DE893645C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Ammoniumcarbonat und -bicarbonat aus schwachem Ammoniakwasser und Kohlensaeure - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Ammoniumcarbonat und -bicarbonat aus schwachem Ammoniakwasser und Kohlensaeure

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DE893645C
DE893645C DEST515D DEST000515D DE893645C DE 893645 C DE893645 C DE 893645C DE ST515 D DEST515 D DE ST515D DE ST000515 D DEST000515 D DE ST000515D DE 893645 C DE893645 C DE 893645C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/26Carbonates or bicarbonates of ammonium

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  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Ammoniumcarbonat und -bicarbonat aus schwachem Ammoniakwasser und Kohlensäure Für die Herstellung von Ammoniumcarbonat und -biearbonat ist die Verwendung von schwachem Ammoniakwasser, wie es als Nebenerzeugnis der Trockendestillation fester Brennstoffe, hauptsächlich der Koks- und Gaserzeugung aus Steinkohlen, anfällt, und von Kohlensäure als Ausgangsstoffen bekannt. Idas übliche Herstellungsverfahren besteht darin, aus dem schwachen Ammoniakrohwasser durch Destillation ein starkes Ammoniakwasser zu erzeugen, das meist einen mäßigen Teil seines Ammoniaks bereits an Kohlensäure gebunden enthält, und dieses mit der notwendigen zusätzlichen Kohlensäure unter hinreichender Durchmischung und Kühlung bis zu Biearbonat zu sättigen, das größtenteils in Form eines festen Salzes ausfällt, Der im Ausgangsammoniakwasser mitenthaltene Schwefelwasserstoff, der darin in Form von Ammoniumsulfiden vorhanden ist, wird bei dem üblichen Verfahren in der Regel teils schon vor dem Erhalten eines starken Ammoniakwassers durch eine vorgängige Entsäuerung des Wassers zusammen mit einem beträchtlichen Teil der Kohlensäure entfernt, teils erscheint er als Beimengung des in die Bicarbonatherstellung einzuführenden starken Ammoniakwassers und wird dann bei der schließlichen Einwirkung der Kohlensäure auf dieses Starkwasser ausgeschieden und ebenfalls im Gemisch mit anderen Restgasen, insbesondere überschüssig gebliebener Kohlensäure, isoliert.
  • Nach dem Verfahren der Erfindung wird das Ausgangsammoniakwasser in einer Kolonne gegebenenfalls unter Zuhilfenahme von Rückflußkühlung, die jedoch nicht unbedingt erforderlich ist, destilliert, wobei im ällgemeinen von einer besonderen Ent= säuerung des Wassers abgesehen wird; dann wird den Destillatdämpfen, welche unter diesen Bedingungen noch die gesamte ursprünglich -vorhanden gewesene Menge der Kohlensäure und des Schwefelwasserstoffs mit sich führen, eine solche Menge gasförnniger -Kohlensäure, am vorteilhaftesten in stärk konzentrierter Form, zugeführt, die wesentlich zur Bindung des Überschußammoniaks bis mindestens zu Ammoniumcarbonat genügt oder, bei günstigen Konzentrationsverhältnissen, auch eine weitergehende Bindung eines mäßigen Teils des Überschußammoniaks zu Bicarbonat herbeiführen kann; danach wird das Gemisch aus Wasserdampf, Ammoniak, Kohlensäure und Schwefelwasserstoff durch Kühlung zu einer starken wäßrigen Lösung von Ammoniumcarbonat, gegebenenfalls teilweise auch. -bicarbonat, verdichtet. Diese erste Stufe des Gesamtverfahrens ergibt bereits für sich allein wesentliche Vorteile. Die Reaktion zwischen Ammoniak und Kohlensäure zur Erzeugung von Ammoniumcarbonat verläuft bekanntermaßen sehr leicht und vollständig und unter Entwicklung einer erheblichen Reaktionswärme; infolgedessen genügt die gewöhnliche, ohnehin erforderliche Kühlung des Gas-Dampf-Gemisches, um bei Gegenwart des mitkondensierenden Wasserdampfes ohne- weiteres zu dem Erzeugnis und zur Abführung der Reaktionswärme zu gelangen. Das Erzeugnis selbst erscheint wegen der hochgradigen Löslichkeit des Ammoniumcarbonats in Form einer starken wäßrigen Lösung desselben, da Ammoniumcarbonat bei gewöhnlicher Temperatur etwa mit der gleichen Menge Wasser in Lösung gehalten werden kann. Die mit dem Ausgangswasser in das Verfahren eingeführte ursprüngliche Menge an Kohlensäure und Schwefelwasserstoff kann mit den Destillatdämpfen vollständig in die Kühlung und Verdichtung derselben hineingebracht werden, womit die sonst übliche besondere Entsäuerung entbehrlich wird. Dadurch wird einerseits hinsichtlich der erforderlichen Kohlensäure die Zu= fuhr der zusätzlich in das Verfahren einzuführenden Menge davon und damit deren Aufwand verringert. Andererseits wird aber auch der größte Teil des in die Kühlung `herübergetragenen Schwefelwasserstoffs, weil er durch die Kohlensäure ausgetrieben wird, entfernt und isoliert, und zwar, was sehr wertvoll ist, in Form eines an H, S hochkonzentrierten Gasgemisches, weil gasförmige Restkohlensäure -infolge ihrer leichten und energischen Bindung mit dem Ammoniak fast gar nicht daneben'vorhanden ist und nur noch wenig andere, aus dem - Ausgangswasser frei gemachte Gase beigemengt sind. Schließlich ist die erhaltene starke Lösung von Ammoniumcarbonat ein für eine weitere Verwendung sehr bequem zu handhabendes und verarbeitendes Zwischenerzeugnis.
  • Bei dem vorbeschriebenen Verfahren kann nach einem weiteren Erfindungsmerkmal die Kühlung und Verdichtung des aus den Destillatdämpfen und der zugeführten Kohlensäure bestehenden Gas-Dampf-Gemisches in einem Kühler mit senkrechten Kühlrohren erfolgen, durch dessen Innenraum es, und zwar am vorteilhaftesten in der Richtung von oben nach unten oder auch umgekehrt, geführt wird. Bei dieser Durchführungsweise des Kühlens und Verdichtens wird das durch Kondensieren des mitgekühlten Wasserdampfes entstehende Wasser gezwungen, an den Wandoberflächen der senkrechten Kühlrohre herabzurieseln, und vermag dadurch das entstehende Ammoniaksalz leicht in Lösung zu halten, so daß feste Salzabscheidungen vermieden werden. Da bekanntlich in einem Gas-Dampf-Gemisch die verhältnismäßig größten Anteilmengen des Wasserdampfes bei den höchsten Temperaturen der Kühlung, d. h. im Anfang derselben kondensieren, wird bei Führung der Dämpfe in senkrechten Kühlrohren von oben nach unten der größte Teil des Wasserdampfkondensats zum Berieseln der gesamten Kühlrohroberflächen ausgenutzt. Durch Anwendung dieses Erfindungsmerkmals läßt sich mit größerer Sicherheit eine starke, der höchstmöglichen Konzentration nahekommende Lösung von Ammoniumcarbonat bzw. teilweise auch Bicarbonat erzeugen.
  • Nach einem anderen Erfindungsmerkmal wird die Kühlung und Verdichtung des Gas-Dampf-Gemisches aus Destillatdämpfen und zugeführter Kohlensäure in einer Kolonne oder einem Füllwerksturm dadurch zustande gebracht, daß darin dieses Gas-Dampf-Gemisch mit der gebildeten Lösung von Ammoniumcarbonat bzw. auch -bicarbonat berieselt wird, die im Kreislauf durch die Kolonne oder den Turm und einen mittelbaren Kühler geführt wird. Dabei kann das Gas-Dampf-Gemisch in beiden Richtungen, von unten oder von oben her, durch die Kühlvorrichtung hindurchgeführt werden. Bei dieser Arbeitsweise ist es ebenfalls leicht möglich, zu einer völlig konzentrierten Lösung von Ammoniumcarbonat bzw. auch -bicarbonat zu gelangen, ohne daß feste Salzabscheidungen zu befürchten sind.
  • Da es für die Konzentration dieser wäßrigen Lösung wesentlich auf die Konzentration der die Kolonne verlassenden und zur späteren Kühlung und Verdichtung gelangenden Degtillatdämpfe an Wasserdampf ankommt, so kann nach einem weiteren Erfindungsmerkmal diese Wasserdampfkonzentration der Destillatdämpfe durch passende Einstellung der Rückflußkühlung zwar begrenzt groß, aber doch immer auf einem genügend hohen Maß gehalten werden, daß bei der nachfolgenden Kühlung und Verdichtung des Gas-Dampf-Gemisches dadurch, daß die passende Lösungswassermenge verfügbar ist, feste Salzabscheidungen vermieden bleiben.
  • Die Rückflußkühlung kann nach einem weiteren Erfindungsmerkmal in der Weise zustande gebracht werden, daß die Destillatdämpfe der Kolonne zunächst in einem Dephlegmator teilweise zur Erzeugung des Kolonnenrücklaufs verdichtet und erst danach mit der= zuzuführenden Kohlensäure vermischt und der nachfolgenden Kühlung und Fertigverdichtung zugeführt werden. Bei dieser Durchführungsweise des Verfahrens ergibt sich der Vorteil, daß der Rücklauf aus einem Gas-Dampf-Gemisch von wesentlich nur Wasserdampf und Ammoniak besteht, so daß dadurch das etwaige Wiederzersetzen von bereits gebildetem, im Rücklauf mitenthaltenem Ammoniumcarbonat und der damit verknüpfte Wärmeaufwand vermieden bleiben. Die zweite Stufe des Verfahrens nach der Erfindung, .die Verarbeitung der in der geschilderten ersten Stufe erhaltenen ammoniumcarbonathaltigen Lösung auf festes Ammoniumbicarbonat, wird in der Weise durchgeführt, daß die Lösung in einem Sättigungsgefäß mit zusätzlich zugeführter Kohlensäure bis zur vollständigen Sättigung behandelt wird, während die Sättigungsflüssigkeit im Kreislauf durch einen mittelbaren Kühler gehalten wird. Erfahrungsgemäß macht bei dem üblichen Verfahren zur Herstellung von Ammoniumbicarbonat durch Sättigung von starkem Ammoniakwasser mit Kohlensäure die vollständige Bindung des in dem starken Ammoniakwasser noch
    2 (N H4) OH + xH20 -;- C02 - (NH4)2C03 + (I -"- x)H20 - 16 300
    gelöst flüssig gasförmig gelöst flüssig kcal,
    (NH4)2C03 + xH20 + CO2 = 2 (N H4)HC03-- (x-z)H20 113100
    gelöst flüssig gasförmig gelöst flüssig kcal,
    (NH4)2COs +xH20+C02 = a (N H4)HC03-- (x-I)H20 @a57oo
    gelöst flüssig gasförmig fest flüssig kcal.
    Aus dieser Übersicht erkennt man, daß bei der Überführung von Ammoniakwasser mit viel freiem, d. h. noch nicht an CO, gebundenem NH3 in gelöstes bzw. festes Ammoniumbicarbonat ein sehr beträchtlicher Anteil der dabei auftretenden Reaktionswärme auf die erste Stufe der Überführung in das Zwischenerzeugnis Ammoniumcarbonat entfällt. Dieser erste Teil der Reaktionswärme wird nun bei dem Gesamtverfahren der vorliegenden Erfindung in der ersten Stufe durch die Kühlung und Verdichtung des Gas-Dampf-Gemisches aus Wasserdampf, Ammoniak und Kohlensäure ohne jede Mühe abgeführt und beseitigt, wodurch die zweite Stufe des Verfahrens, die endgültige Sättigung zu Ammoniumbicarbonat, hinsichtlich der hier stattfindenden Wärmeentwicklung entsprechend entlastet wird. Für die Erfindung wesentlich ist aber vor allem, daß die bei dieser Sättigung auftretende Reaktionswärme dadurch abgeführt wird, daß die Sättigungsflüssigkeit im Kreislauf durch einen mittelbaren Kühler gehalten wird. Durch dieses :Mittel können bedeutende Mengen an entwickelter Reaktionswärme aus der gesättigten Flüssigkeit sicher und mühelos abgeführt werden, ohne daß dieselbe auch nur örtlich eine erhebliche Temperaturerhöhung annimmt, weil die Stromstärke des Umlaufs beliebig groß gewählt werden kann. Zugleich ist der starke Umlaufstrom ein vorzügliches Mittel, um gebildetes festes Ammoniumbicarbonat, soweit es in den Umlaufstrom gelangt oder in ihm, etwa durch örtliche" Unterkühlungen, neu gebildet wird, überall wegzuschwemmen und nirgends zum Festsetzen gelangen zu lassen.
  • Nach einem weiteren Erfindungsmerkmäl werden bei der Sättigung der Lösung zu Bicarbonat die kohlensäurehaltigen Abdämpfe des Sättigungsgefäßes im Kreislauf erneut durch seine Verteilvorrichtung mit der Sättigungsflüssigkeit zum Austausch gebracht, und hierbei wird das im Kreislauf sich anreichernde Überschußgas, hauptsächlich die nicht ausgenutzte Kohlensäure und daneben der mit der Ausgangslösung hereingetragene und bei der Sättigung ausgetriebene Schwefelwasserstoff, aus dem Kreislauf abgeführt. Wenn dieser Schwefelwasserstoff vorhandenen freien Ammoniaks, das den überwiegenden Teil des Gesamtammoniaks darstellt, bis zu Bicarbonat beträchtliche Schwierigkeiten und erheischt normalerweise die Anwendung von intensiv wirkenden vorrichtungsmäßigen Mitteln zur Vermischung der Komponenten, was hauptsächlich darauf zurückzuführen ist, daß bei dieser Arbeitsweise eine verhältnismäßig bedeutende Reaktionswärme im ganzen entwickelt wird und abzuführen ist, wodurch das zur erleichterten Absorption und Bindung der Kohlensäure erforderliche Kühlhalten der Lösung erschwert wird. Dabei gelten im einzelnen die folgenden thermochemischen Gleichungen genügend hoch konzentriert ist, kann dieses Überschußgasgemisch mit dem in der ersten Stufe bei der Kühlung und Verdichtung des Gas-Dampf-Gemisches zu Ammoniumcarbonat erhaltenen, an Schwefelwasserstoff hochkonzentrierten Gasgemisch vereinigt werden. Wenn dies jedoch wegen ungenügend hoher Schwefelwasserstoffkonzentration nicht erwünscht erscheint, so kann erfindungsgemäß dieses aus dem Kreislauf des Sättigungsgefäßes abgeführte, Kohlensäure und Schwefelwasserstoff enthaltende Überschußgas in der ersten Stufe des Verfahrens den aus der Destillierkolonne abziehenden Destillatdämpfen zur teilweisen Beschaffung der ihnen zuzuführenden Kohlensäure beigemischt werden und insoweit die an dieser Stelle einzuführende frische Kohlensäure ersetzen. Bei Anwendung dieser Maßnahme wird die Kohlensäure des Überschußgases in dieser ersten Verfahrensstufe zu Ammoniumcarbonat gebunden und dadurch der daneben mitherangetragene Schwefelwasserstoff an der Stelle seiner nachfolgenden Abfuhr konzentriert.
  • Da bei der Sättigung der Ammoniumcarbonatlösung zu Bicarbonat, weil dieses letztere in fester Form herausgebracht wird, ein Teil des eingebrachten Lösungswassers als ein Überschuß an Mutterlauge erscheint, wird nach einem weiteren Erfindungsmerkmal dieser Überschuß an Mutterlauge von Ammoniumbicarbonat dem zur Verarbeitung gelangenden Ausgangswasser beigemischt. Auf diese Weise wird der Gehalt der Überschußlauge an Ammoniak und Kohlensäure im Verfahren wiedergewonnen und ausgenutzt. Zur Durchführung dieses Teils der Erfindung werden gewisse Vorrichtungen in Verbindung mit der Salzabscheidung vorgeschlagen, deren Einzelheiten sich aus der nachstehenden Beschreibung ergeben.
  • Eine beispielsweise Ausführung des Verfahrens der Erfindung wird an Hand der Zeichnungen erläutert, die mit Abb. z eine zu seiner Durchführung geeignete Einrichtung in schematischer Aufrißansicht, teilweise in senkrechtem Schnitt, und mit Abb. 2 und 3 gewisse Abänderungen für einzelne Verfahrensabschnitte darstellt. Die Hauptteile der Einrichtung nach Abb. i sind eine Destillierkolonne i für Ammoniakwasser, ein zugehöriger -Kühler 2 für die Destillatdämpfe, ein Sättigungsgefäß 3 nebst zugehörigem Laugekühler 4. und ein Abscheidegefäß 5 nebst Zubehörvorrichtungen für das fertig erzeugte feste Salz. Das als Ausgangsstoff dienende rohe schwache Ammoniakwasser.wird in dem tiefliegenden Sammelbehälter 6 gespeichert und aus diesem mittels der Förderpumpe 7 und der Druckleitung 8 in den oberen Teil 9 des Destillatkühlers 2 zu seiner teilweisen Vorwärmung geleitet und durch die Rohrleitung io auf den oberen Teil, etwa den dritten Boden von oben, der Kolonne i aufgegeben. Diese Kolonne enthält in ihrem Fußteil zu ihrer Beheizung eine Zufuhr ii von direktem Wasserdampf, der durch die Brause 12 verteilt wird. Wenn das Ausgangswasser fixe Ammoniakverbindungen enthält, wird ein Teil der Kolonne i in üblicher Weise als Kalkkolonne ausgebildet. Die in der Kolonne gebildeten Destillatdämpfe werden aus ihrer Spitze durch die Rohrleitung 14 und das abgetriebene Wasser wird aus ihrem Fuß durch die Rohrleitung 13 über einen Ablaßtopf 15 weggeführt. Den durch die Rohrleitung 14 entweichenden Destillatdämpfen, die aus Wasserdampf, Kohlensäure, Schwefelwasserstoff und anderen Gasen bestehen, wird gemäß der Erfindung durch die Rohrleitung 16 aus einer später zu erwähnenden Quelle gasförmige Kohlensäure von möglichst hoher Konzentration in einer Menge, die wesentlich zur Bindung des Überschußammoniaks bis mindestens zu Ammoniumcarbonat genügt, zugeführt, und das so gebildete Gas-Dampf-Gemisch wird nunmehr in den Kühler 2 von oben her übergeführt. Dieser Kühler ist z. B. ein stehender Röhrenkühler mit dem schon erwähnten oberen Teil 9, der als Vorwärmen für das Ausgangswasser dient, und einem unteren Teil 17, der mit kaltem Wasser als Kühlmittel beschickt wird und die Abkühlung des Destillats bis auf gewöhnliche Temperatur herbeiführt. Der Fußteil 18 des Kühlers ist ein Sammelgefäß für das Kondensat und die un.-kondensierten Gase. Das Kondensat besteht im allgemeinen aus einer starken, der Sättigungskonzentration nahekommenden Lösung von Ammoniumcarbonat, kann aber auch teilweise Bicarbonat oder in besonderen Fällen auch noch geringe Anteile von freiem Ammoniak enthalten. Diese Lösung Wird am Fuß des Kühlers durch die Rohrleitung 21 abgeführt. Ein regelbarer Teil davon wird durch die Anschlußleitung i9 mittels der Pumpe 22 entnommen und über die Druckleitung 23 auf den obersten Boden der Kolonne i aufgegeben, um als Rücklauf zu wirken. Die Menge dieses Kolonnenrücklaufs bzw. die Stärke der Rückflußkühlung wird so eingestellt, daß die Wasserdampfkonzentration der die Kolonne verlassenden Destillatdämpfe auf einem genügend hohen Maß gehalten wird, um bei der nachfolgenden Kühlung undVerdichtung des Gas-Dampf-Gemisches im Kühler 2 die richtige Konzentration des Kondensats, j e nach der Zusammensetzung seiner löslichen Bestandteile, zu ergeben, welche feste Salzabscheidungen verhütet. -Die nicht kondensierten Gase treten aus dem Fußteili8 des Kühlers :z durch die Rohrleitung 24 aus. Sie stellen ein an Schwefelwasserstoff stark angereichertes Gasgemisch dar, das insbesondere zur Weiterverarbeitung auf Schwefel in einem Claus-Ofen hervorragend gut geeignet ist. Der Hauptteil der im Kühler 2 als Kondensat erhaltenen Salzlösung wird durch die Abzweigleitung 2o von der Förderpumpe 25 entnommen und durch die Druckleitung 26 in das Sättigungsgefäß 3 eingeführt. Dieser Sättigen enthält in seinem untersten, trichterförmig zusammenlaufenden Bodenteil, in dem sich das erzeugte feste Salz sammelt, das ringförmige Verteilerrohr 27 mit dem senkrecht von oben her angeordneten Zufuhrrohr 28, ferner ein zentrales Gaszufuhrrohr 29, das von der Decke des Sättigers herabhängt, mit dem unteren offenen Ende in die Sättigungsflüssigkeit@3o eintaucht und hier mit dem turbinenähnlich ausgebildeten Verteilerkranz 31 ausgestattet ist. An Stelle einer solchen Verteilvorrichtung kann jede andere geeignete Vorrichtung angewendet werden, z. B. eine Rührvorrichtung etwa mit einer senkrechten Drehachse, mit welcher aus dem oberen Teil des Sättigungsgefäßes zugleich Sättigungsflüssigkeit und Gas ständig eingezogen und im unteren Teil unter starker Durchmischung in die Flüssigkeitsmasse wieder ausgestoßen werden. Das zentrale Rohr 29 birgt in seinem Innern das erwähnte Zufuhrrohr 28 und das senkrechte Förderrohr 32 der Salzhebevorrichtung 33, die z. B. ein üblicher Dampfejektor ist. Seitlich neben dem Sättigungsgefäß steht der Laugetopf 34, der mit ihm durch den Rohrstutzen 35 in Verbindung steht und zur Aufnahme der, aus dem Salzsammelgefäß 5 zurückfließenden Sättigungsflüssigkeit dient. Auf der Decke des Sättigungsgefäßes 3 ist der Laugeabscheider 36, der in üblicher Weise mit Pnallplatten ausgesetzt ist, aufgebaut. Die zur Absättigung der zugeführten Ammoniumcarbonatlösung dienende Kohlensäure wird zweckmäßig in möglichst hochkonzentrierter Form durch das Gebläse 37 über dessen Saugleitung 38 aus einem nicht gezeichneten Gasbehälter entnommen und über die Druckleitung 39 zum Teil in die Zufuhrrghrleitung 28 des Sättigers 3, zum Teil in die davon abzweigende, mit dem Regelventil 7o ausgestattete Zufuhrrohrleitnug x6 befördert, welche die erforderliche Kohlensäure nach denn Igiihler 2 der ersten Verfahrensstufe hinführt, Die durch die Rohrleitung 28 in das Verteilerrohr 27 eingeprellte Iohlei4säure tritf durch dessen Brauseöffnungen in die Laugemasse 3q des Sättigers ein und wird von dieser.unter Bildung von Ammoniumbicarbonat absorbiert, Die Abgase und Abdämpfe, die- noch ansehnliche Mengen von Kohlensäure enthalten, ziehen durch den Lauge= abscheiden 36 und. die anschließende Rohrleitung 49 ab, werden von einem Fßrder&ebläse 4= angesaugt, über dessen Druckleitung 42 in das zertlrale Gasverleilrohr 29 des Sättigers zurückgeführt und durch dessen Verteilerkranz 31 oder die statt dessen vorgesellena Verteil= bzw, VerniWhvorrichtung erneut mit der Flüssigkeit in 13eriilirnng gebracht, Die in diesem Kreislauf als Überscliuß guttretende Masse von Gasen, die hauptsächlich licht arisgenutzle Kohlensäure und Schwefelwasserstoff enthalten, -werden durch das von der Rohrleitung 4g gbzweigende Rohr 43 über das A,blaßventil 44 entfernt, Sie können zur ihres Sachwelelwasserstofls ausgenutzt werden, gegebenenfalls zusammen mit den schwefelwasserstoffreichen Abgasen, die aus dem Kühler 2 durch dessen Entlüftungsrohr 24 entweichen; statt dessen können sie aber auch erfindungsgemäß in die Destillatdämpfeleitung 14 eingeführt und als teilweiser Ersatz der dorthin durch die Rohrleitung 16 zugeleiteten frischen Kohlensäure ausgenutzt werden. Von der im Sättiger 3 gehaltenen Flüssigkeit, die eine konzentrierte Ammoniumbicarbonatlösung darstellt, wird ständig ein Teil aus dem Laugetopf 34 durch die Rohrleitung 45 von der Förderpumpe. 46 angesaugt und über deren Druckleitung 47 in den Kühler 4 durch dessen Rohre 48, die von kaltem Wasser als Kühlmittel umströmt werden, gedrückt und weiter durch die Abgangsrohrleitung 49 in das Zentralrohr 29 des Sättigers 3 zurückgeleitet, wo sie sich mit der darin anstehenden Flüssigkeit wiedervereinigt. Der Kühler 4 ist hier als stehender Röhrenkühler angenommen worden, doch können statt dessen beliebige andere geeignete Kühlerbauarten Anwendung finden. Besonders vorteilhaft und wirksam sind hierfür die neuzeitlichen Spiralkühler, bei denen # durch zwei spiralförmig ineinandergewickelte zylindrische Platten zwei enge Spiralkanäle mit umfangreichen Wärmeaustauschflächen für die beiden Flüssigkeiten gebildet und die meistens im Gegenstrom betrieben werden. Der ständige Kreislauf der Sättigungsflüssigkeit durch den Kühler 4 bewirkt das dauernde Kühlhalten der Flüssigkeitsmasse 3o des Sättigers auf gewöhnlicher Temperatur, wodurch eine ständig intensive Absorption der Kohlensäure und glatte Erzeugung von Ammoniumbicarbonat gesichert wird, das in fester Form in den Bodenteil des Sättigers hinabfällt und sich hierin sammelt. Es wird von hier durch die Salzhebevorrichtung 33 und deren Förderrohr 32 nach dem Salzsammelgefäß 5 hin befördert. Dieses trägt darübergebaut ein stehendes Abscheidegefäß 5o, das durch eine mittlere, nur über einen größeren Teil seiner Höhe reichende Scheidewand 51 in einen größeren Abscheideraum 52 und eine kleinere Ablaßtasche 53 unterteilt. ist. Die obere Kante der Scheidewand 51 dient als Überlauf für hineingeförderte, praktisch salzfreie Flüssigkeit nach der Ablaßtasche 53 hin. In gleicher Höhe wie diese Überlaufkante befindet sich als Sicherheitsvorrichtung das Ablaßrohr 54 mit der Absperrvorrichtung 55, das in den Flüssigkeitsraum des Salzsammelgefäßes 5 hineintaucht. Am Fußteil des Abscheideraums 52 ist an das Abscheidegefäß 50 das mit der Absperrvorrichtung 56 ausgestattete Ablaufrohr 57 angeordnet, das ebenfalls in die Flüssigkeit des Salzsammelgefäßes 5 hineintaucht. Im Innern des Gefäßes 5 befindet sich das stehende Überlaufrohr 58, das in die geneigte Rohrleitung 59 einmündet, welche mit dem Laugetopf 34 Verbindung hat. Der Boden des Salzsammelgefäßes 5 ist in üblicher Weise schräg abwärts geneigt, und an seiner tiefsten Stelle befindet sich die mit dem Absperrschieber 6o versehene Ablaßöffnung in der senkrechten Seitenwand, die durch den Stutzen 61 mit der Salzschleuder 62 verbunden ist. Die erwähnte Rohrleitung 59 hat an ihrem oberen Ende Verbindung mit dem Mantelraum dieser Salzschleuder. Am Boden derselben ist die geschlossene Rutsche 63 vorgesehen, welche das abgeschleuderte Salz nach weaaren, nicht gezeichneten Vorrichtungen zu seiner Trocknung und Fertigbehandlung überführt. Das Abscheidegefäß 5o, das Salzsammelgefäß 5 und die Salzschleuder 62 sind durch Rohrleitungen 64, 65 und 66 mit einer Sammelrohrleitung 67 zur Abführung aller Entlüftungsgase versehen. An die Ablaßtasche 53 ist in tieferer Lage, als die Überlaufkante der Scheidewand 51 besitzt, die Flüssigkeitsrohrleitung 68 angeschlossen, welche über die Rohrleitung 69 in den Behälter 6 für Ausgangsammoniakwasser einmündet. Beim Betriebe der Salzhebevorrichtung 33 wird ein Flüssigkeitsgemisch von Sättigungslauge und Salzschlamm in den Abscheideraum 52 hineingefördert, worin sich die Hauptmasse des Salzes zu Boden setzt, während die überschießende Flüssigkeit nach der Ablaßtasche 53 herüberläuft und über die Rohrleitungen 68, 69 in das Ausgangsammoniakwasser abgeführt wird. Diese Flüssigkeit stellt den im Verfahren anfallenden Überschuß an Mutterlauge des Sättigungsprozesses im Sättiger 3 dar. Da nun diese Lauge eine völlig konzentrierte Ammoniumbicarbonatlösung darstellt, die bei örtlichen Abkühlungen leicht zu Salzabscheidungen und damit zu Verstopfungen führen kann," wird an den Fußteil der Ablaßtasche 53 die Rohrleitung 71 angeschlossen, welche über das Absperrventil 72 mit der Förderleitung 8 für frisches, aus dem Behälter 6 entnommenes und in das Verfahren einzuführendes Ammoniakschwachwasser in Verbindung steht. Man kann durch diese Anordnung ständig eine kleine Menge von Ausgangswasser in die Ablaßtasche 53 einführen und dadurch die hier anfallende konzentrierte Ammoniumbicarbonatlösung sofort verdünnen, ehe sie weitertransportiert wird. Der am Boden des Abscheideraums 52 abgesetzte Salzschlamm wird über das Ablaßrohr 56, 57 in das Salzsammelgefäß 5 übergeführt und hierin durch ruhiges Stehenlassen weiter in Salzmasse und Flüssigkeit geschieden. Die Flüssigkeit wird durch das Überlaufrohr 58 in den Laugetopf 34 des Sättigers 3 und damit in die Sättigungsflüssigkeit zurückgeführt. Die Salzmasse wird beim Öffnen des Absperrschiebers 6o in die Salzschleuder 62 abgelassen, trockengeschleudert und schließlich über die Transportrutsche 63 weggebracht. In der Regel wird das fertiggetrocknete und gedarrte Ammoniumbicarbonat zu festen Briketts gepreßt, da es in dieser Form besser lagerbeständig und nicht im Laufe der Zeit stärkeren Verflüchtigungsverlusten ausgesetzt ist.
  • Die Abb. z erläutert eine Abänderung des Verfahrensabschnitts der ersten Stufe, der sich in dem Kühler z der Abb. i abspielt. Ein Füllwerksturm 72, dessen Füllwerk 73 von oben her durch die Brause 74 berieselt wird, wird am unteren Ende durch die Rohrleitung 14 der Abb. i hinter deren Einmündungsstelle der Rohrleitung 16 für Kohlensäurezufuhr mit dem Gas-Dampf-Gemisch von Wasserdampf, Ammoniak und Kohlensäure beschickt, das durch Kühlung zu einer Lösung von Ammoniumcarbonat verdichtet werden soll, während am oberen Ende des Turms die Abgase durch die Rohrleitung 79 abziehen. Die hierbei gebildete Lösung, welche am Fuß der Vorrichtung 72 durch die Rohrleitung 76 abgeht, wird wiederum zum Teil wie nach Abb. i durch die Abzweigleitung i9 als Rückfluß für die Ammoniakdestillierkolonne abgenommen. Zum andern Teil wird diese Lösung durch die Rohrleitung 2o von der Pumpe 25 entnommen, durch deren Druckleitung 77 in einen stehenden Röhrenkühler 78 eingeleitet, dessen Rohre von kaltem Kühlwasser umspült werden, und dann weiter durch die Abgangsrohrleitung 75 der Berieselungsbrause 74 des Turms 72 zugeführt. Von dieser Rohrleitung 75 zweigt die mit dem Regelventil 8o ausgestattete Rohrleitung 26 der Abb. i ab, welche in das Sättigungsgefäß 3 einmündet. Beim Betriebe dieser Einrichtung wird das durch die Rohrleitung 14 ankommende heiße Gas-Dampf-Gemisch durch die über das Füllwerk 73 gerieselte, im ständigen Umlauf durch den Kühler 78 gehaltene Lösung von Ammoniumcarbonat ständig gekühlt und zu der Lösung von Ammoniumcarbonat verdichtet, die in Umlauf gehalten wird. Der gebildete Überschuß dieser Lösung wird durch die Abzweigleitung 26 dem Sättigungsgefäß der zweiten Stufe zugeführt. Die unverdichtet gebliebenen Abgase und Dämpfe werden durch die Rohrleitung 79 aus dem Turm 72 abgeführt, die der Entlüftungsleitung 24 der Abb. i entspricht.
  • Das Gas-Dampf-Gemisch kann durch den Turm 72 auch von oben nach unten geführt werden, wobei die Stellungen der Rohrleitungen 14 und 79 am unteren und oberen Ende vertauscht werden. Die Vorrichtung 72 kann ein Turm mit beliebiger Füllung oder eine Kolonne beliebiger Bauart sein. Der Kühler 78 kann ebenfalls eine geeignete andere Bauart als gezeichnet besitzen, etwa wie es oben für den Umlaufkühler 4 der Abb. i angegeben worden ist. Der ständige Kreislauf der Berieselungsflüssigkeit, der einen starken Umlaufstrom darstellt, ist eine Sicherheit dafür, daß in dem ganzen System feste Salzabscheidungen vermieden bleiben.
  • Die Abb. 3 erläutert eine abgeänderte Ausführungsform für die Rückflußkühlung der Kolonnendestillatdämpfe und ihre Fertigkühlung und Verdichtung bei Anwendung eines dem Kühler 2 entsprechenden Röhrenkühlers. Dieser abgeänderte Röhrenkühler 81 besitzt drei übereinanderstehende Abschnitte 82, 83, 84 und das Sammelgefäß 85 im Fußteil. Zwischen den beiden oberen Kühlerteilen 82 und 83 befindet sich der waagerechte Querboden 86, der nur Gase und Dämpfe hindurchtreten läßt, aber die von oben her auf ihn herabgerieselte Flüssigkeit abfängt, so daß sie durch die angeschlossene Rohrleitung 87 vollständig abgeleitet werden kann. Der oberste Kühlerteil 8z dient als Dephlegmator und zugleich teilweise als Vorwärmer, der mittlere Kühlerteil 83 als weiterer Vorwärmer für das der Destillierkolonne 1 zuzuführende Ausgangsammoniakwasser, und der unterste Kühlerteil 84 bewirkt die vollständige Verdichtung und Fertigkühlung der Destillatdämpfe. Das vorzuwärmende Rohwasser wird durch die Rohrleitung 8 herangeführt und durch die anschließenden beiden Zweigleitungen 88 und 89 nach einem regelbaren Anteilverhältnis, das durch die eingebauten Regelorgane 9o und 9i eingestellt werden kann, auf die Kühlräume der beiden Röhrenkühlerteile 82 und 83 verteilt. Die Abgangsrohrleitungen 92 und 93 der beiden Kühlerteile werden in der Rohrleitung 94 zusammengeführt, welche in den oberen Teil der Kolonne i, etwa bei deren drittem Boden von oben her, einmündet. Bei der beschriebenen Anordnung ist der oberste Kühlerteil $2 der Dephlegmator, der durch die geregelte Einstellung des durch die Zuleitung 88 eingeführten vorzuwärmenden Ammoniakrohwassers ein teilweises Kondensieren der durch die Rohrleitung i4 zuströmenden Destillatdämpfe zur Erzeugung eines Kondensats herbeiführt, das durch die Rohrleitung 87 auf den obersten Boden der Kolonne i als Rücklauf aufgegeben wird. Unterhalb des Zwischenbodens 86 und oberhalb des mittleren Kühlerteils 83 ist an den Kühler 81 die Rohrleitung 16 angeschlossen, durch welche die zur Bindung des Ammoniaks als Ammoniumcarbonat erforderliche Kohlensäure eingeführt wird. Die darunter befindlichen Kühlerteile 83 und 84, von denen der letztere mit kaltem Kühlwasser beschickt wird, wirken in gleicher Art wie die entsprechenden beiden Abschnitte des Kühlers 2 in Abb. i, d. h. sie führen die vollständige Verdichtung und Fertigkühlung der Destillatdämpfe zu einer starken Lösung von Ammoniumcarbonat herbei, die sich in _ dem Fußteil 85 des Kühlers sammelt. Sie wird von hier über die Abgangsleitung 2o mittels der Pumpe 25 und der Druckleitung 26 ebenso wie in Abb. i dem Sättigungsgefäß der zweiten Verfahrensstufe zugeführt. Die im Kühler 81 unverdichtet gebliebenen Gase ziehen durch die Entlüftungsleitung 24 als ein an Schwefelwasserstoff hochkonzentriertes Gasgemisch ab. Beispiel für das Verfahren nach Abb. i Zum Einsatz gelangen stündlich 30m3 rohes Ammoniakwasser mit einem Gehalt an NH3 io gjl, C02 8 g/1, H,S 2 g/1.
  • Die Konzentrierung der Kolonnendestillatdämpfe bezüglich NH3 und H20 geht bis zu einer Stärke entsprechend 18 Gewichtsprozent N H,.
  • Den Destillatdämpfen wird i7o kg/h Kohlensäure mit 92 °/o CO, zugesetzt.
  • Die Zwischenerzeugnisse der ersten Stufe sind: 187o kg Lösung mit 845 kg (N Hj2 CO" 3o kg H2 S und 995- kg Wasser. Diese Lösung wird in den Sättiger der zweiten Stufe übergeführt, außerdem etwa 31 Nm3 Entlüftungsgasgemisch mit 65 Volumprozent H2 S. Der Sättiger erhält als Zusatzkohlensäure 47o kg mit 92 °/o C02. Die Kreislaufmenge der Kohlensäure im Sättiger ist etwa das Einfache davon.
  • Das ÜberschuBgasgemisch des Sättigers sind etwa 6o Nm3 mit 33 Volumprozent H2 S.
  • Erzeugnisse des Sättigers: iooo kg/h festes Ammoniumbicarbonat, 123o kg/h Mutterlauge mit 31,7 Gewichtsprozent Salz entsprechend 84 kg NH3/h. Diese Ammoniak-menge beträgt annähernd 30 % des eingesetzten NH3. Wenn diese Mutterlauge dem Ausgangsammoniakwasser zugesetzt wird, erhöhen sich entsprechend die durch das Verfahren laufenden Stoffe und Erzeugnisse.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Ammoniumcarbonat und -bicarbonat aus schwachem Ammoniakw asser und Kohlensäure, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangswasser in einer Kolonne, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme von Rückflußkühlung, destilliert, den Destillatdämpfen Kohlensäure in einer Menge, die wesentlich zur Bindung des Überschußammoniaks bis mindestens zu Ammoniumcarbonat genügt, zugeführt und das Gas-Dampf-Gemisch durch nachfolgende Kühlung zu einer starken wäßrigen Lösung von Ammoniumcarbonat, gegebenenfalls auch teilweise Bicarbonat, verdichtet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlung und Verdichtung des aus den Destillatdämpfen und der zugeführten Kohlensäure bestehenden Gasgemisches in einem Kühler mit senkrechten Kühlrohren, durch deren Innenraum. es zweckmäßig von oben nach unten geführt wird, erfolgt. .
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wasserdampfkonzentration der die Kolonne verlassenden Destillatdämpfe durch passende Einstellung der Rückflußkühlung auf einem genügend hohen Maß gehalten wird, um bei der nachfolgenden Kühlung und Verdichtung des Gas-Dampf-Gemisches feste Salzabscheidungen zu vermeiden.
  4. Verfahren nach Anspruch i, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Destillatdämpfe der Kolonne zunächst in einem Dephlegmator teilweise zur Erzeugung des Kolonnenrücklaufs verdichtet und erst danach mit der zuzuführenden Kohlensäure vermischt und der nachfolgenden Kühlung und Fertigverdichtung zugeführt werden.
  5. 5. Verfahren nach Ansprüchen i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das aus den Destillatdämpfen und der zugeführten Kohlensäure bestehende Gas-Dampf-Gemisch zu seiner Kühlung und Verdichtung durch eine Kolonne oder einen Füllwerksturm geleitet und darin mit der gebildeten Lösung von Ammoniumcarbonat bzw. auch -bicarbonat berieselt wird, die im Kreislauf durch die Kolonne oder den Turm und einen mittelbaren Kühler geführt wird.
  6. 6. Verfahren zur Verarbeitung der durch die Verfahren nach Ansprüchen i bis 5 erhaltenen ammoniumcarbonathaltigen Lösung auf festes Ammoniumbicarbonat, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung in einem Sättigungsgefäß mit zusätzlich zugeführter Kohlensäure bis zur vollständigen Sättigung behandelt wird, während die Sättigungsflüssigkeit im Kreislauf durch einen mittelbaren Kühler gehalten wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die kohlensäurehaltigen Abdämpfe des Sättigungsgefäßes im Kreislauf erneut durch seine Verteilvorrichtung@mit der Sättigungsflüssigkeit in Austausch gebracht werden, wobei das Überschußgas aus dem Kreislauf abgeführt und zur Verwertung des Schwefelwasserstoffs, ausgenutzt wird. B. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das aus dem Kreislauf abgeführte, Kohlensäure und Schwefelwasserstoff enthaltende Überschußgas den aus der Destillierkolonne abziehenden Destillatdämpfen zur teilweisen Beschaffung der ihnen zuzuführenden Kohlensäure beigemischt wird, g. Verfahren nach Ansprüchen 6, 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß der im Sättigungsgefäß auftretende Überschuß an Mutterlauge von Ammoniumbicarbonat dem zur Verarbeitung gelangenden Ausgangswasser beigemischt wird. io. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch g, dadurch gekennzeichnet, daß dem Sammelgefäß (5) für Mutterlauge und Salzschlamm ein stehendes Abscheidegefäß (50, 52) vorgeschaltet ist, in das die Salzhebevorrichtung des Sättigungsgefäßes das gehobene Flüssigkeitsgemisch hineinfördert und aus welchem die salzfreie Flüssigkeit in eine Ablaßtasche (33) überläuft. ii. Vorrichtung nach Anspruch io, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablaßtasche (53) mit einem Rohranschluß (71) zur Zufuhr von verdünnend wirkendem Ausgangsammoniakwasse rversehen ist.
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