DE541313C - Herstellung von Alkalioxyd - Google Patents

Herstellung von Alkalioxyd

Info

Publication number
DE541313C
DE541313C DED52258D DED0052258D DE541313C DE 541313 C DE541313 C DE 541313C DE D52258 D DED52258 D DE D52258D DE D0052258 D DED0052258 D DE D0052258D DE 541313 C DE541313 C DE 541313C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
oxygen
alkali
gases
reaction vessel
sodium
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DED52258D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Evonik Operations GmbH
Original Assignee
Degussa GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Degussa GmbH filed Critical Degussa GmbH
Priority to DED52258D priority Critical patent/DE541313C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE541313C publication Critical patent/DE541313C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D1/00Oxides or hydroxides of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D1/02Oxides

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Compounds Of Heavy Metals (AREA)

Description

  • Herstellung von Alkalioxyd Nach einem bekanntenVorschlag sollAlkalioxyd dadurch hergestellt werden, daß ein sauerstoffhaltiges Gas, z. B. Luft, in Gegenwart fester Verdünnungsmittel bei erhöhter Temperatur unter Bewegung des Gutes, z. B. in Drehrohröfen, über Alkalimetall geleitet wird, wobei als Verdünnungsmittel aus einer früheren Operation herrührendes Alkalioxyd verwendet werden kann. Dieses Verfahren wird praktisch z. B. derart ausgeübt, daß gewisse Mengen von Alkalioxyd, welche aus einem früheren Ansatz herstammten, in einem geeigneten Reaktionsgefäß unter Bewegung des Gutes auf Temperaturen von z. B. i5o bis zoo° C erhitzt wurden, worauf Alkalimetall in geringem Prozentsatz, z. B. auf ioo Gewichtsteile A.lkalioxyd i bis a Gewichtsteile Alkalimetall dem in Bewegung gehaltenen Verdünnungsmittel zugefügt und ein vorgetrockneter Luftstrom eingeleitet wurde. Bevor das zugesetzte Alkalimetall völlig in Alkalioxyd übergeführt war, wurde der Zustrom der Luft abgebrochen, neues Alkalimetall zugesetzt, dieses wiederum zum Teil oxydiert. Nachdem dieser Vorgang genügend oft wiederholt war, wurde schließlich fertigoxydiert, ein Teil der Charge abgezogen und das im Gefäß zurückgebliebene Alkalioxyd dann wieder als Verdünnungsmittel für neu zuzuführendes Alkalimetall verwendet.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Herstellung von Alkalioxyd aus Alkalimetallen unter Erzielung guter Ausbeuten auch bei Verzicht auf die Zumischung des zu oxydierenden Alkalimetalls zu Verdünnungsmitteln möglich ist, wenn den Metallen oberhalb ihres Schmelzpunktes die oxydierenden Gase stets nur in solchen Mengen oder solchen Verdfinnungen zugeführt werden, daß partielle Temperaturerhöhungen, die zur Bildung von Alkaliperoxyd Veranlassung geben können, nicht eintreten können.
  • In Ausübung der Erfindung wird z. B. derart verfahren, daß das Alkalimetall, z. B. Natrium, in einem Drehrohr, einer Drehtrommel oder einer ähnlichen Vorrichtung bei Temperaturen, bei welchen das Alkalimetall schmilzt, vorzugsweise solchen von iio bis 16o° unter Vermeidung von zur Weiteroxydation des gebildeten Alkalioxyds Veranlassung gebenden Überhitzungen unter ständiger Bewegung des Gutes der Einwirkung von Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasgemischen unterworfen wird.
  • Der Oxydationsvorgang wird unter Bedingungen durchgeführt, bei welchen Sintern oder Schmelzen des gebildeten Alkalioxyds vermieden wird. Zu diesem Zwecke empfiehlt es sich, den Sauerstoff in Mischung mit inerten Gasen, wie z. B. Stickstoff, anzuwenden oder bei Verwendung von reinem Sauerstoff oder sauerstoffreichen Gasgemischen unter v erminderfem Druck zu arbeiten.
  • Man kann z. B. derart verfahren, daß man das mit Alkalimetall in Stückform beschickte Drehrohr mit Stickstoff fällt und allmählich unter Umlauf des Rohres Sauerstoff in dem Maße zutreten läßt, als derselbe unter Bildung von Alkalioxyd aufgenommen wird, wobei man dafür Sorge trägt, daß die Temperatur in den für die Bildung von Alkalioxyd günstigen Grenzen bleibt. Man kann z. B. auch Stickstoff im Kreislauf durch das Drehrohr bewegen und dem Stickstoffstrom jeweils vor Eintritt in das Drehrohr passende Mengen von Sauerstoff zumischen, oder z. B. derart, daß man einen Luftstrom in das Drehrohr ein- und über das geschmolzene Alkalimetall hinwegführt, dessen Strömungsgeschwindigkeit so geregelt wird, daß ein Ansteigen der Temperatur über die für die Umwandlung günstigen Grenzwerte vermieden wird.
  • Zwecks Regelung der Temperatur kann man z. B gekühlte Gase oder Außenkühlung des Drehrohres oder beide Maßnahmen verwenden.
  • Die zur Verwendung gelangenden Gase bzw. Gasgemische müssen frei sein von die Reaktion schädlich beeinflussenden Beimengungen, wie z. B. Wasserdampf, Kohlensäure u. dgl. Erforderlichenfalls müssen sie durch geeignete Vorbehandlung, z. B. mitÄtznatron, Trocknen u. dgl. von schädlichen Bestandteilen befreit werden.
  • Zur Durchführung des Verfahrens können Drehrohre o. dgl. z. B. aus Aluminium oder aus Eisen verwendet werden. Auch bei Verwendung eiserner Apparaturen ist das gebildete Alkalioxyd frei von eisenhaltigen Verunreinigungen.
  • Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Einleitung der oxydierenden Gase in das Drehrohr so vorzunehmen, daß der Gasaustritt an mehreren Stellen des Drehrohres erfolgt, z. B. derart, daß die Gase durch eine Hohlwelle mit verschiedenen Austrittsöffnungen oder auch z. B. durch mehrere Einleitungsrohre oder auch z. B. mit Hilfe von Rohrschüssen in die Trommel eingeführt werden. Hierbei kann gegebenenfalls auch so gearbeitet werden, daß aus den verschiedenen Gasaustrittsöffnungen die Oxydationsgase in verschiedener Konzentration oder mit verschiedener Geschwindigkeit austreten.
  • Der Gesamtprozeß kann auch in mehreren hintereinandergeschalteten Drehrohren durchgeführt werden, was den Vorteil bietet, daß das Material in den einzelnen Drehrohren unter Bedingungen .behandelt werden kann, welche für die betreffende Phase besonders günstig sind. Man kann also z. B. in die verschiedenen Drehrohre Gase von verschiedener Sauerstoffkonzentration oder verschiedener Strömungsgeschwindigkeit einleiten oder z. B. bei Trommeln, bei welchen Überhitzungen am meisten zu befürchten sind, kühlen und bei anderen auf Kühlung verzichten. Die kombinierte Anwendung mehrerer Trommeln bietet auch die Möglichkeit einer bequemen Durchführung des Prozesses in kontinuierlicher Weise, z. B. derart, daß die Trommel, in welcher das Fertigprodukt erzeugt wird, von Zeit zu Zeit ausgeschaltet und entleert wird, während gleichzeitig eine andere Trommel in das System eingeschaltet wird.
  • Das Verfahren liefert in einem einzigen einfachen Arbeitsgang hochwertige Alkalioxyde, welche überraschenderweise in gleichmäßig lockerer, feiner und reaktionsfähiger Form anfallen. Dieses Ergebnis ist deshalb besonders überraschend, weil zu erwarten war, daß das geschmolzene Metall mit gebildetem Alkalioxyd einen Brei bilden würde, welcher eine vollständige, durchgehende und gleichmäßige Oxydation nicht zulassen würde. Infolge seiner lockeren Beschaffenheit und der Abwesenheit von katalytisch wirkenden Beimengungen ist das erfindungsgemäß hergestellte Alkalioxyd besonders geeignet für die Herstellung von Superoxyden, z. B. Natriumsuperoxyd. Die Weiteroxydation von Natritunsuperoxyd kann z. B. derart vorgenommen werden, daß an die Alkalioxydherstellungsapparatur ein weiteres Drehrohr o. dgl. angeschlossen und in diesem durch Behandlung mit Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasgemischen bei passenden Temperaturen die Natriumsuperoxydherstellung bewirkt wird. Schließlich ist es auch möglich, Alkalioxydherstellung und Alkalisuperoxydherstellung in einem einzigenDrehrohr vorzunehmen, z. B. derart, daß im Oberteil des geneigt gelagerten Rohres die Natriumoxydherstellung und im Unterteil die Weiteroxydation unter Bildung von Natriumsuperoxyd erfolgt.
  • In der Veröffentlichung Journ. Chem. Soc. 1894, S. 44o und 441 ist ein Verfahren erwähnt, gemäß welchem durch Einwirkung von getrockneter Luft auf Natrium oder durch Verbrennen von Natrium in trockener Luft oder Sauerstoffgas Natriummonoxyd gebildet werden soll. Gleichzeitig haben die Verfasser aber erklärt, daß durch Arbeiten von H a r -c o u r t festgestellt worden sei, daß beim Verbrennen von Natriummetall in Sauerstoff Monoxyd und Peroxyd gleichzeitig gebildet wird, und daß es nicht möglich sei, die Reaktion auf der Stufe der Monoxydbildung festzuhalten.
  • S. 242 und S. 473 der genannten Veröffentlichung beschreiben H o 1 t und S i m s Verfahren, bei welchen etwas Natrium allmählich in einem Eisenschiffchen in einem langsamen Strom von mäßig getrocknetem Sauerstoff erhitzt wurde. Die Oxydation schritt nur langsam fort unter Bildung eines weißen Films. Durch Erhöhung der Temperatur wurde die Oxydation beschleunigt, dieVerfasser konnten aber unterhalb des Verbrennungspunktes kein definiertes Oxyd erhalten. Bei Erhöhung der Temperatur des geschmolzenen Natriums fing dieses Feuer und verbrannte zu einem grauen Oxyd, welches nach Angabe der englischen Forscher Natriummonoxyd darstellte. Nach diesen Angaben mußte es jedem Fachmann unmöglich erscheinen, auf dem Verfahren, welches bereits laboratoriumsmäßig im Schiffchen nur unter großen Schwierigkeiten erfolgreich durchgeführt werden konnte, ein Fabrikationsverfahren aufzubauen. Hinzu kommt, daß auch in einer neueren Veröffentlichung (vgl. Patent 148 784) unter Bezugnahme auf die Arbeiten von H o 1 t und S i m s über Beobachtungen, die bei Wiederholung dieser Versuche gemacht wurde, gesagt wird, daß beim Darüberleiten von Luft über auf unter i 8o° erhitztes Natrium die entweichende Luft nach einer gewissen Zeit keine Natrium- bzw. Natriumsuperoxy dpartikelchen mehr mitreißt. Wurde nach dieser Zeit ein abgewogener Teil der grauweiß aussehenden Reaktionsmasse in `'Wasser gelöst und mit Säuren tiriert, so wurden oft auf Natriuinoxvd mehr oder weniger gut stimmende Zahlen erhalten. In Wirklichkeit bestand aber :das Oxydationsprodukt stets aus einer Mischung von N atriumsuperoxyd und metallischem Natrium. Angestellten Versuchen zufolge bildet sich beim Oxydieren von Natrium mit Luftsauerstoff bei nicht zu hoher Temperatur stets N atriumsuperoxy d.
  • Auf Grund derartiger Veröffentlichungen muß es als durchaus überraschend angesehen werden, daß es erfindungsgemäß gelungen ist, Alkalioxyd durch Behandlung von Alkalimetall mit Sauerstoff in glatt durchführbarem Prozeß herzustellen und sich das vorliegende Verfahren, insbesondere auch im Fabrikbetrieb, ausgezeichnet bewährt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Alkalioxyd durch Behandlung von Alkalimetall mit Sauerstoff oder Gemischen von Sauerstoff mit inerten Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß den Metallen oberhalb ihres Schmelzpunktes, vorzugsweise zwischen iio und 16o° C, unter Bewegung, vorzugsweise im Drehrohrofen, die oxydierenden Gase stets nur in solchen Mengen oder solchen Verdünnungen zugeführt werden, daß partielle Temperaturerhöhungen, die zur Bildung von Alkaliperoxyd Veranlassung geben können, nicht eintreten.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgefäß mit inerten Gasen, z. B. Stickstoff, beschickt und Sauerstoff in kleinen Mengen allmählich unter Vermeidung von Überhitzungen zugeführt wird, gegebenenfalls derart, daß der Stickstoff im Kreislauf durch das Reaktionsgefäß bewegt und dem Stickstoffstrom jeweils vor Eintritt in das Reaktionsgefäß passende Mengen von Sauerstoff zugefügt werden.
  3. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Ansprüchen i und 2, gekennzeichnet durch Anwendung von Unterdruck. q.. Verfahren nach Ansprüchen i bis 3, gekennzeichnet durch die Verwendung von Kühlung, vorzugsweise vermittels der in das Reaktionsgefäß eingeleiteten Gase.
DED52258D 1927-02-02 1927-02-02 Herstellung von Alkalioxyd Expired DE541313C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED52258D DE541313C (de) 1927-02-02 1927-02-02 Herstellung von Alkalioxyd

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED52258D DE541313C (de) 1927-02-02 1927-02-02 Herstellung von Alkalioxyd

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE541313C true DE541313C (de) 1932-01-11

Family

ID=7054031

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DED52258D Expired DE541313C (de) 1927-02-02 1927-02-02 Herstellung von Alkalioxyd

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE541313C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1162348B (de) Verfahren zur Herstellung von Phthalsaeureanhydrid
DE541313C (de) Herstellung von Alkalioxyd
DE936036C (de) Verfahren zur Herstellung von Terephthalsaeure
DE2758935A1 (de) Verfahren zur herstellung von distickstoffmonoxyd
CH135214A (de) Verfahren zur Herstellung von Alkalioxyden.
DE510331C (de) Verfahren zur Herstellung von praktisch sulfitfreiem Ammoniumsulfat
DE473832C (de) Verfahren zur Herstellung von Alkalioxyd
DE581986C (de) Herstellung von Wasserstoff oder Wasserstoff-Stickstoff-Gemischen aus Methan oder methanreichen Gasen
DE1125903B (de) Verfahren zur Herstellung aromatischer Carbonsaeuren
DE564115C (de) Verfahren zur Herstellung von Esterderivaten der Leukoverbindungen von Kuepenfarbstoffen
DE937287C (de) Verfahren zur Entfernung von Selen bei der Herstellung ungesaettigter Aldehyde
DE538760C (de) Herstellung von Alkalioxyd
DE553913C (de) Verfahren zur Herstellung von Benzoaten
AT131568B (de) Verfahren zur Herstellung von Ammonsulfat-Ammonnitrat-Mischdünger.
DE453751C (de) Herstellung von Alkalisuperoxyd
DE2329925B2 (de) Verfahren zur Gewinnung von Chrom aus Chromerzen
DE652445C (de) Verfahren zur Herstellung von Bleiweiss
DE672491C (de) Verfahren zur Herstellung wasserloeslicher Verbindungen aus ungesaettigten Wachsen
CH121341A (de) Verfahren zur Herstellung von Alkalioxyd.
DE541821C (de) Herstellung von Chlorkalk
DE951566C (de) Verfahren zur Herstellung von Terephthalsaeure
US399082A (en) Harold rimmkr
DE415470C (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfat in mechanischen OEfen
DE876095C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Aufschlussprodukten der Kohle oder aehnlicher Stoffe
DE1016686B (de) Verfahren zur Gewinnung von Schwefelsaeure und Eisenoxyd durch Spaltung von Ferrosulfat, insbesondere von bei der Aufarbeitung von Beizablauge anfallendem Ferrosulfatmono- oder -heptahydrat