DE537190C - Verfahren zur Herstellung eines Diammonphosphat und Ammonchlorid enthaltenden Duengemittels unter gleichzeitiger Gewinnung von Natriumbicarbonat - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Diammonphosphat und Ammonchlorid enthaltenden Duengemittels unter gleichzeitiger Gewinnung von Natriumbicarbonat

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DE537190C
DE537190C DES95552D DES0095552D DE537190C DE 537190 C DE537190 C DE 537190C DE S95552 D DES95552 D DE S95552D DE S0095552 D DES0095552 D DE S0095552D DE 537190 C DE537190 C DE 537190C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B7/00Fertilisers based essentially on alkali or ammonium orthophosphates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Diammonphosphat und Ammonchlorid enthaltenden Düngemittels unter gleichzeitiger Gewinnung von Natriumbicarbonat Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren, das eine besonders vorteilhafte Verwendung von Gasgemischen gestattet, die gleichzeitig Kohlensäure und wasserfreie oder an Wasser gebundene Phosphoroxyde enthalten. Durch die Erfindung, die daher insbesondere auf Gasgemische Anwendung findet,; die durch Oxydation der bei hoher Temperatur aus den Phosphatreduktionsöfen entweichenden Gase erhalten werden, ist es möglich, gleichzeitig die Verwendung der in diesen Gasen enthaltenen Kohlensäure als Kohlensäurequelle beim Ammoniaksodaverfahren und die Bindung der Phosphoroxyde durch Ammoniak als Ammoniumphosphat durchzuführen. Die Erfindung besteht darin, daß man bei Durchführung des Ammoniaksodaprozesses die Kohlensäure ganz oder teilweise durch ein Gasgemisch ersetzt, welches gleichzeitig Phosphbroxyde und Kohlensäure enthält, und einen zur Bindung der vorhandenen Phosphorsäure als Diammonphosphat notwendigen Überschuß an Ammoniak verwendet.
  • Wie nachstehend gezeigt wird, läßt sich das Verfahren in verschiedener Weise durchführen. Ausführungsform = Den unten erwähnten Mutterlaugen wird Kochsalz zugesetzt, worauf man in die so erhaltene Salzlauge gasförmiges Ammoniak und gleichzeitig oder nachher das die Kohlensäure und die Phosphoroxyde enthaltende Gasgemisch einleitet. Wenn das Gasgemisch an Kohlensäure reich genug ist, so erfolgt bekanntlich ziemlich rasch die Bildung von doppeltkohlensaurem Natrium, und wenn andererseits die Phosphoroxydmenge gegenüber der Kohlensäuremenge nicht zu hoch ist, so bleibt das Diammonphosphat in Lösung, ohne sich mit dem gefällten Natriumbicarbonat zu vermischen. Dieses kann daher abgetrennt werden. Nach erfolgter Trennung wird die Lauge erhitzt, um den Überschuß an Ammoniumcarbonat auszutreiben und dann durch Konzentration mindestens einen Teil des darin enthaltenen Chlornatriums zu fällen, worauf man aus der Lauge durch Kühlung ein Gemisch von Salmiak und Diammonphosphat ausscheidet, das sich unmittelbar als Düngemittel verwenden läßt-Statt das Chlornatrium und das Düngesalzgemisch in der obenerwähnten Weise nacheinander auszufällen, kann man auch davon absehen, die Lauge weiter zu erhitzen, nachdem man die Kohlensäure und das Ammoniak, die sie im Überschuß enthält, ausgetrieben hat, und die Lauge im Gegenteil derart kühlen, daß daraus mindestens ein Teil des darin gelöst enthaltenen Düngesalzgemisches durch Auskristallisieren unmittelbar gewonnen wird. Man kann sie aber auch abwechselnd kühlen und erhitzen, um abwechselnd das Chlornatrium durch Konzentration und das Düngesalzgemisch durch Auskristallisieren auszuscheiden. Wie man übrigens auch arbeiten mag, die sich im Laufe dieser Prozesse ergebenden Mutterläugen werden nicht weggeworfen; sie bilden vielmehr die Lauge, der man das Chlornatrium, das Ammoniak und das die Kohlensäure und die Phosphoroxyde enthaltende Gasgemisch in der im Anfang des vorliegenden Beispieles erwähnten Weise zusetzt.
  • Wie bereits gesagt, soll das zur Verwendung gelangende Gasgemisch an Kohlensäure hinreichend reich, an Phosphoroxyden aber nicht zu reich sein. Dieses trifft für ein Gasgemisch zu, das dadurch erhalten wird, daß man die Gase, die durch Reduktion von Phosphaten in einem elektrischen oder auch in einem mit Luft und Sauerstoff gespeisten Schachtofen erzeugt werden, mit Sauerstoff oder an Sauerstoff angereicherter Luft oxydiert. Dasselbe trifft auch zu, wenn man dem Gasgemisch, das entweder von der Oxydation der aus dem elektrischen Ofen entweichenden Reduktionsgase mittels Luft oder von der Oxydation der aus dem Phosphorhochofen entweichenden Gase mittels Luft, Sauerstoff oder an Sauerstoff angereicherter Luft herrührt, eine hinreichende, aus einer fremden Quelle kommende Menge Kohlensäure zusetzt.
  • Wünscht man andererseits das Gasgemisch an Phosphoroxyden anzureichern, so kann man ihm Gase zusetzen, die mit Phosphoroxyden angereichert sind, die einer fremden Quelle entstammen, oder man kann zweckmäßig die Verbrennung des aus den Phosphatreduktionsöfen entweichenden Gasgemisches nur unvollständig vor sich gehen lassen, so daß ein Teil des Kohlenoxydes unverändert bleibt. Ausführungsform 2 In die bereits mit Kohlensäure behandelten ammoniakalischen Mutterlaugen von der weiter unten erwähnten Fällung des Natriumbicarbonates wird Ammoniak und gleichzeitig oder nachher das kohlensäure- und phosphoroxydhaltige Gasgemisch eingeleitet, wobei die Ammoniakmenge hinreichend groß gewählt wird, um durch ihre Bindung an die Kohlensäure und die Phosphoroxyde gleichzeitig die Bildung des Monocarbonates und des Diammonphosphates zu bewirken; je nach den Bedingungen des Prozesses bleibt das Ammoniumphosphat entweder in den lauwarmen Mutterlaugen in Lösung, oder es kann infolge der Anreicherung der Laugen an Alkalisalzen teilweise ausgefällt werden. Dieses Ammoniumphosphat kann entweder abgeschieden oder zweckmäßiger in den Mutterlaugen belassen werden. Vor den obenerwähnten Zusätzen von Ammoniak und dem Phosphoroxyd- und kohlensäurehaltigen Gasgemisch kann auch ein erster Zusatz desselben Gasgemisches erfolgen; die Kohlensäure dieses Gasgemisches wird von der Lauge nicht aufgenommen, die Phosphoroxyde dagegen, werden aufgenommen und verdrängen aus der Lauge eine entsprechende Menge Kohlensäure, die noch zu der obenerwähnten, nicht zurückgehaltenen Kohlensäure hinzukommt. Die Lauge kann auf diese Weise bis zu einem passenden Grad an Phosphorsäure angereichert werden, worauf man sie genau wie in dem Fall behandelt, wo diese vorherige zusätzliche Zugabe des Gasgemisches nicht erfolgt ist. Hat man die Lauge dagegen an Phosphorsäure so weit angereichert, daß sie sauer geworden ist, so soll, wenn man darauf Ammoniak zusetzt, die Ammoniakmenge berücksichtigt werden, die nötig ist, um die in der Lauge enthaltene freie Phosphorsäure zu binden.
  • Ferner wird gleichzeitig mit dem Zusatz von Ammoniak und dem Phosphoroxyd- und kohlensäurehaltigen Gasgemisch zu den Mutterlaugen, oder nachdem dieser doppelte Zusatz erfolgt ist, Chlornatrium in einer Menge zugesetzt, die der Menge entspricht, die unter den nachstehend angegebenen Bedingungen als Bicarbonat ausgefällt werden soll. Alsdann werden die Mutterlaugen gekühlt, worauf sich ein Gemisch von Salmiak und Diammonphosphat abscheidet, das auf den Teil des Ammoniumphosphates niederfällt, der, wie oben erwähnt, etwa vorher gefällt und etwa nicht abgeschieden worden ist.
  • Die Mutterlaugen von der Abscheidung des Gemisches von Ammoniumphosphat und Chlorammonium enthalten, wie soeben erläutert wurde, Chlornatrium; ihnen wird gegebenenfalls gasförmiges Ammoniak zugesetzt, worauf man sie gleichzeitig oder nachträglich mit einem Überschuß an kohlensäurereichen Gasen behandelt, um aus ihnen Natriumbicarbonat auszufällen. Die Mutterlaugen von der Fällung des Natriumbicarbonates werden, wie bereits erwähnt, wieder in den Kreislauf zurückgeführt.
  • Aus vorstehendem ist ersichtlich, daß das vorliegende Verfahren bei der Herstellung von Phosphorverbindungen durch Zersetzung natürlicher Phosphate bei hoher Temperatur besonders vorteilhaft ist, weil es eine sehr einfache Lösung der Schwierigkeit darstellt, die sich bei der Bindung des durch diese Reduktion erhaltenen Phosphors ergibt. Beispiel z Den Mutterlaugen aus einem vorhergehenden Arbeitsgang von einem Volumen von ungefähr 500 1 wurden 450 1 Wasser, 150 kg gemahlenes Steinsalz zugesetzt und in die Lösung 7o kg Ammoniakgas eingeleitet, worauf man die so erhaltene Lauge mit einem Volumen von xxoo 1 der Wirkung eines mit Phosphoroxyddämpfen angereicherten Kohlensäuregases unterwirft. Dieses Gas wurde durch Mischung von gleichen Teilen von Verbrennungsgasen eines Phosphorofens und reichem, durch Verbrennung von Koks in Sauerstoff erhaltenem Kohlensäuregas hergestellt. Das erhaltene Gemisch enthielt je Kubikmeter 53o 1 CO, und 6o g mehr oder weniger hydratisierte Phosphoroxyde, als P205 gerechnet. Für die restlose Sättigung werden ungefähr 135 cbm dieses Gases verwendet. Das erhaltene Natriumbicarbonat wiegt nach dem Absaugen, Waschen und Trocknen 173 kg. Die abgesaugte Mutterlauge wird dann in einer Destillationsvorrichtung so lange eingedampft, bis eine Trübung sich bemerkbar macht, die auf die Abscheidung einer geringen Menge Kochsalz zurückzuführen ist, die durch Zusatz von ungefähr To 1 Wasser wieder aufgelöst wird. Durch Kühlen der konzentrierten Lösung erhält man einen Niederschlag von Salzen, die abgesaugt, gewaschen und getrocknet 135 kg eines phosphor- und stickstoffhaltigen Düngemittels ergeben, das 23 °/° N und 6 °/° P205 enthält.
  • Gleichzeitig werden 5oo 1 einer Mutterlauge erhalten, die als Ausgangsstoff für einen neuen Arbeitsgang diente und je Liter 23o g NaCl, 58 g NH4C1 und 2o g P205 enthielt.
  • Beispiel 2 In iooo 1 einer Mutterlauge aus der Abscheidung des Natriumbicarbonates, die im Durchschnitt je Liter 115g NaCl, 175g NH4C1, 24. g P205, 26 g NH3 und 49 g C02 enthielt, wurden 51 kg Ammoniakgas eingeleitet, worauf die Flüssigkeit der Einwirkung der Verbrennungsgase aus einem Phosphorofen unterworfen wurde, die im Durchschnitt je Kubikmeter 16o 1 C02 und 12o g Phosphoroxyde, als P205 gerechnet, enthielten. Für die Absättigung des Ammoniaks wurden 13o cbm dieses Gases verwendet. Alsdann fügte man x3o kg gemahlenes Steinsalz mit 95% NaCl-Gehalt unter Schütteln hinzu, um die Auflösung zu erleichtern, wobei bis auf 5'C gekühlt wurde. Das kristallisierte Salz, das sich absetzte, wurde abgesaugt, zur Entfernung der Mutterlauge gewaschen und bei tiefer Temperatur (4o' C) getrocknet. Auf diese VPeise erhält man einerseits 17o kg eines phosphorsäure- und stickstoffhaltigen Düngemittels, das 23,8 °/° N, 8,8 °/° P205 enthielt, und anderseits ungefähr TToo 1 einer Mutterlauge, die'mit gehaltreichem Kohlensäuregas so lange behandelt wurde, bis kein weiteres Gas mehr aufgenommen wurde. Das Natriumbicarbonatwurde abgetrennt, gewaschen und getrocknet. Auf diese Vereise erhält man 17o kg dieses Salzes und 1 cbm Mutterlauge von ungefähr derselben Zusammensetzung wie die zu Beginn des Prozesses verwendete.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: x. Verfahren zur Herstellung eines Diammonphosphat und Ammonchlorid enthaltenden Düngemittels unter gleichzeitiger Gewinnung von Natriumbicarbonat, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Durchführung des Ammoniaksodaprozesses die Kohlensäure ganz oder teilweise durch ein Gasgemisch ersetzt, welches gleichzeitig Phosphoroxyde und Kohlensäure enthält und einen zur Bindung der vorhandenen Phosphorsäure als Diammonphospbat notwendigen Überschuß an Ammoniak verwendet.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Chlorammonium und Ammoniumphosphat enthaltende, nach der Abscheidung des Natriumbicarbonates erhaltene Mutterlauge mit einem Gasgemisch behandelt, das gleichzeitig Phosphoroxyde und Kohlensäure enthält, und Ammoniak sowie Chlornatrium zusetzt, um eine weitere Menge Ammoniumphosphat und sekundäres Ammoniumcarbonat zu bilden, worauf man das Phosphat und das Chlorammonium durch Auskristallisieren, gegebenenfalls unter Kühlung der Lauge, zusammen oder getrennt abscheidet und die nach der Kristallisation übrigbleibende Mutterlauge als Lauge verwendet, aus welcher das Natriumbicarbonat ausgefällt wird.
  3. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Fällung des Natriumbicarbonates durch ein kohlensäurereiches Gas bewirken läßt, das frei von Phosphoroxyden ist und von dem Gasgemisch verschieden ist, das gleichzeitig Kohlensäure und Phosphorsäure enthält und zu der Monocarbonisierung dient, die der Kristallisation des Düngemittels vorangeht. q.. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zwischen der Arbeitsstufe der Fällung des Natriumbicarbonates und der oder den Stufen der Behandlung mit Ammoniak und dem gleichzeitig Kohlensäure und Phosphoroxyde enthaltenden Gasgemisch und - mit Chlornatrium eine zusätzliche Stufe einschaltet, die darin besteht, daß man die nach der Abscheidung des Natriumbicarbonates übrigbleibenden Mutterlaugen mit zusätzlichen Mengen des gleichzeitig Kohlensäure und Phosphoroxyde enthaltenden Gasgemisches behandelt und die bei der Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 2 nötige Ammoniakmenge um die Menge erhöht, die nötig ist, um die etwa hierdurch in die Mutterlaugen eingeführte freie Phosphorsäure zu binden.
DES95552D 1928-12-27 1929-12-12 Verfahren zur Herstellung eines Diammonphosphat und Ammonchlorid enthaltenden Duengemittels unter gleichzeitiger Gewinnung von Natriumbicarbonat Expired DE537190C (de)

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