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Absenkbarer und in der Staulage kippbarer Wehrkörper Bekannt sind
Wehre, die sowohl absenkbar sind als auch die Möglichkeit zulassen, durch eine andere
Bewegung des Wehrkörpers, meist eine Kippbewegung, den Stauspiegel zu verändern.
Solche Wehre werden durch Kiesanhäufungen vor dem Wehr leicht in der Bewegung behindert.
Die Erfindung will diesen Nachteil dadurch beheben, daß die Stützlager für den abgesenkten
Wehrkörper, die in einer Nische liegen oder durch Pendelstützen in der Öffnung gebildet
werden, oberhalb der Wehrsohle angeordnet werden, und zwar in Höhe der Oberkante
eines an den Wehrkörper angelenkten Stauschildes, das sich mit seiner Unterkante
gegen die Sohlschwelle abstützt und bei der Kippbewegung praktisch in Ruhe bleibt.
Erfindungsgemäß ist ferner eine besondere Einrichtung zum Abdrücken des Stauschildes
von der Sohle vorgesehen.
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Auf den Zeichnungen sind drei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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Die Abb. ia bis Abb. ic stellen ein mehrteiliges Kippwehr dar, bei
welchem der Stau durch Kippen des Staukörpers a verändert und durch Hochziehen des
Staukörpers ganz beseitigt werden kann.
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Abb. ia zeigt die Stellung des Wehres in der höchsten Staulage.
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Abb. ib zeigt die Stellung in der tiefsten Staulage und mit abgedrückter
Sohlendichtung. Abb. ic stellt die Seitenansicht von ib dar. Abb. 2a und Abb. 2b
zeigen ein Ausführungsbeispiel, wobei das mehrteilige Kippwehr nach Art eines Segmentwehres
aus dem Wasser gezogen wird.
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Abb, 2a zeigt die höchste Staulage, Abb. 2b die tiefste Staulage bei
gleichzeitig abgedrückter Sohlendichtung.
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Abb. 3a und Abb. 3b stellen ein mehrteiliges Kippwehr nach Art eines
Walzenwehres dar. Abb. 3a zeigt die höchste Staulage, Abb.3b die tiefste Staulage
bei gleichzeitig abgedrückter Sohlendichtung.
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Abb. d. zeigt ein mehrteiliges Kippwehr in der Ansicht.
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In den Abbildungen ist der eigentliche Stau- und Kippkörper mit a
bezeichnet, an den das Stauschild b bei f angelenkt ist, der sich
gegen die Sohlschwelle c legt. Die Führungsbahn für das Einsetzen bzw. Herausheben
des Wehres aus dem Wasser ist mit d bezeichnet.- Das Zugmittel für das Anheben des
Staukörpers greift an einem Rollenwagen e (Abb. i), einer Zugstange
e' (Abb. --) oder einem Laufrad e" (Abb. 3) an. g ist das Stützlager des
Wehres in der Staulage; die Hubkette ist mit h, die Kippkette mit
i
bezeichnet. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 3 können h und
i zusammenfallen. k bedeutet die Verriegelung zwischen a und e.
l ist der Anschlag am Staukörper a und nt der entsprechende Anschlag am Verschlußkörper
b.
Das Wehr wird auf bekannte Weise zu Wasser gebracht, sei es nach
Art eines Schützenwehres (Abb. i), eines Segmentwehres (Abb. a) oder nach Art eines
Walzenwehres (Abb. 3). Die Bewegung des Wehres beim Absenken bzw. beim Herausheben
ist von der Bewegung, die das Verändern des Staues bewirkt, dem Kippen, grundsätzlich
verschieden. Die Kippbewegung wird in dem Augenblick möglich, in dem sich der Hauptabschlußkörper
a auf die Lager g setzt. Solange der Wehrkörper nicht auf den Lagern
g ruht, wirkt das mehrteilige Kippwehr wie ein gewöhnliches einteiliges Schütz (Abb.
ib) ohne bewegliches Unterteil bzw. wie ein Segmentwehr (Abb.2b) oder ein Walzenwehr
(Abb. 3b) mit unterem Stauansatz, der an den Hauptverschlußkörper fest angeschlossen
ist. Innerhalb des Zeitraums vom Aufsetzen der Lager g bis zum Wiederabheben kann
das Wehr die ihm eigentümliche Kippbewegung ausführen, die darin besteht, daß der
Hauptabschlußkörper durch das Zugmittel i um jene Achse gedreht wird, die durch
die Verbindungslinie der Auflagerpunkte des Körpers a auf den Lagerteilen g gegeben
ist.
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Die einfachste Form des Stauschildes besteht in einem Federblech,
das sich über die ganze Breite des Staukörpers erstreckt, am Staukörper a starr
befestigt ist und in der Staulage des Wehres an der Sohle c unverrückbar festliegt.
Dieses Federblech gibt so weit nach, daß die Kippbewegung des Staukörpers ohne weiteres
möglich ist.
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Diese Ausführungsform ist nicht besonders bildlich dargestellt. Wird
ein starres Stauschild benutzt, so wird dieses zufolge des Wasserdrucks im Anfang
der Kippbewegung dem von ihm zurückweichenden Anschlag L des Hauptverschlußkörpers
a folgen, bis er an der Sohlschwelle c einen festen Halt findet. Zu diesem Zeitpunkt
hört die Drehbewegung des Stauschildes b um die Achse g auf, und es beginnen sich
die beiden Teile a und b des Staukörpers gegeneinander um die Achse f zu verdrehen.
Fällt, wie es in den Zeichnungen dargestellt ist, die Verbindungslinie der Lagerpunkte
g mit der Achse f zusammen, so wird der Körper b von dem Augenblick an, wo er sich
von den Stützlagern g abhebt, von Durchbiegungen abgesehen, in Ruhe bleiben. Es
ist also erreicht, daß der im Bereich des Kieses liegende untere Teil des Stauschildes
b beim Hochkippen des Wehrkörpers a nicht mehr gegen das Geschiebe drückt und daß
ein Teil des Wasserdrucks an die Sohle unmittelbar abgegeben wird.
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In allen drei Ausführungen wird das Stützlager des Wehrkörpers a so
ausgebildet, daß das Stauschild b sich erst während der Kippbewegung auf die Sohle
aufsetzt. Es wäre auch denkbar, daß das Abheben des Stauschildes b von den Stützlagern
beim Absenken des Wehres dadurch geschieht, daß das Stauschild b unter einem spitzen
Winkel auf die Dichtungsfläche der Sohle c auftrifft und auf dieser gleitet.
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Die für die Bedienung eines solchen Wehres erforderlichen Zugmittel
können entweder Antriebsmaschinen erhalten, oder es kann nur eine Maschine mit einem
einzigen Hubmittel für beide Bewegungen verwendet werden. Im zweiten Fall ist es
erforderlich, zwischen dem Zugübertragungsmittel e und dem Staukörper a außer der
gewöhnlichen Lagerung noch eine Verriegelung vorzusehen.
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Das Abheben des Stauschildes b von der Sohle während der Kippbewegung
kann, wie Abb. i zeigt, falls die Belastung des Körpers a für das Abdrücken nicht
ausreicht, dadurch erreicht werden, daß die Hubkette da unter Zwischenschaltung
eines Hebels k die erforderliche Kraft hierfür liefert. In diesem Fall wird also
die Hubkette dazu verwendet, die Kippbewegung zu vollenden.