DE527377C - Formvorrichtung zur Herstellung von mit Unterschneidungen versehenen Sandformen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AlH
17. JUNI 1931

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

M 527377 KLASSE 31 b GRUPPE

Hans Hertlein in Nürnberg

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum maschinellen zweiteiligen Formen von Riemenscheiben mit angegossenen Deckeln. Die Vorrichtung ermöglicht insbesondere eine rasche und genaue Herstellung von Formen. Bekanntlich war das Einformen derartiger Scheiben bisher entweder nur von Hand oder aber unter Benutzung von Maschinen nur dreiteilig möglich. Nach vorliegender Erfindung ist die Herstellung dieser Formen in zweiteiligen Kasten durchführbar, da sich mit Hilfe der neuen Vorrichtung Modellteile schon vor dem Abheben von Oberteil- bzw. Unterteilkasten entfernen lassen. Die Herstellung von Formen in zweiteiligen Formkästen mit einer zwischen den Formhälften eingelegten Modellplatte ist bekannt sowie die Verwendung herausziehbarer Modellteile zum Formen von Unterschnei-

ao düngen. Mit den bekannten Vorrichtungen und Verfahren ist man jedoch nicht in der Lage, Scheiben mit angegossenen Deckeln in nur zweiteiligen Kasten zu formen. Die Eigenart der Erfindung besteht in der besonderen Ausgestaltung der Modellplatte, welche zugleich als Führung für die ausziehbaren Modellteile dient. Die Zeichnungen lassen den Erfindungsgegenstand erkennen.
Es zeigen:

Abb. r die Vorrichtung im Schnitt,

Abb. 2 die Draufsicht auf die Modellplatte, Abb. 3 den in der Modellplatte beweglichen Schieber,

Abb. 4 die Modellplatte ohne Deckel,

Abb. 4a die Modellplatte im senkrechten _ Schnitt,

Abb. s das Abformen des Unterteiles,

Abb. 6 das Abformen des Oberteiles (vor dem Pressen),

Abb. 7 den maschinell gepreßten Oberteilkasten (abgehoben),

Abb. 8 die Modellplatte im abgehobenen Zustand,

Abb. 9 den maschinell gepreßten Unterteil (Modellplatte entfernt), Abb. 10 die gießfertige Form.

Die Vorrichtung besteht aus einer Modellplatte α mit zwei beweglichen Schiebern b und einem aufgeschraubten Boden c; ferner gehört noch zum Abheben des Oberteiles χ ein Abstreifkamm d.

Als Gegenplatte und zur Führung der Schieber b dient eine Blechplatte c, welche verhindert, daß sich, beim Formen Sand zwischen die Führungsschienen und die Schieber b setzt. Die Führungsschienen bestehen aus in der Modellplatte α angebrachten Vertiefungen a' (Abb. 4), welche eine genaue Führung der Schieber b gewährleisten. Die Blechplatte c ist mit den Schrauben g an der Modellplatte α befestigt. Zum Losklopfen der Modellplatte α nach dem Pressen dient ein Winkel i, der die Vibratorschläge aufnimmt. Der Winkel i ist mit Schrauben g an der Modellplatte α befestigt. Die Arme e' und die Nabe e für den Oberteil χ sowie die Arme /'

Claims (4)

und die Nabef für den Unterteil/ sind aus Leichtmetall angefertigt und mit Nieten an der Platte α befestigt. Die Anwendung der Vorrichtung ist folgende: Wie aus der Abb. 5 ersichtlich, wird die Modellplatte α auf einen Wenderahmen 0 gelegt. Der Abschlagkasten η wird durch Führungslöcher h (Abb. 4) mit den Führungs- iQ stiften I auf der Modellplatte und dem Wenderahmen befestigt. Die Platte α wird dann mit Formpuder eingestaubt und Modellsand aufgesiebt. Das Kernstück y wird mit der Hand unter den inneren Teil der Schieber b gedrückt und Formsand nachgefüllt. Die Schieber b sind bei diesem Arbeitsgang, wie Abb. 5 zeigt, in die Platte eingeschoben. Nach Abstreifen des überflüssigen Formsandes wird der Untersatz m aufgelegt und mittels Klauenhaken k gesichert, um beim Wenden sein Abfallen sowie das des Abschlagkastens η und der Modellplatte α zu vermeiden. Nach dem Wenden um Drehzapfen p wird, wie Abb. 6 zeigt, der Wenderahmen 0 entfernt, der Abstreifkamm d und das Abschlagkastenoberteil r, welches mit den Leisten q versteift und mit Nieten g' befestigt ist, aufgesetzt sowie der Füllrahmen s. Vor Aufsieben des Modellsandes wird mit Formpuder eingestaubt und der Federeinguß t aufgesteckt. Nach Unterdrücken der Form werden der Oberteil χ und der Unterteil y, y' gemeinsam gepreßt. Nach dem Pressen wird der an der Maschine angebrachte Vibrator in Bewegung gesetzt, und die beiden Schieber b werden mit der Hand zurückgezogen. Während der Vibrator in Tätigkeit bleibt, wird mit der nicht näher beschriebenen Handabhebevorrichtung D, wie Abb. 7 zeigt, durch den Abstreifkamm d zuerst das Oberteil χ und dann die ModeEplatte α (s. Abb. 8) gehoben. Das Oberteil χ wird dann um etwa qo° gewendet. In dieser Stellung läßt sich dann zuerst der Abstreifkamm d, dann die Modellplatte α entfernen. Darauf wird der Kern ν eingelegt. Das gepreßte Oberteil χ mit dem Abschlagkasten r wird nach dem Einlegen des Kernes ν wieder auf den gepreßten Unterteil y, y' gelegt. Hierauf wird der Abschlagkasten n, r entfernt und die kastenlose Form mit dem Untersatz m von der Maschine abgehoben. Abb. 10 veranschaulicht einen Querschnitt durch die kastenlose Form des Oberteiles x, Unterteiles y' mit dem Kern υ und dem Untersatz m. Mit dem Belastungsgewicht u wird die Form belastet und ist somit gießfertig. Diese Vorrichtung bietet folgende Vorteile:

1. Einfachste Handhabung der Modelleinrichtung.

2. Keine Zeitvergeudung durch Umspannen der Modellplatten bei Typenwechsel der Scheiben.

3. Im Vergleich zu den bisherigen Formvorrichtungen unter Verwendung dreiteiliger Kasten tritt eine erhebliche Verbilligung der Modelleinrichtungen ein.

4. Die Formen werden auf einer Maschine in einem Arbeitsgang gießbereit fertig gepreßt. Bisher war zum Pressen von Oberteilen eine Maschine erforderlich, eine weitere zum Anfertigen von Kernstücken und Unterteilformen.

Formvorrichtung zur Herstellung von mit Unterschneidungen versehenen Sandformen, insbesondere für Riemenscheiben mit angegossenem Deckel, in zweiteiligen Formkasten, mit einer zwischen den Formkastenhälften angeordneten Modellplatte unter Verwendung seitlich herausziehbarer Modellteile, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Bildung der Unterschneidungen dienenden Formteile in der Modellplatte seitlich herausziehbar geführt sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen