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Mittel zum Reinigen von durch Fett, Öl u. dgl. beschmutzten Gegenständen
Die Erfindung betrifft ein Mittel, um durch Fett, Öl o. dgl. beschmutzte Gegenstände,
insbesondere Haushaltungsgegenstände aus Glas und Porzellan, Metall, Milchflaschen
und andere Hohlgefäße, rasch und gründlich zu behandeln, und zwar derart, daß das
Reinigen und Polieren der Gegenstände in einem Arbeitsgang stattfindet und sich
somit sehr einfach, zeitsparend und billig gestaltet. Über den Stand der Technik
ist festzustellen, daß bereits verschiedenartige Reinigungsmittel und Verfahren
vorgeschlagen worden sind, die aber das Wesen der Erfindung nicht treffen. So ist
es bekannt geworden, mit Hilfe eines seifenartigen Körpers, wie sulfuriertes Rizinusöl,
fettige Gegenstände zu reinigen. Die reinigende Wirkung derartiger Präparate beruht
bekanntlich auf ihrem hohen Netzvermögen, welches bewirkt, daß die Reinigungsflüssigkeit
an den fettigen Stellen der zu reinigenden Gegenstände nicht abgestoßen wird. Bei
diesen seifenartigen Körpern ist also Voraussetzung für eine hinreichende Reinigung
die genügende Konzentration derselben innerhalb der Waschflüssigkeit. Die Verwendung
von Soda steht schon lange in allgemeiner Übung. Aber selbst bei Anwendung großer
Konzentrationen ist eine Reinigung, wie sie die Erfindung bewirkt, nicht herbeizuführen.
Mit Sodawasser und erheblichen Zusatzmengen von Seife gereinigte Gläser zeigen ein
mehr oder weniger trübes Aussehen und müssen, wenn sie glänzen sollen, gut poliert
werden. Kommt Seife hinzu, so stören die sich ausscheidenden Kalkseifen den Reinigungsvorgang
und rufen einehöchst lästige Verschmutzung der Spülmaschinen hervor. Es ist weiterhin
vorgeschlagen worden, organische, gelförmige, wasserreiche Kolloide als Reinigungsmittel
zu verwenden. Dieselben sind aber ihrer chemischen Zusammensetzung nach wasserunlöslich
und weisen nur den mechanischen Reinigungseffekt eines feinverteilten Stoffes auf.
Eine Kombination von Soda mit seifenartigen Stoffen, wie z. B. Salzen der Rizinussulfosäuren
oder Salzen von sulfurierten Fettsäuren, kann wohl als gutes Reinigungsmittel angesprochen
werden; sie besitzt aber für die Geschirreinigung alle diejenigen Nachteile, die
jedem Sodapräparat anhaften und gerade durch die Erfindung beseitigt werden.
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In technischer Hinsicht besteht hiernach das Wesen der Erfindung darin,
daß die an sich für die Geschirreinigung bekannten Wasserglaslösungen mit einem
kalk- und magnesiumbeständigen Netzmittel, wie hochsulfuriertes Rizinusöl, in geeigneter
Konzentration vermischt werden. Die hierdurch entstehenden Gemische sind imstande,
fettige Gegenstände derart vollkommen von allen Fett- oder Ölspuren zu befreien,
daß das anhaftende Wasser restlos abfließt und vereinzelte am Gegenstand haftende
Tropfen nicht zurückbleiben. Hierdurch wird also das spätere Polieren nach dem Trocknen
überflüssig.
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Als besonders überraschend und neu wirkt in dem Erfindungsgegenstand
die Tatsache, daß die dem Wasserglas zuzusetzenden Komponenten ihre spezifische
reinigende Wirkung bereits in einer Konzentration entfalten, bei der
man
von einer eigentlichen Netzwirkung noch garnicht sprechen kann. DieReinigungswirkung
im Sinne der Erfindung kommt also weder dem Wasserglas allein noch dem sulfuriertenRizinusöl
zu, sondern dem gerade richtig zusammengesetzten Gemisch beider Stoffe. Ein den
gewöhnlichen Verhältnissen entsprechender Zusatz an hochsulfuriertem Rizinusöl zu
Wasserglas würde selbstverständlich die Reinigungswirkung des entstehenden Gemisches
nicht schädlich beeinflussen; doch sind derartige Produkte viel zu unwirtschaftlich,
um zum Reinigen fettiger Gegenstände Anwendung finden zu können. Die erfolgsmäßige
Seite der Erfindung liegt also weiterhin darin, daß schon kleine, weit unter dem
Normalen liegende Zusätze an hochsulfuriertem Rizinusöl zum Wasserglas einen gut
reinigenden und entfettenden Stoff bilden.
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Ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens gestaltet sich wie folgt: Es
werden 8oo g Wasserglas der allgemein üblichen Zusammensetzung mit =oo g Natriumlauge
von 40'B6 vermischt. In diese Mischung werden etwa 3o bis 50 g hochsulfuriertes
Rizinusöl gegeben und bis zur völligen Auflösung vermischt. Es ist zweckmäßig, das
hochsulfurierte Rizinusöl vorher mit Wasser etwas zu verdünnen. Diese so erhaltene
Mischung wird erst durch Zugabe von Wasser weitgehendst verdünnt. Z. B. können ioo
Teile Wasser auf einen Teil der auf vorstehend angegebene Weise erhaltenen Mischung
genommen werden. Nachdem die Gegenstände in der so gewonnenen Reinigungsflüssigkeit
gespült sind, ist die Reinigung durchgeführt, und es bedarf der weiteren Abtrocknung
und des Polierens der Gegenstände nicht mehr.
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Das Wasserglas kann in der Form von Natrium-oderKaliumwasserglasVerwendungfinden.
AnStelle von hochsulfuriertem kalk- undmagnesiabeständigem Rizinusöl können auch
gleichartige oder ähnliche kalk- und magnesiabeständige Netzmittel treten.
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Es sind im Handel eine ganze Reihe von Mischprodukten bekannt, die
aber alle unter bestimmten geschützten Bezeichnungen auftreten und über deren genaueZusammensetzung
von den betreffenden Fabrikanten nichts Näheres gesagt wird. Diese Mischprodukte
sind unter der Sammelbezeichnung Netzmittel bekannt und sind innerhalb des Erfindungsgegenstandes
gleichwirkende Komponenten. .