese selbst oder ihr Inhalt berührt wird. Erst in dem Augenblick, w o
die Stempel 49, 6i die Zigaretten so weit vorgeschoben haben; daß deren Enden aus
den Bürsten 5o bzw. 64 herauskommen, senkt sich diese Lage Zigaretten in die Schachtel
hinein. Auf diese Weise wird verhindert, daß z. B. auf Station V durch das Einschieben
der Zigaretten eine Verschiebung des Einlagepapiers stattfindet bzw. auf Station
VII eine Beschädigung der bereits in der Schachtel liegenden Zigaretten eintritt.
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Die oberste Zigarettenlage wird nur so weit eingeschoben da:ß noch
ein Teil der Zigarettenlänge über den Schachtelrand hinausragt (Abb. ig). Die in
dieser Weise gefüllten Schachteln gelangen dann auf den Fördergurt 4, von dem sie
von Arbeiterinnen auf den Tisch 5 gebracht und die unrichtig liegenden Zigaretten-
umgelegt werden, worauf die ganze Lage Zigaretten vollends eingeschoben und die
Packung überprüft wird.
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Das Umlegen der Einlegestreifen ig und 38 und das Schließen der Schachteldeckel
kann ebenfalls von Hand oder wieder maschinell vorgenommen werden.
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Die Abbildungen .stellen ein Ausführungsbeispiel der Maschine dar,
die auch in der Weise arbeiten kann, daß mehrere Einlegestreifen von der Rolle oder
mehrere vorn Stapel genommen werden sowie daß mehrere Kontrollstreifen oder Bilder
auf einmal eingelegt werden.