DE544425C - Verlader mit Ferntrieblaufkatze - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
27. FEBRUAR 1932

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 35 b GRUPPE

Demag Akt.-Ges. in Duisburg *)

Verlader mit Ferntrieblaufkatze

Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. April 1929 ab

Die Erfindung betrifft einen Verlader für Greiferbetrieb, bei dem ein Gewichtsausgleich vorgesehen ist. Das Neue besteht darin, daß sowohl das Halteseil als auch das Schließseil mit Gegengewichten versehen sind, die beim Schließen und Öffnen voneinander getrennt, beim Heben unmittelbar miteinander gekuppelt und beim Fahren am Gerüst festgelegt sind. Bisher hat man den Übergang von einer Bewegung zur anderen dadurch herbeigeführt, daß man an den Windwerken die Bremsen und Kupplungen au- und abschaltete. Demgegenüber arbeitet die Erfindung mit ganz einfachen Feststellvorrichtungen an den Gegengewichten und mit dem Aufsetzen des einen Gewichtes auf das andere. Dabei erfolgt auch der Übergang vom Greifen zum Heben selbsttätig, ohne Stöße und ohne besondere Aufmerksamkeit des Führers zu er-

ao fordern.

Als Beispiel für die Erfindung ist in der Zeichnung ein Verlader in Abb. 1 dargestellt; Abb. 2 zeigt eine etwas veränderte Ausführung.

Das Halteseil 1 ist, vom Greifer i" kommend, über die feste, nicht angetriebene Rolle 2 und die Rolle 3« des in senkrechter Richtung beweglichen Querhauptes 3 zur Fahrtrommel 4 geführt. Das Schließseil 5 geht vom Greifer i° über die von einem Motor angetriebene Schließtrommel 6 und die Rolle 7" des heb- und senkbaren Querhauptes 7 ebenfalls zur Fahrtrommel 4. Von dieser läuft das Fahrseil 8 über die Umlenkrolle 9 zur Katze 10.

Das Querhaupt 7, welches das Ausgleichsgewicht trägt oder selbst als solches ausgebildet ist, besitzt Führungsstangen 11, welche in Führungen des Querhauptes 3 gleiten. Die beiden Querhäupter sind mit je einer Bremse 14 und ι S an einer Führungsschiene 13 des Brückenfußes festbremsbar. Durch eine weitere Bremse 12 können die beiden Querhäupter miteinander verbunden werden.

Soll der Greifer gehoben oder gesenkt werden, so sind die beiden Querhäupter miteinander durch die Bremse 12 zu kuppeln. Beide Querhäupter bewegen sich nun zusammen entgegengesetzt zum Greifer; der Antrieb erfolgt für das Schließseil unmittelbar, für das Halteseil durch Mitnahme seines Querhauptes.

Beim Schließen oder Öffnen des Greifers läuft ebenfalls allein das Windwerk 6; jedoch ist die Bremse 14 geschlossen, so daß das Querhaupt 3 stehenbleibt. Die Bremsen 12 und 15 sind gelüftet, so daß das Querhaupt 7 gehoben oder gesenkt wird. Beim Katzfahren werden sowohl die Trommel 4 als auch die Trommel 6, und zwar zweckmäßigerweise durch den Fahrmotor entweder über das Querhaupt oder über eine Kupplung oder über ein Planetengetriebe angetrieben; die

*} Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr.-Ing. Gustav Niemann in Duisburg

Querhäupter sind gegenüber der Schiene 13 festgebremst, so daß die Seile 1, 5 und 8 bei stillstehenden Querhäuptern durchgezogen werden. Statt der Trommeln 4 und 6 sind auch Treibscheiben, z. B. Klemmbackenscheiben, anwendbar.

Die beschriebene Einrichtung kann auch derart ausgebildet werden, daß die Schließbewegung selbsttätig in die Hubbewegung to übergeht. Zu diesem Zweck werden die Führungsstangen 11 an ihren Enden mit Federn 16 oder Anschlägen versehen, die beim Auffahren auf das Querhaupt 3 dessen Haltebremse 14 lüften und das Querhaupt mitnehmen.

Je nach dem zur Verfügung stehenden Weg für das Gegengewicht muß die Übersetzung der Seilzüge gewählt werden; im dargestellten Ausführungsbeispiel nach Abb. 1 beträgt das Übersetzungsverhältnis 1: 2.

In Abb. 2 ist zwischen die zur Last oder ■Katze gehenden Seilstränge 1, 5 und 8 und die zum Gegengewicht führenden Seilstränge i^a, 5^ß und 8" eine Übersetzung geschaltet, durch welche eine geringe senkrechte Bewegung des Gegengewichtes oder eine größere Hubbewegung der Last im Verhältnis zur Gewichtsbewegung erreicht wird. Im übrigen gelten für diese Abbildung dieselben Bezugszeichen und Erläuterungen wie für Abb. 1.

Das Querhaupt 7 kann auch als Kletterkatze ausgeführt, also mit einem Windwerk versehen sein. In diesem Fall dient die Rolle 6 nur als Umlenkrolle; es kann auch. die Verbindung (Kupplungs- oder Planetengetriebe) zwischen der Fahrtrommel 4 und der Rolle 6 in diesem Falle fortbleiben. Der neue Verlader, der auch als Verladebrücke, Portal, Hubgerüst o. dgl. ausgebildet sein kann, braucht weniger Leistung der Motoren als bekannte Verlader; auch der Stromverbrauch beläuft sich nur auf einen Teil des bisher üblichen Wertes. Über diese Vorteile hinaus erspart man noch die Haltetrommel, ein Planetengetriebe oder eine Kupplung zwisehen Halte- und Schließwerk. Hängt man statt des Greifers 'einen Lasthaken an die Seile, so können die beiden Gegengewichte fest miteinander verbunden werden.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Verlader mit Ferntrieblauf katze und getrenntem Gewichtsausgleich für Schließ- und Hubmotor eines Greifers oder eines ähnlichen Lastaufniahmemittels, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl das Halteseil als auch das Schließseil mit Gegengewichten versehen sind, die beim Schließen und Öffnen voneinander getrennt, beim Heben unmittelbar miteinander gekuppelt und beim Fahren am Gerüst festgestellt sind.

2. Verlader nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Übergang von der Schließ- zur Hubbewegung des Greifers selbsttätig durch Anlaufen des Gegengewichtes am Schließseil an das Gegengewicht am Halteseil erfolgt.

3. Verlader nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von den Umlenkrollen an den Gegengewichten kommenden Hub- und Schließseile zur Fahrwerkstrommel geführt und auf diese aufgewunden sind.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen