DE944987C - Verfahren zur Entfernung und Gewinnung von Teer, Ammoniak und Ammoniakwasser aus Gasen der trockenen Destillation - Google Patents

Verfahren zur Entfernung und Gewinnung von Teer, Ammoniak und Ammoniakwasser aus Gasen der trockenen Destillation

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DE944987C
DE944987C DEST7357A DEST007357A DE944987C DE 944987 C DE944987 C DE 944987C DE ST7357 A DEST7357 A DE ST7357A DE ST007357 A DEST007357 A DE ST007357A DE 944987 C DE944987 C DE 944987C
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    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/04Purifying combustible gases containing carbon monoxide by cooling to condense non-gaseous materials
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/02Preparation, purification or separation of ammonia
    • C01C1/12Separation of ammonia from gases and vapours

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Description

  • Verfahren zur Entfernung und Gewinnung von Teer, Ammoniak und Ammoniakwasser aus Gasen der trockenen Destillation Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung und Gewinnung von Teer, Ammoniak und Ammoniakwasser aus Gasen der trockenen Destillation, vornehmlich Kohlendestillationsgasen, wobei die Gase nacheinander eine unmittelbar berieselte Vorlage und einen mittelbar gekühlten Gaskühler, der unter Herabkühlung des Gases bis auf gewöhnliche Temperatur das für die Vorlagenberieselung dienende wäßrige Ammoniakkondensat liefert, und einen ebenfalls unmittelbar berieselten Wiedererwärmer (Verdunster) durchziehen. Dabei tritt teils in der Vorlage durch die unmittelbare Berieselung, teils im mittelbaren Gaskühler durch Kondensation fast das ganze, aus der Kohle durch das heiße Rohgas als Dampf herangetragene Wasser der Kohle - Feuchtigkeits- und Zersetzungswasser - als ein flüssiger Überschuß auf, zu dessen Beseitigung verschiedenerlei Verarbeitungsmaßnahmen in Betracht kommen können.
  • Es ist vorgeschlagen worden, dieses Überschußwasser in dem von der Vorlage herkommenden heißen Zustand in dem Verdunster derart mit dem entgegenströmenden gekühlten Gas zur Einwirkung und zum Austausch zu bringen, daß dem Gas bis zu seinem Austritt praktisch die gesamte überschußwassermenge als Dampf aufgeladen wird, so daß also praktisch kein Wasser als Überschuß flüssig aus dem System herausgeht. Hierbei wird jedoch das durch die sämtlichen vom Gas durchzogenen Vorrichtungen kreisende Betriebswasser mit den im Rohgas enthaltenen fixen Ammoniaksalzen, welche nicht allein durch Wärmeeinwirkungen gespalten werden können, zur Hauptsache Chlorammonium; mehr und mehr angereichert, so daß es unumgänglich notwendig ist, mindestens in Zeitabständen einen Teil dieses. Behandlungswassers aus dem Betrieb zu nehmen und durch Frischwasser zu ersetzen. Diese Anwesenheit von fixen Ammoniaksalzen erschwert erheblich die Abtrennung des Teeres und verschlechtert seine Güte. Außerdem enthält das kreisende Wasser und damit auch die abgezogene Teilmenge außer gelösten Ammoniaksalzen noch Phenole, Pyridine, Cyan und andere flüchtige Verunreinigungen, weswegen diese aus dem Betrieb zu nehmende Wassermenge nicht.ohne weiteres ins Abwasser gegeben werden kann.
  • Nach der Erfindung wird zur Berieselung des Verdunsters allein das in der Vorlage und im Gaskühler auftretende, aus der Kohle durch das heiße Rohgas herangetragene Überschußwasser (»Kohlev#asser«) verwendet, und zwar mit dem wesentlichen Merkmal, daß es nach seinem Abzug aus dem Vorlagenkreislauf für sich getrennt gehalten wird, d. h. nicht wieder in dieses Vorlagenwasser hineingelangt; außerdem wird nach seinem Durchgang durch den Verdunster ein Teil von ihm im Kreislauf in einem mittelbaren Gegenstromwärmeäustauscher mit heißer Vorlagenflüssigkeit wieder aufgeheizt und erneut auf den Kopf des Verdunsters aufgegeben. Dabei wird aber die im Kreislauf durch den Verdunster geschickte Berieselungswassermenge so weit beschränkt, daß die am Gasaustritt auftretende zusätzliche Beladung des Gases mit Wasserdampf an Menge erheblich unter der Menge des in diesen Verdun'sterkreislauf herübergenommenen Köhlewassers bleibt, nämlich höchstens etwa 1/4 bis 1/s dieser Kohlewassermenge beträgt. Es findet also nicht eine praktisch vollständige Wegschaffung des besagten Überschußwassers als Dampf in das abgehende Gas hinein statt. Vielmehr wird der bei weitem größere Teil dieser Wassermenge aus diesem Kreislauf flüssig nach außen abgezogen und ins Abwasser weggegeben. Dadurch, daß das für den Verdunster zu verwendende Kohlewasser aus dem Vorlagenkreislauf abgezogen und von ihm völlig getrennt gehalten wird, wird eine fortschreitende Anreicherung von fixen Ammoniaksalzen in diesem Kreislaufwasser der Vorlage absolut vermieden; die sich einstellende Konzentration an solchen Salzen in dem Vorlagenwasser ist ganz geringfügig, und dadurch ist eine gute Teerscheidung gesichert. Es. ist daher auch kein Frischwasser als Zusatz und Ersatz für das zur Vermeidung ungebührlicher Salzanreicherung notwendige Wegnehmen von Vorlagen- bzw. Betriebswasser notwendig. Da die durch den Verdunster kreisende Berieselungswassermenge ein Aufladen von Wasserdampf in das den Verdunster durchziehende Gas nur in einem weit unter der Menge des Kohlewassers bleibenden Ausmaß im Gefolge haben soll, ist diese Berieselungswassermenge verhältnismäßig klein, dagegen die mit ihr in Berührung und Austausch gelangende Gasmenge verhältnismäßig groß. Dadurch erreicht man, daß die flüchtigen Verunreinigungen des Berieselungswassers von dem Gasstrom durch Verdunstung in das Gas hinein entfernt werden, so daß ein an Phenolen, Pyridinen, Ammoniak usw. armes überschußwasser aus dem Betrieb als flüssiger Überschuß abgeht. Dieser an Menge beschränkte Überschuß kann- wegen seiner Beschaffenheit unbedenklich ins Abwasser abgelassen werden.
  • Ferner wird auch, -Teil durch den mittelbaren Wärmeaustausch Wärme aus der Vorlage abge-. zogen und- mit dem aufgeheizten Wasser in den Verdunster herübergetragen wird, die in den mittelbaren Gaskühler herübergehende Gaswärmemenge, die in der Hauptsache die Form von Wasserdampfsättigungsbeladung des Gases besitzt, verringert und dadurch die Wärmeaustauschbelastung des Gaskühlers entsprechend verkleinert, d. h., dieser mittelbare Gaskühler braucht nur entsprechend weniger an Wärmeübergang zu schaffen und kann sowohl in der Größe als .auch in den Betriebskosten entsprechend kleiner gehalten werden. Schließlich ist noch zu beachten, daß die Vermeidung des Einbringens von Frischwasser bzw. eines anderen, immer kalten Wassers in das System einen wärmetechnischen Vorteil ergibt, da die entsprechend zu entfernende. Wassermenge normalerweise immer eine höhere Temperatur hat.
  • Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Gesamteinrichtung ist in der Zeichnung durch eine schematisch gehaltene Aufrißdarstellung, teilweise im senkrechten Schnitt, wiedergegeben. Das Verfahren der Erfindung wird an Hand dieser Zeichnung als ein Ausführungsbeispiel nachstehend näher beschrieben.
  • Das zu behandelnde, von den Trockendestillationsöfen, z. B. Koksöfen, herkommende Rohgas tritt hocherhitzt, etwa mit 700° C durch das- Steigrohrknie i in die Vorlage 2 und geht dann durch die anschließende Rohrleitung 3 und Fortsetzungsrohrleitung 4 in den oberen Teil des mittelbar wirkenden Gaskühlers 5 hinein. Dieser Gaskühler ist im Zeichnungsbeispiel als ein stehender Rohrkühler mit senkrechten Rohrbündeln ausgebildet, welche durch das unten bei 6 eintretende und oben bei 7 austretende Kühlwasser durchzogen werden. Statt mit senkrechten Röhren könnte dieser Kühler auch ebensogut mit etwa waagerechten Querrohren ausgestattet sein.
  • Das Gas wird nach Durchgang durch den Gaskahler 5 am unteren Ende bis auf gewöhnliche Temperatur, etwa 25° C, herabgekühlt, durch die Saugrohrleitung 8 des -Gassaugers g abgezogen und durch die Druckleitung io in die stehende Berieselungsvorrichtung i i von unten nach oben gefördert, aus der es am oberen Ende durch die Rohrleitung 12 austritt, um im Weitergang über den Gasüberhitzer 13 in den mit Schwefelsäure beschickten Sättiger 14 einzutreten, den es durch die Rohrleitung 15 verläßt. Die Berieselungsvorrichtung i i ist ein unmittelbar wirkender Gegenstromwärmeaustauscher, der in der erfindungsgemäßen Weise mit einer am Kopfende durch die Brause 16 aufgegebenen Berieselungsflüssigkeit im Gegenstrom betrieben wird. Die im Gasraum des mittelbaren Gaskühlers 5 gebildeten Kondensate, Teer und ammoniakhaltiges Wasser, werden durch die Saugrohrleitung 17 der Förderpumpe 18 abgenommen und im ganzen durch deren Druckleitung ig, 2o in die Ofenvorlage :2 eingeführt, und zwar an demjenigen Ende derselben, welches dem Abgang der Gasrohrleitung 3 entgegengesetzt liegt.
  • Diese Kondensate und weitere, gemäß den nachstehenden Angaben eingeführte wäßrige Flüssigkeiten durchziehen die Ofenvorlage der Länge nach und gelangen durch die geneigt angeordnete Gasrohrleitung 3 zusammen mit einigen rückfließenden Kondensaten aus der ebenfalls geneigt liegenden Gasrohrleitung 4 durch die Falleitung 21 in die Teerscheidevorrichtung 22 hinein. In dem Scheideraum dieser Vorrichtung setzen sich eine obere Schicht von wäßrigen Ammoniakkondensaten 23 und eine untere Schicht von Teer 24 ab. Der Teerraum 24 hat gemäß der Zeichnung eine trichterförmige Bodenbegrenzung, so daß ein ihn umgebender Mantelraum 25 gebildet wird. Das wäßrige Ammoniakkondensat 23 wird durch das Überlaufrohr 26 in diesen Mantelraum 25 eingeleitet, wirkt darin beheizend bzw. warmhaltend auf die Teermasse 24 und wird aus 25 durch das Überfallrohr 27 in die Abgangsleitung 28 abgeführt, während der abgeschiedene Teer durch das Bodenrohr 4o nach außen abgeht. Der weitere Weg des übergelaufenen Ammoniakkondensates geht von der Rohrleitung 28 in den Rohraußenraum eines mittelbar wirkenden Wärmeaustauschers 29 hinein und verläßt denselben durch die Rohrleitung 30. Von dieser Abgangsrohrleitung 30 wird das Ammoniakkondensat durch die Förderpumpe 31 aufgenommen und über deren Druckleitung 32 der im Steigrohrknie i angeordneten Einspritzvorrichtung 33 zugeführt. Das in dem Sprühkegel 34 durch die Vorlage 2 verteilte Ammoniakwasser wirkt stark kühlend auf das durchgeleitete heiße Rohgas, so daß sich sowohl für das Gas als auch für die abgehenden Kondensate eine Temperatur einstellt, die etwa bei 82° C liegt. Mit dieser Temperatur gehen also sämtliche Kondensate in die Scheidevorrichtung 22 hinein.
  • Aus der Zeichnung und aus der vorstehenden Schilderung ersieht man, daß durch die Vorlage 2 und die Scheidevorrichtung 22 ein Kreislauf von teerfreiem Ammoniakkondensatwasser geht, welches aus dem im Gaskühler 5 ausgefallenen wäßrigen Kondensat herrührt und über den Weg 17, 18, ig,-2o ständig dem Kreislauf wieder zugeführt wird. Die Menge dieses durch die Einspritzvorrichtung 33 gehenden Kreislaufwassers beträgt unter mittleren Verhältnissen etwa g bis 12 kg je Nm3 des zutretenden Rohgases. Dieses wäßrige Kondensat enthält das vom Rohgas aus der Kohle bzw. den Öfen herangetragene sogenannte Kohlewasser - teils Feuchtigkeits-, teils Zersetzungswasser -, welches ständig in den Kreislauf als Überschuß hineingeht.
  • Nach der Erfindung wird nun dieses Überschußwasser aus dem Scheider 22 durch den Überlauf 35 nach der Saugleitung 36 der Förderpumpe 37 abgezogen und über die Druckleitung 38 und Anschlußrohrleitung 39 zur Berieselungsbrause 16 der Vorrichtung i i hingeführt. Dieses abgezogene Überschußwasser wird, wie ebenfalls die Zeichnung ergibt, erfindungsgemäß auf seinem weiteren Wege über die Berieselungsvorrichtung i i von dem durch die Vorlage gehenden Wasserkreislauf vollständig getrennt gehalten und geht, wie sich-auch aus dem folgenden ergibt, nicht wieder in denselben hinein. Es wird nun nach der Erfindung am Fuß der Berieselungsvorrichtung i i durch die Rohrleitung 41 heraus und teilweise mittels der Abzugsleitung 42 nach außen weggeführt, teilweise durch die anschließende Rohrleitung 43 in die Rohre des mittelbaren Wärmeaustauschers 29 von unten her eingeleitet und an dessen oberem Ende durch die Rohrleitung 44 bei 45 in die Saugleitung 36 der Förderpumpe 37 eingeführt. Durch diese Anordnung wird ein Teil der durch die Berieselungsvorrichtung i i gehenden Flüssigkeit im Kreislauf durch den Wärmeaustauscher 29 in die Berieselungsbrause 16 am Kopf der Vorrichtung i i zurückgeführt.
  • Da nach dem Obengesagten die Temperatur der von der Vorlage 2 abgehenden Kondensate und damit auch der im Scheider 22 angesammelten Ammoniakkondensatflüssigkeit 23 etwa 82° C beträgt und da der Überschuß dieses Wassers die gleiche Temperatur sowohl bei 35 als auch bei dem Scheiderablauf 27 und in der Eingangsleitung 28 des mittelbaren Gegenstromwärmeaustauschers 29 besitzt, so ist es mit Hilfe dieser Vorrichtung möglich, der von ihr aufgeheizten, durch 44 abgehenden Kondensatflüssigkeit eine sehr nahekommende Temperatur von 7g° C zu erteilen, so daß nach deren Vermischung bei 45 mit der etwas heißeren, durch die Pumpe 37 aus 35, 36 abgesaugten überschußwassermenge von etwa 82° C eine Mischtemperatur von etwa 8o° C entstehen kann, mit welcher das Gemisch dann der Brause 16 am Kopf der Vorrichtung i i zugeht. Durch die Einwirkung der durch die Vorrichtung i i gehenden Berieselungswassermenge auf das entgegenströmende Gas wird ein kleiner Teil der Berieselungswassermenge in das bei 12 abgehende Gas hinein verdampft und geht mit dem Gasstrom bei 12 aus der Vorrichtung T i dampfförmig weg. Die Vorrichtung i i kann daher als ein Verdunster bezeichnet werden. Erfindungsgemäß wird nun aber die durch den Verdunster geführte Berieselungswassermenge so weit beschränkt, daß die am Gasaustritt des Verdunsters auftretende zusätzliche Beladung des Gases mit Wasserdampf an Menge erheblich unter der Menge der vom Rohgas aus den Destillationsöfen herangetragenen Überschußwassermenge bleibt. Man übersieht jetzt aus der Zeichnung unmittelbar, daß die-Summe aus der besagten, mit dem Gas bei 12 weggetragenen Dampfmenge und der bei 42 abgezogenen Wassermenge genau gleich. der bei 35 abgezogenen Überschußwassermenge des Rohgases ist. Man sorgt beispielsweise durch Bemessung der durch 43 weitergehenden Kreislauf wassermenge dafür, daß die dampfförmig bei 12 abgehende Teilmenge des Rohgaswassers höchstens etwa 1/4 bis 1/s des Kohlewassers ist. Dazu würde die zusätzliche Kreislaufwassermenge etwa das Zwei- bis Dreifache der Überschußwassermenge betragen- müssen. Bei den hiermit zugrunde gelegten Betriebsbedingungen würde das in der Brause 16, wie oben gesagt, mit etwa 8o° C zutretende Berieselungswasser sich bis zum untenliegenden Abgang 41 auf etwa 40° C abkühlen,- während das am Ausgang 8 des Gaskühlers 5 etwa 259 C, beim Eingang io in den Verdunster i i etwa 35 ° C haltende Gas bis zum Ausgang 12 sich auf etwa 48° C erwärmen würde.
  • Die nach den vorstehenden Angaben sich ergebende, durch die,. Vorrichtung i i gehende Berieselungswassermenge ist -zufolge der Vorschriften der Erfindung klein im Verhältnis zu der durch sie ziehenden Gasmenge. Es ist z. B. bei den für Kokereigase üblichen Bedingungen hinsichtlich Gasmenge und Kohlewassermenge die in -einem Normalkubikmeter Kokereigas getragene Kohlewassermenge etwa gleich o,44 kg. Die Zufügung einer dreifachen Kreislaufwassermenge würde also eine Berieselungswassermenge innerhalb der Vorrichtung i i von (3 + i) X 0,44 = 476 kgJNrn3 .Gas ergeben, wobei außerdem zu beachten ist, daß wegen der erhöhten Temperaturlage in i i sich aus i Nm3 ein effektives Gasvolumen bis zum Gasaustritt von etwa 1,32 m3 ergeben würde.. Dieses Verhältnis von Flüssigkeit zu Gas = ist offensichtlich sehr klein. Die Einwirkung,zwischen einer sehr kleinen Flüssigkeitsmenge und einer großen Gasmenge hat zur Wirkung, daß die flüchtigen Anteile der Flüssigkeit, das sind hauptsächlich die verunreinigenden Stoffe Phenole, Pyridine, Cyan, auch Schwefelwasserstoff zu -einem erheblichen Teil aus der Flüssigkeit in das Gas hinein verdunstet werden. Das aus der Vorrichtung i i bei 41 und 42 abgehende Berieselungswasser ist daher arm an den genannten Verunreinigungsstoffen. Außerdem enthält sowohl dieses Abgangswasser bzw. das bei 35 aus der Vorlage im Kreislauf abgezogene Wasser und, was dasselbe ist, das damit stofflich übereinstimmende Vorlagenwasser, wie ,die nachstehende Einzelberechnung zeigt, nur eine sehr geringe Konzentration an. flüchtigem und fixem Ammoniak. Zufolge dieser Beschaffenheit kann das bei 42 abgezogene Wasser unbedenklich ins Abwasser weggeführt werden. Man spart daher eine besondere Aufarbeitung desselben. und die dafür aufzuwendende Wärme.
  • Ein wichtiger Vorteil ist die schon erwähnte, sich durch das Verfahren einstellende sehr niedrige Konzentration des Kreislaufvorlagenwassers an fixen Ammoniakverbindungen. Offenbar stellt sich im Dauerbetrieb diese Konzentration als das Verhältnis des vom Rohgas in die Vorlage 2 und in den Gaskühler 5 hineingetragenen fixen Ammoniaks zu der bei 35 abgezogenen Überschußwassermenge ein. Alls ein Zahlenbeispiel mittlerer Art kann man rechnen, daß ein Normalkubikmeter Gas i g fixes Ammoniak trägt. Wenn aus derselben. Gasmenge von i Nms o,44 kg = 44o g Kohlewasser ausfallen, so ist die sich im Vorlagenkreislauf einstellende Konzentration an fixen Salzen i :44o. Das ist so wenig, daß eine sehr gute und anstandslose Scheidung des Teeres in der Vorrichtung 22 von der begleitenden Wassermenge gesichert ist. Das ist aber ein sehr großer Vorteil, weil hierdurch keine beachtlichen Mengen von Ammoniaksalzen in den-Teer hineingelangen können, so daß nicht nur die Scheidung des Teeres, sondern auch dessen Qualität hervorragend ist.
  • Das Verfahren hat auch eine gute Wärmewirtschaftlichkeit. Diese ist schon dadurch bedingt, . daß kein besonderer Wärmeaufwand für die Aufarbeitung des bei 42 unmittelbar ins Abwasser gehenden Überschußwassers des ganzen Systems notwendig ist. Außerdem wird die Einführung von Frischwasser, das ebenfalls wärmeentziehend wirken würde, erspart. Dazu kommt, daß auch die Aufwendungen für eine Entphenolung des Ammoniakwassers erspart werden. . Der Betrieb des Verdunsters i i wird, weil nicht eine Aufladung des ganzen Überschußwassers als Dampf in das Gas, sondern nur eine kleine Teilmenge desselben in Betracht kommt, sehr erleichtert und begünstigt, so däß auch der Anlagenaufwand für den Verdunster wesentlich verkleinert wird.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Entfernung und Gewinnung von Teer, Ammoniak und Ammoniakwasser aus Gasen der trockenen Destillation, wobei die Gase nacheinander eine unmittelbar berieselte Vorlage, einen mittelbar gekühlten Gaskühler unter Herabkühlung bis auf gewöhnliche Temperatur und einen ebenfalls unmittelbar berieselten Wiedererwärmer (Verdunster) durchziehen, dadurch gekennzeichnet, daß zur Berieselung des Verdunsters allein das in der Vorlage und im Gaskühler auftretende und aus der Kohle durch das heiße Rohgas herangetragene Überschußwasser in der Weise verwendet wird, daß es nach seinem Abzug, aus dem Vorlagenkreislauf für sich getrennt gehalten und. daß nach seinem Durchgang durch den Verdunster ein Teil von ihm in einem mittelbaren Gegenstromwärmeaustauscher mit heißer Vorlageflüssigkeit wieder aufgeheizt und erneut auf den Kopf des Verdunsters aufgegeben wird, wobei die so im Kreislauf durch den Verdunster geführte Berieselungswassermenge. so weit beschränkt wird, daß die am Gasaustritt des Verdunsters auftretende zusätzliche Beladung des Gases mit. Wasserdampf an Menge höchstens etwa 1/4 bis 1/s der Überschußwassermenge (Kohlewassermenge) beträgt.
DEST7357A 1953-11-24 1953-11-24 Verfahren zur Entfernung und Gewinnung von Teer, Ammoniak und Ammoniakwasser aus Gasen der trockenen Destillation Expired DE944987C (de)

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