DE642707C - Verfahren zur Aktivierung von un- oder vorverkohlten kohlenstoffhaltigen Stoffen mittels Aktivierungsgase - Google Patents

Verfahren zur Aktivierung von un- oder vorverkohlten kohlenstoffhaltigen Stoffen mittels Aktivierungsgase

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DE642707C
DE642707C DEK127406D DEK0127406D DE642707C DE 642707 C DE642707 C DE 642707C DE K127406 D DEK127406 D DE K127406D DE K0127406 D DEK0127406 D DE K0127406D DE 642707 C DE642707 C DE 642707C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B32/00Carbon; Compounds thereof
    • C01B32/30Active carbon
    • C01B32/354After-treatment
    • C01B32/36Reactivation or regeneration

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Carbon And Carbon Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Aktivierung von un oder vorverkohlten kohlenstoffhaltigen Stoffen mittels Aktivierungsgase Die Verwendung der bei der Aktivierung von urverkohlter Moder vorverkohlter organischer Substanz beliebiger Herkunft mittels aktivierender Gase, wie z. B. Wasserdampf, Kohlensäure @usw. bzw. Gemische dieser, anfallenden Gase zur Beheizung der Aktivierungsräume ist bekannt.
  • Bei den Aktivierungsverfahren, bei denen die Zuführung der zu aktivierenden Substanz und der Aktivierungsgase nach dem Gegenstromprinzip verfolgt, wird jedoch der Heizwert der bei der Aktivierung resultierenden Heizgase, wenn dieselben durch die ganze Höhe,oder Länge des zu aktivierenden Materials geführt werden, durch das a!us diesen stammende chemisch oder adsorptiv gebundene Wasser herabgesetzt. Durch die Bildung des Wasserdampfes wird aber nicht nur die Temperatur der Heizgase wesentlich herahgedrückt, sondern der gebildete Wasserdampf verdünnt die Heizgase und verbraucht selbst bei der Verbrennung der Gase Wärme.
  • Zur Vermeidung dieser Nachteile ist man dazu -übergegangen, die Aktivierung in zwei Stufen vorzunehmen, indem man in der Bersten Stufe das zu aktivierende Mäterial entwässert und in der zweiten Stufe das auf Reaktionstemperatur gebrachte Ausgangsmaterial mit den Aktivierungsgasen behandelt hat. Auf diese Weise gelingt seine vollständige Trennung des beim Trocknen des zu aktivierenden Materials entstehenden Wasserdampfes einerseits und der wertvollen Heizgase andererseits nur dann., wenn die beiden Operationen in zwei getrennten Räumen, also diskontinuierlich, vorgenommen werden. Dies bedingt aber leine kompliziertere Arbeitsweise und ein komplizierteres Ofensystem.
  • Man hat deshalb auch versucht, diese Trennung des aus dem Rohmaterial herrührenden Wasserdampfes und der bei der Aktivierung anfallenden Heizgase auch bei kontinuierlicher Arbeitsweise durchzuführen, derart, daß man einen beispielsweise senkrecht angeordneten Glühraum durch Anbringung von zwei Abzugsschächten in verschiedenen Höhen oder Abständen des Glühraumes diesen in zwei Teile .oder Räume tunterteilte. Der erste der beiden Abzugsschächte wurde im oberen Teil des Aktivierungsra:umes zur Entfernung des beim Anheizen des Ausgangsmaterials gebildeten Wasserdampfes angebracht, während ,der zweite Abzugsschacht meinem vom ersten Abzugsschacht willkürlich gewählten Abstand an seiner tiefer gelegenen Stelle des Glühraumes zur Entfernung der gebildeten Heizgase vorgesehen war.
  • Mit dieser @ Anbringung von ' zwei Abzugsschächten glaubte man eine vollständige Trennung der Heizgase von Wasserdampf -und eine vollständige Gewinnung der Heizgase zu erzielen. Eine solche Scheidung ist jedoch bei kontinuierlicher Arbeitsweise auch dann nicht möglich, wenn stets Material gleicher Zusammensetzung, d. h. gleichen Wassergehaltes, zur Aktivierung gelangt. Je nach der vielfach schwankenden Temperatur des Glühraumes wird die Entwässerung iri wechselnder Höhe des Glühraumes erfolgen, so daß entweder Wasserdampf mit den Heizgasen oder umgekehrt Heizgase mit dem Wasserdampf abgeführt werden. Auf jeden Fall erfolgt eine Verschlechterung der Wärmeökonomie der Aktivierungsanlage.
  • Dieser Verlust an Heizgasen bzw. die Verminderung des Heizwertes dieser tritt aber bei dieser Arbeitsweise stets auf, wenn man, wie dies bei der betriebsmäßigen Herstellung von Aktivkohle stets der Fall ist, gezwungen ist, Material wechselnden Wassergehaltes oder sonst verschiedenartiges Material gleichzeitig zu verarbeiten. Hier wird auch bei Konstanthaltung der Ofentemperatur infolge des einmal gegebenen Abstandes zwischen Wasserdampf- und Heizgasabführungsschacht bei wasserreichem Rohmaterial innerhalb des zur Trocknung vorgesehenen Teiles des Glühraumes das Rohmaterial nicht vollständig entwässert, die Heizgase werden also noch Wasserdampf mitführen, oder aber bei Verarbeitung von wasserarmem Rohmaterial wird die Trocknung innerhalb seiner kürzeren Zone beendet sein, und durch .die Strömung des gebildeten Wasserdampfes wird ein Teil - der Heizgase mit angesaugt und so der Verwendung zur Beheizung dem Ofensystem :entzogen.
  • Bei dieser Arbeitsweise ergeben sich aber noch weitere Nachteile. Die Entwässerung bzw. das Auftemperaturbringen des Rohmaterials erfolgt ausschließlich durch die Strahlungswärme der Wandung des Glühraumes. Infolge :der schlechten Wärmeleitfähigkeit, besonders des bereits vorverkohlten Materials, erfolgt die Entwässerung viel langsamer und erfordert deshalb einen beträchtlichen Teil, gewöhnlich i/4 bis i/3 des gesamten Glühraumes, wodurch die Aktivierungskapazität des besamten Glühraumes wesentlich kleiner wird.
  • Aus diesen beschriebenen Nachteilen ergibt sich von selbst, daß durch diese Trennung der Gase die bei dem eingangs beschriebenen Verfahren angeführten Mängel nicht behoben werden, sondern sich weitere die Wärmeökonomie beeinträchtigende Nachteile ergeben.
  • Eine Beseitigung dieser Mängel wird erst durch die vorliegende Erfindung möglich. Erfindungsgemäß werden bei dem nach - dem Gegenstromprinzip arbeitenden Gasaktivierungsverfahren die Aktivierungsgase bzw. die im Verlauf der Einwirkung dieser auf das wasserhaltige Rohmaterial entstehenden Abgase in bekannter Weise durch die ganze Länge oder Höhe des Glühräumes hindurchgeführt. Diese Abgase, welche je nach dem Wassergehalt des Rohmaterials den beim Entwässern des letzteren abgegebenen Wasserdampf enthalten, werden jedoch erfindungsgemäß nicht wie bisher als solche zur Außenbeheizung der Glühräume verwendet, sondern unmittelbar und gemeinsam mit Aktivierungs-,und/oder Heizgasen in einen oder mehrere nach dem Gleichstromprinzip arbeitende Aktivierungsräume eingeleitet, in welchen gleichzeitig mit der Aktivierung im ersten oder den .ersten Gegenstromaktivierungsräumen gleichartiges oder verschiedenartiges Material zur Aktivierung gelangt.
  • Durch diese neuartige Führung der aus nach dem Gegenstromprinzip arbeitenden Aktivierungsräumen austretenden wasserdampfhaltigen Reaktionsgase wird erstens erreicht, daß das kontinuierlich oder diskontinuierlich eingetragene Material in den nach dem Gegenstromprinzip arbeitenden Aktivierungsräumen nicht nur durch die Strahlungswärme der Glühraumlvandungen,sondern auch durch den Wärmeinhalt der wasserdampfhaltigen Reaktionsgase unmittelbar nach der Einbringung in den Aktivierungsraum auf Aktivierungstemperatur gebracht wird. Die aus einem oder mehreren nach dem Gegenstromprinzip ,arbeitenden Aktivierungsräumen austretenden wasserdampfhaltigen Reaktionsgase werden nun in einen oder mehrere nach dem Gleichstromprinzip arbeitende Aktivierungsräume gemeinsam mit Aktivierungs-und/oder Heizgasen eingeführt. Durch diese noch heißen Reaktionsgase wird das in diese Aktivierungsräume eingetragene Material mit auf Aktivierungstemperatur gebracht, so daß auch in diesen Aktivierungsräumen durch Unterstützung der Außenbeheizung dieser Glühräume das dort eingetragene Material unmittelbar nach dem Eintragen auf Aktivierungstemperatur gebracht wird.
  • Als weiterer Vorteil dieser neuartigen Führung der Reaktionsgase aus den nach dem Gegenstromprinzip arbeitenden Glühräumen wird erreicht, daß der Wasserdampf dieser Reaktionsgase nach Aufheizung des zu aktivierenden Materials in den nach dem Gleichstromprinzip arbeitenden Glühräumen mit dem glühenden organischen Material in Reaktion tritt, wobei einerseits der Wasserdampfgehalt dieser Reaktionsgase in wertvolles Wassergas übergeführt wird und gleichzeitig das organische Materialentsprechend dem Wassergasgehalt der Reaktionsgase aktiviert wird. Bei dieser Arbeitsweise ist zur Aktivierung des in den nach dem -Gleichstromprinzip arbeitenden Aktivierungsräumen befindlichen kohlenstoffhaltigen .Materials ein dem. Wasserdampf der Reaktionsgase entsprechender geringerer Anteil an Aktivierungsgasen erforderlich. Die dann aus diesen Aktivierungsräumen austretenden Reaktionsgase enthalten, da diese stets eine glühende .Kohleschicht zum Schluß passieren, praktisch keinen Wasserdampf ,oder unverbrauchtes Aktivierungsgas, sondern nur hocherhitzte Aind hochwertige Heizgase und können. sofort zur Außenbeheizung des Ofensysteins verwendet werden.
  • Durch die vorliegende Erfindung wird aber noch ein weiterer technischer Fortschritt erzielt. Bei dieser Arbeitsweise ist man nicht gezwungen, die Menge ;der._Aktivierungsgase in den nach dem Gegenstromprinzip arbeitenden Aktivierungsräumenentsprechend den in diesen Räumen zur Aktivierung gelangenden organischen Stoffe zu dosieren, sondern man - kann ohne weiteres mit einem Überschuß an Aktivierungsgas arbeiten, da ja dieser überschuß an Aktivierungsgas nicht verlorengeht, sondern zur Aktivierung des in den nach dem Gleichstromprinzip. arbeitenden Glühraumes verwendet wird. .
  • Diese neue, mit einer Reihe vontechnischen Vorteilen verknüpfte -Führung der wasserdampfhaltiben Reaktionsgase unterscheidet sich, wie im nachstehenden ausgeführt wird, sowohl hinsichtlich des Zweckes als auch der Art, von den .bisher. bekanntgewordenen Arbeitsweisen.
  • So -werden bei einem bekannten Verfahren die. bei. der Aktivierung von bereits vorgetrockneten, also wasserfreien kohlenstoffhaltigen: Stoffe .mittels aktivierend wirkender Gase erhaltenen Reaktionsgase entweder zur Unterstützung der trockenen Destillation der urverkohlten-organischen Substanz .zum Zugecke der vollständigeren Trockendestillation bei gleichzeitiger Gewinnung der flüssigen Destillationsprödukte verwendet, ioder diese wasserdampffreien Reaktionsgase. werden zum Nachglühen von bereits aktivierter Kohle verwendet. Bei letzterer Arbeitsweise wird aber gerade der größte Wert auf die Abwesenheit von auf die Aktivkohle endothermeinwirkender Gase, also Wasserdampf, gelegt.
  • Der . vorliegende . Erfindungsgegenstand unterscheidet-. sich aber auch von einer älteren bekannten Arbeitsweise, bei welcher derart verfahren wird, daß die aus einem Aktivierungsraum,. in welchem bereits vorg'etröcknetes.organisches Material zur Aktivierung gelangt, anfallenden Reaktionsgase zur - Verdrängung der. in einem zweiten mit organischem: Material beschickten Aktivierungsra:um hefindlichen_ Luft verwendet werden: Diese Reaktionsgase werden also meinen Glühraum eingeleitet, - in welchem bereits- ,organisches Material. auf AktivIerungstemperatur gebracht wurde, in. -welchem aber: nicht die Aktivierung gleichzeitig mit der Aktivierung des im ersten Glühraum befindlichen Materials erfolgt.
  • Bei dieser älteren Arbeitsweise sind aber die Voraussetzungen, welche- erst die Durchführung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung ermöglichen, gar nicht gegeben. Die organische Substanz enthält bei dieser Arbeitsweise gär kein Wasser mehr, denn während des Auftemperafiurbringens des nicht gleichzeitig der äWirkung der AktivIerungsgase ausgesetztten,organischen Materials wird ersteres vollständig ausgetrieben. Auch ist aus der Beschreibung dieser älteren Arbeitsweise kein Hinweis zu entnehmen, daß dort die erfindungsgemäße Kombination einer Gleichstrom- und Gegenstromaktivierung vorgenommen wird. Auch wird bei dem älteren Verfahren eine chemische Umsetzung der in den anderen Glühräumen befindlichen organischen Substanz während der Aktivierung des in einem Aktivierungsraum befindlichen Materials b@ewußt dadurch zu vermeiden versucht, daß man. die Luft aus diesen Räumen durch die Reaktionsgase verdrängt.
  • Demgegenüber wird bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung eine Aktivierung in allen Aktivierungsräumen gleichzeitig vorgenommen und eine chemische Beeinflussung des zu aktivierenden Materials mit den aus anderen Aktivierungsräumen stammenden Reaküonsgasen herbeigeführt.
  • Der durch das hier beanspruchte Verfahren erreichte technische Fortschritt ist aber auch im Hinblick auf dieses bekannte Verfahren augenscheinlich. Bei dem bekannten Verfahren wird von einer Batterie von Aktivierungsräumen stets nur seiner zur wirklichen Aktivierung verwendet, während die übrigen Räume durch Außenbeheizung auf Aktivierungstemp:eratur gebracht werden müssen. Dieses Aufheizen muß aber mit zusätzlichem Heizgas erfolgen, da - die bei der Aktivierung aus nur einem Aktivierungsraum anfallenden Heizgase nur ieinen Bruchteil. der zur Beheizung des ganzen Ofensystemserforderlichen Heizgasmengen ausmachen. Hingegen werden bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung gleichzeitig alle Aktivierungsräume verwendet.. Das in diesen Räumen anfallende wasserdampffrele Heizgas reicht vielfach zur Beheizung des ganzen. Ofensystems aus.
  • Bei einem .anderen bekannten Verfahren wird wieder die zu. aktivierende organische Substanz durch die Aktivierungsgase aufgelockert !oder in Schwebe gehalten und das bereits fertigaktivierte Material von den zum Teil noch unverbrauchten Aktivierungsgasen aus dem Glühraum getragen, und nach Abscheidung der aktiven Kohle in einem Absetzraum werden diese Gase zur Fertigaktivierung des noch in demselben Glühraum befindlichen Materials verwendet.
  • Dieses Verfahren, ebenso wie ein, anderes ähnliches Verfahren, bei dem de Aktivierungsgase ein und dasselbe organische Material durch mehrere durch Absetzräume voneinander getrennte Aktivierungsräume so lange hindurchblasen, bis alles Material aktiviert ist, unterscheidet sich von dem Erfiildungsgedanken vor allem dadurch, daß hier . durch die gleichartige Bewegung der organischen Substanz und der Aktivierungsgase durch den oder die Glühräume Reaktionsgase, welche das aus der organischen Substanz stammende' Wasser in Form von Wasserdampf mitführen, gar nicht gebildet werden. Es fehlen somit hier vollständig die Voraussetzungen für die vorliegende Erfindung.
  • Dies gilt in gleichem Maße auch für ein weiteres bekanntes Verfahren, bei dem zur Erhöhung der Wärmeökonomie solcher Schwebeverfahren die Aktivierungsgase nach erfolgter Abscheidung des aktivierten Materials zur indirekten Aufheizung der Aktivierungs- rund Verdünnungsgase sowie der von diesen mitgeführten ,organischen Substanz verwendet werden.
  • Die praktische Verwertung der hier beschriebenen Erfindung kann in verschiedener Weise .erfolgen. Nachfolgend sind beispielsweise zwei besonders geeignete Ausführungsformen und die zur Durchführung dieser geeigneien Vorrichtungen an Hand der @Abb. i und 2 beschrieben.
  • Abb. i zeigt eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, welche aus zwei Aktivierungsräumen i rund 2 besteht. In diesen Aktivierungsräumen wird das zu aktivierende Material bei a bzw. b gleichzeitig kontinuierlich oder diskontinuierlich eingeführt und nach in den Glühräumen erfolgter Aktivierung als Aktivkohle bei c bzw. d abgezogen. Die Aktivierung erfolgt in beiden Räumen gleichzeitig mittels aktivierend wirkender Gase, und zwar so, daß im Glühraum i die Gase in -entgegengesetzter Richtung zur Bewegungsrichtung des kohlenstoffhaltigen Materials bei e und im Glühraum 2 bei f in gleicher Richtung mit dem zu aktivierenden Material eingeleitet werden.
  • Die aus dem Glühraum i bei g austretenden Reaktionsgase, die mit Wasserdampf, der aus dem organischen Material stammt, verdünnt sind, werden unmittelbar ohne Zwischenschaltung irgendeines Raumes direkt in den Glühraum 2 bei h eingeführt. Zweckmäßig erfolgt der Austritt der Gase bei g aus dem ersten und der Eintritt der Gase bei h in den zweiten Glühraum nicht durch einen, sondern durch mehrere nebeneinander angeordnete Abzugsschächte, wodurch die Gase gezwungen werden, auch im oberen Teil der Glühräume durch den ganzen Querschnitt dieser zu streichen. Zur Bewegung der Gase durch die Aktivierungsräume bedient man sich bekannter Maßnahmen. So können die bei g aus dem ersten Glühraum austretenden wasserdampfhaltigen Reaktionsgase durch die bei feingeblasenen Aktivierungsgase in deal zweiten Aktivierungsraum angesaugt werden, oder aber die Aktiviierungsgase können bei e in den ersten Glühraum mit einem solchen Druck eingeleitet werden, daß diese auch durch den zweiten Glühraum gedrückt werden. Die Bewegung der Gase durch die Glühräume kann noch durch Absaugen der Reaktionsgase bei i usw. unterstützt werden.
  • Bei f wird die zur Aktivierung des in Raum 2 befindlichen kohlenstoffhaltigen Materials erforderliche zusätzliche Menge an Aktivierungsgas eingeleitet. Gegebenenfalls können gleichzeitig mit den Aktivierungsgasen bei f noch freien Sauerstoff enthaltende Gase eingeführt werden, welche durch teilweise oder vollständige Verbnennung der brennbaren Bestandteile der Reaktionsgase oder eines Teiles des Aktivierungsgut-es letzteres innerhalb kürzester Zeit gemeinsam mit der Außenbeheizung auf Aktivierungstemperatur bringen.
  • Man kann auch so arbeiten, daß man in dem Glühraum i bei e einen überschuß an Aktivierungsgas einleitet rund die in diesem Raum nicht verbrauchte Menge an Aktivierungsgas gemeinsam mit den wasserdampfhaltigen Reaktionsgasen bei h in den zweiten Aktivierungsraum einleitet und zur Aktivierung des dort befindlichen Gutes verwendet. Diese Arbeitsweise besitzt den Vorteil, daß der Durchsatz in der gleichen Apparatur ein viel größerer ist, weil das Aktivierungsgas im Glühraum i gleichzeitig in einer großen Schichthöhe zur Wirkung gelangt; dabei geht aber der überschuß an Aktivierungsgas nicht verloren, sondern wird im Glühraum 2 weiterverwendet. Die bei i aus dem Glühraum 2 austretenden Abgase, welche nunmehr keinen Wasserdampf oder überschüssiges Aktivierungsgas enthalten, werden direkt zur Beheizung des Ofensystems verwendet.
  • Abb.2 zeigt ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, welche aus drei Aktivierungsräumen besteht. Von diesen arbeiten Glühraum i nach dem Gegenstromprinzip und die Glühräume 2 und 3 nach dem Gleichstromprinzip. Das zu aktivierende Material wird bei a, b und c eingeführt und nach erfolgter Aktivierung bei d, e rund f kontinuierlich oder diskontinuierlich abgezogen. Die Aktivierungsgase bzw. Gemische solcher werden bei g, h und i eingeführt. Die bei h aus dem ersten Aktivierungsraum austretenden zvasserdampfhaltigen Reaktionsgase werden bei l und in in die Aktivierungsräume z und 3 eingeleitet. Die a;us diesen Räumen schließlich austretenden wasserdampffreien hochwertigen Reaktionsgase werden bei n bzw. d abgezogen und zur Beheizung des ganzen Ofensystems oder zu anderen Heizzwecken verwendet.
  • Zur technischen Durchführung des Verfahrens werden zweckmäßig mehrere solcher Systeme m einen einzigen Ofeneingebaut.
  • Erfindungsgemäß können aber auch die ivasserdampfhaltigen Reaktionsgase mehrerer nach dem Gegenstromprinzip arbeitender Aktivierungsrätune in. einen oder umgekehrt die wasserdampfhaltigen Reaktionsgase eines Glühraumes in mehrere nach dem Gleichstromprinzip arbeitende Glühräume eingeführt werden. , Die vorliegende Erfindung ist nicht nur auf Aktivierungsräume beschränkt, welche senkrecht oder schräg angeordnete Glühräume besitzen, sondern läßt sich mit gleichem Vorteil -auch a!uf horizontal angeordnete Glühräume, z. B. Drehöfen, anwenden.
  • Durch die neue Führung der Reaktionsgase wird der Aktivierungsralum weit besser als bisher ausgenutzt, wodurch die Gestehungskosten der Aktivkohle wesentlich herabgesetzt werden. Auch können hier die Vorteile, die sich durch die Aktivierung nach dem Gleich-und Gegenstromprinzip ergeben, verwertet 1verden; insbesondere ist ;es möglich, Ofensysteme zu verwenden, die mehr als zwei Reihen niebeneinanderliiegende Glühräume besitzen, was bisher bei Anlagen, welche nach dem Gleichstromprinzip arbeiten, aus konstruktiven Gründen nicht möglich war.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Vierfahren zur Aktivierung von un-oder vorverkohlten kohlenstoffhaltigen Stoffen mittels Aktivierungsgase in mehreren von außen beheizten Aktivierungsräumen, dadurch gekennzeichnet, daß die beim Arbeiten nach dem Gegenstromprinzip aus seinem oder mehreren mit noch wasserhaltigen kohlenstoffhaltigen Stoffen beschickten Aktivierungsräumea entweichenden wasserdampfhaltigen Gase unmittelbar !und gemeinsam mit zusätzlichen Aktivierungsgasen in seinen oder mehrere nach dem Gleichstromprinzip arbeitende Aktivierungsräume eingeleitet werden. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Einführung der Gase in die nach dem Gleichstromprinzip arbeitenden Aktivierungsräume an mehreren Stellen verfolgt.
DEK127406D 1932-01-04 1932-10-19 Verfahren zur Aktivierung von un- oder vorverkohlten kohlenstoffhaltigen Stoffen mittels Aktivierungsgase Expired DE642707C (de)

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