DE446884C - Verfahren zur Herstellung von gegen Zug und Druck widerstandsfaehigem Leder - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von gegen Zug und Druck widerstandsfaehigem Leder

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DE446884C
DE446884C DEW65372D DEW0065372D DE446884C DE 446884 C DE446884 C DE 446884C DE W65372 D DEW65372 D DE W65372D DE W0065372 D DEW0065372 D DE W0065372D DE 446884 C DE446884 C DE 446884C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C9/00Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes

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  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von gegen Zug und Druck widerstandsfähigem Leder. Die Erfindung bezweckt die Herstellung von gegen Zug und Druck widerstandsfähigem, insbesondere zur Verwendung als Treibriemen, Sohlenleder, Dichtungsringe, Manschetten u. dgl. geeignetem Leder und unterscheidet sich von dem bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von Leder dadurch, daß das lohgar oder chromgegerbte Rohleder in an sich bekannter Weise mit der Lösung eines Kolloidstoffes, wie Leim, Gelatine, Agar-Agar, Zelluloid, Kautschuk, gegebenenfalls unter Zusatz von Formaldehyd o. dgl., zweckmäßig durch Walken behandelt und nach dem Abtropfen und längerer Ruhe in einen Streckrahmen eingespannt und in diesem bis zum Beharrungszustande sich selbst überlassen wird.
  • Das so erhaltene Leder ist außerordentlich widerstandsfähig gegen Druck und Zug. Die Druckfestigkeit läßt sich noch dadurch erhöhen, daß man es während der Behandlung im Streckrahmen auf mäßiger Wärme hält und hierauf notwendigenfalls in bekannter Weise noch in einem Füllstoffe enthaltenden Bade behandelt.
  • Das nach der Herausnahme aus dem Streckrahmen erhaltene-Leder ist infolge seiner Widerstandsfähigkeit gegen Zug vorzüglich zur Verarbeitung auf Treibriemen geeignet. Bekanntlich hat jedes Leder die Eigenschaft, bei einer gewissen Belastung sich vorübergehend und bleibend zu dehnen sowie zu strecken. Die vorübergehende Dehnung ist für den Treibriemenbetrieb notwendi , während die bleibende Dehnung nachteilig ist und -zu Störungen des Betriebes Anlaß gibt. Der bleibenden Dehnung vorzubeugen, sind bereits verschiedene Vorschläge gemacht worden. Hauptsächlich wird zu diesem Zwecke das Leder in nassem Zustande unter Spannung gestreckt, ohne daß jedoch der Zweck der Beseitigung der bleibenden Dehnung, wie sich aus der Praxis ergeben hat, erreicht wurde.
  • Die bisher verwendeten Treibriemen weisen auch ferner häufig den Übelstand des Krümmens, also des ungleichen Dehnens des Leders in der Längsrichtung, auf, einen Übelstand, der durch das vorliegende Verfahren ebenfalls beseitigt wird.
  • Das nach dem vorliegenden Verfahren erhaltene Leder zeichnet sich aber nicht nur durch Zugfestigkeit, sondern auch durch Druckfestigkeit aus und kann infolgedessen für viele Zwecke, z. B. als Sohlenleder, Dichtungen, :Manschetten u. digl., verwendet werden.
  • Das Verfahren wird zweckmäßig wie folgt ausgeführt Man läßt mit Wasser vollkommen bedeckten Knochenleim .a.8 Stunden lang quellen und löst die gequollene Masse im Wasserbade. Die Masse bildet nach ihrem Erstarren das Ausgangsmaterial für das Ansetzen der Kolloidlösung, zumal der Leim sich in diesem Zustande, insbesondere nach einem Zusatz i;onservierender Mittel, hält und ein genaues, gleichbleibendes Arbeiten ermöglicht.
  • Von der Lehngallerte -werden 5oo g in to 1 'Wasser von 65 bis 70° C gelöst und mit i oo ccm einer i oprozentigen Formaldehydlö.sung (4o Volumprozent) unter Umrühren gemischt. Ein Walkfaß wird nunmehr mit dem Vielfachen dieser Lösung, der Menge des zu behandelnden Rohleders entsprechend, beschickt und das Leder hierin zweckmäßig unter Zuführung heißer Luft von etwa 6o bis 70° C gewalkt. Die imprägnierten Leder läßt man nach der Herausnahme aus dem Walkfaß genügend abtropfen, schichtet sie unter öfterem Umwenden bis zu io Häuten übereinander und überläßt sie ungefähr 24 Stunden der Ruhe.
  • Nach Ablauf dieser Zeit haben sich die Kolloide mit den Fasern verbunden, und es hat das Leder eine sehr große Geschmeidigkeit erlangt. Es wird nunmehr im Trockenrahmen allmählich auf Zug gesetzt, der im Durchschnitt io Prozent der ursprünglichen Länge beträgt, und in diesem gespannten Zustande trocknen gelassen, bis der Beharrungszustand eingetreten ist, cl. h. bis die getrockneten und entspannten Leder nicht mehr nachkriechen oder an Fläche verlieren.
  • Das so erhaltene Leder eignet sich vorzüglich zur Herstellung von Treibriemen, da es sich zwar vorübergehend, nicht aber bleibend dehnt.
  • Wenngleich das so erhaltene Leder auch gegen Druck widerstandsfähiger als nach den üblichen Verfahren erhaltenes ist und sich für alle möglichen Zwecke eignet, so kann man seine Druckfestigkeit dennoch dadurch erhöhen, daß man es, während es sich im Steckrahmen befindet, auf etwa d.0° C erwärmt.
  • Soll das Leder insbesondere als Sohlenleder verwendet werden, so schließt man zweckmäßig eine weitere Behandlung an, um ihm in an sich bekannter Weise Füllstoffe einzuverleiben. Ein diesem Zwecke dienendes Bad kann in Salbenform aus einer Harzlösung hergestellt werden, welche nach Verdunsten des Lösungsmittels durch Oxydation des zurückgelassenen Füllstoffes eine Inkrustierung der Lederfaser bewirkt. Vorzüglich geeignet hierzu ist ein Bad, das wie folgt erhalten wird i o kg Kolophonium werden mit i kg Leinöl bzw. mit so viel deg letzteren gekocht, daß nach dem Erkalten eine Masse von salbenartiger Konsistenz zurückbleibt. Dieser Masse setzt man io Prozent eines Teeröles, z. B. Oleum Rusci, zu und verdünnt das Ganze bis zu einem spezifischen Gewicht von o,89 mit Benzol, Benzin o. dgl. (spezifisches Gewicht des Lösungsmittels o,75). In die so erhaltene Flüssigkeit, deren Temperatur zweckmäßig auf 25 bis 30° C erhöht wird, werden die aus dem Streckrahmen kommenden Häute eingelagert und .bleiben in ihr, bis vollständige Sättigung erfolgt ist.
  • Nach dem Auftrocknen können die Leder in bekannter Weise durch Glätten, Stoßen usw. weiter zugerichtet werden.
  • Das so erhaltene Leder läßt sich vorzüglich verarbeiten und wächst nicht unter dem Fuße durch die Wirkung von Nässe, weil es eine ' nach allen Seiten hin merkbare Ausdehnung schon im Herstellungsverfahren erhalten hat. Auch schwemmen die Füllmittel aus dem Leder nicht heraus, weil sie chemisch fest mit dem letzteren verbunden sind.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Herstellung von gegen Zug und Druck widerstandsfähigem Leder, dadurch gekennzeichnet, daß in das Rohleder in an sich bekannter Weise die Lösung eines Kolloidstoffes (Leim, Gelatine, Agar-Agar, Zelluloid, Kautschuk), gegebenenfalls unter Zusatz von Formaldehyd o. dgl., eingearbeitet wird, und daß das so behandelte Leder nach dem Abtropfen und längerer Ruhe in einen Streckrahmen- eingespannt und in diesem bis zum Beharrungszustande sich selbst überlassen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Leder zwecks Verwendung zu Sohlen, Dichtungsringen, Manschetten o.,dgl. im Streckrahmen auf höherer Temperatur (etwa 25 bis 40° C) gehalten. wird,
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Leder nach der Herausnahme aus dem Streckrahmen in an sich bekannter Weise in einem Füllstoffe enthaltenden Bade behandelt wird.
DEW65372D 1924-02-08 1924-02-08 Verfahren zur Herstellung von gegen Zug und Druck widerstandsfaehigem Leder Expired DE446884C (de)

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