DE1752270A1 - Verfahren zum Bilden einer Ecke an einem Blechzuschnitt und Werkzeug zum Ausueben des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Bilden einer Ecke an einem Blechzuschnitt und Werkzeug zum Ausueben des VerfahrensInfo
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Description
Junkers
PLI-Th/Ki
1. April 1970
P 17 52 270.2 - 14 (Abschrift)
JUNKERS & CO. GMBH, in Wernau/Ke clear
Verfahren zum Bilden einer Ecke an einem Blechzuschnitt und Werkzeug zum Ausüben des Verfahrens
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Bilden einer dreiseitig oder vierseitig begrenzten Ecke an einem Blechzuschnitt,
welcher als Begrenzung der Ecke mindestens an zwei Seiten einen nach innen abgebogenen Rand aufweist, dessen
Breite grosser als der Eckenradius ist. Ausserdem bezieht sich die Erfindung auf ein V/erkzeug zum Ausüben des Verfahrens.
Das Bilden von Ecken an einem Blechzuschnitt mit nach innen abgebogenen Rändern bereitet kaum Schwierigkeiten, wenn der
Eckenradius verhältnismässig gross ist und die Breite des Randes kleiner als der Eckenradius ist. In einem solchen
Falle lässt sich die Ecke ohne weiteres anformen, ohne dass grössere Materialspannungen entstehen. V/enn aber ein sehr
kleiner Eckenradius und eine diesen wesentlich übersteigende Randbreite verlangt wird, ist das Anformen einer Ecke mit
Schwierigkeiten verbunden, sofern keine Materialaussparung
109835/0059
Neue Unterlagen
- 2 - Junkera
Junkera
an der Ecke vorgesehen werden soll. Ein Anformen der Ecke
unter solchen Bedingungen führt zu einer unsauberen Eckenoberfläche infolge Materialverdichtung oder Faltenbildung und zu
Katerialspannungen, welche bei einer nachfolgenden Oberflächenbehandlung,
insbesondere bei einem Emailliervorgang offensichtlich werden, da Emaille bei der geringsten Verformung
sofort mit Abplatzen reagiert. Aus diesem Grunde wird in vielen
Fällen mit einer Materialaussparung an der Ecke gearbeitet, woraus sich aber eine Verminderung der Steifigkeit der Blechform
ergibt, welche in vielen Fällen unerwünscht ist und wiederum zu einem Abplatzen von Emaille an einer emaillierten
Blechform führen kann, sobald diese etwas aus ihrer gegebenen Form verzogen wird. Um derartige Mängel zu vermeiden, sind
zwecks Eckenbildung Materialaussparungen bekannt, wobei entweder nur ein Teil des Materials oder das gesamte Material
ausgespart wird, z.B. durch einen Gehrungsschnitt. Bei vollständiger Aussparung des Materials und bei gewünschter
Emaillierung des fertigen Blechteiles unter gewünschter Aufrechterhai tung der Steifigkeit desselben ist ein Verschweissen
oder Verlöten der durch die Materialaussparung gebildeten Kanten nach dem Formen des Blechteiles erforderlich, wobei ausser
dem Schweiss- oder Lötvorgang anschliessend ein Schleifvorgang durchgeführt werden muss, welcher trotzdem bei der nachfolgenden
Emaillierung zu keinem vollkommen zufriedenstellenden Ergebnis führt, da die Schweiss- oder Lötnasht trotz der Schleifbehandlung
nach dem Emaillieren mehr oder weniger sjc htbar bleibt. Auch bei überlappten Schnitten zwecks Eckenbi^dung
treten ähnliche Nachteile auf, da in diesem Falle bei nicht dicht verschweissten Überlappungen z.B. Beizflüssigkeit eindringen
kann, welche durch Verdampfen beim Emailliervorgang zu Blasenbildung der Emaille führt, also wiederum eine unsaubere
Oberfläche ergibt. Ähnliche Unzulänglichkeiten können auch bei Verwendung von manchen Lacken zur Oberflächenbehandlung
auftreten.
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. Junkers
Aufgabe der Erfindung ist es, an einem Blechzuschnitt eine
dreiseitig oder vierseitig begrenzte Ecke zu schaffen, ohne dass eine Materialaussparung vorgesehen ist oder ein Schweiss-
und SchleifVorgang, ein Lötvorgang oder ein besonderer Drückvorgang
oder ein herkömmlicher Ziehvorgang durchgeführt zu werden braucht.
Ais Lösung der Aufgabe ist bei einem Verfahren der eingangs
angeführten Art gemäss der Erfindung vorgesehen, dass zum Bilden einer Ecke mit sehr kleinem Eckenradius die deren
Begrenzung bildenden Ränder nur bis na^he an den Bereich der zu bildenden Ecke abgebogen werden und dabei in diesem Zwischenbereich
ohne Materialaussparung ein in Richtung d^er Winkelhalbierenden
zwischen den abgebogenen Randteilen nach aussen gewölbter Blechzipfel gebildet wird, welcher anschliessend
durch eine auf den Rücken des Zipfels und parallel zu den Ebenen bzw. zu der Ebene der abgebogenen Randteile einwirkende Kraft
zur Ecke eingezogen wird. Zu diesem Zweck ist weiterhin vorgesehen, dass zum Einziehen der Ecke auf die Aussenseite des
Zipfels ein der Aussenform des Zipfels entsprechender Stempel aufgesetzt und dabei die Innenseite des Zipfels durch einen der
Innenform des Zipfels entsprechenden Gegenhalter abgestützt wird.
Mittels dieses erfindungsgemässen Verfahrens kann an einem Blechzuschnitt
ohne weiteres eine Ecke mit sehr kleinem Eckenradius angeformt werden, ohne dass irgendeine Materialaussparung, sei
es durch Bilden einer Ausnehmung oder sei es z.B. durch einen Gehrungsschnitt, vorgesehen werden muss. Vielmehr wird erreicht,
dass das vollständig erhalten gebliebene Material an der Ecke angeformt wird, so dass kein Verlust an Steifigkeit der Blechform,
keine weiteren Bearbeitungsgange und keine störenden Einflüsse
bei einer nachfolgenden Oberflächenbearbeitung, insbesondere beim Emaillieren der Oberfläche auftreten.
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O ^v-^- "■'■
- 4 - Junkers 398
Ein zum Ausüben des Verfahrens geeignetes Werkzeug kann erfindungsgemäss
derart ausgebildet sein, dass der Stempel zum Einziehen einer dreiseitig begrenzten Ecke aus der Aussenform
des Zipfels in zwei winklig zueinander gerichtete Flächen übergeht, welche parallel zu den die Ecke begrenzenden Rändern verlaufen.
Ein ähnliches Werkzeug zum Ausüben des Verfahrens kann derart ausgebildet· sein, dass der Stempel zum Einziehen einer
vierseitig begrenzten Ecke aus der Aussenform des Zipfels in eine ebene Fläche übergeht, welche parallel zu den die Ecke
begrenzenden Rändern verläuft.
In beiden Fällen handelt es sich um verhältnismässig einfache Werkzeuge, welche zum Bilden der Ecke erforderlich sind, so
dass die sehr vorteilhafte Ausbildung der Ecke nur einen geringen
Aufwand erfordert.
Der Gegenstand der Erfindung wird in einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Blechzuschnitt einer Vorderschale eines
gasbeheizten Wassererhitzers;
Fig. 2 ist der gleiche Zuschnitt als Vorformling mit abgebogenen Randteilen und nach dem Einziehen der äusseren
Ecken mit angedeutetem Werkzeug zum Abbiegen der Ränder;
Fig. 3 zeigt den Vorformling gemäss Figur 2 in umgewendeter
Lage;
Fig. 4 zeigt den zur Schale abgekanteten Formling;
Fig. 5 ist ein Ausschnitt der Figur 4 in grösserem Hase
stabe mit einem an der Abkantung vorstehenden Blechzipfel;
Fig. 6 ist die gleiche Darstellung wie gemäss Figur 5» jedoch mit eingezogener Ecke.
Das erfindungsgemässe Verfahren wird im Ausführungsbeispiel
anhand einer Vorderschale eines gasbeheizten Wassererhitzers
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ORlGiNAL I
- 5 - · Junkers 398
erläutert, bei welchem zumindest diese Vorderachale nach dem
fertigen Formen vollständig emailliert wird. Das erfindungsgemässe'
Verfahren ist jedoch nicht auf eine solche Vorderschale beschränkt, sondern kann genauso^gut an anderen Blechzuschnitten
mit dreiseitig oder vierseitig begrenzten Ecken angewendet werden, beispielsweise bei der Herstellung von Gehäusen anderer
Haushaltgerä.te wie Heizöfen, Gasherde, Kühlschränke oder dergleichen.
Für die Vorderschale eines gasbeheizten Wassererhitzers wird zunächst ein Blechzuschnitt 10 gemäss Figur 1 hergestellt,
welcher der abgewickelten Form der Vorderschale einschliess- ^ lieh der rundum nach innen abgebogenen Ränder entspricht. Ein
solcher Blechzuschnitt 10 wird gemäss Figur 2 auf eine Matrize aufgelegt, deren Umriss rundum um die Breite der nach innen abgebogenen
Ränder 101, 102 usw. kleiner ist. Mit einem Stempel werden die Ränder 101, 102 usw. nicht vollständig, sondern nur
teilweise abgebogen, und zwar jeweils bis nahe an den Bereich der zu bildenden Ecken. Der Stempel 12 weist zu diesem Zweck
an seinen äusseren Ecken entsprechende Aussparungen 121, 122, 123, 124 usw. auf, sodass in diesem Bereich die die Ecken des
Vorformlings 13 begrenzenden Ränder 101, 102 usw. nicht abgebogen sind, sondern nach aussen gewölbte Blechzipfel 21, 22,
23, 24 usw. gebildet werden. Der Stempel 12 ist mit weiteren j Aussparungen 125 und 126 an der in Figur 2 sichtbaren Seite
sowie mit entsprechenden Aussparungen an der entgegengesetzten Seite versehen, sodass auf diese Weise weitere Blechzipfel 25
und 26 gebildet werden, aus welchen später die Ecken zwischen der Vorderwand und den Seitenwänden der Vorderschale gebildet
werden, wenn der Vorformling 13 entlang der in den Figuren 1 und 3 gestrichelt dargestellten Abkantlinien 14 und 15 verformt
ist. Nach dem teilweisen Abbiegen der Ränder 101, 102 usw. nach innen durch den Stempel 12 werden an dem Vorformling 13
zunächst die Blechzipfel 21, 22, 23, 24 usw.nach dem erfindungsgemäsaen
Verfahren zu den dreiseitig begrenzten Ecken 31» 32, 33, 34 usw. eingezogen, welche aus Figur 3 zu erkennen sind,
in welcher der Vorformling 13 in einer gegenüber der Figur 2
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Junkers 398
gewendeten Lage dargestellt ist. Der auf diese Weise mit den äusseren Ecken versehene Vorformling 13, welcher noch die unverformten
Blechzipfel 25, 26 usw. aufweist, wird anschliessend gemäss Figur 4 entlang der Abkantlinien 14 und 15 mittels der
Abkantbacken 16 und 17 hochgestellt, so dass der Formling lö
mit der Vorderwand und den beiden Seitenwänden der Vorderschale gebildet ist. Bei diesem Abkanten werden die Blechzipfel 25,
usw. ebenfalls weiter verformt, welche anschliessend zu vierseitig begrenzten Ecken eingezogen werden, welche die geschlossene
Verbindung der Ränder zwischen der Vorderwand und den beiden Seitenwänden der Vorderschale ergeben. Zu diesem Zweck wird
gemäss Figur 5 und 6 der Formling 18 der Vorderschale in einen Formhalter 41 eingelegt und durch einen Formniederhalter 42
derart in Stellung gehalten, dass die durch die Aussenfläche des Randes 101 gebildete Ebene mit der durch die Stirnfläche
des Formhalters 41 gebildeten Ebene fluchtet. Nunmehr kann durch eine auf den Rücken des Blechzipfels 26 in Richtung der Winkelhalbierenden
und parallel zu der Ebene der abgebogenen Randteile des Randes 101 einwirkende Kraft die Ecke 36 gemäss
Figur 6 eingezogen werden. Dazu dient ein Ziehstempel 43, welcher an seiner auf den Blechzipfel 26 einwirkenden Seite eine der
Aussenform des Blechzipfels 26 entsprechende Ausnehmung 431 aufweist, welche in die ebene Ziehfläche des Ziehstempels 43 übergeht.
Mit dem Ziehstempel 43 wirkt ein in der Zeichnung nicht dargestellter Gegenhalter zusammen, welcher die Innenseite
des Blechzipfels 26 mit einer der Innenform des Blechzipfels entsprechenden Form abstützt. AUf diese Weise wird eine vierseitig begrenzte Ecke 36 hergestellt, wie sie in Fig. 6 dargestellt
ist und welche einen verhältnismässig kleinen Eckenradius aufweist, während die Breite des nach innen abgebogenen
Randes 101 wesentlich grosser ist.
Das Einziehen der dreiseitig begrenzten Ecken 31» 32» 33» 34 usw.
an dem mit nach innen abgebogenen Randteilen 101» 102 usw. versehenen Vorformling 13 geht praktisch in der gleichen Weise vor
sich» nur dass in diesem Fall der Ziehetempel aus der Aussen-
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- 7 - «Junkers 398
form des Blechzipfels in zwei winklig zueinander gerichtete Flächen übergeht, welche parallel zu den die Ecke begrenzenden
Rändern verlaufen.
Selbstverständlich ist es möglich, die Ecken 31» 32, 33, 34 usw.
mit einem entsprechend ausgebildeten Werkzeug zu gleicher Zeit einzuziehen. Das Gleiche gilt natürlich auch für die vierseitig
begrenzten Ecken an den Rändern zwischen der Vorderwand und den Seitenwänden der Vorderschale.
Die vorstehende Erläuterung lässt erkennen, dass dreiseitig oder vierseitig begrenzte Ecken mit kleinem Eckenradius genausogut
an Blechzuschnitten für andere Bauteile gemäss dem erfindungsgemässen
Verfahren gebildet werden können.
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Claims (1)
- - 8 - JunkersAnsprücheVerfahren zum Bilden einer dreiseitig oder vierseitig begrenzten Ecke an einem Blechzuschnitt, welcher als Begrenzung der Ecke mindestens an zwei Seiten einen nach innen abgebogenen Hand aufweist, dessen Breite grosser als der Eckenradius ist, dadurch gekennzeich net, dass zum Bilden einer Ecke mit sehr kleinem Eckenradius die deren Begrenzung bildenden Ränder nur bis nahe an den Bereich der zu bildenden Ecke abgebogen werden und dabei in diesem Zwischenbereich ohne Materialaussparung ein in Richtung der Winkelhalbierenden zwischen den abgebogenen Randteilen nach aussen gewölbter Blechzipfel gebildet wird, welcher anschliessend durch eine auf den Rücken des Zipfels und parallel zu den Ebenen bzw. zu der Ebene der abgebogenen Randteile einwirkende Kraft zur Ecke eingezogen wird.Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass zum Einziehen der Ecke auf die Aussenseite des Zipfels ein der Aussenform des Zipfels, entsprechender Stempel aufgesetzt und dabei die Innenseite des Zipfels durch einen der Innenform dee Zipfels entsprechenden Gegenhalter abgestützt wird.Werkzeug zum Ausüben des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2 , dadurch gekennzeichnet, dass der Stempel zum Einziehen einer dreiseitig begrenzten Ecke aua der Aussenform des Zipfels in zwei winklig zueinander gerichtete Flächen übergeht, welche parallel BU den die Ecke begrenenden Rändern verlaufen.INüUt UiIi: ι -.j ' ii i-Mi , .'·. . ki-.r. i ;. ··.... Je!. Änderung,;." '10 9 H3 b/U 0 5 9- 9 - . Junkers4. Werkzeug zum Ausüben des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2 , dadurch gekennzeichnet, dass der Stempel (43) zum Einziehen einer vierseitig begrenzten Ecke (36) aus der Auasenform des Zipfels (26) in eine ebene Fläche übergeht, welche parallel zu den die Ecke begrenzenden Rändern verläuft.109835/0059r S β ί f erje
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