DE535498C - Verfahren zur Herstellung von Schachtelteilen aus ungeritzten Zuschnitten - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Schachtelteilen aus ungeritzten Zuschnitten Bei Schachtelteilen, die aus Zuschnitten mit ausgestanzten Ecken ohne irgendwelche Ritzlinien o. dgl. in schnellaufenden Pressen gezogen werden, besteht der Nachteil, daß die hochgebogenen Zargen der gezogenen Teile mit der Zeit wieder etwas aufgehen: Dadurch aber bestehen nach dem Zusammensetzen uiid anschließenden Rändeln der Schachteln Schwierigkeiten. Außerdem wirkt die fertige Schachtel unschön, wenn die Halszargen nicht genau senkrecht aufeinanderstehen. Wollte man diesen Übelstand vermeiden, so mußte man entweder die Arbeitsgeschwindigkeit der Presse vermindern oder mit sehr stark erhitzten Werkzeugen das Ziehen durchführen. Im ersteren Falle wurde durch die verminderte Leistung aber das Produkt verteuert, im zweiten Falle wiederum leidet, besonders bei bedruckten Schachteln, durch die starke l;rhitzung der Werkzeuge das Aussehen des Farbbildes, und außerdem besteht nicht eininal die unbedingte Gewähr, daß die Schachtelzargen nun auch tatsächlich einen guten Stand erhalten, es müßte denn gleichzeitig auch ein starker Zug auf die Zargen ausgeübt werden, was bei den geringsten Stärkendifferenzen zu Betriebsstockungen führt. Um nun auch bei schnell arbeitenden Pressen bessere Schachteln zu erhalten, ist bereits vorgeschlagen worden, den Schachtelzuschnitt vor seiner Verarbeitung zu dämpfen oder über seine ganze Fläche zu feuchten. Auf diese Weise wurde wohl bereits ein besseres Resultat erzielt, doch war das Ergebnis immer noch nicht voll befriedigend.
• Um Schachteln mit vollkommen rechtwinklig stehenden Seitenwänden zu erhalten, wird nun gemäß der Erfindung nicht der ganze Zuschnitt, sondern nur ein Teil desselben gefeuchtet. Auf diese Weise entstehen im Karton Spannungen, d. h. es baucht sich z. B. der gefeuchtete Teil durch und zieht dadurch die nicht gefeuchteten Zargen nach innen zusaminen. Auf diese Weise erhalten sie einen vollkommen winkelrechten Stand, ja sie biegen sich sogar etwas nach innen, was besonders wertvoll für das Zudeckeln von Schachteln ist, bei denen bisher immer besonders komplizierte Einbrechvorrichtungen verwendet werden mußten, die das Einknicken (Einbiegen) der Schachtelzargen in einem beson-'leren Arbeitsgange vornehmen. , Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Abb. z zeigt einen Schachtelzuschnitta, der an den Ecken bei b ausgestanzt ist und zu einem Schachtelteil laut Abb. a gezogen werden soll. In der Abb. z ist schraffiert angegeben, c, wie beispielsweise der Zuschnitt zu feuchten ist, damit die Schachtelzargen d den in der Abb. a gezeigten Stand erhalten. Je nach der Form der Schachtel und je nach der Beschaffenheit des Materials, das zur Anwendung kommt, wird eine größere oder kleinere Fläche befeuchtet, ebenso wie die Beschaffenheit des Materials und die Form der Schachtel dafür maßgebend sind, ob bestimmte Teile nur innen oder innen und außen usw. befeuchtet werden müssen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Schachtelteilen aus ungeritzten Zuschnitten, die zur Unterstützung des Ziehens vorher.gefeuchtet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuschnitte, aus denen die Schachtelteile geformt werden, nur zu einem Teil (c) auf der Innenseite gefeuchtet werden (also nicht auf der ganzen Zuschnittfläche), um durch die Hitzeeinwirkung beim Ziehen ein Nachinnenbiegen der Schachtelzargen herbeizuführen.