DE53277C - Verfahren zur Auscheidung von Zink aus Zinkschaum, Legirungen und dergl. durch Destillation - Google Patents
Verfahren zur Auscheidung von Zink aus Zinkschaum, Legirungen und dergl. durch DestillationInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 40: Hüttenwesen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. Februar 1890 ab.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Trennung des metallischen Zinks aus Zinkschaum (Reichschaum), Legirungen u. dergl.
durch Destillation.
Die Entzinkung des bei der Werkbleientsilberung durch Zink entstehenden silberhaltigen
Productes, des Zinkschaumes (Reichschaumes), hat bis jetzt immer grofse Schwierigkeiten gezeigt, namentlich wenn es darauf ankam,
nicht nur das Zink aus dem Zinkschaum zu entfernen, sondern auch dasselbe wiederzugewinnen.
Zu diesem Zwecke scheint die auf die Flüssigkeit des metallischen Zinks sich stützende Destillation bis jetzt immer noch die
geeignetste Grundlage für die Entzinkung unter gleichzeitiger Wiedergewinnung des Zinks darzubieten.
Bei der Destillation des Zinkschaumes mufs wegen der oxydirenden Einwirkung der Verbrennungsgase
auf das dampfförmige Zink die directe Berührung mit dem Brennstoff oder der Flamme vermieden werden. Aus diesem
Grunde mufsten hierfür geschlossene, feuerfeste Gefäfse verwendet werden, welche von
aufsen geheizt wurden. Diese Hitze mufs nun so grofs sein, einmal um das gewissermafsen
wenigstens zum Theil an das in dem Zinkschaum enthaltene Silber bezw. Blei gebundene
Zink von diesen Metallen zu trennen, dann auch, um dieses abgetrennte Zink überzudestilliren.
Dem Zinkschaum mufs deshalb eine bedeutende Menge Wärme zugeführt werden. Hieraus erklärt sich denn auch, dafs die von
aufsen heizbaren, geschlossenen Gefäfse, welche zur Entzinkung Anwendung finden, und welche
schon wegen der Wärmeübertragung nicht sehr stark sein dürfen, keine grofse- Haltbarkeit
besitzen können und demnach den Betrieb sehr kostspielig machen; hierzu kommt noch,
dafs selbst bei nicht sehr starken Gefäfsen schon infolge der Aufsenerhitzung die Gefäfsöfen
eines sehr starken Aufwandes an Brennmaterial bedürfen.
Derartigen Uebelständen abzuhelfen, ist der Zweck der vorliegenden Erfindung, nach welcher
die Zuführung der Wärme zu dem Zinkschaum 'direct stattfinden und gleichzeitig die
Trennung des Zinks von dem Silber bezw. Blei des Zinkschaumes gewissermafsen durch
Lockerung der Zinksilber- bezw. Zinkbleiverbindung erleichtert werden soll, so dafs an
Wärme bezw. Heizmaterial gespart wird.
Zu diesem Zwecke erschien hocherhitztes, geschmolzenes Eisen als ein äufserst vortheilhaftes
Mittel, da letzteres im Stande ist, sich mit Zink zu vereinigen und letzteres wieder völlig
abzugeben; denn das Eisen hat zu dem Zink doch eine derartige Verwandtschaft, dafs bei
geeigneter Temperatur bei dem Eisen deutlich das Bestreben hervortritt, sich mit dem Zink
zu vereinigen bezw. dasselbe aufzunehmen, welches letztere allerdings bei höherer Tempe-'
ratur völlig wieder abgegeben wird. Man wird also mit Hülfe von hocherhitztem geschmolzenen
Eisen, wie es auch zahlreiche Versuche bestätigt haben, im Stande sein, von Silber
bezw. Blei das Zink zu trennen, welches darauf von dem Eisen gewissermafsen aufgenommen,
aber infolge der hohen Temperatur wieder abgegeben wird, d. h. als Metall verdampft,
worauf es alsdann in einer Vorlage condensirt . werden kann.
Demgemäfs wird das den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Verfahren folgendermafsen
ausgeführt:
In eine kippbare Birne, welche mit basischem Futter ausgekleidet sein kann und zweckmäfsig
so weit vorgewärmt ist, dafs der hineinzubringende Zinkschaum sich ohne Zinkverdampfung
erweicht, wird der Zinkschaum eingetragen. Gewünschtenfalls kann man die sauerstoffgashaltige
Luft aus der Birne entfernt bezw. durch nicht oxydirende Gase ersetzt haben, indem
man etwa während oder vor dem Eintragen des Zinkschaumes Sägespäne, Kohlenklein oder
dergleichen in die Birne einführt. Auf den Zinkschaum giefst man alsdann geschmolzenes
und über seinen Schmelzpunkt hinaus erhitztes Eisen, welches z. B. aus einem Cupolofen abgestochen
wird. Das Eisen erwärmt nun den Zinkschaum auf bezw. über die Verdampfungstemperatur des Zinks; letzteres trennt sich infolge
dessen und, unterstützt von seiner Verwandtschaft zu dem Eisen aus dem Zinkschaum,
wird infolge der hohen Hitze von dem Eisen wieder abgegeben, so dafs das Zink aus dem
Zinkschaum sich abtrennt und durch die Decke aus hocherhitztem geschmolzenen Eisen hindurch
sich verflüchtigt. Das Eisen mufs so stark erhitzt werden, dafs es nach dem Austreiben
des Zinks aus dem Zinkschaum noch flüssig bleibt. In einer inzwischen an die
Birne angeschlossenen Vorlage schlägt sich das Zink metallisch oder nach Belieben (je nachdem
man der Luft Zutritt gewährt hat) th eilweise oder ganz oxydisch nieder. Durch
Kippen der Birne entfernt man das wieder zu gleichem oder anderem Zweck (etwa zu Gufswaaren)
zu benutzende Eisen und darauf das entzinkte und zum Abtreiben fertige Blei.
Auf diese Weise dient das Eisen nicht nur zur Einführung der Wärme in das Retorteninnere, sondern auch gleichzeitig zur Erleichterung
der Zinktrennung, und wirkt auch auf den Zinkschaum abschliefsend gegen die Luft
bezw. Atmosphäre im Retorteninnern. Mit Hülfe dieses Verfahrens ist man im Stande,
das metallische Zink aus seinen Legirungen oder Mischungen mit anderen Metallen oder
Stoffen, z. B. Hartzink, Silberzink, Zinkstaub der Zinkhütten, bestehend aus Zink und Zinkoxyd,
durch Destillation zu trennen.
Claims (1)
- Patent-An sprdch:Verfahren, metallisches Zink aus Zinkschaum oder anderen, metallisches Zink enthaltenden Materialien durch Destillation zu trennen, gekennzeichnet durch die directe Erhitzung solcher Materialien mittelst geschmolzenen überhitzten Eisens.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE53277C true DE53277C (de) | 1900-01-01 |
Family
ID=327940
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT53277D Expired DE53277C (de) | Verfahren zur Auscheidung von Zink aus Zinkschaum, Legirungen und dergl. durch Destillation |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE53277C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7022178B1 (en) | 1999-10-26 | 2006-04-04 | Hydro Aluminium Deutschland Gmbh | Binding agent, core sand mixture and a method for producing the same |
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