DE535778C - Formmaschine mit waagerecht unter einer Sandfuellvorrichtung und Pressvorrichtung umlaufendem endlosen Foerderband fuer die Formkasten - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 15. OKTOBER 1931

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVe 535778 KLASSE 31b GRUPPE

Jakob Heinrich Küster in Köln-Mülheim

Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. Juni 1929 ab

Die vorliegende Vorrichtung dient dazu, um in fließender Fertigung Gußformen in den üblichen Formkästen ununterbrochen herzustellen und zeichnet sich durch hohe Arbeitsleistung in der Zeiteinheit bei äußerst geringer Bedienung aus.

Zu diesem Zweck werden in bekannter Weise Formkasten auf einem endlosen Bande schrittweise fortbewegt; diese Formkasten werden vor-

to übergehend von der einen Seite an Modellplattenkasten angedrückt und von der anderen Seite mit Sand gefüllt; der Sand wird unter Druck gesetzt, so daß die Sandform entsteht, dann werden die Formkasten und Modellplatten wieder voneinander entfernt, um einen neuen leeren Formkasten gegen den gefüllten zum Ausgießen fertigen Formkasten auszutauschen.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung ist so angeordnet, daß das Ausheben des Modells nach Ausübung des Preßdruckes, jedoch vor Trennung des Formkastens vom Modellplattenrahmen, also während des Anliegens dieser beiden Teile erfolgt. Und zwar geschieht die Trennung des Modells vom Sande in einer bei anderen Vorrichtungen bekannten Weise dadurch, daß die Modellplatte im Modellplattenrahmen geführt ist und senkrecht zu dessen Auflagerkanten verschoben wird, bevor der Modellplattenrahmen und der Formkasten voneinander getrennt werden.

Gegenüber bekannten Maschinen, bei denen ein schrittweise bewegter Formkasten maschinell gefüllt, gepreßt und wieder abgehoben wird, unterscheidet sich die vorliegende Vorrichtung dadurch, daß das schwierige senkrechte Abheben von Hand, wobei häufig die Formen beschädigt werden, durch das unter genauer Führung bewirkte mechanische Abheben ersetzt wird, welches wiederum nur dann möglich ist, wenn gemäß der Erfindung gleichzeitig mit dem Abheben dem Modell eine Rüttelbewegung erteilt wird. Der vom Modell befreite Formkasten kann dann ohne Gefahr der Beschädigung seitlich von Hand fortgezogen werden.

Eine derartige Vorrichtung, die unter genauer Führung ein mechanisches Abheben des Formkastens von der Modellplatte bewerkstelligt, ist schon an einer Formmaschine mit um eine senkrechte Achse drehendem Formtisch vorgeschlagen worden. Das mechanische Anheben und Absenken der Modellplatte geschieht dabei durch Abrollen eines fest mit der Platte verbundenen 'Stempels auf einer entsprechend geformten, feststehenden Kurvenbahn bei der Fortbewegung, des Tisches entsprechend dem Vorschub. Eine Rüttelbewegung, die das Anhaften der Formkasten am Modell verhindern soll, ist in dieser Verbindung jedoch nicht bekannt.

Die vorliegende Vorrichtung besteht aus einem endlosen Band, das Rahmen mit eingelegbaren

Modellplatten enthält, auf denen die Formkästen aufgesetzt werden und über dessen Oberseite die. Arbeitsvorrichtungen angebracht sind, so daß alhnählich die Form entsteht, während auf der Unterseite die Rahmen mit den Modellplatten zurücklaufen. Die Einrichtung arbeitet in der Weise, daß auf den von der Unterseite auf die Oberseite des Bandes wandernden Rahmen, in dem die Formplatte eingelegt ist, an ίο einer Stelle der Formkasten aufgesetzt wird, an einer zweiten Stelle, wenn nötig, mit Druckluft ausgeblasen wird, an einer dritten Stelle Modellsand, an einer vierten Stelle Füllsand in den Formkasten eingebracht wird, an einer fünften Stelle durch einen Preßstempel der Sand verdichtet wird. An einer sechsten Stelle wird die Modellplatte aus dem Kasten herausgezogen und gleichzeitig einer Rüttelbewegung (Vibration) ausgesetzt, um das Anhaften des Sandes zu verhindern. An einer siebenten Stelle hebt sich der Kasten von dem Rahmen ab und wird an die Gießstelle gebracht. Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel dar. Auf einem Rahmengestell sind in zwei Lagern A₁A₁ zwei Kettenräder B, B₁ gelagert. Sie werden schrittweise in derselben Richtung weiterbewegt. Eine Lasche C greift mit Rollen in die Lücken der Räder ein und wird schrittweise in derselben Richtung, und zwar in der Zeichnung von rechts nach links weiterbewegt. Diese Kette enthält in gleichem Abstande Rahmen d, in denen Formplatten auf und ab verschiebbar gelagert sind. Die Formplatten werden durch Federn in das Innere des Rahmens hineingezogen, sofern nicKt eine entgegengesetzte Kraft wirkt. Die Rahmen sind mit Rollen E versehen, die auf einer festgelagerten Schiene F bei der schrittweisen Weiterbewegung der Laschen und der Rahmen auflaufen können. Die Rahmen sind in ihrem äußeren Teil so gestaltet, daß sie gleichartige Formkästen aufnehmen können, die von Hand aufgesetzt werden.

Die Wirkungsweise läßt sich am besten erkennen durch Verfolgung der Arbeitsvorgänge, die an den einzelnen Stellen des Bandes eintreten. An der Stelle 1 wird auf die Rahmenplatte ein Formkasten aufgesetzt. An der Stelle 2 wird durch Ablaufen der Rolle Ii auf die Schiene F die Modellplatte in das Innere des Formkastens gedruckt. An der Stelle 3 wird aus einem Trichter G Modellsand in den Formkasten geschüttet, an einer Stelle 4 aus einem Trichter G₁ Füllsand in gleicher Weise. An der Stelle 5 wird durch eine Presses' ein Stempel/ niedergedrückt, um den Sand im Kasten zu verdichten. Beim Übergang von der Stelle 5 zu Stelle 6 läuft die RoIIeE von der Schiene!⁷ durch eine am Ende derselben angebrachte Abschrägung ab. Dabei wird das Modell herausgezogen. Gleichzeitig wird durch eine bekannte Rüttelvorrichtung mit Hilfe von Preßluft, die bei K eingeführt wird, eine Rüttelbewegung auf die Modellplatte ausgeübt, so daß sie sich leicht aus dem Sande herauszieht. An der Stelle 6 ist nunmehr der Kasten mit der fertigen gußbereiten Form gefüllt und kann abgehoben werden. Der Kasten wandert nun getrennt vom Rahmen bei 7 vom Rollband, um von da zur Gießstelle zu kommen und nach Entleerung bei 1 von neuem aufgesetzt zu werden,

Abb. 3 stellt einen senkrechten Querschnitt nach Linie I-I, H-II der Abb. 1 dar. Es sind a die unteren, b die oberen Führungsschienen für die Modellplattenrahmen d, die mittels seitlich an den Rahmen befestigter Rollen e auf einer Schiene laufen. Die Modellplatten f sind in Führung g dieser Rahmen senkrecht verschiebbar; die Verschiebung erfolgt durch Ablaufen der Rollen i? auf den Schienen F, die an ihren Enden mit Abschrägungen versehen sind. Auf den Modellplattenrahmen d setzt sich der Formkasten * auf, auf den zeitweise das Abstreichblech h zur "Begrenzung der Höhe der Sandfüllung aufgesetzt wird.

Claims (1)

1. 85 Patentanspruch :

   Formmaschine mit waagerecht unter einer Sandfüllvorrichtung und Preßvorrichtung umlaufendem endlosen Förderband für die Formkasten, dadurch gekennzeichnet, daß die im Modellplattenrahmen Hegende Modellplatte mit dem Modell bei der Fortbewegung des Bandes durch Auflaufen einer Rolle auf einer ansteigenden Schiene in die Formstellung gebracht und nach Pressen des Sandes in einer senkrecht zur Plattenebene liegenden Führung durch Abrollen an der wieder absteigenden Schiene, unter gleichzeitiger Ingangsetzung einer Rüttelvorrichtung, zurückgezogen wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen