DE543042C - Verfahren zur Herstellung von wasserdichtem Leder - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von wasserdichtem Leder

Info

Publication number
DE543042C
DE543042C DEH124010D DEH0124010D DE543042C DE 543042 C DE543042 C DE 543042C DE H124010 D DEH124010 D DE H124010D DE H0124010 D DEH0124010 D DE H0124010D DE 543042 C DE543042 C DE 543042C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
leather
rubber
vulcanization
waterproof leather
heat
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEH124010D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
HEYL SCHE LEDERWERKE LIEBENAU
Original Assignee
HEYL SCHE LEDERWERKE LIEBENAU
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by HEYL SCHE LEDERWERKE LIEBENAU filed Critical HEYL SCHE LEDERWERKE LIEBENAU
Priority to DEH124010D priority Critical patent/DE543042C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE543042C publication Critical patent/DE543042C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C11/00Surface finishing of leather
    • C14C11/003Surface finishing of leather using macromolecular compounds

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von wasserdichtem Leder Zur Herstellung von wasserdichtem Schuhwerk bedient man sich gewöhnlich stark gefetteter, kräftiger Oberleder oder der bekannten Gummiüberschuhe, die aus einer- Verbindung von Gummisohlen mit gummierten oder nichtgummierten Stoffen hergestellt sind. Aus den leichten Oberledern, wie Chevreaux, Chevretten, Boxcalf usw., konnte bisher ein annähernd wasserdichtes Leder nur dadurch hergestellt werden, daß man die Außenseite des Leders mit wasserdichtmachenden Mitteln, vorwiegend Lakken, überdeckte, wodurch das Aussehen des Leders nicht unwesentlich verändert und seine Beschaffenheit beeinflußt wurde.
  • Man hat bisher verschiedene Wege zum Wasserdichtmachen von Leder gewählt, wobei auch elastische Kautschukschichten Berücksichtigung fanden. Entweder hat man das Leder mit Kautschuklösung getränkt, so daß alle Poren verstopft waren, oder man hat durch Vulkanisation Leder mit einer Kautschukschicht vereinigt, die ihrerseits bei verhältnismäßiger Dicke mit durch Wasserdampf entstandenen Blasen elastischer, aber nicht porös gemacht wurden. Auch die Behandlung von Leder mit Leinöl, Chlorschwefel oder einer Mischung Kautschuk und Öl, einer Faktismischung oder ähnlichen Mitteln ergab lediglich ein Dichten oder Härten des Leders. Man hat auch vulkanisierten Kautschukbelag auf Leder aufgeklebt, gekittet oder sonstwie aufgebracht, ohne eine einheitliche Kautschuklederschicht zu erhalten.
  • Diese Behandlungsarten haben alle den Nachteil, daß sie nicht nur wasserdicht, sondern auch luftdicht sind und daher alle Unannehmlichkeiten zur Folge haben, die mit reinen Gummischuhen verbunden sind.
  • Die Erfindung bezieht sich auf die Behandlung der Fleischseite des Leders, so daß die reine Narbe an der Außenseite des Leders vollkommen erhalten bleibt, wobei eine vulkanisierbare Kautschuklösung auf der Innenseite des Leders, die also das äußere Aussehen unberührt läßt, aufgestrichen wird. Eine solche Behandlung konnte bisher nicht angewendet werden, weil die zur Vulkanisation des Kautschuks auf dem Oberleder benötigte Temperatur von dem Leder nicht ohne weiteres ohne Schaden ertragen wurde und das Leder sowohl im Aussehen als Eigenschaften für die Verwendung zur Schuhfabrikation ungeeignet wurde.
  • Die Nachteile werden durch die Erfindung beseitigt. Sie ermöglicht die Herstellung eines wasserdichten Oberleders (einschließlich und vor allem der feinen Oberleder Chevreaux, Chevretten und Boxcalf) ohne Veränderung des äußeren Aussehens oder der Eigenschaften bei einer mehr oder minder großen Luft- oder Feuchtigkeitsdurchlässigkeit von innen nach außen und Wasserundurchlässigkeit von außen nach innen. Die Luftdurchlässigkeit wird durch die Anwendung von in Hitze flüchtigen Körpern im Kautschukaufstrich erreicht, ohne hierdurch die Wasserdichtigkeit zu verändern.
  • Zur Erreichung einer guten Vulkanisation der auf das Leder durch Aufstreichen, Aufwalzen, Aufspritzen oder einen ähnlichen Arbeitsvorgang aufgetragenen Kautschuklösung lassen sich verschiedene Wege einschlagen. Es hat sich nämlich gezeigt, daß Leder bestimmter Gerbung in aufgenageltem oder gespanntem Zustand die Bedingungen verträgt, unter denen die Vulkanisation der angewandten Kautschukmischung erfolgt, nämlich Temperaturen von ioo bis i2o ° C bei einem Überdruck von i at und einer Erhitzungsdauer bis zu 2 Stunden, ohne dabei Aussehen und Eigenschaften, besonders nach erfolgter Nachbehandlung durch Stoßen, zu verändern. Fernerhin wird auch bei tieferer Temperatur eine vollkommene Vullkanisation erreicht, wenn man entsprechende, die Vulkanisation beschleunigende Maßnahmen zur Anwendung bringt. Als solche gilt. vor allem neben einer Temperatur von 7o bis 8o' C ein entsprechend starker Druck von ioo bis 15o at. Dieser macht den Aufstrich glatt, fördert die Vulkanisation und verhindert das Zusammenschrumpfen des Leders. Der Druck wird entweder durch Pressen oder geeignete Bügelvorrichtungen erzeugt.
  • Um den erwähnten verschieden starken Grad -der Wasser- oder Luftundurchlässigkeit zu erzielen, werden der Kautschuklösung höher oder niedriger dosierte Zusätze geeigneter Salze oder anderer in der Hitze flüchtiger Körper zugegeben, die sich während der Vulkanisation durch Einwirkung der Hitze mehr oder weniger leicht verflüchtigen. Am besten eignen sich hierfür die Ammoniumverbindungen der Kohlensäure, z. B. Ammoniumcarbonat; Ammoniumbicarbonat und Ammoniumcarbamat, von denen je nach dem gewünschten Durchlässigkeitseffekt 2 bis io °/o der Kautschukmischung zugesetzt werden. Die dabei entweichenden Gasbläschen durchlöchern in mikroskopisch feiner Form die Kautschukschicht und machen sie bis zu dem gewünschten Grad porös. Es hat sich nun gezeigt,. daß diese Kapillaren zwar ausreichen, um die Ventilation nach außen zu ermöglichen, das Eindringen von Feuchtigkeit von außen nach innen aber weitgehend hintanzuhalten.
  • Als Auftragsmasse werden benzinische, benzolische oder sonstige Lösungen oder Pasten von Rohkautschukplatten oder -lösungen oder wäßrige Emulsionen von Latex benutzt unter Zusatz der- üblichen Färbe- und Füllmittel und Vulkanisationsbeschleuniger, wie Zinkweiß oder sonstige die Vulkanisation beschleunigende organische Verbindungen, wie solche in großer Zahl im Handel zu haben sind.
  • Als Beispiel sei die Zusammensetzung und Vulkanisation einer schwarzen Auftragsmischung gegeben: i kg schwarzer Rohkautschukplatten (kalandriert mit Füll- und Färbemitteln versehen, vulkanisierbar) werden in 21 Benzin mehrere Tage unter öfterem Durchkneten quellen gelassen und unter Zusatz von io°/o Zinkweiß zu einer homogenen Paste verarbeitet. Diese Mischung dient als Stammlösung und wird, je nach den Erfordernissen mit 2 bis io°/o Treibmitteln und einem Vulkanisationsbeschleuniger, beispielsweise 504 Peutamethylendithiocarbaminsaures Piperidin, versetzt, zum Aufbringen auf das Leder verwandt.
  • Das Auftragen der schwarzen Kautschukmischung auf das Leder erfolgt mit der Hand mittels breitem Pinsel oder durch Bürstmaschinen. Nach dem Auftrocknen der Auftragsmischung werden die * Leder in gespanntem Zustand, sei es genagelt oder auf Rahmen verspannt, im allseitig geschlossenen Raum bei normalem Druck auf i2o ° C bis zur vollkommenen Vulkanisation der Kautschukschicht erhitzt.
  • Nach entsprechendem Stoßen erhält man ein Produkt, das sich bei vollkommener Wasserundurchlässigkeit und Luftdurchlässigkeit von unbehandeltem Leder weder durch Aussehen, Griff und Haltbarkeit unterscheidet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCFI Verfahren zur Herstellung von wasserdichtem Leder, dessen Kautschukschicht mit Hohlräumen durchsetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Fleischseite des Leders eine dünne Röhkautschukschicht durch Aufstreichen, Aufspritzen aufgebracht und diese unter Druck und mäßiger Hitze (etwa 7o bis izo ° C) auf das Leder aufvulkanisiert wird, wobei der Rohkautschuklösung pulverförmige Salze oder andere in der Hitze flüchtige Körper zugegeben werden, die bei der Vulkanisation als Bläschen die Kautschukschicht verlassen und diese hierdurch porös gestalten.
DEH124010D 1929-11-03 1929-11-03 Verfahren zur Herstellung von wasserdichtem Leder Expired DE543042C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEH124010D DE543042C (de) 1929-11-03 1929-11-03 Verfahren zur Herstellung von wasserdichtem Leder

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEH124010D DE543042C (de) 1929-11-03 1929-11-03 Verfahren zur Herstellung von wasserdichtem Leder

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE543042C true DE543042C (de) 1932-01-30

Family

ID=7174525

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEH124010D Expired DE543042C (de) 1929-11-03 1929-11-03 Verfahren zur Herstellung von wasserdichtem Leder

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE543042C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1204618B (de) Verfahren zum Behandeln der Oberflaeche von Kunstledern
DE1815043A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Kunstleder
DE543042C (de) Verfahren zur Herstellung von wasserdichtem Leder
DE876732C (de) Verfahren zur wasserfesten Verbindung von Materialien
DE542022C (de) Verfahren zur Herstellung von Tauchwaren aus Kautschukmilch
DE584019C (de) Verfahren zum Herstellen von Kautschukgegenstaenden
DE1117032B (de) Auftragsmasse und Verfahren zur Oberflaechenverkleidung damit
DE2143749A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Polyvinylchloridböden
DE906144C (de) Verfahren zur Herstellung von Gummiartikeln
DE167168C (de)
DE668805C (de) Verfahren zum Herstellen von Fussbodenmatten o. dgl. aus mit Kautschuk oder aehnlichen Stoffen, wie z.B. Guttapercha oder Balata, ueberzogenen faserigen Platten
DE386822C (de) Klebmittel, insbesondere zur Herstellung von Gummisohlen
AT119974B (de) Herstellung von steinholzartigen Kunststeinmassen.
DE446945C (de) Verfahren zum Impraegnieren von Filzen mit Latex
DE369969C (de) Loesliche UEberzugsmasse
DE560194C (de) Verfahren zum Verfestigen von Pelzfellen
DE644389C (de) Verfahren zur Herstellung eines linoleumartigen Belagstoffes
DE1109137B (de) Verfahren zur Herstellung eines wasseraufsaugenden Kunstleders mit nicht poroeser Struktur
AT133524B (de) Hartpappen und Hartpappengegenstände, sowie Verfahren zu ihrer Herstellung.
DE586582C (de) Verfahren zur Herstellung von Kunstleder aus mit Kautschuk ueberzogenen Geweben
DE646284C (de) Verfahren zur Herstellung von Lederersatz aus Lederabfaellen und Kautschukmischungen
DE446884C (de) Verfahren zur Herstellung von gegen Zug und Druck widerstandsfaehigem Leder
DE1946118A1 (de) Aufblasbare Spielbaelle
DE423600C (de) Verfahren zum Wasserdichtmachen, Fuellen und Faerben von Geweben
DE489983C (de) Verfahren zum Durchtraenken von Foerderband- oder Riemengeweben