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Selbsttätige Einrichtung für Lotterieziehungen Bei den Ziehungen der
Lotterien gelangten früher allgemein rotierende Trommeln zur Anwendung, in denen
mit Nummern versehene Röllchen eingebracht, bei der Umdrehung der Trommeln gemischt
und dann von Hand nacheinander einzeln entnommen wurden. Dieses bekannte Verfahren
hatte den Nachteil, daß das Ziehungsergebnis während der Ziehung von Menschenhand
beeinflußt werden konnte. Es sind mechanisch wirkende Einrichtungen ersonnen worden,
um die menschliche Mitwirkung beim Ziehen und Feststellen von Losnummern nach Möglichkeit
auszuschalten; dies gelang aber nicht vollständig.
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Durch vorliegende Erfindung soll eine zuverlässige Ziehung unter Verhinderung
einer absichtlichen oder auch ungewollten Beeinflussung gewährleistet werden.
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Gemäß vorliegender Erfindung ist ein mit einer 1lischvorrichtung zusammenwirkender,
nach oben offener Aufnahmebehälter für die Röllchen um eine senkrechteAchsedrelibarund
eine mit Unterdruck arbeitende pneumatische Einrichtung zur Entnahme der Röllchen
angeordnet, welche diese selbsttätig auf eine Fördereinrichtung abwirft, durch welche
die Röllchen,wie an sich bekannt, einer Ablesevorrichtung zugeführt werden. Die
Einrichtung zur Entnahme der Röllchen besteht aus einem auf einem Saugrohr längsverschieblich
angeordneten Rohrstück, wobei die Längsverschiebung durch den Antrieb der Maschine
bewirkt wird. Mit der Bewegung des Rohrstücks erfolgt die Bewggung einer unterhalb
des Rohrstücks schwingbar angeordneten Gleitbahn, derart, daß die Gleitbahn aus
dem Bereich des Rohrstücks durch die Einrichtungen zur Bewegung desselben beim Vorschieben
entfernt und beim Zurückziehen wieder unter dasselbe bewegt wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigen: Abb. i die Vorrichtung in einem Längsschnitt, Abb.
2 die Ansicht auf die Vorrichtung von oben (Abb. i), Abb.3 einen Teillängsschnitt
durch die Einrichtung für die Ablesung der Nummer des gezogenen Röllchens, Abb.
q. und 5 die Entnahmeeinrichtung in Seiten- und Vorderansicht.
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Die Vorrichtung besteht aus dem Mischer i, welcher den Behälter 3
für die Röllchen umschließt, der auf dem Gehäuse i angebrachten Entnahmeeinrichtung
2, der Ablesevorrichtung 3 für die Nummer des gezogenen Röllchens, dem Antriebsmotor
q. sowie der Luftpumpe 5 und dem Unterdruckkessel 6, an welchem die Entnahmeeinrichtung
2 angeschlossen ist.
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Der Mischer i besteht aus einem runden, auf Füßen ruhenden, allseitig
geschlossenen Gehäuse 7, in welchem ein nach oben offener Behälter 8 auf am Boden
9 des Gehäuses 7 vorgesehenen Laufrollen io ruht und mittels seiner senkrechten
Mittelachse i i im Gehäuse 7 gedreht werden kann. Die Achse i i
ist
durch den Boden 9 des Gehäuses 7 hindurchgeführt und wird durch einen Kegelradtrieb
12 von einer unterhalb des Bodens 9 gelagerten Welle 13, die ihren Antrieb vom Elektromotor
4 erhält, angetrieben. Über dem Behälter 8 ist eine Mischwelle 14 vorgesehen, die
am Gehäuse 7 gelagert ist und von der Achse i i durch Kegelräder in Umdrehung versetzt
wird. An dieser Welle 14 sind radial stehende Mischflügel 15 angeordnet.
Durch Drehen des Behälters 8 und der Mischwelle 1.4 wird eine wirksame Durchmischung
der Röllchen erzielt.
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Die Entnahme eines Röllchens aus dem Behälter 8 geschieht mittels
der Entnahmeeinrichtung 2. Diese ist in einem Gehäuse 16 untergebracht, welches
auf dem Gehäuse 7 des Mischers i befestigt ist. Sie besteht aus einem vom Unterdruckkessel
6 kommenden Rohr 17, auf dessen oberhalb des Behälters 8 mündenden Ende ein Rohrstück
18 luftdicht und verschiebbar aufgeschoben ist. Dieses Rohrstück 18 hat an seinem
vorderen Ende ein düsenartiges Mundstück zum Ansaugen der Röllchen. Die Bewegung
des Rohrstücks 18 zum Ansaugen und Hochheben der Röllchen erfolgt von einem Kurbeltrieb
i9 aus unter Vermittlung eines in einer Gleitführung 2o bewegten Querstücks 21,
an welchem das Rohrstück 18 in geeigneter Weise befestigt ist. Der Antrieb der Kurbel
i9 erfolgt von einer Welle 22 aus, die aus dem Gehäuse 16 der Entnahmeeinrichtung
nach außen geführt ist und vom Elektromotor 4 angetrieben wird. Mittels einer Gleitbahn
23, die bei 24 schwingbar, befestigt ist, derart, daß in angehobener Lage ihr freies
Ende unterhalb der Öffnung des Rohrstücks 18 sich befindet und die Gleitbahn eine
genügende Schräglage erhält, wird das vom Rohrstück 18 abfallende Röllchen auf ein
Transportband 26 geleitet. Die Bewegung der Gleitbahn erfolgt durch eine an dem
freien Ende derselben angreifende Lenkstange, welche mit ihrem anderen Ende an das
Rohrstück 18 angelenkt ist. Sie erfolgt also in Übereinstimmung mit der Bewegung
des Rohrstücks 18. Das Abfallen des Röllchens vom Mundstück des Rohrstücks 18 wird
dadurch herbeigeführt, daß das in der Leitung 17 vorgesehene, normalerweise offene
Venti127 von dem Querstück ai aus unter Vermittlung eines Gestänges 28 in der oberen
Endlage des Querstücks geschlossen wird. Bei der Abwärtsbewegung des Rohrstücks
18 wird dann das Ventil selbsttätig wieder geöffnet.
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Durch das Transportband 26 wird das Röllchen nach der Ableseeinrichtung
3 für die Nummer geführt. In die Falleitung 29, die von dem Transportband 26 zum
Behälter 3 führt, ist ein Zellenrad 30 eingeschaltet, durch welches die Röllchen
einzeln der Ableseeinrichtung zugeführt werden. Die Ableseeinrichtung 3 besitzt
zwei nebeneinander angeordnete drehbare Walzen 31. Das auf diese Walzen fallende
Röllchen kann durch dieselben gedreht werden, bis die auf dem Außenumfang des Röllchens
angebrachte Nummer o. dgl. unter die Vergrößerungslinie 32 gelangt. Oberhalb dieser
Linie 32 angeordnete Spiegel 33 reflektieren das vergrößerte Bild der Nummer
o. dgl., so daß es deutlich sichtbar den Anwesenden bekanntgemacht wird.
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Durch in Übereinstimmung mit der Bewegung des Zellenrades
30 zwangsläufig bewirktes Auseinanderrücken der Walzen 31 fällt das Röllchen
alsdann durch einen Schacht 34 in einen Sammelbehälter 35. Die Abhängigkeit der
Freigabe des Röllchens durch die Walzen 31 von der Bewegung des Zellenrades
30 ist erforderlich, damit beim Nachfallen eines neuen Röllchens das vorhergehende
die Walzen 31 bereits verlassen hat.
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Die Entnahmeeinrichtung 2 kann an dem Aufnahmebehälter i mehrfach
angeordnet werden, und zwar vorteilhaft versetzt zueinander, damit die Entnahme
der Röllchen an verschiedenen Stellen des Behälters i erfolgt und der ganze Behälterboden
bestrichen wird. Die Einstellung des Antriebes der verschiedenen Entnahmeeinrichtungen
muß alsdann derart getroffen sein, daß die einzelnen Einrichtungen nacheinander
arbeiten.
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Da für eine Ziehung zwei vorstehend beschriebene Anlagen erforderlich
sind, die eine für die Lose und die andere für die Gewinne, so müssen die Bewegungsvorgänge
beider Anlagen zueinander abgestimmt werden. Man erreicht dies in einfacher Weise
bei gleich bemessenen Antriebsvorrichtungen durch Anordnung eines gemeinsamen Hauptantriebes.
Außerdem ist es notwendig, die ganze Anlage in geeigneter Weise umschlossen zu halten,
so daß während des Betriebs keinerlei Einwirkung von außen möglich ist.