DE530479C - Kupplungsvorrichtung mit Schraubenbandkupplung, insbesondere fuer Schiffswendegetriebe - Google Patents
Kupplungsvorrichtung mit Schraubenbandkupplung, insbesondere fuer SchiffswendegetriebeInfo
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Classifications
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16D—COUPLINGS FOR TRANSMITTING ROTATION; CLUTCHES; BRAKES
- F16D21/00—Systems comprising a plurality of actuated clutches
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Description
Für die Übertragung großer Kräfte von einer treibenden auf eine anzutreibende Welle
hat die Schraubenbandkupplung besondere Beachtung gefunden, weil das spillartig sich
auf eine Muffe aufwickelnde Schraubenband an sich geeignet ist, sehr große Kräfte bei
verhältnismäßig kleinen Abmessungen der Reibflächen zu übertragen.
Im Betrieb namentlich größerer Schraubenbandreibungskupplungen hat sich aber der
Nachteil gezeigt, daß die Mitnahme des anzutreibenden Teils zu plötzlich erfolgt. Man
hat versucht, diesen Nachteil des starken Einrückstoßes dadurch zu beseitigen, daß
man durch in der verschiedensten Weise ausgebildete sogenannte Hilfskupplungen das
freie Schraubenbandende nur allmählich und mit geringer Pressung gegen dieMuffe führte.
Alle diese zahlreichen Lösungsversuche haben jedoch versagt, und es ist bisher nicht gelungen,
der Schraubenbandkupplung das Gebiet zu erschließen, für das sie eigentlich mit Rücksicht auf die erwähnte starke Gesamtwirkung
bei geringen Abmessungen das gebotene Hilfmittel ist.
Die Erfindung beseitigt die bisher stark empfundenen Mängel der Schraubenbandkupplung
und mildert den Einrückstoß, der nicht völlig zu vermeiden ist, in solchem Maße, daß er im Betriebe nicht störend empfunden
wird. Gemäß der Erfindung geschieht das dadurch, daß der als Hauptkupplung dienenden
Schraubenbandkupplung eine Schleifkupplung parallel geschaltet wird, die jedoch beim Einschalten vor der Schraubenbandkupplung
zur Wirkung kommt und den angetriebenen Teil der Schraubenbandkupplung, insbesondere also der Muffe, in Umlauf versetzt,
bevor die Spillwirkung des Schraubenbandes einsetzt.
Die Parallelschaltung von Kupplungen ist an sich nicht neu. Man hat schon vor langer
Zeit Reibungskupplungen und Klauenkupplungen in der Weise miteinander verbunden,
daß man bei Einschaltung eines Antriebes von der treibenden Welle aus zunächst die
getriebene Welle durch eine Reibungskupplung beschleunigen ließ und daß man dann,
wenn die Tourenzahl der angetriebenen Welle ungefähr der der treibenden Welle entsprach,
eine Klauenkupplung zwischen treibender und getriebener Welle zur Wirkung brachte, um
dann im normalen Betriebe mit fester Kupplung der beiden Wellen zu arbeiten, wobei die
Wirkung der Reibungskupplung dann naturgemäß unwirksam war. Da aber auch das
Aussehalten solcher festen Kupplungen während des Betriebes nicht ohne weiteres möglich
ist, so können derartige Kupplungseinrichtungen nicht einfach auch dann Verwendung
finden, wenn die Manöver bei weiterlaufendem Antriebsmotor und dazu noch in schneller Folge geschehen müssen, wie das
insbesondere bei Schiffs Wendegetrieben der Fall ist. _
Die Übertragung des bisher nur für Klauenkupplungen an sich bekannten Grundgedankens
der Parallelschaltung einer Rei-
bungskupplung zur Hauptkupplung erweist sich für die Schraubenbandreibungskupplung
als außerordentlich wertvoll, da diese während des Betriebes beliebig oft ein- und auch
ausgeschaltet werden kann. Die günstige Wirkung tritt nicht nur dadurch ein, daß das
schlagartige Mitnehmen des angetriebenen Teiles infolge der Spillwirkung und damit
Brüche im Betriebe vermieden werden, sondern erweist sich auch insofern als besonders
wertvoll, als die im Betriebe ständig voll wirksame Reibungskupplung ihren Anteil an
der Gesamtbelastung behält. Für den Schiffsbetrieb ergibt sich weiter der besondere Vorteil,
daß durch die Schleif kupplung das Manövrieren, ferner das langsame Anziehen
von Schleppern oder Fischereifahrzeugen ermöglicht wird.
Die Erfindung ist durch die Zeichnung beispielsweise dargestellt. Die Figur zeigt, ein
auf »Vorausfahrt« eingerücktes Schiffswendegetriebe in der für die vorliegende Erfindung
typischen Schleif stellung, also bei eingeschalteter Schleifkupplung und noch loser Schraubenbandkupplung.
Zunächst treibt, in der Handhebelstellung »Stopp«, die mit dem Motor umlaufende vordere
Wellet über das ZahnradB1 und die je
paarweise angeordneten Zwischenräder C1 und C2 das Rädergehäuse D und das Kupplungsgehäuse
£ mit dem an ihm befestigten Schraubenband F nebst dessen Bremsscheibe
M- leer um, während die 'hintere Welle G mit dem Propeller und allen übrigen
Teilen stillsteht. An die Stelle der Bremsscheibe M kann mit derselben Wirkung auch
der bekannte leichte Einrückhebel treten. Die Zwischenräder rollen sowohl auf dem vorderen
als auch hinteren Zahnrad B1 und B2 ab,
wodurch die umlaufenden Gehäuse und damit der eine Kupplungsteil F die halbe Motordrehzahl
besitzen. Zur »Vorausfahrt« wird der Handhebel nach vorn gelegt, so daß zunächst
die paarweise angebrachten federnden Hebelarme ü1 für die Schleifkupplüng an den
Schrägflächen der vorgeschobenen Einrückmuffe herauf rollen, wodurch die Reibscheibe /
gegen das umlaufende Kupplungsgehäuse E gepreßt und von- diesem schleifend mitgenommen
wird (die Übertragungsfähigkeit der so gebildeten Schleifkupplung beträgt etwa 20
bis 30 °/0 der Motorleistung). Diese Drehbewegung wird von der Reibscheibe / über
Längskeile auf die Welle G übertragen, die mit ihrem Propeller und den sonst auf
ihr befindlichen Teilen, also durch die Schleif kupplung J-E, absolut stoßfrei in
-" Bewegung gesetzt wird. In dieser Stellung des Handhebels, wie sie gezeichnet
ist, kann beliebig lange gefahren werden, denn das verwendete Bremsmaterial nützt
sich kaum ab, es brennt nicht fest und wird in seiner Reibwirkung durch Fett oder
Wasser nicht nennenswert beeinflußt. Durch weiteres Herumlegen des Handhebels auf
»Voraus« bis in die Endlage wird dann auch eine zweites Hebelpaar H2 für die Schraubenbandkupplung
gespannt, so daß die verdrehbar auf der mit geringer Geschwindigkeit umlauf
enden Welle gelagerte Klauenbremsscheibe iT durch die Reibung an dem jetzt
viel schneller rotierenden Gehäuse E von diesem verdreht wird. Hierdurch übt die
Klaue der Bremsscheibe K eine axiale Verschiebung auf die Gegenklaue der auf Keilen
gleitenden Bremsscheibe L -aus, die mit der am Schraubenbandende befestigten Bremsscheibe
M die bekannte Hilfskupplung bildet, und preßt sie gegen das Einrückglied M,
das ebensogut ein Einrückhebel sein kann, wodurch das Ende des Schraubenbandes F in
bekannter Weise abgebremst oder angezogen wird, das sich nun spillartig um die langsamer
umlaufende Muffe N schlingt und sodann diese nebst der Welle G mit voller Motordrehzahl
mitnimmt, und zwar ohne nennenswerten Stoß. Die verdrehende oder einrückende
Wirkung der Bremsscheibe K steigt so lange an, wie noch eine relative Geschwindigkeit
zwischen ihr und dem Gehäuse £ be- go steht und findet sein Höchstmaß, sobald beide
Teile gleiche Umdrehungszahl erreicht haben, d.h. wenn die Schraubenbandkupplung voll gefaßt hat; die einrückende Wirkung steigt aber
sofort automatisch weiter an, falls dieSchraubenbandkupplung durch irgendeinen Umstand
rutscht, was ja unter allen Umständen vermieden werden muß. Ein erheblicher Teil
des. für die Schraubenbandkupplung aufzuwendenden Einrückdruckes wird bei dieser
Art der Betätigung der Motorkraft entnommen; an die Stelle der Klaue kann auch Steilgewinde
treten. Die Geschicklichkeit des Bedienenden ist ausgeschaltet, da der geschilderte
Vorgang sich zwangsläufig abspielt, d. h. lo5
auch bei schnellstem Einrücken des Getriebes wird die Beschleunigung der Massen zunächst
von der Schleif kupplung aufgenommen.
Zwecks Rückwärtsfahrt wird durch Legen des Handhebels auf »Zurück« von der Stoppstellung
aus das leer umlaufende Gehäuse £ durch Knebelung mit Hilfe eines Bremsbandes
zum Stillstand gebracht, womit auch das Rädergehäuse D abgebremst ist und nun vom
Zahnrad B1 aus über die Zwischenräder C1
und C2 das Zahnrad B2 und damit die Propellerwelle
in entgegengesetztem Sinne getrieben wird, was mit voller Motordrehzahl geschieht.
D;e Mitnahme des Propellers bei Rückwärts- lÄ0
fahrt geschieht ohne weiteres stoßfrei, da hierbei eine einfache Massenabbremsung auf-
tritt mit der gleichen Wirkung wie bei der Schleifkupplung für Vorausfahrt. Der Handhebel
bedarf in keiner Stellung einer Arretierung, da sein Schleifring 5 stets entlastet ist.
Die Schleifkupplung wie auch die Hauptkupplung kann auch. anders, als dargestellt, ausgebildet
sein.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Kupplungsvorrichtung mit Schraubenbandkupplung, insbesondere für Schiffswendegetriebe, gekennzeichnet durch eine der Schraubenbandkupplung parallel geschaltete, jedoch bei der Einschaltung vor ihr zur Wirkung kommende, unabhängige, den angetriebenen Teil der Schraubenbandkupplung in Umlauf versetzende Schleifkupplung.
- 2. Kupplungsvorrichtung mit Selbstsperrung, insbesondere für Schiffswendegetriebe, gekennzeichnet durch Anordnung einer mit Schrägflächen versehenen Gleitmuffe in Verbindung mit auf der Welle gelagerten, auf den einen Kupplungsteil wirkenden Federhebeln, zum Zwecke, den Schleifring im eingerückten Zustand der Reibungskupplung zu entlasten.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH122209D DE530479C (de) | 1929-06-25 | 1929-06-25 | Kupplungsvorrichtung mit Schraubenbandkupplung, insbesondere fuer Schiffswendegetriebe |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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DE530479C true DE530479C (de) | 1931-07-29 |
Family
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Family Applications (1)
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DEH122209D Expired DE530479C (de) | 1929-06-25 | 1929-06-25 | Kupplungsvorrichtung mit Schraubenbandkupplung, insbesondere fuer Schiffswendegetriebe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE530479C (de) |
-
1929
- 1929-06-25 DE DEH122209D patent/DE530479C/de not_active Expired
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