DE664180C - Verfahren zum Weichen von tierischen Haeuten und Fellen - Google Patents

Verfahren zum Weichen von tierischen Haeuten und Fellen

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DE664180C
DE664180C DEM124211A DEM0124211A DE664180C DE 664180 C DE664180 C DE 664180C DE M124211 A DEM124211 A DE M124211A DE M0124211 A DEM0124211 A DE M0124211A DE 664180 C DE664180 C DE 664180C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/02Curing raw hides
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
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  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zum Weichen von tierischen Häuten und Fellen Um die Weiche von tierischen Häuten und Fellen, insbesondere von getrockneten, zu beschleunigen, wurden bisher die verschiedensten Hilfsmittel verwendet, so z. B. Alkalien, kapillaraktive organische Verbindungen, wie diisopropylnaphthalinsulfosaures Natrium, organische Amide usw. Alle diese Hilfsmittel bewirken eine beschleunigte Wasseraufnahme durch getrocknete Häute und Felle, ohne jedoch sonst eine Wirkung auf die qualitativen Eigenschaften, insbesondere des fertigen Leders, zu haben. Ihre Anwendung in der Weiche gesalzener Rohhäute, also nasser Ware, ist vollkommen zwecklos und. wird daher auch nicht geübt.
  • Es wurde nun die überraschende Feststellung gemacht, daß Emulsionen von fettlösenden wasserunlöslichen aromatischen, hydroaromatischen, aliphatischen @ oder alicyclischen sowie auch gechlorten Kohlenwasserstoffen ganz besondere Wirkungen auf die Hautfasern in der Weiche ausüben, welche die Erzielung bedeutender qualitativer Vorteile des fertigen Leders ermöglichen. Der Zusatz von Fettlösungsmitteln zur Weiche ist zwar an sich nicht neu. Doch wurden bisher mindestens 5 % Fettlösungsmittel verwendet (bezogen auf die Menge Weichflotte), ohne die weiter unten beschriebenen Vorteile des neuen Verfahrens zu erreichen. Hingegen genügen nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung Emulsionskonzentrationen von z. B. o,2 °/o, d. h. 1/" der bisher angewendeten Konzentration. Der überraschende, unerwartete Effekt des neuen Verfahrens ist außer einer ganz außerordentlichen Beschleunigung des Weichprozesses und der selbstverständlichen Desinfektion der Weichflotten bzw. der eingeweichten Häute und Felle durch folgende Tatsachen gekennzeichnet: r. Der Äscher muß um bis zu 25 °/o schwächer gehalten werden als bisher.
  • 2. Zur Erzielung gleich tiefer -und gleich starker Farbtöne genügen 70 bis 8o °/o der bisher verwendeten Farbstoffmengen.
  • 3. Die früher angewandte Fettmenge muß um 25 % gekürzt werden.
  • q.. Die Leder sind glatt; Rippen, Nackenfalten usw. sind nicht zu beobachten.
  • 5. Die Leder haben um 45 bis 2 % mehr Fläche (Maßgewinn bzw. Rendementgewinn). Festgestellt wurde, daß eine fast vollkommen gleichmäßige Quellung aller Hautfasern erreicht wird, wie sie bei Anwendung von Alkalien oder kapillaraktiven Substanzen allein oder von Lösungsmitteln allein nicht beobachtet werden kann. Durch diese gleichmäßige Wasseraufnahme wird aber scheinbar auch der physikalische Zustand der einzelnen Hautfasern ausgeglichen, überstreckte Fasern ziehen sich auf entsprechende Normallänge zusammen, kontrahierte Fasern strecken sich (Verschwinden der Falten), und es wird ein homogenes Hautmaterial erzielt, das in allen Teilen gleich dehnbar und elastisch ist.
  • Der technische Fortschritt der vorliegenden Erfindung gegenüber den obengenannten kapillaraktiven Verbindungen ist aus folgendem ersichtlich: Durch die Herabsetzung der Oberflächenspannung des Weichwassers durch Verwendung kapillaraktiver Substanzen tritt eine sehr schnelle Benetzunz der äußeren Par-
    tien der Haut ein, so schnell, daß die Fasern
    dieser Außenpartien quellen und s,_ t
    einanderpressen, ehe das Weichiw .a.
    Möglichkeit hatte, die inneren Schi
    Haut zu erreichen, so daß die Fasern -'der'
    inneren Hautschichten kaum mit dem Weichwasser in Kontakt kommen können. Eine Anwendung dieser kapillaraktiven Verbindungen hat daher nur bei sehr dünnen und kleinen Fellen Zweck. Weiterhin nützt aber die verringerte Oberflächenspannung der Weichflotte nichts, wenn sich Hindernisse der Netzwirkung entgegenstellen, wie z. B. Fett, <las die zu netzende Faser umhüllt. Selbst bei dünnsten Fellen ist dann ein Zusatz dieses Netzmittels in der Weiche ohne Erfolg. Demgegenüber bedeutet die Verwendung von Emulsionen von als Fettlösungsmittel anzusprechenden Kohlenwasserstoffen bzw. deren Chlorsubstitutionsprodukten einen großen technischen Fortschritt, wie aus dem oben angegebenen erzielten Vorteil zu ersehen ist.
  • Das neue Verfahren ist mit den normalen Entfettungsverfahren nicht zu verwechseln, da bei letzteren ebenfalls viel höhere Konzentrationen notwendig sind als i,o %. Es ist daher auf Grund dieser seit langem bekannten Verfahren der oben beschriebene überraschende technische Effekt bei der Anwendung von Lösungsmittelelnulsionen in der Weiche bei Konzentrationen unter i % nicht zu erwarten gewesen.
  • Beispiele: i. In i cbm Wasser werden 2 kg eines Produktes aus 2o Teilen hochsulfoniertem Türkischrotöl und 8o Teilen Trichloräthylenemulgiert. In dieser Emulsion werden 3oo kg getrocknete Rindshäute während z Tagen "behandelt. Nach dieser Zeit zeigen sie das lktissehen und Verhalten frischer Häute. Nach ntsprechender W eiterverarbeitung erhält man ein Leder, das ohne starkes Pressen durch Maschinen glatt ist.
  • z. In i cbln Wasser werden z kg eines Produktes aus 2o Teilen naphthensulfosaurem Natrium, 4o Teilen Toluol, 4o Teilen Schwerbenzin emulgiert. Darin werden 3oobis5ookg gesalzene Kalbfelle, nachdem das anhängende Salz abgeklopft wurde, 2.-1- Stunden lang behandelt, Nach Durchführung der Gerboperationen, wobei die oben beschriebenen Ersparungen beobachtet werden, wird ein Leder erhalten, das durch Streckung der Falten glatt ist, verbesserte Färbung aufweist und mehr Maß hat.

Claims (1)

  1. Pe1T13N'1'r1NS1'1,1LC:1113: i. Verfahren zum Weichen von tierischen Häuten und Fellen unter Verwendung von fettlösenden wasserunlöslichen Kohlenwasserstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß als Weichbrühe Emulsionen verwendet werden, die einen Gehalt von maximal i °/o an wasserunlöslichen Kohlen--,vasserstofen aufweisen, die fettlösende Wirkung besitzen. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Emulsionen verwendet werden, die maximal 1 °/o an Chlorsubstitutionsprodukten der Kohlenwasserstoffe enthalten oder Mischungen dieser mit Kohlenwasserstoffen, die wasserunlöslich und fettlösend sind.
DEM124211A 1933-06-22 1933-06-22 Verfahren zum Weichen von tierischen Haeuten und Fellen Expired DE664180C (de)

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US3030170A (en) * 1958-03-29 1962-04-17 Degussa Process for the treatment of animal skins
US3073665A (en) * 1960-04-28 1963-01-15 Hodges Res & Dev Co Process for the improvement and preservation of hides and product therefrom

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US2113799A (en) 1938-04-12

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