DE54253C - Elektrische Regelungsvorrichtung für Wechselströme - Google Patents
Elektrische Regelungsvorrichtung für WechselströmeInfo
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- H05B—ELECTRIC HEATING; ELECTRIC LIGHT SOURCES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; CIRCUIT ARRANGEMENTS FOR ELECTRIC LIGHT SOURCES, IN GENERAL
- H05B31/00—Electric arc lamps
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektrische Regelungsvorrichtung für Wechselströme.
Fig. ι beiliegender Zeichnung veranschaulicht die Anwendung der Regelungsvorrichtung bei einer
Bogenlampe. Die untere Kohle A ist in einer isolirten Hülse befestigt, welche auf einem
Querstab α α1 sitzt, der die beiden an dem Lampengehäuse befestigten Rohre b b1 verbindet.
Die obere Kohle A1 sitzt in einer isolirten Hülse, welche am unteren Ende eines mit
Zahnstangenschnitt versehenen Rohres B B1 befestigt
ist. Diese Zahnstange steht mit einem Trieb c in Eingriff, welcher mit der Nabe
eines Zahnrades C fest verbunden ist. Das Zahnrad C ist frei drehbar und greift in ein
Trieb d ein, welches, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, an der einen Stirnseite einer kleinen
Rolle D befestigt ist, deren andere Stirnseite die eine Hälfte einer Zahnkupplung d3 bildet.
Die zweite Hälfte der Zahnkupplung d3 sitzt an der Nabe einer Scheibe E aus weichem
Eisen oder anderem magnetischen Material. Die Scheibe E ist auf der Achse FF1 befestigt,
während die Rolle D sich auf derselben lose drehen kann, so lange die Zahnkupplung d3
nicht zur Wirkung kommt. Die Einrückung der Kupplung erfolgt durch eine Feder f1,
deren Spannung geregelt werden kann. Sobald die Einrückung erfolgt ist, überträgt sich
die Bewegung der Scheibe E auf die obere Kohle A1. Es ist also nur erforderlich, der
Scheibe E in Bezug auf Richtung und Geschwindigkeit die geeignete Bewegung zu ertheilen,
um eine Regelung des Lichtbogens zu erzielen, d. h. die obere Kohle der unteren zu
nähern oder von derselben zu entfernen. Diesem Zwecke dient eine auf die Scheibe einwirkende,
besonders eingerichtete Kraftmaschine, welche durch den Wechselstrom betrieben wird, der
zur Speisung der Lampe dient.
In den Fig. 1, 2 und 3 ist ein Beispiel einer solchen Kraftmaschine dargestellt, und zwar ist
in der schematischen Darstellung, Fig. 2, der Deutlichkeit halber die Scheibe E sowohl im
Zusammenhang mit den Theilen D d3 d*f, als auch in Verbindung mit der Kraftmaschine besonders
gezeichnet. Die Scheibe E ist so gelagert, dafs der eine Randtheil zwischen einem
Rahmen N S S1 N1 aus weichem Eisen oder
anderer magnetischen Masse liegt (Fig. 2). Bei den gleichnamigen Polen S und 5 1 ist ein
Polschuh angebracht, welcher dicht an die Scheibe E heranreicht. Zwischen N und N1
ist mit geringem Abstande von diesen beiden Polen ein aus magnetischer Masse bestehender
Anker O angebracht, welcher mit dem einen Ende die Scheibe E berührt. Dieser Anker O
ist an dem einen Ende eines um die Welle FF1
herumgekröpften Hebels (Fig. 3) befestigt, welcher an einer federnden Platte ppl sitzt, die
an den Enden in den Klemmen Q Q1 festgespannt
ist.
Wenn unter diesen Umständen die magnetische Kraft der beiden Pole N und N1 gleich
ist, so erfährt der Anker O keine Anziehung, da er zwei gleich grofsen und entgegengesetzt
wirkenden Einflüssen unterworfen ist. Sobald jedoch der eine dieser beiden Pole stärker ist
als der andere, erfährt der Anker infolge der Wirkung der Wechselströme eine Reihe
von Anziehungen, und nach jeder einzelnen Anziehung gelangt der Anker O durch den
Einflufs der Platte ppl wieder in seine ursprüngliche
mittlere Lage zurück.
Bei jeder dieser Schwingungen übt der Anker in mehrfacher Beziehung Wirkungen aus. Da
er selbst magnetischem Einflufs unterworfen
ist, so bleibt er zufolge magnetischer Anziehung an der Scheibe E hängen, mit welcher er
bereits in Berührung stand, ferner überwindet er bei seiner Anziehung durch den einen der
Pole N oder N1 den Widerstand der Platte ρρΛ
und nimmt bei seiner Bewegung die Scheibe E mit. Hat diese Verschiebung der Scheibe E
eine gewisse Grenze erreicht, wobei die Feder pj*1
bis zu einem gewissen Grade gespannt ist, so wird der Anker O unter dem Einflufs dieser
Feder ρ pl wieder in seine Anfangsstellung zurückgebracht.
Auf diese Weise wird also durch die magnetische Anziehung zwischen dem Anker O und
der Scheibe E letztere unter dem Einflufs des Wechselstromes in dem einen oder anderen
Sinne gedreht, je nachdem die Anziehung unter dem Einflufs des Pols N oder 2V1 entstand.
Der Winkel, um welchen sich die Scheibe E hierbei weiterdreht, ist zwar an sich gering,
doch ist die Anzahl der Einwirkungen des Ankers O auf die Scheibe E eine aufserordentlich
grofse, so dafs die Einschaltung eines Zwischentriebwerkes erforderlich ist, durch welches
die Bewegung der Scheibe in verlangsamter Weise auf die Kohlen der Bogenlampe übertragen wird. Diese Verlangsamung kann
entweder durch geeignete Zahnradübersetzungen, wie oben bereits beschrieben wurde, oder mit
jeder anderen geeigneten Einrichtung bewerkstelligt werden. So kann z. B. die Scheibe
auf eine Schraube wirken, welche ein geeignet feines Gewinde hat und die Kohlenstäbe nach
Mafsgabe dieses Gewindes verschiebt.
Die beschriebene Bewegungsvorrichtung steht unter dem Einflufs eines Stromwenders, welcher
durch einen Nebenschlufsstrom bethätigt wird. Dieser Stromwender besteht, wie aus
Fig. ι und 2 zu ersehen ist, aus einem elektromagnetischen Schliefsungskreis IJKL, in welchem
sich zwei bewegliche Theile befinden, nämlich der mittelst Schraube M verstellbare
Kern / der Spule H und der an einer kurzen Federplatte K befestigte Anker L. Dieser magnetische
Stromkreis wird durch die Spule H erregt, durch welche ein Nebenschlufsstrom
hindurchgeht. Die Stärke der Anziehung zwischen dem Kern der Spule und dem Anker L
kann durch Verschieben des Kernes mittelst der Differentialschraube M nach Belieben geregelt
werden. Der Anker L wird anstatt aus weichem Eisen zweckmäfsig aus gehärtetem
Stahl gefertigt, da in diesem Falle die Schwingungen desselben wesentlich schwächer sind.
Der durch die Spule H veranlafsten Anziehung wirkt die Feder K entgegen, deren
Kraft keinen merklichen Schwankungen unterworfen ist, und welche daher als Mafs für die
Stärke des Bogens dient.
An dem Anker L ist, elektrisch isolirt, die besondere Vorrichtung zum Stromwenden der
auf den Motor wirkenden Ströme angebracht.
Diese Einrichtung bezweckt aber keineswegs die Herstellung von Stromschlüssen, sondern dient
zur Unterbrechung der einen oder anderen der Leitungen, welche den beiden freien Schenkeln
des magnetischen Rahmens den Strom zuführen.
Die Wirkungsweise der Regelungseinrichtung
ist folgende: Angenommen, der Strom trete bei a2, Fig. 2, in die Lampe ein. Der Strom
bildet den Pol S, von wo aus er den Rahmen in umgekehrter Richtung umläuft, und
so den Pol S1 bildet, welcher von derselben Polarität wie S ist. 5 und S1 bilden einen
gemeinsamen Pol, welcher in einen nach der Scheibe E hin vorspringenden Polschuh ausläuft.
Der Strom geht dann über b2 zu der
einen Kohle, z. B. k1, und tritt dann durch
die zweite Kohle A hindurch wieder aus der Lampe aus.
Von a2 geht eine Zweigleitung nach dem
Stromwender, welcher durch die in eine zum Lichtbogen parallele Zweigleitung eingeschaltete
Gleichgewichtsvorrichtung beeinflufst wird. Der Stromwender besteht aus zwei sehr biegsamen
Plättchen c1 d}, welche unabhängig von dem
Anker L befestigt sind, so dafs sie an den Schwingungen desselben nicht theilnehmen
können. Von der Befestigungsstelle geht durch jedes Plättchen ein Zweigstrom, so lange die
Plättchen an ihren bezüglichen Stromschlufsschrauben c2 d 2 anliegen. Von der Schraube c2
geht eine Leitung zu dem Pol N1 und ebenso geht von der Schraube d'2 eine Leitung zu
dem Pol N. Beide Zweigleitungen münden bei e in eine gemeinsame, bei b2 an die Hauptleitung
angeschlossene Leitung. Auf diese Weise ist zwischen den Punkten a1 und i>2 ein Nebenschlufs
angelegt, welcher zwischen c1 und dl
einerseits und e andererseits eine Stromschleife bildet, wobei jeder Zweig dieser Schleife einen
der freien Pole 2V1 und JV enthält.
Bei dem Betrieb der Lampe mittelst Wechselstromes werden nun zwei magnetische Kreise
gebildet: 1. der Kreis N1S1EO;. 2. der
Kreis NSEO. Diese beiden magnetischen
Schliefsungskreise haben einen gemeinsamen Uebergang E O. Gerade auf diesem Uebergang
in dem Berührungspunkte zwischen dein schwingenden Anker O mit der Oberfläche der
Scheibe E äufsert sich die bewegende Wirkung. Gleichviel also, welche von den beiden
Schliefsungen in Wirkung tritt, in jedem Falle wird die Scheibe bewegt und nur die Bewegungsrichtung
hängt davon ab, ob der Anker O von dem Pol N oder von dem Pol N1 angezogen
wird. Wenn die Lampe regelrecht brennt und der Widerstand im Bogen vorschriftsmäfsig.
ist, berühren beide Plättchen c1 und d1 ihre
Stromschlufsschrauben c2und d2. Die Gabel RR1
des von dem Anker L beeinflufsten Stromwenderhebels berührt weder c1 noch d1.
Die Erregerleitungen der Pole N und N1
befinden sich also beide in den kurzen Neben^
schlufsleitungen. So lange beide geschlossen sind, bleibt der Anker O in seiner Ruhelage.
Im Augenblick der Entzündung, wo sich die Kohlen berühren, ist der durch die Gleichgewichtsvorrichtung
gehende Zweigstrom aufserordentlich schwach. Infolge dessen kommt die
Feder Kzur Geltung; dieselbe hebt den Anker L
ab, drückt mit dem Schenkel R der Gabel -R R1
auf das Plättchen -D1 und unterbricht den Stromschlufs bei d1 d^. Es wird daher der Pol N1
stärker erregt, während der Pol JV unwirksam bleibt. Der Anker O folgt der Anziehung
durch den Pol N1 und nimmt in der durch die Pfeile angedeuteten Richtung die Scheibe E
mit, welche die Kohlen aus einander schiebt, bis die vorschriftsmäfsige Lichtbogenstä'rke erreicht
ist. In diesem Augenblicke berühren wieder beide Plättchen c1 und d1 ihre Schrauben
c2 und d2 und hemmen hierdurch die Wirkung der Kraftmaschine. Da sich der Lichtbogen
zufolge der Abnutzung der Kohlen vergröfsert und der Widerstand wächst, so wächst
auch in demselben Mafs der durch die Gleichgewichtsvorrichtung H hindurchgehende Strom.
Schliefslich wird der Anker L angezogen und hiermit der Stromschlufs zwischen c1 und c2
unterbrochen, so dafs der Pol iV1 überhaupt nicht, sondern nur der Pol N stark erregt
wird. Dieser zieht den Anker O an und dreht hierdurch die Scheibe E in derjenigen Richtung,
welche eine Annäherung der Kohlen bewirkt. Die Anziehungskraft der Gleichgewichtsvorrichtung wird mit Hülfe der Schraube M
geregelt und hierdurch der Widerstand oder die Bogenlänge bestimmt, auf welche der Motor
die Kohlen einstellen soll.
Der Anker der Gleichgewichtsvorrichtung kann durch ein Gewicht r im Gleichgewicht
erhalten werden, so dafs durch die Schwere, das Beharrungsvermögen oder irgend einen
anderen Einflufs das Mafs des Widerstandes, welches die als Mafs für den Lichtbogen
dienende Feder K bietet, nicht gestört werden kann.
Der Elektromagnet G, welcher die Scheibe E mit der Rolle D kuppelt, und die Gleichgewichtsvorrichtung
sind im dargestellten Falle hinter einander geschaltet. Wenn der Widerstand des Lichtbogens stärker wird, so wächst
auch der die Elektromagnete G und H umfliefsende Nebenstrom. Bei derjenigen Gröfse
des Lichtbogens, für welche geregelt werden soll, zieht der Elektromagnet G seinen an
einem Hebel befestigten Anker an und löst so die Zahnkupplung d% aus.
Es bleibt demnach der Anker durch die Feder/1 vomElektromagnetenG abgezogen und die Kupplung
so lange in Eingriff, als der Abstand zwischen den Kohlenspitzen die vorschriftsmäfsige
Länge nicht überschreitet. Tritt letzteres ein, so wird die Kupplung gelöst und die obere
Kohle kann durch eigene Schwere sinken.
Der Elektromagnet G könnte übrigens ebenso gut im Nebenschlufs zum Lichtbogen oder mit
der Hauptleitung parallel geschaltet sein. Der Elektromagnet G kann auch ganz fortfallen,
indem seine Thätigkeit durch die Gleichgewichtsvorrichtung MHJL mit bewirkt werden kann.
Die elektrische Kraftmaschine kann anstatt auf eine Zahnstange auch auf eine Kette,
Schraube, Zahnradgetriebe u. dergl. einwirken. Es können auch beide Kohlen derart verschoben
werden, dafs der Lichtbogen beständig an derselben Stelle verbleibt.
Die aus der Gleichgewichtsvorrichtung und dem Elektromotor zusammengesetzte Einrichtung
kann aufser bei Regelern für Bogenlichtlampen bei allen elektrischen Vorrichtungen
Anwendung finden, welche die Benutzung von Wechselströmen gestatten. Die vorliegende Regelungsvorrichtung
kann sowohl bei eigentlichen Wechselströmen, als auch bei aussetzenden Strömen Anwendung finden.
Claims (2)
1. Bei elektrischen Einrichtungen, welche durch Wechselstrom betrieben werden, eine Regelungsvorrichtung
, bestehend aus einem Anker (O), welcher unter dem doppelten Einflufs einer Feder (p) und des einen oder
anderen von zwei je nach der Vergröfserung oder Verminderung des Widerstandes im
Stromkreis zur Geltung kommenden Polen (N N1) in Schwingungen versetzt wird und
hierbei eine Scheibe (E) durch magnetische Anziehung nach der einen oder anderen
Richtung mitnimmt, bis der Widerstand im Stromkreis wieder die vorschriftsmäfsige
Stärke erreicht.
2. Bei der durch Anspruch i. gekennzeichneten Regelungsvorrichtung die Anordnung
eines im Nebenschlufs eingeschalteten Elektromagneten (HIJ, dessen federnder, aus Stahl
hergestellter Anker (L) mittelst eines gegabelten Armes (RR1) auf zwei Stromschlufsplättchen
(c^d1) einwirkt, um hierdurch die eine oder andere der beiden die
Pole (NN1J beeinflussenden Nebenschlufsleitungen
zu unterbrechen.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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