DE903542C

DE903542C - Dose mit Kippdeckel

Info

Publication number: DE903542C
Application number: DEST1765D
Authority: DE
Inventors: Otto Stelzig
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1940-02-06
Filing date: 1940-02-06
Publication date: 1954-02-08

Description

Dose mit Kippdeckel Um den luftdichten Verschluß zwischen dem Deckel und dem Unterteil einer Dose aus Blech oder anderem Material, z. B. Preßstoff, zu erhalten, wird bekanntlich ein kegliger Dichtungsrand an Deckel und Dose vorgesehen. Ein Nachteil dieser kegligen Dichtungsränder liegt bei den bekannten Dosenausführungen darin, daß der Deckel leicht von selbst oder bei leichten Stößen ungewollt abspringt. Daher eignen sich solche Dosen nicht für den Versand.
Man hat deshalb auch versucht, mit zylindrischen Dichtungsrändern einen ausreichend dichten Abschluß zu erhalten. Diese Dosen aber öffnen sich so schwer, daß man besondere Büchsenöffner an der Dosenseite anbringt, durch deren Verdrehung der Rand des Deckels an der einen Seite gehoben wird. Dieser Büchsenöffner stellt an sich eine besondere Verteuerung der Dose dar, weil er einen zusätzlichen Materialverl)rauch darstellt, vor allem aber auch, weil er besondere Arbeitsgänge für seine Herstellung und seine Anbringung erfordert.
Außerdem ergiht das Einsetzen des Dosenöffners in die Büchse meist eine undichte Stelle an der Büchse, so daß leicht verdunstende oder flüssige Füllungen in solchen Dosen nicht versandt und gelagert werden können.
Die Erfindung setzt eine Dose voraus, deren Deckel und Unterteil durch kuglige oder keglige L)ichtungsränder einen luftdichten Abschluß auf l>reiter Zone ergehen, und die durch Zusammendrücken des Deckels und des Unterteils an einer Stelle des Büchsenrandes geöffnet werden können.
Bei solchen Dosen ist erfindungsgemäß ein Teil der vordersten Kante des Deckels nach einwärts gedrückt. Es kann auch die Deckelunterkante im ganzen nach einwärts gedrückt sein, wobei aber einzelne Teile der Dosenkante stärker als angrenzende Teile einwärts gedrückt sind. Beim Schließen wird der untere Teil so weit in den Deckel hineingedrückt, daß die einwärts vorspringenden oder die stärker vorspringenden Teile der vordersten Deckelkante die rückwärtige Begrenzung der Dichtungsfläche des Unterteils hintergreifen. Der Dichtungsrand an der Dose wird also im geschlossenen Zustand bis an die rückwärtige Begrenzungslinie heran vom Dichtungsrand des Deckels bedeckt.
Dadurch, daß die einwärts gedrückte Unterkante des Deckels hinter die rückwärtige Begrenzungslinie der Dichtungsfläche des Unterteils greift, ist es unmöglich, daß der Deckel beim Transport oder bei unvorsichtiger Behandlung abspringt; denn der Deckel wird durch seine einwärts gekrümmte vorderste Kante an dem Dosenunterteil verankert.
Es ist nicht notwendig, daß der Deckel die Dichtungsfläche auf seiner ganzen Kantenlänge untergreift, sondern es genügt, wenn er nur an einzelnen Teilen seines Umfanges verankert wird. Es wird dadurch zugleich verhindert, daß sich der Deckel so fest mit dem Unterteil verklammert, daß das offenen der Dose erschwert wird.
Die untere Begrenzungslinie des Dichtungsrandes am Unterteil ist nicht lediglich eine gedachte Begrenzungslinie, sondern kommt in der Form des Unterteils körperlich dadurch zum Ausdruck, daß hinter dieser Begrenzungslinie der Durchmesser des Unterteils plötzlich abnimmt.
Diese Verringerung des Durchmessers erfolgt zweckmäßig in Stufen derart, daß die unmittelbar an die Dichtungsfläche angrenzende erste Stufe in radialer Richtung nur so tief greift, wie es der Durchmesserverringerung des unteren Deckelrandes entspricht. Dadurch erreicht der Deckel eine gewisse Raststellung, sobald diese in die erste Abstufung des Unterteils einschnappt. Es wird aber verhindert, daß sich beim Öffnen des Deckels der Deckelrand an der Stelle, an der er abgesprengt werden soll, hinter der Begrenzungslinie des Dichtungsrandes am Unterteil festklammert; dadurch würde sonst ein Öffnen der Dose erschwert oder verhindert werden.
Wenn die Dose aus starkem, d. h. dickwandigem Material besteht, z. B. aus entsprechend dickem Blech, insbesondere Leichtmetall, oder aus Kunstmasse, dann ist eine besondere Verstärkung der Deckelkante nicht erforderlich. Wenn aber die Dose aus dünnem Blech gefertigt wird, dessen Festigkeit allein keinen genügenden Schutz gegen die beim Gebrauch eintretende Dehnung der Deckelkante bietet, wird gemäß der weiteren Erfindung die Deckelunterkante durch einen umgebördelten Rand verstärkt. Gleichfalls kann man auch die vorderste Kante des Oberteils durch einen umgebördelten Rand versteifen.
Bei der Herstellung von Dosen aus dünnem Blech verfährt man zweckmäßigerweise derart, daß in einem ersten Arbeitsgang der Deckel gestanzt wird, wobei gleichzeitig der Deckelrand gezogen wird. Dabei ist es vorteilhaft, einen schmalen Streifen etwa von I1/2 mm Breite an der vordersten Kante des Deckels messerscharf auszuziehen, weil dadurch die nachfolgende Umbördelung des Deckelrandes vorbereitet wird und gleichzeitig auch infolge der Materialverdünnung ein sehr feiner und dünner Bördelrand ermöglicht wird. Da es sich außerdem bei der Dosenherstellung um eine Massenfabrikation allergrößten Ausmaß es handelt, hat auch die MateriaIersparnis für die Deckelkante eine nicht unbeachtliche Bedeutung.
In einem zweiten Arbeitsgang erfolgt dann die Umbördelung, und in einem dritten Arbeitsgang erfolgt eine Nachpressung, die gleichzeitig die Gewähr bietet, daß die Deckel genau maßhaltig sind, und die gleichzeitig auch den umgebördelten Deckelrand im ganzen oder teilweise einwärts drückt. Es ist hierbei besonders vorteilhaft, daß der Deckelrand, wenn er bei dieser Nachpressung nur in gewissen Teilen einwärts gedrückt wird, ein kontinuierlich geschlossener Rand ohne Schlitze und Rinnen bleibt, so daß Verletzungen durch die Deckelkanten nicht eintreten können. Bei Verwendung von Blechen großer Stärke, die also eine Umbördelung nicht erhalten, entfällt das messerscharfe Ausziehen der vordersten Deckelkante und das Umbördeln, während das Nachpressen auch hierbei zweckmäßig ist, um eine genaue Einhaltung der vorgeschriebenen Maße zu sichern. Der Dosenunterteil wird wie der Deckel hergestellt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, welches sich auf eine Dose aus dünnem Blech bezieht, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt Fig. I die geschlossene Dose, Fig. 2 einen Schnitt durch die gleiche Dose und Fig. 3 in vergrößertem Maßstab die Ausbildung des Dichtungsrandes am Deckel und an der Dose.
In Fig. 2 ist a der Deckel und b der Unterteil der Dose. An der Seitenkante des Deckels ist eine Sicke i und an der Seitenkante des Dosenunterteils eine entsprechende Sicke j angebracht, von denen in Fig. I nur die Randsicke des Deckels erkennbar ist. Diese Sicken erfüllen den Zweck, sowohl den Deckel wie auch den unteren Teil zu versteifen und ihnen bei der Verbiegung, die beim Öffnungsvorgang eintritt, eine gewisse Elastizität zu verleihen, damit das Ab sprengen des Deckels sicher gelingt.
Die Verschluß ränder am Deckel und am Unterteil sind kuglig gewölbt, wobei der Kugelmittelpunkt tiefer liegt als die unterste Kante der beiden Dichtungsflächen. Deshalb sind die Dichtungsflächen selbst an der untersten Stelle schräg geneigt, so daß sie sich nach oben verengen. An Stelle der strengen Kugelform kann auch eine angepaßt keglige Form verwendet werden.
Die Einzelheiten der Ausbildung des Dichtungsrandes am Deckel und am Unterteil sind in Fig. 3 besser erkennbar. Der kuglige Dichtungsrand C des Deckels beginnt oben an der Sicke d und endet über der Umbördelung e, die an der äußersten Deckelkante angebracht ist. Der Bodenteil weist einen dem Teil c entsprechenden kugligen Rand auf, der an seiner obersten Kante durch eine Umbördelung f abgeschlossen ist.
Wenn Deckel und Unterteil an der Stelle, die in der Querschnittzeichnung in Fig. 3 wiedergegeben ist, zusammengedrückt werden, um zu erreichen, daß am gegenüberliegenden Umfangsteil der Deckel abgesprengt wird, dann darf die Abwärtsbewegung der Deckelunterkante durch die Seitenwand k des Dosenunterteils nicht behindert werden. Deshalb ist der Durchmesser für die Seitenwand k geringer als der größte Durchmesser der Dichtungsfläche des Unterteils. Der Übergang von der Dichtungsfläche zu der Seitenwand des Unterteils k ist zweistufig. Die erste Stufe von der Höhe h gibt dem umgebördelten Rand e des Deckels einen Halt. Zu diesem Zweck ist die Umbördelung e am Deckel, wie bei g erkennbar ist, einwärts gedrückt, was aber nicht bei dem ganzen Umfang der Fall zu sein braucht, sondern vorteilhafterweise an möglichst gleichmäßig verteilten Abschnitten des Umfanges.
Die radiale Einschnürung an der Stufe h hat zweckmäßigerweise kein größeres Maß, als für die Aufnahme des einwärts gedrückten Teils g an der umgebördelten Deckelkante notwendig ist. Die Umbördelungen e und f können fehlen, wenn die Stärken des Deckels und der Dose eine Randversteifung nicht notwendig machen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Dose mit Kippdeckel und kugliger Verschlußzone, deren Deckel mit der untersten Kante den Dichtungsrand des Unterteils hintergreift, dadurch gekennzeichnet, daß die unterste, etwas eingedrückte Randkante bei geschlossener Dose in einer flachen Sicke des Dosenunterteils liegt, deren oberer Rand einem größeren Durchmesser angehört als der untere Rand.
2. Dose mit Kippdeckel nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Stanzen und Formen vorzugsweise in einem Arbeitsgang hergestellte Grundform des Deckels bzw. des Unterteils eine nachträglich umzubördelnde, messerscharf ausgezogene äußerste Kante aufweist.

Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 467 I65, 432 532; schweizerische Patentschrift Nr. I22 708; USA.-Patentschriften Nr. 894 633, I 464 237.