DE876095C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Aufschlussprodukten der Kohle oder aehnlicher Stoffe - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Aufschlussprodukten der Kohle oder aehnlicher Stoffe

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DE876095C
DE876095C DEB17525A DEB0017525A DE876095C DE 876095 C DE876095 C DE 876095C DE B17525 A DEB17525 A DE B17525A DE B0017525 A DEB0017525 A DE B0017525A DE 876095 C DE876095 C DE 876095C
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coal
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DEB17525A
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Guenter Dipl-Chem Dr Bracht
Otto Dipl-Chem Dr Grosskinsky
Bernhard Dipl-Chem Juettner
Otto Dipl-Chem Dr Regel
Alfred Dipl-Ing Schiwy
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Bergwerksverband GmbH
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Bergwerksverband GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/16Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation
    • C07C51/27Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation with oxides of nitrogen or nitrogen-containing mineral acids

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Aufschlußprodukten der Kohle oder ähnlicher Stoffe Die Bemühungen, für die technische Verwendung geeignete Produkte aus Kohle oder ähnlichen Stoffen durch oxydative Behandlung zu erhalten, sind sehr alt, vgl. z. B. die Literaturzusammenstellung von Fischer und Treibs: Abhandlung zur Kenntnis der Kohle, Bd.5, S.577 (192o). Für die Herstellung größerer Mengen derartiger Oxydationsprodukte ist bereits vorgeschlagen worden, den Aufschluß mit Salpetersäure unter stetigem Abfluß des in Lösung gegangenen, stetiger Zufuhr der Salpetersäure und stetiger oder unterbrochener Zufuhr von Kohle durchzuführen. Die bei der Oxydation frei werdenden nitrosen Gase werden im Kreislauf in den Reaktionsraum zurückgeführt, wobei ihnen Sauerstoff oder solchen enthaltende Gase zugemischt werden, so daß die einmal in Gang gebrachte Oxydation im wesentlichen von ständig zugeführtem Sauerstoff bestritten wird und die Salpetersäure fast nur als Sauerstoffübertrager wirkt.
  • Die Erfindung betrifft eine nähere Ausgestaltung des oben angedeuteten Verfahrens und besteht darin, daß man die Kohle als einen pumpfähigen Säurebrei in den oberen Teil eines in Form eines Zylinders ausgebildeten Druckgefäßes einspritzt, oxydierend wirkende Gase im Gegenstrom durch den Reaktionsbrei hindurchführt und die ausoxydierten in Lösung gegangenen Produkte abzieht, während man die entweichenden Gase unter Zumischen von frischem Sauerstoff im Kreislauf in das Druckgefäß zurückführt.
  • Das Verfahren sei an Hand der Zeichnung erläutert: In einem Behälter 1 wird staubfeine Kohle mit Salpetersäure zu einem pumpfähigen Brei angeteigt, der einer Einspritzpumpe 2 zufließt. Diese kann ihn sowohl zwecks Homogenhaltung im Kreis pumpen wie von oben in den Druckreaktionszylinder 3 einpressen. Die ausreagierte Lösung wird über -ein Zwischengefäß 4 in einen Auffangbehälter 5 entspannt. Von unten wird dem Zylinder 3 verdichteter Sauerstoff bzw. durch das Umlaufgebläse 6 wieder auf den erforderlichen Druck gebrachtes Kreislaufgas zugeführt. Dieses kann als Kaltgas auch in verschiedenen Höhen zugegeben werden. Zwecks Beherrschung der Wärmetönung sind am Reaktionszylinder registermäßig unterteilte, unter beliebigem Druck zu betreibende Heiz- bzw. Kühlmäntel angebracht. Die bei der Reaktion frei werdenden Gase gelangen, soweit der Druck es zuläßt, über einen Kühler 7 zu einem Abstreifer 8, von wo sie dem Umlaufgebläse 6 zuströmen, das sie in das Reaktionsgefäß zurückführt. Überschußgase gelangen durch ein Regel- bzw. Druckhalteventil 3o zu einem Abstreifer 9 und werden von da aus zur Verarbeitung abgeleitet. Das Druckventil 3o kann zwangsläufig mit dem Eintrittsventil für Frischsauerstoff zwecks Einstellung des richtigen Oxydationspartialdruckes verbunden werden. Sämtliche unter Druck stehende Apparate sind über Sicherheitsventile durch Leitungen mit dem Abstreifgefäß 9 verbunden. Für die mit Salpetersäure und nitrosen Gasen in Berührung kommenden Teile haben sich als geeigneter Werkstoff Chrom-Nickel-Stähle, wie V 2 A und ähnliche; bewährt.
  • Ein wesentlicher Vorteil für eine solche Verfahrensausgestaltung liegt in der mit ihr verbundenen Möglichkeit der Ausnutzung der frei werdenden Reaktionswärme zur selbständigen Aufrechterhaltung der-Reaktion. Es- kommt im Reaktionszylinder während der Oxydation zu unterschiedlichen Erwärmungen, die für einen gut verlaufenden Aufschluß ausgeglichen werden müssen. Zur Regelung der Reaktionstemperatur sind daher im Reaktionszylinder die registermäßig unterteilten, zweckmäßig z. B: mit Wasser bzw. Dampf beschickten Heiz- bzw. Kühlmäntel angebracht, die einerseits zur Wärmezufuhr, z. B. beim Ingangbringen der Reaktion dienen,. andererseits jede gewünschte Temperaturregelung längs des_Druckgefäßes gestatten, indem man die Wärme von Stehen mit erhöhter Wärmeabgabe zu Stellen mit Wärmebedarf überleitet und damit die Oxydation durch Eigenwärme in Gang hält. Darüber hinaus gestattet das neue Verfahren die Gewinnung überschüssiger Wärme durch Verdampfen einer wärmeaufnehmenden Flüssigkeit, z. B. Wasser. Ein Teil der frei werdenden Reaktionswärme wird von den meist kalt zuströmenden nitrosen Gasen aufgenommen bzw. abgeführt und kann ebenfalls durch Wärmetausch nutzbar gemacht werden. Durch Zurückführen der abgekühlten Gase in das Reaktionsgefäß an Stellen mit lebhafter Wärmeentwicklung kann man die Regelung der Temperatur wirksam unterstützen und gleichzeitig, z. B. im oberen Teil des Reaktionsraumes, ein Blähen des Kohlebreis vermindern. Der für die Reaktion wünschenswerte erhöhte Druck wird durch Regelung des Abzuges der frei werdenden Gase und der Zufuhr der frischen Gase auf. einer passenden Höhe gehalten. Der für das Verfahren geeignete pumpfähige Kohlebreikann durch Anteigen von Kohle mit im Verfahren erhaltener Aufschlußlösung erhalten werden, wodurch ein beim Anteigen leicht auftretendes Schäumen in Grenzen gehalten werden kann. Auch Wasser kann zum Anteigen verwendet werden, was zweckmäßig ist, wenn an Stelle von Salpetersäure nitrose Gase für den Aufschluß zur Verfügung stehen. Sehr geeignet ist auch eine schwache bis mittelstarke Salpetersäure, jedoch ist das Verfahren nicht auf Salpetersäure und nitrose Gase beschränkt, es kommen auch andere oxydierende Säuren und ihre Gase, z. B. unterchlorige Säure bzw. Chlor in Frage. Als Kohleausgangsmaterial eignet sich besonders eine von Bitumen ganz oder teilweise befreite Kohle, z. B. solche, die einer Vorbehandlung mit Luft oder einer Tiefschwelung auf 450' unterworfen worden ist. Das Endprodukt kann durch Eindampfen oder Versprühen in fester Form gewonnen werden, wobei frei werdende nitrose Gase ebenfalls für den Oxydationsprozeß nutzbar gemacht werden können. Beispiel Es wird aus ioo Gewichtsteilen Kohle und 400 Gewichtsteilen Salpetersäure der Dichte 3,i ein Brei angerührt und dieser von oben in den Reaktions-Behälter eingespritzt, bis eine Füllung von etwa 4 /5 erreicht ist. Dann wird das unterste Heizregister durch Dampf geheizt, wodurch die Reaktion einsetzt und sich Druck im Reaktionsgefäß bildet. Zur Vermeidung von Aufgehen des Breies in der oberen Gasabführungsleitung wird das oberste Register mit Wasser gekühlt sowie kaltes sauerstoffhaltiges Gas durch die oberste Kaltgasleitung mit Hilfe der Gasumlaufpumpe eingedrückt. Hierdurch wird eine Schaumbildung größtenteils hintangehalten. Unten im Reaktionszylinder stellt sich dann eine Temperatur von etwa i75° und oben von 33o' ein. Durch das untere Ventil wird nach etwa i- bis 2stündigem Betrieb die der von oben nunmehr laufend zuzusetzenden Einspritzmenge entsprechende Menge umgesetzten Produktes laufend abgezogen.
  • Von ioo Gewichtsteilen gehen 9o Gewichtsteile in Lösung, wobei 52 Teile hochmolekulare und 38 Teile niedermolekulare Kohleoxydationsprodukte anfallen. Letztere bestehen hauptsächlich aus Tri- und Tetrabenzolcarbonsäuren, darüber hinaus sind Trinitrophenol sowie Penta- und Hexabenzolcarbonsäure darin enthalten.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Aufschlußprodukten der Kohle oder ähnlicher Stoffe durch deren Behandlung mit oxydierend wirkenden Säuren bzw. oxydierend wirkenden Gasen unter erhöhtem Druck und bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man einen pumpfähigen Kohlebrei -im Gegenstrom zu oxydierend wirkenden Gasen durch ein Druckgefäß hindurchfuhrt und die Umsetzungsprodukte nach Maßgabe zugeführter Kohle zeitweilig oder kontinuierlich abzieht. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Anteigen der Kohle im Verfahren erzeugte Aufschlußlösung verwendet. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Druck mittels Ablassen oder Zufuhr der oxydierend wirkenden Gase regelt. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktionstemperatur durch Überleitung der Wärme von Stellen mit Wärmeüberschuß zu Stellen mit Wärmebedarf regelt. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man überschüssige Reaktionswärme zur Verdampfung einer wärmeaufnehmenden Flüssigkeit, z. B. Wasser, in hochgespannten Dampf verwendet. 6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, bestehend aus einem mit Heiz- bzw. Kühlregistern ausgestatteten Druckgefäß für den Durchsatz von Kohlebrei (3), ferner einer Einspritzpumpe für flüssige Produkte (2) und Gasumlaufpumpe für Kreislaufgas (6) sowie zugehörigem Kühler (7), Abscheider (9) und Abstreifer (8).
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