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Geflochtenes Netz Bei den gebräuchlichen geflochtenen Netzen verlaufen
die sich kreuzenden Stränge-in der Regel schräg zu den Netzkanten, so daß rhombische
oder rautenförmige Maschen gebildet werden. Derartige Netze haben den Nachteil,
daß sich die rhombischen Maschen bei einer Streckung des Netzes zusammenziehen.
Dieser Übelstand macht sich insbesondere bei Fischnetzen sehr unangenehm bemerkbar,
da infolge der Zusammenziehung der Maschen ein erheblicher Mehraufwand von Netzwerk
bedingt wird und ferner in den verengten Maschen eine unerwünscht große Menge von
Kleintieren zurückgehalten wird.
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Es sind zwar an sich Netze bekannt, bei denen die Stränge unter Bildung
von rechteckigen :Maschen rechtwinklig bzw. parallel zu den Netzkanten verlaufen,
so daß eine Zusammenziehung der Maschen beim Strecken des Netzes nicht ohne weiteres
eintritt. Derartige Netze wurden jedoch bisher nur von Hand vorzugsweise durch Knüpfen
oder Stricken hergestellt, da durch eine Verflechtung, wie sie bei Drahtnetzen auch
bereits vorgeschlagen ist, keine genügend feste Verbindung der Stränge an ihren
Kreuzungsstellen erzielt werden konnte. Denn die bei Netzen mit rhombischen Maschen
bekannten Verflechtungsarten sind zur Herstellung von dauerhaften Netzen mit rechteckigen
Maschen aus dem Grunde nicht geeignet, weil sich die auf die bekannte Art verflochtenen
Stränge leicht gegeneinander verschieben, so daß die ursprünglich rechteckigen Maschen
nach verhälinismäßig kurzer Zeit die nachteilige Form der rhombusförmigen Maschen
annehmen.
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Die Erfindung geht nun zwecks Beseitigung dieses Übelstandes von der
bekannten Verflechtung von aus zwei Fäden bestehenden Strängen aus, bei der alle
vier sich kreuzenden Fäden miteinander verflochten sind. Erfindungsgemäß werden
die beiden Fäden der als Ketten- und Schußgarne rechtwinklig bzw. parallel zu den
Netzkanten geradlinig durchgeführten' Stränge an der Verflechtungsstelle in der
Art einer 8 überkreuzt, wobei jeweils mindestens der eine Faden eines Stranges durch
die beiden Ösen der von den beiden senkrecht dazu durchlaufenden Fäden gebildeten
8 hindurchgeführt wird.
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Durch eine Verflechtung der Stränge gemäß der Erfindung wird eine
so feste und unverrückbare Verbindung erzielt, daß der bei der Herstellung des Netzes
erzeugte rechte Winkel zwischen den sich kreuzenden Ketten- und Schußgarnen auch
im Gebrauch aufrechterhalten bleibt, so daß sich die Form der rechteckigen Maschen
nicht verändern kann. Es ist zwar bereits vorgeschlagen worden, auch Netze mit rechteckigen
Maschen dadurch herzustellen, daß die einzelnen Stränge an den Kreuzungsstellen
verflochten
werden. Dort laufen aber die Stränge nicht gerade durch das ganze Netz, sondern
werden an den Kreuzungsstellen jeweils im rechten Winkel abgelenkt. Demgegenüber
hat ein erfindungsgemäß ausgeführtes Netz mit rechteckigen Maschen vor allem den
großen Vorzug, daß seine Herstellung auf mechanische Weise geschehen kann und daß
es haltbarer ist, da die einzelnen Stränge oder Fäden unter Vermeidung von Knickstellen
als Ketten- und Schußgarne geradlinig durchgeführt werden.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführungsform beispielsweise
veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. i einen Teil eines erfindungsgemäß geflochtenen
Netzes mit rechteckigen Maschen. Fig. 2 veranschaulicht die Anordnung der sich kreuzenden
und miteinander verflochtenen Stränge.
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Fig. 3 stellt die dicht verflochtene Verbindung der Stränge dar.
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In der Zeichnung bedeutet A das Kettengarn, das aus zwei Strängen
besteht, und B das Schußgarn, das ebenfalls aus zwei Strängen besteht. Die Stränge
kreuzen sich unter einem rechten Winkel im Punkte C, und zwar werden die vier Fäden
des Ketten- und Schußgarnes derart miteinander verflochten, daß jeweils die beiden
Fäden der als Ketten- und Schußgarne rechtwinklig bzw. parallel zu den Netzkanten
durchgeführten Stränge an der Verflechtungsstelle in der Art einer 8 überkreuzt
sind, wobei die eine 8 bildenden Fäden durch die Ösen der anderen 8 hindurchgeführt
und an den Kreuzungspunkten der beiden Achten miteinander verflochten sind. Aus
Fig. 2 ist eine derartige Anordnung der vier Fäden des Ketten- und Schußgarnes ersichtlich.
Hierbei sind mit i und 2 die beiden Stränge des Kettengarnes A, mit 3 und q. die
beiden Stränge des Schußgarnes B bezeichnet. Der Faden z läuft von oben nach unten
zunächst über den Faden 3, sodann unter den Faden 2 und 3 und über den Faden q.
und schließlich über den Faden 3. Der Strang :2 läuft zunächst unter den Faden 4.,
sodann über den Faden i und q. und unter den Faden 3 und schließlich wieder unter
den Faden q.. Der Faden 3 läuft von links nach rechts zuerst unter den Faden i,
sodann über den Faden q., 2 und i und zuletzt wieder unter den Faden i. Der Faden
q. endlich läuft zuerst über den Faden 2, sodann unter den Faden 3, 2 und i und
zuletzt wieder über den Faden 2. Wie aus der Zeichnung hervorgeht, behalten die
Ketten- und Schußgarne vor und hinter der Verfiechtungsstelle ihrer Stränge die
gleiche Richtung bei.