DE541821C - Herstellung von Chlorkalk - Google Patents

Herstellung von Chlorkalk

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DE541821C
DE541821C DE1930541821D DE541821DD DE541821C DE 541821 C DE541821 C DE 541821C DE 1930541821 D DE1930541821 D DE 1930541821D DE 541821D D DE541821D D DE 541821DD DE 541821 C DE541821 C DE 541821C
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chlorine
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DE1930541821D
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B11/00Oxides or oxyacids of halogens; Salts thereof
    • C01B11/04Hypochlorous acid
    • C01B11/06Hypochlorites
    • C01B11/064Hypochlorites of alkaline-earth metals

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

  • Herstellung von Chlorkalk Die Erfindung betrifft die Herstellung von Chlorkalk durch Einwirkung von teilweise oder vollständig gelöschtem Kalk oder teilweise chloriertem Kalk mit verdünntem Chlor im Gegenstrom in einem Rührapparat, der für die kontinuierliche Erzeugung von Chlorkalk bestimmt ist.
  • Die Bedingungen sind hier verschieden von denjenigen beim Verfahren in der '\Veldon-Kammer, wobei starkes Chlor ohne Bewegung der festen Teile im Gegenstrom verwendet wird. Die Erfindung bezieht sich daher auf ein kontinuierliches Verfahren in einem Rührapparat.
  • Es ist bekannt, daß Chlorkalk gewöhnlich durch Umrühren von gelöschtem Kalk im Gegenstrom zum mehr oder weniger mit Luft verdünntem Chlorgas, vornehmlich in einen Drehrohr, hergestellt wird. Der Durchsatz irgendeines besonderen Drehrohrs ist beschränkt, nicht nur durch die Geschwindigkeit der Reaktion, welche unter normalen Verhältnissen eine achtstündige Berührung zwischen dem Kalk und dem Chlor erfordert, sondern auch durch die Geschwindigkeit der Wärmeverteilung. Die einzigen Mittel zur Wärmeverteilung waren bisher Wärmeausstrahlung oder äußere Kühlung oder Umlauf eines großen Luftvolumens, «-elches vor Eintritt in die Anlage gekühlt wurde und welches die Anlage bei erhöhter Temperatur verließ. Wärme wird auch bei der Verdampfung eines Teils des während der Reaktion freigesetzten Wassers absorbiert. Bis jetzt hat jeder Versuch, den Durchsatz in erheblichem Umfange zu vermehren, die Folge gehabt, daß schwacher Chlorkalk entstand.
  • Da es nun erwünscht ist, ein Produkt zu erhalten, welches nur wenig Feuchtigkeit enthält, so lag bisher das Bestreben vor, die Feuchtigkeit soweit als möglich auszuschließen, und man hat vorgeschlagen, die umlaufende Luft zu trocknen.
  • Versuche, starken Chlorkalk bei erhöhtem Durchsatz zu erzeugen, schlugen fehl, da nicht nur die Zersetzung, die durch eine zu hohe Steigerung der Temperatur hervorgerufen wird, sondern auch das vorzeitige Trocknen des teilweise chlorierten Kalks bis zu einem solchen Stadium, daß eine weitere Chlorierung, wenn sie überhaupt vor sich geht, nur äußerst langsam ist, die Bildung eines hochprozentigen Produktes verhindern, Es wurde gefunden, daß es möglich ist, ein Chlorkalk mit vollem Chlorgehalt sehr schnell in einem Rührapparat dadurch zu erzeugen, daß man Wasser in den Apparat während der Operation einführt. Das so eingeführte Wasser verhindert das vorzeitige Trocknen und gestattet, daß die Reaktion in einer sehr kurzen Zeit stattfindet, so daß in einem Drehrohr ein größerer Durchsatz erzielt wird. Ein wichtiges Merkmal der Erfindung besteht darin, in dem Apparat flüssiges Wasser zu verteilen, welches bei einer Verdampfung ein sehr wirksames Kühlmittel bildet und auch die weiteren obererwähnten Vorteile gewährleistet. Das Nasser wird daher zweckmäßig in fein zerteiltem Zustande mittels eines geeigneten Zerstäubers eingefiihrt, welcher in das Drehrohr oder in einen anderen Rührapparat hineinreicht und das Wasser zweckmäßig an der Zone der größten Reaktion ausstreut. Die Menge des verbrauchten Wassers wird so geregelt, daß sie sich nach dem gewünschten Durchsatz, dem Volumen des umlaufenden Gases und der gewünschten Menge des Wassers in dem Chlorkalk richtet. Das zerstäubte Wasser hat noch den weiteren Vorteil, daß es die Menge von Staub, der mit den Abgasen fortgeführt wird, verringert.
  • Wenn man flüssiges Wasser benutzt, so kann man gelöschten oder teilweise gelöschten Kalk oder teilweise chlorierten Kalk verwenden. Als Beispiel der erforderlichen Wassermenge ist das folgende anzusehen: i. In einem gußeisernen Drehrohr von 6,66 m Länge und i m Durchmesser, das unter normalen Bedingungen einen Durchsatz von i t je Tag hat, wurde ein Durchsatz von 2,6 t Chlorkali. je Tag durch Einführung von -zerstäubtem Wasser in Menge von etwa 0,23 t je Tag erhalten.
  • 2. In demselben Drehrohr wurde ein Durchsatz von 4 t Chlorkalk j e Tag durch Einführen von o,68 t Wasser je Tag erhalten.
  • 3. In einem Zylinder von 2o m Länge mit einem normalen Durchsatz von 4. bis 5 t Chlorkalk je Tag aus zum Teil chloriertem Kalk mit 8 bis io °/o aktivem Chlor wurde der Durchsatz auf 8 bis io t je Tag durch Einführung von o,3 t Wasser je Tag erhöht, wobei die Kalkzufuhr, die Geschwindigkeit des Zylinders und die Einführung des Chlors und der Luft verdoppelt wurde.
  • Wie bereits obererwähnt, hängt die Menge des Wassers von vielen anderen Umständen ab. Wie aus obigem Beispiel ersichtlich, ist selbst das Verhältnis der Menge von Wasser zum Kalk nicht konstant, da sie mit verschiedenen Apparaten schwankt und für eine bestimmte Anlage zunimmt, wenn der Durchsatz sich erhöht und in gewissem Umfange auch von der atmosphärischen Temperatur und der Temperatur der einströmenden Gase abhängt. Im allgemeinen wird alles auf Grund des allgemein oben angegebenen Prinzips geregelt, so daß die -Menge des verdampften Wassers bei seiner Verdampfung die überflüssige Wärme absorbiert und dadurch ein vorzeitiges Trocknen und eine übermäßige Erhöhung der Temperatur verhindert.
  • Einige Vorteile der Erfindung können durch die Verwendung von Kalk mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt erhalten werden, d. h. Kalk ist vorzuziehen, welcher eine höhere Menge Wasser enthält, als dem Calciumhydrat entspricht. Aber man benutzt am besten die Einführung von flüssigem Wasser, welches die Temperatur regelt, die Reaktion beschleunigt und die Menge des fortgeführten Staubes erniedrigt.
  • Die Verwendung von flüssigem Wasser ist zweckmäßiger als die von Dampf, da er für den vorliegenden Zweck weniger wirksam ist, indem er keine kühlende Wirkung ausübt, wie diese durch die Verdampfung des zerstäubten flüssigen Wassers herbeigeführt wird. Die Verwendung von Kalk mit hohem Feuchtigkeitsgehalt hat verschiedene .'Nachteile, darunter die Schwierigkeit, ihn mechanisch mit gleichmäßiger - Geschwindigkeit einzuführen.
  • Gemäß einer weiteren Abänderung der vorliegenden Erfindung wird gelöschter Kalk oder teilweise chlorierter Kalk mit heißen Gasen behandelt, die Chlor enthalten, während man Wasser zusetzt, um ein vorzeitiges Trocknen des Materials zu verhindern. Auf diese Weise ist es möglich, direkt ein Chlorkalk mit hohem Chlorgehalt, geeignet für die Verwendung in tropischen Ländern, zu erhalten, d. h. ein Produkt, welches nur i bis il/, % Feuchtigkeit enthält.
  • Man hat schon vorgeschlagen, sogenannten tropischen Chlorkalk durch Trocknen von vorher erzeugtem Chlorkalk mit heißer Luft in einer zweiten Operation herzustellen (britisches Patent 242 8o5) oder durch direkte Erzeugung in einer Operation, wobei man eine große Menge von verdünntem Chlor umlaufen läßt, welches, durch die Reaktionswärme unterstützt, die Entfernung von Feuchtigkeit durch das Umlaufgas gestattet.
  • Es wurde versucht, heiße Gase zum Zwecke der Chlorierung zu verwenden und das Trocknen in einer Operation vorzunehmen, aber das erzeugte Produkt war arm an Chlor, wenn dieses gut getrocknet war. Dieses schlechte Ergebnis ist die Folge eines vorzeitigen Trockners des Chlorkalks. Das vorliegende Verfahren gestattet, den Vorteil der Einführung von heißem Gas und doch durch Einführung von Wasser in den Apparat, der ein Drehrohr sein kann, ein vorzeitiges Trocknen zu vermeiden und dadurch eine innige Chlorierung der festen Bestandteile zu sichern, welche, wenn sie im Rohre entlang geführt werden, durch das heiße Gas getrocknet werden. Die Einführung von kaltem Wasser hat die bemerkenswerte Wirkung, die Erzeugung eines trockenen Produktes von hohem Chlorgehalt in einer einzigen Operation herbeizuführen, weil sie die Verwendung von heißen Gasen ohne die bisher diese begleitenden Nachteile gestattet. Außerdem scheint das Wasser, abgesehen davon, daß es ein vorzeitiges Trocknen verhindert und die Temperatur örtlich durch Wärmeabsorption infolge Verdampfung erniedrigt, als Katalyt bei der Reaktion zu wirken. Man kann, wenn auch weniger zweckmäßig, Dampf einblasen oder Kalk mit einem Überschuß von Feuchtigkeit verwenden, aber der Gebrauch von flüssigem Wasser ist aus den angegebenen Gründen vorzuziehen.
  • Die Menge des zuzuführenden Wassers ist zweckmäßig oberhalb o,5 °;", berechnet auf das Gewicht des erzeugten Chlorkalks, aber man kann auch Mengen bis zu 2 und 3 "/" benutzen. Wenn Vorsichtsmaßregeln zur Entfernung von Staub gebraucht werden, kann eine viel größere Menge Wasser benutzt werden, was eine große Zunahme in der Reaktionsgeschwindigkeit zur Folge hat.
  • Mit etwa 2 bis 3 °li" Wasser ist es möglich, gewöhnlichen Chlorkalk von 35 bis 37 °/" aktivem Chlor mit einem Durchsatz von etwa ioo mehr herzustellen, als es in demselben Drehrohr ohne Wasser unter sonst gleichen Bedingungen möglich ist. Benutzt man weniger Wasser, so wird eine geringere Zunahme, beispielsweise 30'/", erhalten.
  • Gemäß der Erfindung gelingt es, sogenannten tropischen Chlorkalk in einer einzigen Operation durch die Verwendung von heißen, trockenen Einströmgasen zu erhalten. Eine beträchtliche Zunahme des Durchsatzes wird gemäß der Erfindung erhalten, obwohl der Durchsatz bei tropischem Chlorkalk weniger ist als der von gewöhnlichem Produkt, da es alsdann notwendig ist, in einer einzigen Operation zu chlorieren und zu trocknen.
  • Der Zweck, die Reaktion in Gegenwart eines Überschusses von Feuchtigkeit auszuführen, ist nicht, den Prozentgehalt von aktivem Chlor in dem Endprodukt zu erhöhen, da auch dieses Produkt wie alle anderen im Handel befindlichen Arten von- Chlorkalk weniger als die theoretische Menge von aktivem Chlor enthalten, sondern die Reaktionsgeschwindigkeit zu erhöhen, indem man eine örtliche Verteilung unerwünschter Wärme vorsieht und wahrscheinlich auch durch eine katalytische Beschleunigung der Chlorierung.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Chlorkalk, wobei man ein großes Volumen von schwachem Chlorgas im Gegenstrom mit gelöschtem oder teilweise gelöschtem oder teilweise chloriertem Kalk, welcher einer Bewegung unterworfen wird, umlaufen läßt, dadurch gekennzeichnet, daß Wasser in die Chlorierungszone eingeführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß flüssiges Wasser in den Apparat eingespritzt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die heißen Einströmgase getrocknet oder teilweise getrocknet werden.
DE1930541821D 1929-11-26 1930-11-26 Herstellung von Chlorkalk Expired DE541821C (de)

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