DE664180C - Verfahren zum Weichen von tierischen Haeuten und Fellen - Google Patents
Verfahren zum Weichen von tierischen Haeuten und FellenInfo
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Description
- Verfahren zum Weichen von tierischen Häuten und Fellen Um die Weiche von tierischen Häuten und Fellen, insbesondere von getrockneten, zu beschleunigen, wurden bisher die verschiedensten Hilfsmittel verwendet, so z. B. Alkalien, kapillaraktive organische Verbindungen, wie diisopropylnaphthalinsulfosaures Natrium, organische Amide usw. Alle diese Hilfsmittel bewirken eine beschleunigte Wasseraufnahme durch getrocknete Häute und Felle, ohne jedoch sonst eine Wirkung auf die qualitativen Eigenschaften, insbesondere des fertigen Leders, zu haben. Ihre Anwendung in der Weiche gesalzener Rohhäute, also nasser Ware, ist vollkommen zwecklos und. wird daher auch nicht geübt.
- Es wurde nun die überraschende Feststellung gemacht, daß Emulsionen von fettlösenden wasserunlöslichen aromatischen, hydroaromatischen, aliphatischen @ oder alicyclischen sowie auch gechlorten Kohlenwasserstoffen ganz besondere Wirkungen auf die Hautfasern in der Weiche ausüben, welche die Erzielung bedeutender qualitativer Vorteile des fertigen Leders ermöglichen. Der Zusatz von Fettlösungsmitteln zur Weiche ist zwar an sich nicht neu. Doch wurden bisher mindestens 5 % Fettlösungsmittel verwendet (bezogen auf die Menge Weichflotte), ohne die weiter unten beschriebenen Vorteile des neuen Verfahrens zu erreichen. Hingegen genügen nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung Emulsionskonzentrationen von z. B. o,2 °/o, d. h. 1/" der bisher angewendeten Konzentration. Der überraschende, unerwartete Effekt des neuen Verfahrens ist außer einer ganz außerordentlichen Beschleunigung des Weichprozesses und der selbstverständlichen Desinfektion der Weichflotten bzw. der eingeweichten Häute und Felle durch folgende Tatsachen gekennzeichnet: r. Der Äscher muß um bis zu 25 °/o schwächer gehalten werden als bisher.
- 2. Zur Erzielung gleich tiefer -und gleich starker Farbtöne genügen 70 bis 8o °/o der bisher verwendeten Farbstoffmengen.
- 3. Die früher angewandte Fettmenge muß um 25 % gekürzt werden.
- q.. Die Leder sind glatt; Rippen, Nackenfalten usw. sind nicht zu beobachten.
- 5. Die Leder haben um 45 bis 2 % mehr Fläche (Maßgewinn bzw. Rendementgewinn). Festgestellt wurde, daß eine fast vollkommen gleichmäßige Quellung aller Hautfasern erreicht wird, wie sie bei Anwendung von Alkalien oder kapillaraktiven Substanzen allein oder von Lösungsmitteln allein nicht beobachtet werden kann. Durch diese gleichmäßige Wasseraufnahme wird aber scheinbar auch der physikalische Zustand der einzelnen Hautfasern ausgeglichen, überstreckte Fasern ziehen sich auf entsprechende Normallänge zusammen, kontrahierte Fasern strecken sich (Verschwinden der Falten), und es wird ein homogenes Hautmaterial erzielt, das in allen Teilen gleich dehnbar und elastisch ist.
- Der technische Fortschritt der vorliegenden Erfindung gegenüber den obengenannten kapillaraktiven Verbindungen ist aus folgendem ersichtlich: Durch die Herabsetzung der Oberflächenspannung des Weichwassers durch Verwendung kapillaraktiver Substanzen tritt eine sehr schnelle Benetzunz der äußeren Par-
tien der Haut ein, so schnell, daß die Fasern dieser Außenpartien quellen und s,_ t einanderpressen, ehe das Weichiw .a. Möglichkeit hatte, die inneren Schi Haut zu erreichen, so daß die Fasern -'der' - Das neue Verfahren ist mit den normalen Entfettungsverfahren nicht zu verwechseln, da bei letzteren ebenfalls viel höhere Konzentrationen notwendig sind als i,o %. Es ist daher auf Grund dieser seit langem bekannten Verfahren der oben beschriebene überraschende technische Effekt bei der Anwendung von Lösungsmittelelnulsionen in der Weiche bei Konzentrationen unter i % nicht zu erwarten gewesen.
- Beispiele: i. In i cbm Wasser werden 2 kg eines Produktes aus 2o Teilen hochsulfoniertem Türkischrotöl und 8o Teilen Trichloräthylenemulgiert. In dieser Emulsion werden 3oo kg getrocknete Rindshäute während z Tagen "behandelt. Nach dieser Zeit zeigen sie das lktissehen und Verhalten frischer Häute. Nach ntsprechender W eiterverarbeitung erhält man ein Leder, das ohne starkes Pressen durch Maschinen glatt ist.
- z. In i cbln Wasser werden z kg eines Produktes aus 2o Teilen naphthensulfosaurem Natrium, 4o Teilen Toluol, 4o Teilen Schwerbenzin emulgiert. Darin werden 3oobis5ookg gesalzene Kalbfelle, nachdem das anhängende Salz abgeklopft wurde, 2.-1- Stunden lang behandelt, Nach Durchführung der Gerboperationen, wobei die oben beschriebenen Ersparungen beobachtet werden, wird ein Leder erhalten, das durch Streckung der Falten glatt ist, verbesserte Färbung aufweist und mehr Maß hat.
Claims (1)
- Pe1T13N'1'r1NS1'1,1LC:1113: i. Verfahren zum Weichen von tierischen Häuten und Fellen unter Verwendung von fettlösenden wasserunlöslichen Kohlenwasserstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß als Weichbrühe Emulsionen verwendet werden, die einen Gehalt von maximal i °/o an wasserunlöslichen Kohlen--,vasserstofen aufweisen, die fettlösende Wirkung besitzen. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Emulsionen verwendet werden, die maximal 1 °/o an Chlorsubstitutionsprodukten der Kohlenwasserstoffe enthalten oder Mischungen dieser mit Kohlenwasserstoffen, die wasserunlöslich und fettlösend sind.
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- 1933-06-22 DE DEM124211A patent/DE664180C/de not_active Expired
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1936
- 1936-05-20 US US80712A patent/US2113799A/en not_active Expired - Lifetime
Also Published As
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